Lichtgeschwindigkeit 6236
Vom Freitag, 5. Februar 2016
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Mit der gelungenen Gelegenheit eine MAX SCHWIMMER – Ausstellung mit Zeichnungen und Aquarellen, die auf das Jahr 1918/1919 zurückgeht, sehen zu können, die die Kunsthandlung Dr. Barth in der Altstadt von Düsseldorf, Mühlenstraße 1, derzeit ausrichtet, möchte ich eine kurzgefasste Bezeugung als LICHTGESCHWINDIGKEIT publizieren.
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REMMERT UND BARTH Düsseldorfer Altstadt, Mühlenstrasse 1
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MAX SCHWIMMER, geboren 1895, ein Leipziger Künstler, der von einem zum anderen Moment im Ersten Weltkrieg deutscher EXPRESSIONIST geworden war, als Grafik- und Zeichenlehrer im Leipzig und Dresden der DDR zu einem anerkannten Künstler geworden war, wird heute als ein Zeuge des 20sten Jahrhunderts von der Leipziger Städtischen Bibliothek betreut.
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Wie weit ist es von SCHWIMMER zu OTTO NEBEL und HERWARTH WALDEN?
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Im Jahr 2016 organisierte die Kunsthandlung „GALERIE REMMERT UND BARTH“ Mühlenstrasse 1 D-40213 Düssseldorf , http://www.remmertundbarth.de www.galerie@remmertundbarth.de diese derzeitige VERKAUFS-Ausstellung mit den 44 kleinformatigen Federzeichnungen, Holzschnitten und Aquarellen.
DAUER 24.11. 2015 bis 28.2. 2016 (Öffnungszeiten nach Vereinbarung; Tel- 0211 327436). Die Originale auf Papier kosten zwischen 1.000 und 5.000 EURO, die Grafiken ab 360.-, handsigniert und numeriert, ungerahmt).
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Die Galerie hat einen schönen handlichen Katalog herausgegeben „Im Banne des Expressionismus Max Schwimmer Aquarelle, Zeichnungen, Aquarelle 1918-1919 – Zum 120sten Geburtstag des Künstlers“ 120 Seite; Düsseldorf 2015, mit ganzseitigen farbigen Abbildungen aller Exponate.
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neues deutschland am 18. Januar 2016 mit Horst Dieter Gölzenleuchter
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neues deutschland am 18. Januar 2016, Seite 16 Feuilleton, berichtete mit Horst Dieter Gölzenleuchter:
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„Die Ausstellung >Max Schwimmer – Im Banne des Expressionismus zeigt wiederentdeckte Werke des Malers und Grafikers< auf fünf Spalten mit einer Abbildung der Tuschzeichnung „Das Elend“ von 1918.
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Das ELEND – Originalgröße
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Die jetzt bei REMMERT UND BARTH gezeigten Bilder von Max Schwimmer wurden in der Leipziger Privatsammlung Koch wiederentdeckt, als eine Auswahl, die in exakt dieser Zusammenstellung bereits im Jahr 1919 vom Galeristen und Arzt Hans Koch in seinem Düsseldorfer Grafischen Kabinett ausgestellt worden war.
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Katalog 2015 120 Seiten Hardcover mit Frontispiz AQUARELL
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Für den damals 23-jährigen jungen Maler Max Schwimmer entstanden diese expressiven Bilder unter dem verworrenen Eindruck des Weltkrieges, indem vielfältige sozio-geistige Erschütterungen und Enttäuschungen scheiternder Selbstbilder eine quasi dadaistische Psycho-Lage disponierte.
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In der akademischen Malerei wie auch im aufkommenden internationalen Kunstbetrieb waren die damaligen jungen Künstler von Sprachlosigkeit und Brüchen bestimmt. EXPRESSIONISMUS war dann eine Oppositionskunst, ein angreifender Stilbruch, eine politische Positionierung gegen die in Kriegswirren, industriellen Rüstungsmassakern und Gas hochgehende ENDZEIT.
