LICHTGESCHWINDIGKEIT 173
Blippy GLÄSERNE ABRECHNUNG,
Dietmar Moews‘ täglicher Kommentar der Medienlage
von dem Künstlergelehrten der Piratenpartei Deutschland,
aus Sicht der Piratenbewegung, am Montag, 25. Januar 2010,
Alphons-Silbermann-Zentrum, Berlin-Pankow Niederschönhausen
in Lichtgeschwindigkeit, Süddeutsche Zeitung, NEUES DEUTSCHLAND
und Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 25. Januar 2010 sowie
sueddeutsche. De, zuguttenberg.de, BMVg.de, BMF.de,
Bundeskanzlerin.de, BMI.de, BBC.com, ard, zdf, DLF, dradio.de,
Spiegel.de, bild.de, heise.de, faz.net, piratenpartei.de,
Piratenthema hier: Dank Blippy können Nachbarn und Freunde
im Internet sehen, was der Einzelne per Kreditkarte bezahlt:
Musik, Schuhe, Hotel mit der Geliebten. Das soll Spaß machen –
Datenschützer sind entsetzt.
Süddeutsche Zeitung titelt: Für Millionen Bürger steigt der
Kassenbeitrag. Krankenversicherungen verlangen bis zu 8 Euro
mehr im Monat/Schäuble bremst FDP-Pläne für Kopfpauschale.
SZ Seite 22 schreibt Michael König: Wie bei George Orwell –
nur freiwillig. Bald können Verbraucher auch in Deutschland
ihre Kretditkartenabrechnungen ins Netz stellen:
Datenschützer entsetzt: Schau, was ich eingekauft habe:
Blippy veröffentlicht Kreditkartenabrechnungen im Internet.
Die freiwillige Einkaufsüberwachung soll Spaß machen –
Datenschützer sind entsetzt. … Die Tinte auf dem Vertrag ist
noch nicht trocken, da weiß die neugierige Nachbarin schon,
dass Familie Müller einen Tauchurlaub gebucht hat. Sie hat
gar nicht fragen müssen, denn alles, was Müllers per Kreditkarte
bezahlen, steht Sekunden später im Internet – für jeden zugänglich.
Klingt wie in George Orwells Überwachungsfiktion „1984“?
Willkommen bei Blippy, dem neuesten Spielzeug im Web 2.0. …
In amerikanischen Medien und Blogs wird Blippy schon als
der nächste große Wurf gefeiert – Verbraucherschützer bringt
der Internetdienst auf die Palme. Seit der Veröffentlichung
Anfang Dezember waren Einladungen zu Blippy heißbegehrt –
weil sich das Portal offiziell in der Testphase befand, ließ es
zunächst nur Nutzer zu, die von anderen Mitgliedern eingeladen
worden waren. Seit wenigen Tagen ist der Zugang für alle offen. …
Die Idee des Internet-Netzwerks ist simpel, der Nutzen für den
Anwender fragwürdig. Bei der Anmeldung gibt er seine
Kreditkartennummer und/oder Zugangsdaten für Internetkaufhäuser
wie Amazon oder Apples iTunes-Store an. Alles, was er
anschließend dort einkauft oder in einem beliebigen Geschäft
per Kreditkarte bezahlt, wird automatisch in seinem Profil auf
http://blippy.com veröffentlicht. ..Nutzer können online bewerten
und kommentieren – dem Käufer also beispielsweise erzählen,
dass sie ein viel besseres Hotel für viel weniger Geld kennen.
Oder, dass es eine großartige Unterkunft ist und er dort viel Spaß
haben wird. Auch Mitleidsbekundungen sind üblich – beispielsweise
im Falle einer Telefonrechnung in Höhe von 398 Dollar, die in
Kaplans Profil aufgetaucht ist. „Wir alle teilen deinen Schmerz“,
kommentiert etwa ein Nutzer namens „marcusbryan“. Kaplan alias
„Pud“ ist einer der prominentesten Blippy-Nutzer – er hat das
amerikanische Start-up-Unternehmen mitgegründet. Er sagt,
Einkäufe seien „viel interessanter, wenn sie öffentlich diskutiert
werden können“. Seinen Angaben zufolge hat Blippy bereits
Umsätze im Wert von fünf Millionen Dollar registriert. Er rechne
damit, dass es bald eine Million Dollar täglich seien. Der Wert
eines durchschnittlicher Blippy-Einkaufs liege derzeit bei 42 Dollar. …
Etwa 5000 Mitglieder zählt Blippy bislang. Auch Pop-Sternchen
Britney Spears hat offenbar schon einen Zugang – Einkäufe wurden
unter ihrem Namen allerdings noch nicht registriert. …Datenschützerin
Rena Tangens, von Foebud in Bielefeld: Wer da mitmacht, verdient kein
Mitleid. Diese Leute dürfen sich nicjt beschweren, wenn etwas
Schlimmes mit ihren Daten passiert.“ Internet-Verbraucherrechtsexperte
Falk Lüke rät: Schnäppchen lieber bei Facebook oder Twitter zu
verkünden, das hat den gleichen Effekt, aber Sie m+üssen dafür nicht
gleich alle ihre Daten angeben.“ Dietmarmoews: Bezeichnend,
wenn Piraten-Vorstände in Twitter und Facebook u. ä. Ihre Spuren
arglos einspeisen: Nichtwählbar diese Leute. Süddeutsche Zeitung
Seite 9, Bernd Graff: Man erkennt uns, weil wir leben:
Digitale Identifizierung durch Langzeit-Massendatenspeicherung,
-Screenings und – Profilings.
NEUES DEUTSCHLAND titelt: Die LINKE muss sich neu finden
Franfurter Allgemeine Zeitung titelt: Guttenberg verändert die
Bundeswehr-Strategie
Produktion, Performance, Autor, Direktion, Dr. Dietmar Moews,
Aufnahmetechnik und Admin, Piratencrew Berlin,
Musikwerbung: WILD THING The Troggs