Lichtgeschwindigkeit 8874
am Donnerstag, den 24. Januar 2019
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Allüberall drehen die Mühlen der deutschen KULTURINDUSTRIE heiß, die nach 1919 die Abteilungseröffnung des BAUHAUS‘ in Weimar durch den Architekten und Bourgoise Walter Gropius feiern.
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Wer sich für Architektur, Kunst und Kulturpolitk interessiert wird wissen, dass die Modernisierungen in Architektur und Kunst und im modernistischen Zeitgeist der Jahrhundertwende in allen Staaten Europas, auch in Russland und in den USA Form, Ausdruck und ökonomische Bedeutung erzielte.
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Nur das Wort BAUHAUS war dort nicht gebräuchlich – ist es heute auch noch nicht. Von De STYL oder Arts & Crafts (schon seit ca. 1850), zum Kubismus oder dem Expressionismus, oder all den Industrieformen bis hin zum Beton und Stahlbeton eines „BRUTALISMUS“.
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Welche Blödleute beim deutsch-französischen Fernsehen „arte“ uns jetzt mit BAUHAUS-Musik vorführen, sollte dann doch mal mit Kulturkritik und von Historikern zurückgewiesen werden:
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„Wie klingt das Bauhaus“?
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„Das Bauhaus feiert mit einem großen Eröffnungsfestival in der Akademie der Künste in Berlin seinen 100. Geburtstag.
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Die Auftaktveranstaltung aus der Akademie der Künste Berlin beginnt mit dem Konzert von Michael Wollny nach der Eröffnungsrede von Frank-Walter Steinmeier. Ebenso auf der Bühne Emile Parisien, Wolfgang Heisig, Leafcutter John und Max Stadtfeld.
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Ausgehend von der Frage „Wie klingt das Bauhaus?“ hat der deutsche Jazzpianist Michael Wollny für den Eröffnungsabend des Festivals eine Musik konzipiert, die auf den mannigfaltigen Bezügen zwischen den Protagonisten des Bauhauses und den sie umgebenden Klängen und Kompositionen beruht. .
Neben der historischen Perspektive („Wie klang das Bauhaus?“) auf strenge Barock-Faszination und Zwölfton-Begeisterung einerseits und die Ausgelassenheit der Bauhausabende andererseits, wird dabei auch eine grundsätzlichere Fragestellung formuliert:
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Im Zentrum des Abends steht eine Gegenüberstellung zweier grundverschiedener Blickwinkel auf den klassischen Konzertflügel: Die improvisatorische Phantasie eines Jazzpianisten vs. die Mechanik der „Phonola“, einer Musikmaschine aus den zwanziger Jahren, die einen zweiten Flügel mittels von Hand gestanzter Lochkarten bedient. Intuition gegenüber Komposition, Organisches gegenüber Strukturellem.
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Ausgehend von diesem Spannungsfeld zwischen Improvisation und Komposition erforschen die Musiker unterschiedlichste Klangräume und -szenerien und streifen dabei die Werkstoffe des Bauhaus – Holz, Glas, Metall, Ton, Stein und Gewebe – ebenso wie die wilde Tanzmusik der legendären Bauhauskapelle.
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Das Eröffnungsfestival steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, der das Event vor dem Konzert feierlich eröffnen wird.
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DLF.de, anfang Januar 2019 mit Aenne Seidel:
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„… Seidel: Das Bauhaus war ein großes Experiment, das Einflüsse aus ganz verschiedenen Künsten zusammengebracht hat. Eine Art Labor, in dem auch viel improvisiert wurde – also eigentlich ja ganz ähnlich wie in der Jazzmusik. Ist das auch etwas, was Sie gereizt hat am Bauhaus?
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Wollny: Absolut, weil ich glaube: Wir versuchen ja alle immer diese Balance herzustellen aus einer Vorgabe, einer Komposition, einer strukturellen Idee und der Freiheit des Moments. Und das ist was, was zumindest in meiner kleinen Recherche auch immer das durchgezogen hat, was im Geist des Bauhauses damals formuliert wurde. Es geht immer darum, nach Regeln zu arbeiten, aber dann diese auch zu hinterfragen, diese in der Gemeinschaft, in der Zusammenarbeit zu überschreiten, sich was völlig Neues auszudenken – ein neues Regelwerk zu erstellen. Und das ist doch etwas sehr Verwandtes, was ich als Jazzmusiker für mich auch immer als wichtige Arbeitsweise finde.