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Horst Dieter Gölzenleuchter schreibt im neuen deutschland:
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Was Schwimmers Kunst und gesellschaftliche Intensionen, Hoffnungen betrifft, war er, links ambitioniert, ein Suchender. Der Aufruhr in ihm und um ihn war stilbildend. Die expressionistische „Oh Mensch-Gebärde zum Ende und nach dem Ersten Weltkrieg – bei ihm ein glaubwürdiger Gestus…“
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Dietmar Moews meint: Die heutige Kunsthandlung REMMERT UND BARTH hat sich derzeit mit EXPRESSIONISMUS, mit kleinen Formaten, mit den Ausstrahlungen von Jan Thorn-Pricker und dem Rheinischen Expressionismus sowie den Folgen von „JOHANNA EY“ (Mutter Ey) „angefreundet“. Dabei spielt die familiäre Linie des heutigen Düsseldorfer Galeristen Dr. Barth mit dem Düsseldorfer Maler Carl Barth, seinem Vater, der im Kreise der Mutter Ey mit weiteren Düsseldorfern, Bruno Goller, Peter Janssen, Ludwig Gabriel Schrieber und Oswald Petersen, befreundet war, einen Zugang.
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Hier liegt auch der Zugang der REMMERT UND BARTH zur späteren POP-ART und zu den westrealistischen Malern, Heinrich Nauen, Dunoyez de Segonzac, wie Werner Heldt, Max Peiffer Watenphul, bis zu Franz Radziwill. Die Bezüge mögen immer „expressionistische“ sein, sie sind überwiegend keine „picassesken“. Wenn man bei REMMERT UND BARTH Otto Dix oder, wie aktuell, Otto Pankok sehen kann, gibt das nicht nur einen kaufmännischen Sinn.
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Düsseldorf hat das Glück, dass hier eine spezifische Künstlertradion durch Ausstellungen wie diese, mit Max Schwimmer und Otto Pankok, oder vor nicht langer Zeit mit BRUNO GOLLER oder PETER JANSSEN, immer wieder in Erinnerung gebracht wird. Gratulation.
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Zu den Bildern von Max Schwimmer möchte ich als Maler einer sinnlich-gegenständlichen Bilderwelt sagen:
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EINS Für unsere heutigen Lebensgewohnheiten sind die Handformate von Schwimmer klein und zierlich. Die an sich rigoros dargestellten Bildinhalte wirken heute filigran und sensibel, während sie ganz eigentlich einem angreifenden Impetus entsprungen waren: FEIN, so eine Federzeichnung. FROH, so ein Aquarellchen.
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ZWEI Die meisten der 1918/19er Papierbilder sind eigenartig verkrampft und keineswegs „expressiv“. Schwimmer hat den expressiven Stilismus nachgemacht, ohne die Unmittelbarkeit der Originale zu erreichen (Blaue Reiter, Brücke). Die meist schlechten Bilder des OTTO MUELLER sind leichtfertiger gemacht, AUGUST MACKE hatte die bessere Hand, OTTO DIX war ehrgeiziger usw.
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DREI In späteren Zeichnungen und Illustrationen kam Max Schwimmer dennoch zu seiner eigenen „Meisterschaft“, wie man in dem „Venezianischen Goethe-Bildern“ sehen kann und wie er seinen Studenten in Leipzig und später, an der (Königlichen) DDR-Kunstakademie Dresden beibrachte.
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Es ist hier meine Aufforderung, die Ausstellung bei REMMERT UND BARTH in Düsseldorf zu besuchen.
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Es ist hier auch meine Rüge an die Leipziger Volkszeitung, die DNN und die Sächsische Zeitung, diesen „Leipziger Anlass“ einer überregionalen Bedeutung, in Düsseldorf, bislang nicht entdeckt zu haben.
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Vielleicht fällt es der Dienstklassen-Salonpersonnage von Leipzigs Städtischer Bibliothek mal ein, für MAX SCHWIMMER zu werben.
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Und die künstlerisch völlig verarmte Düsseldorfer Kunstakademie von NRW müsste eigentlich und eigenartig die Kunststudenten in diese Ausstellung bei REMMERT UND BARTH führen:
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Eine Malerei und Zeichenkunst einer Kriegszeit hat moralischen Anspruch – der heutige Nachwuchs muss sich über die völlig frustrierte heutige Professorengeneration hinweg den Verbindungsfaden zu den Vorläufern anschauen. Denn da sind Hand und Auge wiederzuentdecken.
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