Lichtgeschwindigkeit 8746
Vom Montag, 10. Dezember 2018
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Im Jahr 2004 wurde ich vom Chaos Computer Club (CCC) in Dresden für den Kongress DATENSPUREN eingeladen, um einen soziologischen Vortrag zur IT-Lage zu halten sowie am Schlusspodium teilzunehmen.
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Ich hatte für meinen VORTRAG den Titel gewählt:
Mut Mensch Macintosh – Über Fernfuchtelei und die Intelligenz in der heutigen Gesellschaft aus Sicht der empirischen Soziologie – Dr. Dietmar Moews
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Das soziale Anliegen diese soziologischen Vortrags bestand darin, an die CC-Mitglieder zu appellieren, sich den Zugangsproblemen der Nicht-Computer-Fach-Konsumenten zu widmen, den Laien als Massenbenutzer:
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Im Jahr 2004 ging im CCC ein en dit herum – die IT-Laien zu verachten – alle würden kostenlose Hilfe erwarten, die mit „Hilfe zur Selbsthilfe“ wenig anzufangen wüssten.
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Ich meinte, dass Knöpfe drücken, Reißverschlüsse öffnen, Rolltreppefahren und Senftuben aufschrauben ist, was erwartet werden darf. Oder anders: Wer auf die Massenkonsumenten hin Applikationen herstellen möchte, ob Geräte und Netzwerke oder Software, muss die Fähigkeiten der „Rolltreppenfahrer abholen“.
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Heute – aktuell – ist mein damaliges Motto – die Kluft zwischen den höchstspezialistischen professionellen Anforderungen heutiger IT und IT-Sozio-Kultur sowie den einfachen Massennutzer der Online-Optionen durch das Breitband-Internetz – in noch angeschwollenem Sinn das große Problem, ein „menschliches“ Anforderungsprofil in der IT-Revolution it-politisch hinzukriegen.
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Das Sahnehäubchen auf dieser sozialen Kluft sind die Sprache und die IT-Fachbegriffe zuzüglich des Szene-Jargons, der geradezu die soziale Ambition der IT-Natives ausdrückt, „eigensprachliche“ Codes zu erfinden und zu nutzen: E-Mojis
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Deshalb machen sich nicht die Staats Monopol-Kapitalisten Sorgen, die ohnehin meinen, die beste IT-Politik machen die BIG DATA Riesen und das Militär (also der Markt). Während Verfassungsethiker Sorgen um die unumkehrbare BIG-BROTHER-TELEMATIK haben
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Den Total-Überwachungsstaat, wie er heute bereits in SINGAPUR und in PEKING die Gesellschaften organisiert – also steuert und kontrolliert.
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Es gibt seit einiger Zeit in TÜBINGEN ein Initiative No-Cyber-Valley.
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In Baden-Württemberg laufen augenblicklich Initiativen, die Bürgerbeteiligung und Bürgeraufklärung in diejenigen Kreise bringen möchten, denen eben die Fachvoraussetzungen nicht verfügbar sind, d.h.
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Sie wollen DISKUTIEREN und gleichzeitig LERNEN und gleichzeitig politische WEICHEN stellen. (Das eierlegende Wollmilchschwein).
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Zum Kontext: Es sollen grosse Datenstaubsauger (u.a. Amazon) und daneben laut der Website die „BMW Group, IAV GmbH, Daimler AG, Porsche AG, Robert Bosch GmbH und ZF Friedrichshafen AG“ berücksichtigt bzw. erörtert werden.
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Vermutlich würde bereits Amazon für die Kritik reichen (ohne einen Anti-Amerikanismus zu befördern). Auch Facebook war mal im Spiel und möglicherweise kommen noch weitere, wie hier zu sehen
Damit ist auch klar, dass die großen Autofirmen nicht so datensparsam wie erhofft sind, sondern eher vertuschen, wie rücksichtslos sie Kundendaten weitergeben.
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Ganz nebenbei und alle Bürger betrifft bei solchen BIG BUSINESS-Investitionsplänen, dass Ansiedlungen die Wohnungspreise hochtreiben und die gleiche Protestwelle laufen wird, wie Google in Kreuzberg erlebte.
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Ja, wenn sich neue Industrien ansiedeln, steigen die Mieten. Es kommen mehr Menschen, die dann auch noch mehr verdienen.-
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Gentrizfizierung (die Verdrängung der ärmeren Bewohner und die Entmischung der Sozialstruktur von Wohngebieten – ist ein Problem, unwidersprochen.
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Es ist politisch sinnvoll, die Industrien, bzw, die Firmen und Investoren dafür als Verantwortliche an den Pranger zu stellen.
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Es ist auch nicht fortschrittsfeindlich, wenn soziale Perspektiven vorher bedacht und integriert werden. Fortschritt ist ja nicht prinziell ein Wert an sich.
