Neue geheimnisvolle Darm-Krankheit „NCWS“

März 6, 2017
Lichtgeschwindigkeit 7184

Vom Dienstag, 7. März 2017

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BEISPIEL: Ein 50-jähriger Mann leidet seit Jahren an einem schlimmen

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Reizdarmsyndrom.

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Bauchschmerzen,

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Verstopfung,

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Durchfall.

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Man kann nicht mehr schmerzfrei liegen und schlafen – es grenzt an Folter. Unzählige Untersuchungen blieben ohne Ergebnis. Alles nur Einbildung?

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Die neue geheimnisvolle Darm-Krankheit „NCWS“, ist nicht so ganz neu. Doch haben sich unter inzwischen zehn Prozent aller Menschen in Deutschland eine „VOLKSMISERE“ angewöhnt und wissen nicht was und wie.

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DLF.de berichtet am 5. März 2017 aktuell und umfänglich, von Lucian Haas, Redaktion Christiane Knoll:

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Screen Shot DLF.de, 2. März 2017

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Weizenunverträglichkeit. Das Böse im Brot“

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Nicht-Zölliakie-Weizensensivität“ (NCWS)

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Genauso wenig handelt es sich um eine Weizenallergie, die sich anhand entsprechender Antikörper nachweisen ließe. „Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität“ (NCWS) wird die neue, geheimnisvolle Krankheit genannt, die laut Schätzungen bis zu zehn Prozent der Bevölkerung betreffen soll. Jetzt sucht die Forschung nach der Wurzel des Bösen.

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Friedrich Longin:

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„Ich würde Böse, das Wort, überhaupt nicht in den Mund nehmen in Zusammenhang mit Weizen. Weizen ist erst mal sehr gut, weil er ernährt sehr viele Menschen auf dieser Welt.“

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Detlef Schuppan:

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„Man kann von Reis, Mais, Kartoffeln etc. auch gut leben. Aber viele Leute möchten natürlich nicht auf glutenhaltige Nahrungsmittel verzichten.“

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Annette Fritscher Ravens:

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„Wir wollen ein Brot, das nicht übermorgen schimmelt. Wir wollen diese Haltbarmacher haben. Wir wollen, dass es besser schmeckt.“

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Detlef Schuppan:

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„Außerdem gibt es noch eine große Weizenindustrie, die natürlich nicht möchte, dass der Weizen in Verruf kommt.“

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Universitätsklinikum Kiel. Ein 50-jähriger Mann leidet seit Jahren an einem schlimmen Reizdarmsyndrom. Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall. Unzählige Untersuchungen blieben ohne Ergebnis. Alles nur Einbildung? Jetzt liegt er in Vollnarkose auf dem Behandlungstisch. Ein schwarzer Schlauch ragt aus seinem Mund.

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DLF-Fallbeschreibung:

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Herausfinden, was den Darm in Aufruhr versetzt

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Annette Fritscher-Ravens, Leiterin der Abteilung für experimentelle Endoskopie, hat ihm das Rohr durch die Speiseröhre und den Magen vorsichtig bis in den Zwölffingerdarm geschoben. An der Spitze des flexiblen Schlauchs: ein Lasermikroskop. Es liefert Bilder auf einen Monitor: Die innere Darmoberfläche, tausendfach vergrößert. Darmzotte neben Darmzotte.

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„Also, wir spritzen jetzt im Moment gerade mal Milch auf die Schleimhaut, das sehen sie hier. Der Laser zeigt die Zotten schön an. Sie sehen die schwarzen, ganz engen Zwischenräume zwischen den einzelnen Zotten. Und jetzt warten wir mal einen Augenblick, ob sich da etwas tut.“

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Annette Fritscher-Ravens will herausfinden, was genau den Darm so in Aufruhr versetzt. Sie hat einen weltweit einzigartigen Test entwickelt. Über das Endoskop leitet sie nacheinander Grundbestandteile der Nahrung wie Milch, Hefe, Soja und Weizen auf die Darmschleimhaut. Reagieren die Zotten darauf empfindlich, wird die Akutreaktion sofort sichtbar:

