THOMAS MANN Nazi-Emigrant in Pacific Palisades als Deutsches Literaturhaus von Bundespräsident STEINMEIER eingeweiht

Juni 18, 2018

Lichtgeschwindigkeit 8266

Am Dienstag, 19. Juni 2018

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Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist in diesen Tagen in die USA geflogen, wo er zur Einweihung der „Mann-Villa“ in Los Angeles öffentlich auftrat.

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Die kalifornische Villa, in der Thomas Mann von 1942 bis 1952 lebte, stand zum Verkauf. Daraufhin verhandelte die Bundesregierung über den Preis. Das Haus sei mehr als ein Ort des Gedenkens.

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2016 kaufte die Bundesregierung die kalifornische Villa, in der Thomas Mann im Exil lebte, um sie vor dem Abriss zu schützen. Jetzt wurde sie durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als Ort des kulturellen Dialogs eingeweiht.

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Viele Jahre verbrachte der Literaturnobelpreisträger Thomas Mann im kalifornischen Exil. Von 1942 bis 1952 hat er in Pacific Palisades, einem Vorort von Los Angeles, als wichtigste Stimme des deutschen Exils gelebt. Manche wünschten sich Thomas Mann sogar zum Präsidenten eines Nachkriegsdeutschland. Andere verübelten den Exilanten ihr gutes Leben, ihre „Palmen- und Zitronentage“.  Im neu errichteten Haus schloss er den „Josephs“-Roman ab, den „Doktor Faustus“ und schrieb die BBC-Reden „Deutsche Hörer“. So auch die letzte am 10. Mai 1945. Bruno Walter erzählte von Gustav Mahler, Feuchtwanger wohnte um die Ecke und Horkheimer goss die Blumen, wenn die Manns verreist waren.

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Vor zwei Jahren erwarb die Bundesregierung die Villa, die sonst verkauft oder abgerissen worden wäre. Ab August ziehen Fellows ein. Am Montagabend weiht Bundespräsident Steinmeier die Villa ein, die ein Ort des transatlantischen Dialogs sein soll.

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Ich habe mit dem Thomas-Mann-Forscher Tilmann Lahme gesprochen, der Bücher und Briefwechsel der Familie Mann herausgegeben hat. „1550 San Remo Drive“  so lautet die Adresse der Familie Mann – das ist auch ein Ort der Abnabelung von Deutschland?

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Dieses MANN-HAUS ist auch ein SPD-Ort der Entfernung von Deutschland oder, wenn man so will, der Abnabelung. In diesem Haus wurde Thomas Mann zum Amerikaner, ganz offiziell mit Einbürgerungstest, mit Pass, und an diesem Ort schrieb Thomas Mann, warum er nach 1945 nicht nach Deutschland zurückkehrt.

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Das ist aber nur die eine Seite. Das ist und bleibt auch ein Ort der deutschen Opposition im Dritten Reich. Hier hatte deutsche Kultur einen Fixpunkt, viele sogar als NSDAP-Mitglieder, die in Deutschland nicht reüssieren konnten (ADORNO), wenn solche auch durchaus nicht alle verfolgt und erwürgt wurden.

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Bundespräsident Steinmeier, der den Erwerb der Villa vor zwei Jahren als damaliger Außenminister maßgeblich angestoßen hat, weihte die Villa jetzt ein. Die ersten Fellows werden Heinrich Detering sein, der frühere Präsident der Akademie für Sprache und Dichtung, Jutta Allmendinger, die Chefin des Wissenschaftszentrums Berlin, und der Schauspieler Burghart Klaußner. Ich habe bewusst gesagt, die ersten Fellows, nicht Stipendiaten. Ist das eine gute Wahl, oder ist es die Wahl guter Freunde? Denn das sind ja auch für Herrn Steinmeier, der ein Kulturfreund ist, keine Unbekannten. Es sind Gefälligkeits-Fellows. Das sind ja alles keine herausragende Forscher, Intellektuelle, Künstler, die da als erste ins Thomas Mann Haus ziehen, sondern Salonpersonnage (ganz schlimm: Frau Allmendinger in der Soziologie – unglaublich schlimm). Und es soll ja auch so was wie ein Stipendiatenort werden oder ein Rückzugsraum für Fellows.