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Ich finde diese Initiative No-Cyber-Valley deswegen spannend, weil hier mal vermutlich relativ normale (non-techie) Menschen anfangen, das AI-Thema zu thematisieren.
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Die sind schon noch sehr am Anfang, aber die ’normalen‘ Menschen sind auch die, die am meisten betroffen sein werden, und am wenigsten Gestaltungspielraum haben werden.
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Dietmar Moews meint: Es wird immer wieder deutlich, dass im CCC, wo sozusagen Fachlichkeit und Sozialität und Freizeit verschmolzen werden, doch immer wieder eine IT-Blindheit für die IT-Politik im Großen wie im Kleinen besteht.
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Manchmal denke ich, die hätten nie etwas von FIFF oder von CYBER WAR oder SUN VALLEY gehört, nicht von FACEBOOK oder GOOGLE. Nicht von BIG DATA und ZENSURSULA.
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Man muss doch, egal wonach sich Zukunftspolitik richtet, anerkannt werden, dass die heutige IT sowohl die gelebte Menschlichkeit, wie die Weltwirtschaft mächtig strukturiert, dass BIG DATA nun wirklich ein totalitäres Machtpotenzial darstellt, dass bislang noch gar nicht in den KRIEG um die Weltmacht eingesetzt worden ist – aber das läuft.
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Also, da darf wohl im Kleinen sagen, es braucht mehr Wohnraum in den Staedten, es braucht vielleicht auch mehr gesetzliche „Wirkkraft“ (abhängig von der politischen Heimat). Aber es braucht doch nicht weniger Wohlstand und Fortschritt, um die Mieten bezahlbar zu halten.
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Insofern darf Kritik, wenn ich das richtig verstehe, auch nicht an Fortschritt allgemein, sondern am Fortschritt in Form des Überwachungskapitalismus, wie er derzeit global in allen möglichen Kreisen diskutiert wird, zu richten ist. Während – wie gesagt – in SINGAPUR und in CHINA der machtzug bereits abgefahren ist. Und die deutschen Autoexporteuer liefern bereits die in China gewünschten Daten, auch der deutschen Kunden.
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Konzerne von der Kuhweide in Tübingen fernhalten, wird diese Entwicklung nicht aufhalten.
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Doch geben solche politischen Störprozesse zumindest dort Raum für andere Entwicklungspfade.
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Inzwischen hat der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit mitgeteilt, er möchte im nächsten Juni eine zweitägige Veranstaltung machen zum Thema
Informationsfreiheitsgesetz.
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Die Zielgruppe sind Interessierte Bürger, weniger Fachpublikum (das sich auskennt) eher auch Politiker.
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Der Landesbeauftragte hat bei CCC Stuttgart angefragt ob der CCCS da Kooperationspartner sein und sich einbringen möchte. Das ganze findet unter der Woche statt, also nicht am Wochenende. Eine Idee beim CCCS gibt es dafür auch bereits: Zum Beispiel, dass dortabends – nach dem Vorträgen und Workshops etwas Alternatives anzu bieten, wie eine Cryptoparty oder ähnliches.
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Der CCCS könnte eine weithin bereits erfolgreich praktizierte Lern-Methode der „Cryptoparty“ aufziehen:.
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Man kennt auch ein Spiel: Sowas wie „Wir haben 100 Leute gefragt…“ mit IFG- oder Datenschutzthemen. Es gibt Lehrer, die das im CCCS gemacht haben, die man eventuell initiieren könnte.
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Walk the City: In der Stadt herumgehen am Abend (da ist es noch hell und zeigen, wo Überwachung wie stattfindet. Wo sind Kameras die man sieht, wo sind „versteckte“ Kameras, was wird aufgezeichnet und wo?
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Ich finde diese Initiativen zu No-Cyber-Valley sinnvoll und auch attraktiv genug für Laien, mitzumachen, weil hier mal vermutlich relativ normale (non-techie) Menschen anfangen, das AI-Thema zu thematisieren.
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Nachdem ich mit ein paar von den No-Cyber-Valley gesprochen habe, wird klar: Ja, das sind eher nicht sehr IT-nahe Leute, die da versuchen, zu verstehen, was im Umfeld AI/KI/ML passiert.
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Und außerdem möchte die Universität, jetzt am Dienstag abend, zu einer Podiumsdiskussion ‚bewegen‘. Nicht ganz einfach, wenn dabei KritikerInnen mitwirken sollen, die erst noch dabei sind, das Thema überhaupt erst besser zu verstehen.
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Ich hoffe HEISE.DE wird an diesem CCC-Projekt publizistisch dranbleiben.
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FINE E COMPATTO
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Ab jetzt werden alle Dietmar Moews‘ Blog-Beiträge mit dem SLOGAN
FINE E COMPATTO deutlich beendet.
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