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„Eigentlich passiert da gar nichts. Das sieht hier in der Tat so aus, als reagiert der nicht.“

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Die Milch bleibt unauffällig. Als nächstes wird die Reaktion des Patienten auf Weizen getestet. Die Probe enthält handelsübliches Weizenmehl vom Discounter, stark verdünnt in Wasser aufgelöst. Über eine kleine Spritze drückt sie zehn Milliliter davon durch den Schlauch des Endoskops in den Darm. Wieder zoomt das Lasermikroskop live an die Darmzotten heran. Und dann – mit einem Mal – verändert sich das Bild:

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Fritscher-Ravens:

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„Hier, schauen sie mal. Hier kommt schon diese große weiße Lava raus aus den Zellen und macht die Zellzwischenräume weiß und größer.“

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Auf dem Monitor verschwimmt der zuvor scharfe schwarze Rand der Darmzotten. Es sieht aus, als würden die Spitzen der Zotten regelrecht weggesprengt – wie bei einem Vulkanausbruch. Heraus tritt Kontrastmittel, das dem Patienten zuvor gespritzt wurde. Im Laserlicht strahlt es hell auf.

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Fritscher Ravens:

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„Hier, sehen sie. Auch zwischen den einzelnen kleinen Zellen strömt Kontrastmittel aus in das Darmlumen. Die Zwischenräume werden ganz, ganz weiß. Dieser Patient ist ganz sicher weizensensitiv.“

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Bis vor wenigen Jahren kannte man nur zwei Krankheiten, die eindeutig mit Weizen in Verbindung stehen: Zöliakie und Weizenallergie.

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Bäcker Engelbert Schlechtrimen:

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„Die Zutaten hier im Hefeteig sind völlig klar. Wir brauchen Butter, Zucker, Salz, Milch und später Hefe, und natürlich auch das Mehl.“

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Bei der Zöliakie reagieren Menschen mit einer bestimmten genetischen Veranlagung auf das Gluten. Das sogenannte Klebereiweiß lässt Weizenteige beim Backen so schön aufgehen. Doch

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für Menschen mit Zöliakie ist Gluten Gift:

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Der Körper greift sein eigenes Darmgewebe an und zerstört es.

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Betroffene sind auf strikt glutenfreie Nahrungsmittel angewiesen. Das gilt für rund ein Prozent der Bevölkerung.

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Bäcker Engelbert Schlechtrimen:

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„Und bei dem Baguette, das hat kaum Farbe, weil die Zuckerstoffe vergoren sind.“

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Einer von Tausend Menschen in Deutschland leidet an einer Weizenallergie. Die bekannteste Form ist das Bäcker-Asthma beim Einatmen von Mehlstaub. Auch im Darm können sich Probleme zeigen. Eine Weizenallergie lässt sich mit immunologischen Tests nachweisen.

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Bäcker Engelbert Schlechtrimen:

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„Eine Bäckerei ohne Brötchen ist wie ein Kamin ohne Feuer.“

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Inzwischen sind aber noch weitere chronische Darmprobleme nach Weizenverzehr aufgetaucht. Jeder Zehnte könnte davon betroffen sein. Diese Unverträglichkeit ist noch rätselhaft. Ärzte sprechen etwas hilflos von Nicht-Zöliakie-Nicht-Weizenallergie-Weizensensitivität.

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Bäcker Engelbert Schlechtrimen:

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„Bei uns spielen erst Mal die Vorteige eine große Rolle. Wir haben in fast allen Produkten mindestens zwei Vorteige. In Broten sind zwei verschiedene Sauerteige drin, in Brötchen ist ein Vorteig drin und ein Weizensauer. Der größte Teil des Weizens wird doch zu Weizenkleingebäcken, Brot, Brötchen, Croissants etc. verarbeitet. Weizenvorteige, Roggenvorteige, Sauerteige, werden einen Tag vorher angesetzt, und werden dann am darauffolgenden Tag zu einem fertigen Teig verarbeitet.“

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Die Suche nach den Ursachen der mysteriösen Weizensensitivität hat erst vor wenigen Jahren begonnen. Mittlerweile gibt es den endoskopischen Nachweis einer Darmreaktion nach dem Verfahren von Annette Fritscher-Ravens. Doch die Technik ist aufwändig und kostspielig. Als Routine-Untersuchung würde sie von keiner Krankenkasse bezahlt.