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Seidel: Sie haben für Ihre Komposition monatelang Bücher gewälzt und sich ja sehr intensiv mit der Idee des Bauhauses beschäftigt. Inwiefern wird das Einfluss haben auch auf künftige Kompositionen?
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Wollny: Ich habe gerade letzten Samstagabend ein Konzert mit Heinz Sauer gespielt, dem Saxophonisten – im Duo in Frankfurt, das immer traditionellerweise ganz frei abläuft. Da haben wir hinterher darüber gesprochen, dass mir wirklich einige Elemente ziemlich neu vorkamen, die da so passiert sind. Ich bin immer vorsichtig, eins zu eins Rückschlüsse zu sagen: Weil ich das gerade gelesen habe, passiert jetzt das und das. Oder auch wirklich zu verstehen, was da passiert. Aber ich weiß, dass diese Arbeit des letzten fast Jahres, muss ich sagen, intensiv die letzten sechs Monate, und Beschäftigung mit diesen Ideen, mir schon sowohl abstrakt-ästhetisch als auch ganz konkret Material geliefert haben, die sicher mich die nächsten Monate noch beschäftigen werden.
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Seidel: Der Jazz-Pianist Michael Wollny in unserer Gesprächsreihe zum Bauhaus-Jubiläum. Kommende Woche wird Wollnys Komposition mit dem Titel „Bau.Haus.Klang“ in Berlin uraufgeführt.
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Änne Seidel: Wie sieht er aus, der berühmte Bauhaus-Stil? Irgendwie geometrisch, irgendwie schlicht und kühl ist er – und halt irgendwie „modern“. Man merkt schnell, wie schwer es ist, eine allgemeingültige Definition des Bauhaus-Stils zu liefern, denn das Bauhaus war extrem vielfältig. So vielfältig eben wie die Künstler, die an der berühmten Akademie lehrten und lernten.
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Noch schwieriger zu beantworten ist aber die Frage: Wie klingt das Bauhaus? Wir wollen es trotzdem versuchen: heute, in unserer Gesprächsreihe zum Bauhaus-Jubiläum. Und wenn einer diese Frage beantworten kann, dann wohl der Jazz-Pianist Michael Wollny. Er hat versucht, das Bauhaus zu vertonen:
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Was genau wird dort zu hören sein? Wie klingt das Bauhaus? Das habe ich weil das Thema Bauhaus natürlich extrem inspirierend ist, nach wie vor. Ich glaube, jeder hat sofort eine Art Vorstellung,
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Aber im zweiten Gang merkt man dann, dass es eigentlich relativ schwierig ist, diesen Klang sich zu definieren. Denn es gibt zwar gesichert historisch viele Bezüge zwischen den Protagonisten des Bauhauses, den verschiedenen Meistern und den Schülern, die daraus hervorgegangen sind. Die haben sich alle sehr stark mit Musik beschäftigt. Und es gibt auch einige persönliche und personelle Überschneidungen. Aber es gibt keine Tondokumente, und es gibt am Bauhaus auch berühmterweise keine Musikschule, obwohl es da mal einen Versuch gegeben hat, das zu etablieren. Es gibt keinen gesicherten Bauhaus-musikalischen Stil, den man so abrufen kann. Sondern man muss sich wirklich die Frage stellen: Wie sind diese ästhetischen Konzepte irgendwie umzusetzen, oder wie können die in musikalische Sprache einfließen? Das war eigentlich meine Grundherausforderung oder Grundidee.…
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Improvisation wird eine große Rolle spielen, wie es auch am Bauhaus – das war zumindest mein Eindruck nach der Recherche – eigentlich zwei verschiedene Stränge von Ästhetiken gab. Die eine war sehr einer strengen strukturellen Ästhetik verpflichtet. Und das andere war eine sehr freie oder eine experimentelle, auch ein bisschen anarchische Qualität. Es gibt auf der einen Seite eine Begeisterung für Barock, für Zwölfton, diese Art von sehr strukturellem musikalischem Denken. Auf der anderen Seite gab es so eine Bauhaus-Kapelle. Das war ein Zusammenschluss von Bauhaus-Schülern, die dann sehr wild, glaube ich, auf selbstgebastelten Instrumenten die Tanzstile ihrer Gegenwart improvisiert haben: eine Jazzkapelle, wenn man so will.
