(Wolf Biermann, 1965 „Ach Freund, geht es nicht auch dir so?“)
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Ich probierte einebelgischeLeonidas MAITRE CHOCOLATIER Chocolat noir Leonidas DARK 54% nibs roasted cocoa beans, 100 Gramm, nicht Bean to Bar hergestellt, von dem Hersteller Confiserié LEONIDAS S.A., Bd Jules Graindoorlaan 41-43 B-1070 Brussels – Belgium
Kurz vorab: Diese Zartbitterschokolade ist ziemlich gut und erscheint dem verwöhnten Tester für den Kaufpreis mit 1,80 EURO für 100 Gramm bei LEONIDAS Fachgeschäft in Aachen interessant, ausgewählt zu haben. Sie ist pur, ausreichend fein und mit 54 % Kakao eine insgesamt gut eingestellte Schokolade. Sie knackt angemessen, bricht sauber und schleimt nicht. LEONIDAS NOIR 54% ist dem Tester etwas zu süß – bei 44 Prozent Zucker sowie 33 Gramm Fett, genmanipuliertes Sojalecithin, keine weiteren Aromen, 0,1 Gramm Salz ist vergleichsweise akzeptabel. Beim Öffnen der Packung schlug der Geruch von Schuhcreme heraus – nach Öffnen der Vakuumfolie kommt ein ganz annehmbarer Schokogeruch heraus.
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Das Unternehmen präsentiert sich mehrsprachig im Internetz und betont das aktuelle Marketing, während auf das Label „Hoflieferant“ abgehoben wird,:
Am 15. November 2013 hat Seine Majestät, der König von Belgien, seine erste Liste von anerkannten Hoflieferanten aufgestellt.
Dank des exzellenten Qualitäts-/Preis-Verhältnisses seiner Produkte gehört Leonidas nun zu den neuen privilegierten Lieferanten des Belgischen Hofes, die das königliche Wappen auf ihren Verpackungen führen dürfen.
Nicht jeder darf den Titel des „offiziellen Hoflieferanten“ tragen. Für Leonidas bedeutet dieses renommierte Prädikat ein Privileg und zugleich ein Engagement. Ein Privileg, weil es sich um eine Bestätigung der Qualität unserer Produkte handelt. Ein Engagement, weil Leonidas als anerkannter Hoflieferant das ihm vom König geschenkte Vertrauen bewahren muss und auch weiterhin zu Perfektion verpflichtet ist.
Dieser Ehrentitel als Zeichen der Zuverlässigkeit und Qualität unserer Produkte, gepaart mit „made in Belgium“ ist ein Ansporn für uns, jeden Tag noch ein bisschen besser zu werden.“
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LEONIDAS gibt Sorten, Herkunftländer und Anbauregionen des Kakaos nicht an – das lässt auf BLEND, also Gemisch – schließen.
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Diese Sorte von LEONIDAS ist keine „Bean to Bar“ gefertigte Hochqualität. Der belgische Hersteller wird bei Georg Bernardini in seinem Schokoladen-Almanach „Schokolade – Das Standardwerk“ nicht vorgestellt, steht jedenfalls nicht an der Spitze von allen getesteten Schokoladenherstellern.
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Hier stehen LEONIDAS NOIR 54% auf einem Mittelplatz, für nur 1,80 Euro Kaufpreis sogar mit Blick zur Kauf-Empfehlung durch den Tester.
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Für mich als Schokoladen-Liebhaber ist eine Schokolade, die nicht zu hell, aber nicht ganz dunkel ist und Milch-Schokolade heißt, das Schönste von der Welt. Diese mind. 54 % Kakao Zartbitterschokolade hat dem Tester einen passenden Kakaogehalt. Der Inhalt der 100 g Packung wirkt durchaus frisch, ist aber wie eine Vollkonserve datiert, wirkt als Komposition etwas zu süß, zu fett, kakaogeschmacklich ganz gut. Man schmeckt Kakao – das ist eigentlich gut.
