Lichtgeschwindigkeit 5549
vom Samstag, 2. Mai 2015
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Meiner Auffassung war der deutsche Reichskanzler Adolf Hitler, der sich im Zusammenbruch des totalen Krieges, am 30. April 1945 erschoss, wahnsinnig.
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Ich verstehe den langjährigen „Erfolg“ seiner soziale Dynamik unter den Aspekten:
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EINS Die Deutschen der Weimarer Republik verfügten über potenzielle soziale weltanschauliche Anschlusspotentiale. Hitler „ließ die Sau raus“ – seine Staatskritik und Feindkritik affirmierte die verirrten deutschen Selbstbilder zum verlorenen Weltkrieg und den Versailler Auflagen, dem Sündenbock-Mob der kleinen Leute, dem Militär, der Großindustrie. Hitler sprach die völkisch stimmbare deutsche Kommunikations-Gesellschaft an.
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Gleichzeitig ließ er wahnsinnige weltanschauliche Irrvorstellungen über Sinn und Form des gewünschten Lebens aufziehen. Dabei wurde jeder einzelne – anthropologisch und sozial – praktisch exklusiv inkorporiert oder exklusiv bedroht oder beseitigt. Der gesamte Führerstaat wurde als Despotie, als Mobszenerie und Volksaufstand, hierarchisch geordnet und kontrolliert gesteuert.
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ZWEI Hitlers gezielte und persönlich praktizierte und organisierte Gewaltbereitschaft.
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DREI Hitlers Desorientierung bestand in seiner fortlaufend wahnsinnigen Verirrung in die Interpretation der eigenen Verfangenheit in die selbstbeeinflussten historischen Ereignisse.
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Hitler vermeinte zweckrational zu gestalten, während er die objektiven Misserfolge seiner politischen Handlungen unterbewerte. Die aus Hitlers Sicht anscheinend bestätigende, kritische, aber objektiv „wahnsinnige“ Resonanz seiner Berater und seines persönlichen Publikums stabilisierte die falschen Entscheidungen.
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Abgesehen von den ideologischen Verblendungen, die Hitler in seinem Buch „Mein Kampf“ darstellt und seine Beschränktheiten und Dummheit ausdrückt, werden aufs Ende besehen, Hitler sehr früh seine Desorientierungen klar (zum Thema Zweifrontenkrieg / Englands Thronfolger springt 1936 ab. Zum Thema der unsinnigen Rassentheorien und die deklarierte „arische Kulturrasse“. Zum Thema Vorsehung und Teleologie. Zum Unverständnis der Philosophen, ob Kant, ob Goethe, Schopenhauer, Stirner, Nietzsche, begreift die Hitlerei nicht die soziale Vielfalt und die Bedeutung der freien sozialen Dynamik im Gegensatz zur totalen Direktion. Nicht-Moral und Vernichtung der Kritiker und Andersdenkenden als Naturrecht des Stärkeren.
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Hitlers Gesprächspartner, die teils hochqualifizierte Fachleute der Industrie und der Naturwissenschaften waren, zeigten sich als politische Schwachmaten. Hitler war bis zum Schluss von zu objektiven Urteilen unfähigen persönlichen Sozialbeziehungen umgeben.
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In dem Maße in dem Hitler seine Konzeption scheitern sah, verlor er die geistige Bindung zu seinen Vasallen, Beratern und seinen Mitarbeitern. Zum Ende hin fing Hitler seinen soziale Wahn durch Krankheit und Verfall auf. Seine Ärzte, die den Wahnsinn erkennen mussten, versagten in extremer Weise. Ebenso seine Vertrauten, Speer, Bormann, das Ehepaar Goebbels, Rosenberg, die bornierten Frauen im Bunker – eine inferiore Bande an der Spitze der völkischen Weltanschauung.
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Dietmar Moews meint: Mit der Selbsterschießung Hitlers, am 30. April 1945, endete das weltanschauliche Durchhaltedrama.
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Die gesamte Kriegsgeschichte hat durch die moderne Kriegstechnik totale Züge angenommen – während der moderne Mensch sich davon Kriegsvorteile vorstellte und auch heute noch, im Jahr 2015, nach dem Kriegsjahrhundert, treibt man kriegerische Interessenpolitik.
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Dabei scheint es sich um einen unsterblichen Kollektivwahnsinn zu halten –
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anders ist heutige Kriegstreiberei nicht erklärbar.
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Dass sich frühere Kriegsführer mit militärischen Mitteln anstellten, gewaltsam Kriegsziele durchzusetzen, hatte nicht unbedingtes Einverständnis der jeweiligen Gesellschaften zur Bedingung: Man traf sich auf dem Schlachtfeld.
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Der moderne Krieg bezog unweigerlich die nichtmilitärische Gesellschaft ein, bis hin zum „totalen Krieg“. Die völkische Hitlerei organisierte zur Durchsetzung von Kriegszielen einen „geführten Volksaufstand“.
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Mit dem 30. April 1945 war der Zweite Weltkrieg seitens der Deutschen keineswegs beendet. Die Deutschen fanden sich in eine Kapitulation nicht ein – sie hatten sich zwar längst den vorrückenden Besatzern schrittweise ergeben, setzten ihre weltanschauliche Feindschaft aber fort:
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Sowohl der drohende stalinistische Bolschewismus, wie die amerikanischen Kapitalisten wie auch die „jüdische Weltverschwörung“ trafen auf die weltanschauliche Abwehr der Deutschen im Zusammenbruch unter schlimmsten Ängsten und Befürchtungen. Die völkische Nazi-Weltanschauung der Deutschen war derart nachhaltig, dass ein Danach – auch ohne Hitler – zunächst nur als unvorstellbares Böses befürchtet wurde.
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Der Wahnsinn war viele Jahre geführt worden. Er läuft auch selbststeuernd ins Unheil. Es wird politische Führungskunst und die Kunst der Fühlung, als Funktion von Führung, gebraucht. Doch die Lehre lautet weiterhin:
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„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“ – auch vom Wahnsinn.
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