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Auch an der Uniklinik in Erlangen wird versucht, das Rätsel der Weizensensitivität zu lösen. In die Sprechstunde der Gastroenterologin Yurdagül Zopf kommen regelmäßig Patienten mit entsprechenden Symptomen.

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Yurdagül Zopf:

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Typisch ist, wenn sie Bauchschmerzen haben, Blähungen, Stuhlentleerungsprobleme, sei es Durchfall oder Verstopfung. Und diese massive Müdigkeit. Das ist ganz typisch. Wenn er sagt, ich werde unglaublich leistungsschwach. Nach dem Essen werde ich fast schon kollaptisch müde. Einige erzählen von Gliederschmerzen, vor allem an den Händen. Muskelkaterartige Verspannungen am Nacken, Muskelschmerzen.“

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Streichen die Patienten Weizen aus ihrer Ernährung, geht es ihnen meist besser. Doch dauerhaft auf Weizenbrot, Nudeln, Suppen, Süßwaren zu verzichten, fällt den meisten schwer. Ohnehin geht Yurdagül Zopf davon aus, dass nicht der ganze Weizen verantwortlich ist. Wie sonst sollte man erklären, dass die Fallzahlen steigen? Irgendetwas muss sich über die Jahrzehnte verändert haben:

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„Welcher Anteil des Weizens das ist, kann kein Mensch aktuell genau definieren. Ob es wirklich Glutenanteile sind, oder andere Weizenanteile sind, das wissen wir nicht.“

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Yurdagül Zopf hat eine Theorie:

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„Es ist mit Sicherheit so, das sehen wir in unseren Experimenten, dass Weizen spezielle Entzündungen auslöst.“

 

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Es beginnt mit lokalen Entzündungen im Darm, glaubt sie. Doch dann werden auch in anderen Ecken des Körpers Entzündungsprozesse angefeuert. Stimmt diese Theorie, wäre es denkbar, die Entzündungsketten mit Medikamenten zu kontrollieren. Das brächte Linderung, vielleicht sogar Heilung.
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„Aber dafür müssten wir zunächst mal erkennen, ob es nur ein Faktor ist, der diese Entzündung auslöst, oder ob es nicht eine Reihe von Entzündungskaskaden sind.“

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Walburga Dieterich:

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„Hier habe ich eine Zellkulturplatte mit den Organoiden drin. Und die zeige ich Ihnen jetzt mal unter dem Mikroskop.“

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Walburga Dieterich hat eine kleine, durchsichtige Plastikschale aus einem Brutschrank geholt. In Dutzenden kleinen Vertiefungen: ein gallertartiges Nährmedium. Die Leiterin des ernährungsmedizinischen Labors der Uniklinik Erlangen schiebt die Schale unter dem Mikroskop zurecht:
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„Hier kann man sehr schön erkennen, wie die Organoide wachsen. Die wachsen als dreidimensionale Kügelchen hier in dieser Kulturschale heran.“

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Die Organoide sind kleinste Zellhaufen, entstanden aus humanen Stammzellen aus dem Darm von Patienten mit Weizensensitivität. Ihnen wird dafür ein wenig Gewebe aus der Darmwand entnommen, es wird gereinigt, zerschnitten und in einzelne Zellen aufgeteilt. Mit den passenden Wachstumsfaktoren versetzt regeneriert sich dann im Brutschrank ein Stück Darmschleimhaut im Miniaturformat.

