Günther Wilke 1925 – 2016 Kurznachruf

Lichtgeschwindigkeit 6998

Vom Freitag, 23. Dezember 2016

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Günther Wilke, geboren am 23. Februar 1925 in Heidelberg, ist jetzt 91-jährig, am 9. Dezember 2016, ebenda gestorben.

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Günther Wilke war ein deutscher Chemiker und emeritierter Professor der Organischen Chemie sowie ehemaliger Direktor des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr als Nachfolger von Nobelpreisträger Karl Ziegler.

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Am Mülheimer Max-Planck-Institut galt er als Entdecker des Nickel-Effekts. Seine Habilitation erfolgte im Jahr 1960 an der RWTH Aachen. 1963 wurde er zum Wissenschaftlichen Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft ernannt, deren Vizepräsident er von 1978 bis 1990 war.

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Wilke hat den Kunststoff Vestamid entwickelt, aus dem ADIDAS 1972 die Fußball-Weltmeisterschaftsschuhe herstellte. Der war besonders wasserabweisend und machte so den entscheidenden Wettbewerbsvorteil aus, der Deutschland das Finale erreichen ließ. Das Material, das eine hohe Formstabilität und Haltbarkeit auszeichnete, hat auch in Skibindungen und Tennisschlägern, in Druckluftbremsleitungen und in weiteren Entdeckungen, die Wilke, der ein ausgeprägtes Gespür für die Anwendungen seiner Grundlagenforschung hatte, gemacht hat.

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Wilkes Arbeiten auf dem Gebiet der Katalyse, unter anderem bei der durch Nickel katalysierten Cydooligomersierung von 1,3-Blutadien zu acht- und zwölfgliedrigen Carbocyclen, haben die Geschichte der Chemie mitbestimmt und das fundamentale Verständnis wichtiger chemischer Reaktionen erweitert.

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Folgeprodukte dieser Carbocyclen werden industriell bei der Herstellung von Nylonartigen für verschiedene Zwecke sowie zur Gewinnung von wichtigen Grundchemikalien in der Erdölchemie erfolgreich eingesetzt.

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Wilke war Mitglied in verschiedenen wissenschaftlichen Akademien, erhielt sieben Ehrendoktorwürden und seine Arbeiten wurden mit vielfältigen Auszeichnungen geehrt. So war er korrespondierendes Mitglied der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse im Ausland, Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft (1978–1990), Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaft und der Künste (Präsident 1994–1997), Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina (seit 1976), Halle, Academia Europaea, Träger des Österreichischen Ehrenzeichens für Wissenschaft und Kunst und vieler anderer mehr. Weiterhin ist er Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften , Acatech und der American of Arts and Sciences.

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Darüber hinaus war er wissenschaftspolitisch in vielen Funktionen tätig, zum Beispiel als Präsident der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), 1991 bis 1992 als Vorsitzender der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte und er gehörte mehreren Aufsichtsräten bedeutender Chemieunternehmen an.

 

1965 erhielt er den Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft. 1987 erhielt er das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen, 2000 mit Stern. 2013 ernannte ihn die GDCh zum Ehrenmitglied.

 

Auch Verfahren zur Herstellung von Benzin, Naturstoffen und koffeinfreiem Kaffee wurden in Mülheim erfunden. Wilke hat angeblich zeitlebens, bis zu seinem Lebensende, Bohnenkaffee getrunken.

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