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Die klassische 100 gr. Tafelpackung enthält die Schokoladentafel mit einem Bruchkanten-Relief oben, darauf ein geprägtes größeres Mittelteil mit dem Schlagwort LEONIDAS. Die Unterseite ist von den „nibs“ leicht pickelig aber glatt. Die Konsistenz und der Schmelz sind mittelhart, dass man sie gut brechen kann. Man beißt ab und das feine Gemisch ist angenehm im Mund, wie sonst nur viel kostspieligere Marken. So ein Abbiss löst sich auf, ohne dass die Schokoladenmasse verkleistert, wie es viele Gemische auf dem Kunstmarkt an sich haben. Hier kann es schmelzen. Die winzigen kernigen „nibs“ aus gebranntem Kakaobohnen-Häcksel geben einen witzigen minimalen Beißeffekt. Insgesamt dominiert die kakaoliche Geschmacklichkeit – man braucht keine Zusatzaromen, Soja-genmanipuliertes Lecithin – der Cacao bei Leonidas liefert mit der NOIR 54% zweifelsfrei ein preisgünstig gemachtes „Markenprodukt“, so dass der Tester diese 54 prozentige “nibs“ empfehlen kann.
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Die Aufmachung hat bei dieser Sorte einer Tafelschokolade von LEONIDAS eine klassische und praktische Verpackung eines frischen Lebensmittels – vakuumverpackt, keine Konservierungsstoffe – im Oktober 2016 haltbar, laut Kennzeichnung, mindestens bis: 11. September 2017.
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Ein schöner dunkelbrauner Pappumschlag mit goldenen Schriften und Kunstschriften, einem Leonidas Wappen und einem Kakaobutter-Pur-Lable (was soll das bedeuten?) sowie orangefarbenen Spiegel sowie rückseitig eine orangefarbene Grundfläche mit schwarzfarbener, relativ leserunfreundlicher Kleinschrift in kleinem Schriftgrad vieler Fremdsprachen:
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Französisch, Nederländisch, Englisch, Deutsch, Spanisch, Griechisch, Portugiesisch, Dänisch, Chinesisch, Arabisch – das ist schon eine Spitzen-Marktreichweite.
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Dazu das Hofwappen des belgischen Hoflieferanten.
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Ausgepackt findet sich die Tafel in außen golden-metallisiertes Papier, sinnvoll und damit auch noch mal gut erneut zu verschließen.
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Bestandtteile und Nährwerte-Tabelle bietet LEONIDAS nicht ausführlich, dafür in Schwarz auf Weiß in Französisch:
Nährwerte pro 100g: Energie 2596 kj / 626 kcal; Fett 49 g; davon gesättigte Fettsäuren 31,5 g; Kohlehydrate 40,5 g; davon Zucker 30,6 g; Eiweiß 8 g; Salz 0,13 g.
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Auffällig gegenüber der vom Schoki-Tester in der LICHTGESCHWINDIGKEIT höchstbewerteten Spitzensorte Bonnat 55% sind der vergleichsweise hohe Fettanteil -, während Salzbeigabe und Eiweißgehalt dagegen „normal“ sind.
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ACHTUNG: Diese LEONIDAS Noir 54% nibs ist nicht BIO! Diese Leonidas ist nicht Fair Trade.
OHNE die Kennzeichnung BIO haben wir es folglich mit genmanipulierten und agrachemikalisch optimierten Rohstoffen, also Kakaobohnen, Zucker, Vanillearoma zu tun.
OHNE die Kennzeichnung FAIR TRADE haben wir es nicht mit einem sozialverträglichen Herstellungs- und Handelsprodukt zu tun. Leider NEIN.
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EMPFEHLUNG:
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Der Tester empfiehlt diese Schokolade aufgrund des günstigen Qualitäts-Preisverhältnisses: Es ist eine günstige gute Schokolade von LEONIDAS.
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Kurz vorab: Diese Milchschokolade – sie heißt nicht Vollmilch – ist nicht gut und erscheint dem verwöhnten Tester ungenießbar. Sie ist mit 1,80 EURO für 100 Gramm bei LEONIDAS Fachgeschäft in Aachen kostspielig, aber ausgewählt zu haben. Sie ist pur, unfein und mit nur 30% Kakao ist sie insgesamt zu wenig Schokolades. Dass sie kaum knackt, nicht beeindruckend bricht, ist ähnlich einem billigen Scheppern einer Autotür, anstatt des soliden Klappens. LEONIDAS MELK 30% ist dem Tester viel zu süß – bei 50 Prozent Gezucker und 31 Gewichtsprozente Milchpulver, sowie 31 Gramm Fett, genmanipuliertes Sojalecithin, Vanillearoma, weitere Aromen, 0,2 Gramm Salz ist vergleichsweise viel gesalzen – eine mediokre braune Pappe. Beim Öffnen der Packung schlug der Geruch von Schuhcreme heraus – nach Öffnen der Vakuumfolie bleibt die Nase ein ungemütliches Olfaktotum.