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Walburga Dieterich:

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„Wir haben den großen Vorteil, dass wir hier so ein kleines humanes Darmmodell haben, wo wir dann sagen, ok, dann können wir relativ viel damit testen.“

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Ein Jahr lang experimentierte Walburga Dieterich, bis sie die humanen Darm-Organoide routinemäßig produzieren konnte. Jetzt kann sie, ohne ständig auf frische Biopsien von Patienten angewiesen zu sein, im Labor Testreihen durchführen. Wie am Fließband. Dabei gibt sie in das Nährmedium der Organoide unterschiedlich stark vorverdaute Gliadine und Glutenine. Das sind Grundbausteine des Glutens:

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„Und die geben wir drauf und dann gucken wir, was produzieren unsere kleinen Organkulturen dann. Wir isolieren letztendlich die RNA und gucken auf der Ebene, welche Gene vermehrt hoch oder runter reguliert werden auf die Gliadine oder die Gliadinfragmente.“

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Gemeinsam mit Yurdagül Zopf will Walburga Dieterich nicht nur die Entzündungswege des Weizens im Darm entschlüsseln. Sie hofft auch, Biomarker für den Grad der Unverträglichkeit zu finden. Wunschziel wäre ein einfacher Bluttest.

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Yurdagül Zopf:

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„Wenn ich so einen Biomarker hätte, würde ich den Patienten gezielt detektieren und gezielt meine Ernährungsumstellung durchführen. Und dann versuchen, vielleicht mit anderen medikamentösen Ansätzen schneller eine Heilung oder Beschwerdelinderung herbeizuführen.“

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Dass Yurdagül Zopf Gluten als Auslöser der Weizensensitivität untersucht, ist freilich nur ein erster Versuch. Im Weizen wirken viele Stoffe. Der Kreis potenzieller Verdächtiger wird schnell größer, wenn man auch noch die vielen chemischen Zusätze wie Haltbarmacher und ähnliches in modernen Lebensmitteln bedenkt.

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„Ob es wirklich Glutenanteile sind, oder andere Weizenanteile sind, das wissen wir nicht. Im Moment haben wir uns auf Gluten fokussiert, weil wir zunächst mal einen Weg verstehen wollen. Wenn wir mit verschiedenen Wegen parallel anfangen, ist es noch komplexer.“

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Neben Gluten steht seit einigen Jahren noch eine weitere Stoffklasse als Auslöser von Darmproblemen in Verdacht: FODMAPs. Das Kürzel steht für Fermentierbare Oligo-, Di- und Mono-Saccharide sowie Polyole, eine Gruppe von komplexen Zuckermolekülen und mehrwertigen Alkoholen. Im Supermarkt lagern sie in fast jedem Regal. Früchte, manches Gemüse, Milchprodukte, aber auch Weizenbrot und Müsli.

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Im Dünndarm werden FODMAPs nur schlecht verwertet. So werden sie zum Festschmaus für Dickdarm-Bakterien. Blähungen und Durchfall sind die Folge. Anfälligen Menschen kann eine FODMAP-arme Ernährung helfen. Als Ursache der Weizensensitivität scheiden FODMAPs allerdings aus. Sie fördern nicht die charakteristischen Entzündungen.

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Im Jahr 2012 machte der Gastroenterologe Detlef Schuppan eine überraschende Entdeckung. Er hatte Mäuse auf weizenhaltige Diät gesetzt. Bestimmte Zellen des Immunsystems im Darm schlugen daraufhin Alarm. Sie zeigten eine sogenannte angeborene Entzündungsreaktion. Anfangs hatte der Forscher von der Universität Mainz Gluten als Auslöser in Verdacht. Doch dann stieß er auf eine andere Spur: Neben Gluten sind in Weizen noch weitere Proteine zu finden. Darunter Amylase-Trypsin-Inhibitoren, kurz: ATIs.
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„Die ATIs werden auch sehr unvollständig verdaut, im Grunde genommen gar nicht. Und erreichen so das Immunsystem im Dünndarm; werden gefühlt vom Immunsystem und erzeugen dadurch eine mäßiggradige Entzündung, in diesen angeborenen Immunzellen.“

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Der Darm reagiert auf die ATI-Eiweiße nur schwach. Den meisten Menschen bereiten sie keine Probleme. Das ändert sich, wenn ein Patient schon an einer anderen chronischen Entzündung im Körper leidet: Autoimmunkrankheiten wie Rheuma zum Beispiel, Multiple Sklerose oder Diabetes Typ 2.