Wollny: Genau. Ich habe wahnsinnig viel gelesen und mir angeschaut und mir angehört, Tondokumente und Komponisten der Zeit, Interviews gelesen oder Schriften, Manifeste. Die waren ja groß im Kurs in dieser Zeit. …
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Seidel: Auf jeden Fall eine große Herausforderung, der Sie sich da gestellt haben. Sie haben, Herr Wollny, vorhin schon gesagt, dass die Bauhaus-Künstler sich stark mit Musik beschäftigt haben. Unter anderem stand wohl Bach hoch im Kurs. Wie passt ausgerechnet Bach zu den Ideen des Bauhauses?
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Wollny: Ich glaube, ein wichtiges Werk für die Bauhaus-Protagonisten war zum Beispiel die „Kunst der Fuge“. Das ist ja ein Werk, wo wirklich alle Spielarten, wie man eine Fuge schreiben kann, durchexerziert werden – fast wie in einem Lehrbuch. Das ist natürlich auch großartige Musik, die man einfach so sinnlich genießen kann. Aber es ist auch eine sehr, sehr strukturelle, organisierte Musik.
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Ich glaube, genau diese Begeisterung für das Strenge auf der einen Seite und das sinnlich Erfahrbare auf der anderen, das war was, was sich in der Musik von Bach für viele idealtypisch manifestiert hat. Und ich denke, Barock – und auch die Hinwendung zu barocken Musikern – stand auch im Alltag des Bauhauses im Mittelpunkt, wenn es beispielsweise darum ging, Feierlichkeiten auszustatten mit Musik oder zu bestimmten Themen Gegenstände herzustellen. Es gibt ja auch eine berühmte Plastik, die versucht, eine Bach-Fuge darzustellen.
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Auf der anderen Seite dann die zeitgenössische Zwölfton-Musik.
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Seidel: Schönberg!
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Wollny: Schönberg, aber vor allem auch der weniger bekannte Josef Matthias Hauer. Das ist jemand, der noch vor Schönberg Zwölfton auf seine Art gemacht hat und der in enger Zusammenarbeit mit Johannes Itten, der ja am Bauhaus ein Meister war für Malerei und die Metallwerkstatt, seine ganz eigene Form von Harmonielehre und Kompositionslehre begründet hat. Da gibt es, wie gesagt, zeitgenössisch ganz viele, wirklich sehr konkrete Bezüge, aber keine richtige Kompositionsschule am Bauhaus.
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Seidel: Sie haben vorhin die Jazzkapelle erwähnt, die zunächst vor allem auf den Bauhaus-Festen spielte. Wenn Sie jetzt mal all das zusammenfassen, was musikalisch am Bauhaus passiert ist: War das Bauhaus für die Musik ähnlich wegweisend wie für Architektur und Design?
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Wollny: Eine sehr große Frage. Das ist ein bisschen unkonkret, weil es keine Komponisten und Kompositionen-Stile gibt, von denen man sagen kann, die haben am Bauhaus ihren Anfang genommen. Trotzdem glaube ich, dass der Tatort Bühne am Bauhaus eine große Rolle gespielt hat. Und vieles von dem, was wir heute als selbstverständlich nehmen, auch experimentelle Formen von Bühnen und auch Konzerten, letzten Endes nicht heute so stattfinden würden, wenn es nicht damals am Bauhaus ein paar revolutionäre Ideen gegeben hätte.
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Dietmar Moews meint: „Wilde Tanzmusik der legendären Bauhauskapelle“? –
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Aha. Was war das wohl? Dodekaphonie? „Play Bach kam erst 30 Jahre später“
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Was der hier von arte herausgebrachte Simulant Wollny behauptet ist samt und sonders Unfug:
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Schönberg ist nicht Bauhaus. DADA und die ganze Kunst der deutschen Werkstätten und das Festspielhaus in Hellerau und der Tanz usw. Alles ist längst vor Bauhaus.
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Die SALONPERSONNAGE der deutschen Kunst-Abzocker greift mal wieder ab!
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Wer möchte die Sendung moderieren? Wer spielt für arte, wer für DLF im Interview? Wer erhält Geld zum Abspielen der Machwerke? Wer gibt den Pseudo-Musikologen? Wer spielt schließlich das Klavier? Wer macht den Bundespräsident? Wie heißt der Komponist? – wovon denn?
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Wie klang das Bauhaus?
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Was machen die heute daraus?
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Toter als tot geht es nicht. Vielleicht kommen demnächst Paraphrasen auf Beethovens Sinfonien? von Wollny oder Seidel? #metoo-Quote zu folgen, Seidel. Oder inspirieren Beethovens Sinfonien diese Schranzen nicht?
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FINE E COMPATTO,
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