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Das Unternehmen präsentiert sich mehrsprachig im Internetz und betont das aktuelle Marketing, während auf das Label „Hoflieferant“ abgehoben wird,:
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„Leonidas, offizieller Lieferant des Belgischen Hofes.
Die Krönung unseres 100-jährigen Bestehens!
Am 15. November 2013 hat Seine Majestät, der König von Belgien, seine erste Liste von anerkannten Hoflieferanten aufgestellt.
Dank des exzellenten Qualitäts-/Preis-Verhältnisses seiner Produkte gehört Leonidas nun zu den neuen privilegierten Lieferanten des Belgischen Hofes, die das königliche Wappen auf ihren Verpackungen führen dürfen.
Nicht jeder darf den Titel des „offiziellen Hoflieferanten“ tragen. Für Leonidas bedeutet dieses renommierte Prädikat ein Privileg und zugleich ein Engagement. Ein Privileg, weil es sich um eine Bestätigung der Qualität unserer Produkte handelt. Ein Engagement, weil Leonidas als anerkannter Hoflieferant das ihm vom König geschenkte Vertrauen bewahren muss und auch weiterhin zu Perfektion verpflichtet ist.
Dieser Ehrentitel als Zeichen der Zuverlässigkeit und Qualität unserer Produkte, gepaart mit „made in Belgium“ ist ein Ansporn für uns, jeden Tag noch ein bisschen besser zu werden.“
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LEONIDAS gibt Sorten, Herkunftländer und Anbauregionen des Kakaos nicht an – auch Cacao Africa lässt auf BLEND, also Gemisch – schließen.
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Diese Sorte von LEONIDAS ist keine „Bean to Bar“ gefertigte Qualität. Der belgische Hersteller wird bei Georg Bernardini in seinem Schokoladen-Almanach „Schokolade – Das Standardwerk“ nicht vorgestellt. LEONIDAS steht jedenfalls nicht an der Spitze von allen getesteten Schokoladenherstellern und BERNARDINIS SCHOKOLADENBUCH hat einen ziemlich verlässlich hohen Qualitätsanspruch (LINDT und andere Einzelbeispiele ausgenommen).
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Hier stehen LEONIDAS au lait30% sehr weit hinten, fast bei den Tiefqualitäten Hershey, Milka, Stollwerck, Trumpf.
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Für mich als Schokoladen-Liebhaber ist eine Schokolade, die nicht zu hell, aber nicht ganz dunkel ist und Milch-Schokolade heißt, das Schönste von der Welt. So käme Leonidas infrage. Aber, leider, diese mind. 30 % Kakao-Milchschokolade kommt lediglich in einer hübschen Verpackung. Sie hat dem Tester einen zu geringen Kakaogehalt. Der Inhalt der 100 g Packung wirkt nicht frisch, ist aber wie eine Vollkonserve datiert, wirkt als Komposition viel zu süß, geringmager fett, ist kakaogeschmacklich öde. Man schmeckt keine MILCH und fragt sich, was das soll.
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Die klassische 100 gr. Tafelpackung enthält die Schokoladentafel mit einem Bruchkanten-Relief oben, darauf ein geprägtes größeres Mittelteil mit dem Schlagwort LEONIDAS. Die Unterseite ist glatt. Die Konsistenz und der Schmelz sind mittelhart, dass man sie noch brechen kann. Man beißt ab und das nicht so feine, eher magere Gemisch ist Ungemach im Mund. So ein Abbiss löst sich zwar auf, aber die Schokoladenmasse verkleistert, wie es viele Gemische auf dem Kunstmarkt an sich haben. Hier kann Nichts schmelzen. Insgesamt dominiert die weiter aromatisierte Geschmacklichkeit – man braucht Zusatzaromen, Vanillearoma, Soja-genmanipuliertes Lecithin – der Cacao bei Leonidas liefert mit der MELK 30% zweifelsfrei ein billig gemachtes „Markenprodukt“, so dass der Tester mal das Wort Hochstapelei gebrauchen möchte.