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Detlef Schuppan:

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„Dort läuft eine gering- oder stärkergradige entzündliche Reaktion in den entsprechenden Organen ab – ob das Gelenke sind, ob das das zentrale Nervensystem ist, ob das auch die Leber ist, wie das bei Typ 2 Diabetes ist. Und dort wirken die ATIs als Verstärker dieser bereits laufenden Entzündungen.“

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Bisher konnte Detlef Schuppan nur im Tiermodell eindeutig nachweisen, dass ATIs als Trigger vorhandene Autoimmunkrankheiten verstärken können. In diesem Jahr will er mit umfangreichen Studien an Menschen beginnen. Detlef Schuppan ist davon überzeugt, mit ATI einen entscheidenden Faktor der Weizensensitivität gefunden zu haben. Spannend wird die Frage, ob Betroffene auch in diesem Fall ganz auf Weizen verzichten müssten?

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„Wir kennen die genauen Grenzen noch nicht, auf wie viel Prozent ich reduzieren muss, um eine Verbesserung zu haben. Das ist ein sogenannter Dosiseffekt. Und diese Schwellendosis ist bei jedem sicherlich etwas unterschiedlich. Aber wir rechnen schon damit, dass wir eine 90- bis 95-prozentige Reduktion einführen müssen.“

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90 bis 95 Prozent – das hieße in der Praxis: Menschen, die auf ATI empfindlich reagieren, sollten Weizenbrötchen & Co konsequent meiden. Ein Weg aus diesem Dilemma wären Weizensorten, die von Natur sehr niedrige ATI-Gehalte besitzen. Detlef Schuppan hat Kooperationsprojekte mit Weizenzüchtern in Hohenheim und Weihenstephan gestartet. Auf kleinen Testparzellen bauen sie hunderte moderne, aber auch alte Weizensorten an. Nach der Ernte ermitteln die Forscher die ATI-Gehalte und deren entzündungsfördernde Aktivität in Zellkulturen im Labor.

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Friedrich Longin:

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„Wir sind hier im klassischen Getreideaufbereitungsraum. Ein altes Haus, eine große Halle mit vielen Kisten, Tüten, wo überall die verschiedenen Probemuster drin sind.“

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Friedrich Longin ist Leiter der Arbeitsgruppe Weizen der Landessaatzuchtanstalt Hohenheim. Sein Faible sind alte Weizensorten. Dinkel, Emmer, Einkorn. Ihn interessiert die Frage: Könnten diese eine gesündere Alternative zum modernen, hochgezüchteten Backweizen sein? Im Getreideaufbereitungsraum riecht es malzig nach reifem Korn. Mehlstaub liegt in der Luft.

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Friedrich Longin:

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„Das ist jetzt hier Schwarzer Emmer. Sie sehen ganz wenige freie Körner, die schon beim Dreschen rausgekommen sind. Aber das meiste ist noch ganz fest umhüllt von den Hüllspelzen, und genau das müssen wir jetzt öffnen.“

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Friedrich Longin schaltet den Entspelzer an und schüttet die Probe hinein. In der Maschine rotieren zwei Gummiräder wie Mühlsteine. Sie sind weich genug, um nur die Fesen, die äußere Schutzhülle der Körner, zu quetschen. So können die Körner herausfallen.

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„Der Emmer ist einfach einer der Vorfahren des modernen Weizens. Ein sehr alter Weizen, der ein bisschen ein härteres Korn hat, von den Mineralstoffen ein bisschen mehr, aber sonst doch nichts anderes.