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Von dem Haus und seinen Fellows soll ja etwas ausgehen. Erwünscht ist so etwas wie ein transatlantischer Austausch auf intellektueller und auf sozialdemokratisch-kultureller Ebene. Und das in Zeiten, wo es gerade auf politischer Ebene ja eher schwierig ist. Da muss man schon die Besten schicken und wir werden schauen, was da herauskommt.

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Das Haus selbst ist jetzt gekauft und auch aufwendig renoviert worden. Alles andere muss sich noch entwickeln.

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Deshalb wird Bundespräsident Steinmeier im Getty Center in Los Angeles, ausgehend von der Thomas Mann Villa, einen kleinen Kongress eröffnen. „The Struggle for Democracy“ heißt diese Konferenz. Bemerkenswert, wie ich finde, dass ein deutscher Bundespräsident eine Villa einweiht und dann auch noch einen Kongress. Das trägt die Zeichen einer neuen Kampfzeit im Bereich der sogenannten NGOs, wo der Salonpersonnage-Hund mit dem Staatsschwanz wedelt.

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Frank-Walter Steinmeier, hat sich sehr bemüht, in seiner Zeit als Außenminister, als es um dieses Haus ging – und es gab da ja ganz andere Pläne. Das ist natürlich, muss man auch sagen, kein Engagement, das ausschließlich aus der Liebe zur Kultur und zur Literatur kommt. Es gibt da schon sehr konkrete politische Hoffnungen.

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Es geht darum, dass der Dialog mit den USA ja nun gerade so schwierig ist. Das sehen wir alle. Und da setzt die Politik jetzt zunehmend (nicht erst mit diesem Haus, sondern auch in anderen Kontexten) auf so etwas wie eine Soft Power Strategie, so nennt man das. Da geht es dann darum, abseits der offiziellen Kanäle andere Möglichkeiten des Gesprächs zu erzeugen, und das soll auch mit diesem Haus geschehen. Und na ja, wir werden mal sehen, was da herauskommt. Die Idee, dass da ein Kulturaustausch gefördert werden soll, die überzeugt mich.

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„Vielleicht ein zeitweise offenes Haus“

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Es geht hier um das Haus eines wirklich großen, wirkungsmächtigen deutschen Schriftstellers, und insofern passt, dass Frido Mann, der Enkel, dem Thomas Mann im Garten dieses Hauses unter Palmen vorgelesen hat, dass der bei der Eröffnung auch dabei sein wird. Aber dass dann als einer der ersten Fellows der Thomas Mann Forscher Heinrich Detering zu den Fellows gehört – nunja, der Nepotismus kriecht die Hühnerleiter – über Bob Dylan, Thomas Mann ...

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Man sollte auch darüber nachdenken, ob das Haus selbst nicht auch daran erinnern sollte, wer hier mal gelebt hat, eine kleine Ausstellung in der Art, und seit Jahren stehen da immer wieder Thomas Mann Begeisterte vor der Tür. Da ist so ein kleines Schild zu sehen.

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Man kommt nicht rein. Man kommt auch in den Garten nicht rein. Man sieht auch nichts, weil das alles sehr zugewachsen ist. Das wiederum könnte man ja jetzt vielleicht ändern.

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Man hat da natürlich gewisse Probleme. Das Haus liegt in einer noblen Wohngegend. Schauspieler wie Goldie Hawn, Matt Damon oder, ich glaube, Tom Hanks, wohnen da. Man kann da kein Museum schaffen, aber vielleicht ein zeitweise offenes Haus.

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Dietmar Moews meint: Bundespräsident Steinmeier besucht drei Tage lang den US-Bundesstaat Kalifornien. Schwerpunkte seiner Gespräche dort sind die Bereiche Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft (wie kommt eigentlich Steinmeier zu Kultur? zu Wissenschaft? zu Wirtschaft? – ich kenne ihn noch als Schröders Büroleiter in der hannoverschen Staatskanzlei 1989 – Steinmeier ist Jurist der SPD).

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Offizielle Gesprächspartner der USA trifft Steinmeier nicht. Den US-Präsident No. 45 konnte man leider nicht kurzfristig auf Thomas Mann coachen.

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Doch wird THOMAS MANN in seinen politischen Irrläufen und seinen sozialdemokratischen Ambitionen ohnehin mehr in das Metier von McCarthy tendieren als in die des weltweiten IMMOBILIEN-Handels a la TRUMP.

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