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Die Aufmachung hat bei dieser Sorte einer Tafelschokolade von LEONIDAS eine klassische und praktische Verpackung eines frischen Lebensmittels – vakuumverpackt, keine Konservierungsstoffe – im September 2016 haltbar laut Kennzeichnung mindestens bis: 14.06.18.
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Ein schöner mittelbrauner Pappumschlag mit goldenen Schriften und Kunstschriften, einem Leonidas-Wappen und einem Kakaobutter-Pur-Lable (was soll das bedeuten?) sowie knallrotfarbenen Spiegel sowie rückseitig eine rotfarbene Grundfläche mit relativ leserunfreundlicher Kleinschrift in weißer Farbe und kleinem Schriftgrad vieler Fremdsprachen:
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Französisch , Nederländisch, Englisch, Deutsch, Spanisch, Griechisch, Portugiesisch, Dänisch, Chinesisch, Arabisch – das ist schon eine Spitzenmarktreichweite.
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Dazu das Hofwappen des belgischen Hoflieferanten.
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Ausgepackt findet sich die Tafel in außen golden- innen silbermetallene Folie, sinnvoll und damit auch noch mal gut erneut zu verschließen.
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Bestandtteile und Nährwerte-Tabelle bietet LEONIDAS nicht, dafür in Schwarz auf Weiß in Französisch:
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Nährwerte pro 100g: Energie 2262 kj / 541 kcal; Fett 31 g; davon gesättigte Fettsäuren 19 g; Kohlehydrate 54 g; davon Zucker 50 g; Eiweiß 7,5 g; Salz 0,2 g.
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Auffällig gegenüber der höchstbewerteten Spitzensorte Bonnat sind der vergleichsweise geringe Fett-, aber hohe Salzanteil.
ACHTUNG: Diese LEONIDAS au Lait 30% ist nicht BIO! Diese Leonidas ist nicht Fair Trade.
OHNE die Kennzeichnung BIO haben wir es folglich mit genmanipulierten und agrachemikalisch optimierten Rohstoffen, also Kakaobohnen, Zucker, Milcheiweiß, zu tun.
OHNE die Kennzeichnung FAIR TRADE haben wir es nicht mit einem sozialverträglichen Herstellungs- und Handelsprodukt zu tun. Leider NEIN.
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EMPFEHLUNG:
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„bemühen Sie sich nicht weiter – lasciate ogni speranza“. Ich kann diese LEONIDAS au Lait 30% nicht empfehlen. Sie mag für zuckervergiftete Kinder funktionieren – aber nicht Kakaogeschmack kennenzulernen. Gar nicht, um einen himmlischen Schokoladengenuss kennenzulernen.
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In der Tageszeitung „neues deutschland“, vom Samstag, 15. November 2014, findet sich ein Interview mit Egon Bahr (SPD), dem inzwischen hochbetagten Zeugen des Jahrhunderts, dem Mitinitiator der Brandt’schen Ostpolitik.
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Bahr erklärt zur derzeitigen weltpolitischen Spannungslage, dass hauptsächlich die Weltwirtschaft und die NATO kein Interesse an eskalierendem Krieg hätten.
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Dass darin eine Friedenssicherheit für Deutschland in der EU läge.
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Und Bahr meint auch, dass insbesondere die Tatsache, dass Großbritannien immer mit den USA und nicht mit der EU Einstimmigkeit erwarten lässt, es so bald zu keiner „Ermächtigung der EU“, aus Sicht Russlands, kommen wird.
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Zwar spricht Bahr auch die IT-Revolution als weltpolitische Neubestimmung an, aber er hat es jedenfalls bislang nicht wirklich in sein Spannungsbild integriert.
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Der Punkt ist: der US-Amerikanische Totalitarismus, der durch Militär und IT-Dominanz angestrebt und von der US-Regierung auch proklamiert wird.