Diese Kornprobe hier nehmen wir jetzt, nehmen eine kleine Menge von ab für Backuntersuchungen, und den Rest haben wir an das Labor von Professor Schuppan geschickt, oder diese senden wir noch, und dann untersucht er die verschiedenen ATIs.“

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Im Rahmen des Versuches hat Friedrich Longin 160 Sorten von Weizen, Dinkel, Emmer und Einkorn an drei Standorten in Stuttgart, im Rheingraben und auf der Schwäbischen Alb angebaut. Die Frage ist: Wie stark unterscheiden sich die ATI-Gehalte der Sorten?

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„Wir haben von all dem Weizen, den jetzt der Herr Schuppan kriegt, auch die genetische Information dahinter. Von jeder dieser 160 Sorten haben wir 30.000 Genschnipsel angeschaut. Die sind gleichmäßig über das gesamte Genom verteilt. Und wir versuchen dann, (…) ob wir das auf bestimmte Genregionen runterbrechen können. Vielleicht sogar ein einzelnes Gen finden können, was dafür verantwortlich ist. Und das wäre natürlich der Hauptgewinn im Lotto, wenn es ein einzelnes Gen wäre. Weil das wäre für uns kein Thema. Dann wäre das ratzfatz erledigt.“

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Lucian Haas:

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Für Menschen mit Zöliakie ist Gluten Gift: Betroffene sind auf glutenfreie Nahrungsmittel angewiesen. (so zitiert nach: picture alliance / dpa / Peter Endig)

Postscriptum: Mehr zum Thema Leitlinie zu Zöliakie, Weizenallergie und Weizensensitivität der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten, Dr. Schär Broschüre (Produktion: Deutschlandfunk 2017).

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Dietmar Moews meint: Aufgrund spezifischen Erlebnissen besonders angesprochen von dieser Thematisierung der DARM-Erkrankung in Verbindung mit Weizenempfindlichkeit und unbestimmter Konservierungs-Chemie, danke ich den AUTOREN dieses BEITRAGES und hoffe, dass die Kürzungen im Text nicht den Zugang verstellen.

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Dietmar Moews hat bereits ende der 1980er Jahre Manuskripte zur Migräneforschung und anderen, mit der Methode langfristiger Protokollierung der Selbstbeobachtung und „Rasterfahndung“ nach unverträglichen Stoffen, bearbeitet sowie dazu eigene Experimente praktiziert, herauszufinden, was verträglich ist oder was krank macht.

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Ich bin dabei auf bestimmte Brotsorten – weitgehend Weizenmehlprpodukte – gekommen. Dabei waren mehrwöchige Heilfasten-Kuren behilflich. Außerdem haben sich Vermeidung von Zucker in allen offenen und versteckten Formen, hauptsächlich die Ächtung von Dosennahrung und Emulgatoren, heilsam und lindernd ausgewirkt. Die Vermeidung von Milch im Kaffee und von Milchprodukten dagegen waren zu Unrecht im Verdacht, krank zu machen.

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Ich empfehle Jedem, die individuelle Achtsamkeit und Verbesserung der Ernährung. Sehr bedeutend scheinen auch die enorm zuckerreichen Obstsorten, die Vitamine liefern und dazu viel zu viel Zucker (z. B. auch naturbelassene Obst- bzw. Fruchtsäfte enthalten unerhört viel Fruktose/Zucker).

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Der Mensch muss Obst nicht mit Gemüse und Beeren verwechseln. Denn Gemüse und Beeren sind nicht zuckerlastig wie Obst. Und die Krönung der Heilung durch Essen ist tatsächlich frischer Rettich (Radi):

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An Apple a Day keeps the Doctor away“ – ist so wahr, sofern man am Tag nicht noch weiteren Zucker verspeist.

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FINE E COMPATTO

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hier gezeigt und sind keine Empfehlungen von Dr. Dietmar Moews. Nichts davon wird i.S.d.P. von Dr. Dietmar Moews verantwortet. Dietmar Moews klickt diese „recommendends“ nicht an und liest nichts davon.

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FINE E COMPATTO deutlich beendet.

 

 

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