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Bahr meint jedenfalls, gestützt auf seine Politikkenntnisse, „Für alle Probleme gibt es vernünftige Lösungen“ und er macht zwei Anmerkungen, die seiner genauen Beobachtung und Kenntnis zu danken sind:
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Biermann im Bundestag: Bahr sagt: „Ich verüble ihm seine Angriffe auf meinen Freund Lew Kopelew, den ich aus Moskau rausgeholt habe. Pleitgen hatte uns miteinander bekannt gemacht. Kopelew wurde später die Staatsbürgerschaft entzogen. Das ist eine der schlimmsten Strafen, die man einem Russen antun kann. Wir haben später auch seine Frau zu uns geholt. Sie war ganz erstaunt, dass sich Türen zu den Geschäften von alleine öffneten, wenn man sich ihnen näherte. Doch zurück zu Biermann: in einem miesen Spiegel-Interview griff er den großartigen Schriftsteller an, warf ihm Feigheit und Kapitulation vor, weil er nicht in der Sowjetunion geblieben ist, sondern bei uns Asyl gesucht hat. Das war eine Gemeinheit, die ich nicht verzeihen kann“.
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(Sagt die Interviewperson Karlen Vesper: Nachdem die Mauer gefallen ist und er wieder in die DDR zurückkehrte, sang er: „À la lanterne“ – ein Lied aus den Julitagen 1789, mit dem sich das geknechtete Volk von Paris die verhassten Aristokraten an die Laterne wünschten“. Als Biermann das vortrug, lebten Schreckensbilder aus Ungarn 1956 wieder auf).
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Darauf Bahr: „…ein großer Künstler muss nicht ein guter Mensch sein. Ungarn 1956 beweist: das 20sten Jahrhundert war nicht friedlich … Wir haben es in der Hand.“
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Egon Bahr ist nun ein zeitlebens wichtiger werdender Zeuge, je mehr die Alten verschwinden oder anfangen zu spinnen. Auf die Frage, mit Unrechtsstaats-Vertretern zu reden, zu verhandeln? sagte Bahr:
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„Soll das ein Witz sein? Brandt wie Kohl haben unabhängig voneinander das Selbstbewusstsein der Ostdeutschen gelobt, mit dem Zusatz, sie können auch zu Recht stolz auf ihre Lebensleistung sein … dazu braucht es Versöhnung. Die verlangt von denen, die am meisten gelitten haben, noch einmal am meisten. Aber mit weniger wird es nicht gehen.“ …
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„Als der norwegische König aus dem Exil kam, verkündete er: „Ich bin auch der König der Kommunisten.“ Als Gauck gewählt war, hätte er zumindest sich sagen müssen: „Ich bin auch der Bundespräsident der Linken.“
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„… ich kann ich mich nur wundern, wenn Herr Gauck eine absolut demokratische Wahl nicht anerkennt. Oder bezweifelt oder bekrittelt. Während in Köln schreckliche Pogrome stattfanden. Der Aufmarsch der Rechtsextremen und Salafisten wäre auch ein präsidiales Wort wert gewesen…“
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Dietmar Moews meint: Ich empfehle Egon Bahr zu lesen – Egon Bahr anzuhören – ich danke dem „neuen deutschland“ und Karlen Vesper für das Interview in „neues deutschland“, vom 15. November 2014, Die Woche Seite 18. (Meine Ablehnung Egon Bahrs, als SPD-Propagandist zu Brandts-Zeiten, ist inzwischen beendet – auch wenn Bahr den lügenden Valentin Falin nach wie vor deckt).
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Sehr aufschlussreich ist die klare Abgrenzung zwischen „Menschlichkeit und Moral“ („ich verzeihe es ihm – Biermann – niemals“) und Machtpolitik:
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Während schließlich die Menschenschändung im Unrecht-Staat DDR in keinem Fall und auch als Prinzip eindeutig abgelehnt werden muss und auch beim Namen zu nennen ist (die körperliche Verstümmelung der Spitzensportlerin Ines Geipel und die Unterleibsoperation), verweist Egon Bahr auch auf Willy Brandt, der in Gotha sagte: „dass jedes ehemalige SED-Mitglied, das nicht Dreck am Stecken hat, nicht kriminell war und unser Programm bejaht, erhobenen Hauptes zu uns kommen könne. Das war auch meine Meinung (SPD-Parteieintritt von SED-Genossen nach 1989).
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Denn, wie konnten Brandt und Bahr, später Kohl und Genscher, mit Honeckers und Mielkes Unrecht-Staat verhandeln? („soll das ein Witz sein?“) .
Antwort: In der Machtpolitik muss man Effizienz walten lassen und nicht Moral an die falsche Stelle stellen (Eichmanns Banalität). Das sieht oft zynisch aus, wenn man mit dem Satz: „Für alle Probleme gibt es vernünftige Lösungen“ – zu unvernünftigen moralischen Forderungen quer steht. Sowas war und ist für Egon Bahr nicht besonders problematisch, sondern situativ zu entscheiden: Man redet mit Honnecker, während Ines Geipel eine „Blinddarmoperation“ erleidet. Man redet mit Gorbatschow wenngleich der KGB-Chef war – was das heißt?
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Man wird Gasleitungsmanager bei Putin (ehemaliger KGB-Mann), weil dadurch eine energiewirtschaftliche Friedenspolitik entsteht. Was?
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Ich grüße alle meine Freunde und Bekannte, unserer gemeinsamen Vorzeit, die sich hier in eine tägliche LICHTGESCHWINDIGKEIT einfinden. Hoffentlich kann ich Belustigendes liefern.
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Witz / Esprit = als Belustigung für alle, die nicht auf diese Art frommer Lebensdienlichkeit zugeschnitten daherkommen, sondern in eigener Prägung, es aber täglich verdienen: Kommen Sie nach Köln-Südstadt, nördlich Eierplätzchen – da wird es täglich hell und dunkel (selten wirklich hell).
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Jetzt komme ich gleich zu Marianne Birthler – Moment noch:
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Eine täglich, alle Arbeitsfelder der Soziologie – also unseres Lebens – abdeckende Feldarbeit und Nachrichtenerkundung, mit dem Nebenprodukt der täglichen LICHTGESCHWINDIGKEIT, hier im Blog, ist eine schöne Selbstverblödung ein kurzes Leben zu zerschreddern – aber … dazu studiere ich meine Fächer.
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Außerdem leiste ich mir den Luxus relativ impressionistischer Stichproben, neuerscheinende Bücher zu kaufen und zumindest anzulesen (oft schmeiße ich das Zeug in die Ecke und nehme lieber einen Band aus der Gesamtausgabe von Karl Kraus‘ Fackel vor). Denn Eines ist für mich sicher: das Gute soll man immer wieder lesen – das Mittelmäßige durch ein starkes Urteil möglichst ohne Zeitverlust erkennen können und sich sparen.
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Also hier, die Berliner DDR-Frau Marianne Birthler (geboren 1948 in Berlin), die sich den Aufwand machte, ihre Erinnerungen auszuarbeiten. Sie erschienen bei Hanser Berlin unter dem Titel „Halbes Land Ganzes Land Ganzes Leben“ (in Versalien).
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Geteiltes Deutschland im Titel – wo ist die Ostzone?
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Marianne Birthler – sie war Schulministerin im 1990 neugegründeten Land Brandenburg – schreibt auf Seite 250:
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„(S. 250) … Der Streit um das Schulgesetz war für mich eine wichtige Lektion. Ich warb leidenschaftlich für das, was ich für richtig hielt, lernte aber auch, Kompromisse auszuhandeln, sie zu akzeptieren und zu ihnen zu stehen. Das war etwas anderes, als mit Freunden kontrovers über den Text einer Protesterklärung zu diskutieren. Jetzt ging es ums Regieren, um politische Konzepte und Entscheidungen, die sehr konkrete Folgen für Menschen hatten.
Mitunter tat das noch richtig weh. Zum Beispiel nach mühsamen Haushaltsverhandlungen, in denen ich einiges erreichen konnte, aber auch Niederlagen einstecken musste. Dann war das „Paket“ geschnürt und würde den Landtag passieren, und ich würde ihm zustimmen. Doch bevor es so weit war, stellte die Opposition manchmal Anträge, deren Inhalt ganz in meinem Sinne war, ob es nun um die Erhöhung des bescheidenen Taschengelds für Heimkinder ging, um die Verringerung von Klassenstärken oder um mehr Mittel für die Weiterbildung von Lehrkräften. Genau für solche Anliegen hatte ich mich ja in den vorangegangenen Verhandlungen eingesetzt, mich aber nicht durchsetzen können. Dann saß ich jedes Mal auf meinem Platz auf der Regierungsbank des Landtags und kämpfte mit mir: Sollte ich, Abgeordnete eines frei gewählten Parlaments, nicht bei jeder Abstimmung meiner Überzeugung folgen? Eine einzelne Stimme würde das Ergebnis ohnehin nicht beeinflussen, aber darum ging es nicht: In mir sperrte sich alles dagegen, einen Antrag, den ich inhaltlich befürwortete, abzulehnen und damit gegen meine Überzeugung zu stimmen. Doch dann, als die Neinstimmen aufgerufen wurden, starre ich geradeaus und hob meine Hand. Es war richtig so. Aber ich fühlte mich nicht gut dabei.
Das ist eine banale Geschichte, über die gestandene Politikerinnen und Politiker nur den Kopf schütteln können. Politik ist die Kunst des Kompromisses, und wer einen mühsam ausgehandelten Kompromiss unter Berufung auf das Gewissen unterläuft, ist nicht automatisch der bessere Mensch. Es könnte sich auch um egoistisches Beharren handeln, um mangelnden Respekt gegenüber hart erkämpften gemeinsamen Positionen, um die Unfähigkeit, politisch zu denken. Doch wo liegt die Grenze? Wo wandelt sich angebliche Politikfähigkeit in Selbstverleugnung und Opportunismus, und wo wird die Treue zur eigenen Meinung zur Prinzipienreiterei und führt in die Isolation? Es sollte in den folgenden Jahren genügend Gelegenheiten geben, darüber nachzudenken, ob ich unter allen Umständen zu meiner Überzeugung stehen würde oder ob ich bereit wäre, sie um eines anderen Zieles willen zurückzustellen… „
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Dietmar Moews meint: Bekenntnisse sind, wenn sie ehrlich zu sein scheinen, wie hier die von Marianne Birthler, respektabel. Dass sie ihre Professionalitätserkenntnisse auf banale Art, auf die Gut / Böse, ehrlich / unehrlich, Kompromiss / kompromisslos verkürzt abklärt, ist Gedankenlosigkeit.
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Sie glaubt, es ginge um Prinzipienstrenge und Standhaftigkeit, oder es ginge um Biegsamkeit und Opportunismus. Und damit werden die christlich-protestantischen bzw. preußischen Tugenden bzw. Hartleibigkeiten ausgetragen. Ein jenseits von Gut und Böse (Nietzsche) und ein diesseits von Gut und Böse von Isaiah Berlin als Modus der sozialen Lebensbejahung – auch als Parlaments-Partei-Abgeordneter und Regierungsmitglied scheint ihr bis heute nicht in den Blick geraten zu sein.
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Bei diesem Buch suche ich nach vertieften Kenntnissen über meine Erlebnisse mit Menschen aus und in der DDR: In der Neuen Sinnlichkeit hatte ich vor 25 Jahren einen bewegenden Aufsatz von Georg Pohl, dem Dresdner in Leipzig, heute in Hamburg, über “Uwe Hankel in der DDR-Sozialpsychiatrie“ publiziert – bei Marianne Birthler stehen knappe Angaben zu „Jugendwerkhof Torgau“. Dazu Birthlers Vorstellungen zu Vergangenheits-Aufarbeitung / -Bewältigung als wünschenswerter Vorstellungsorientierung. Wer das nicht kannte, muss besser still sein.
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Es ist für eine gewisse Birthler-Kundschaft sicher eine bedarfsorientierte Vorstellung – dagegen aus meiner Sicht ist es die gefühlige Rückgewendetheit, statt die Zukunft von Vorurteilen abzudämpfen und eine Vorurteilsbefreiungskonzeption zu proklamieren (wohl wissend, das Menschsein heißt: Vorurteilsbeladen und traditionell zu sein und werden zu müssen).
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Wie kann ich, wie können wir in Tradition, in Abhängigkeiten, in Veränderlichkeiten miteinander unser Leben entfalten?
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Wie lassen sich dabei Daseinvorsorge und Zukunftsgestaltung organisieren, während mehr neue Probleme entstehen als gemeinsam gelöst werden können?
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Es wird stets gleichzeitig immer eine Problemverdrängungs- und Propagandakommunikation institutionalisiert, der ein auf ehrlich / unehrlich gestähltes Ostberlin-Huhn als Individuum immer nur mit dem Pathos der Entfremdung und großer Bindungsverlustigkeit begegnet.
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LER? – das muss deshalb aufhören, weil die christliche Hartleibigkeit ein fröhliches Erinnern und Vergessen – im Bilde des Gekreuzigten – auszuschalten sucht und stets ausschalten konnte, wo sie zum Zuge kommt.
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Ich sage mit Heidegger (ausnahmsweise): Stehe hinaus in das mögliche Sein.
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