Lichtgeschwindigkeit 7717
Vom Freitag, 10. November 2017
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Venedig bewirtschaftet die Kreuzfahrtschiff-Kunden, indem ein Schiffsterminal im Westen der Altstadt angelegt wurde, das mit Schiffsroute mitten durch das historische Venedig erreicht wird.
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Die gewaltigen Wasserhochhäuser mit ihren winzigen „Gefängniskabinen“ verschmutzen mit ihrem Öl das Meerwasser und die Atemluft und verschlimmern die Erosion an den empfindlichen Fundamenten, auf denen die Stadt Venedig gebaut ist.
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Für Kreuzfahrt-Touristen, die durchs Mittelmeer schippern, zählt die Fahrt vorbei am berühmten Markusplatz mitten durch Venedig zu den absoluten Highlights. Doch genau das will wie Stadt verbieten, denn die Riesenschiffe schaden der Bausubstanz und der Umwelt. Wie der Plan umgesetzt werden soll und warum Umweltschützer dennoch nicht begeistert sind:
Schon länger wird in Venedig darüber diskutiert, wie man das Problem mit den Kreuzfahrtschiffen lösen könnte. Täglich fahren sie in die Lagune ein, vorbei am Markusplatz (Piazza San Marco) und am historischen Zentrum durch den Canale della Giudecca. Zurzeit ist es für große Schiffe der einzige Wasserweg, um zum Schiffsterminal im Westen des historischen Zentrums zu gelangen.
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Nicht wenige der Kreuzfahrtschiffe sind höher als die höchsten Gebäude der Stadt. Viele Venezianer empfinden die Kolosse als Schandflecke in der einzigartigen Architektur der Stadt, die Beschwerden häufen sich. Aber es ist nicht allein der für viele unschöne Anblick der Kreuzer, welcher der Stadt zunehmend Sorge bereitet: Experten zufolge verschmutzen die Schiffe mit ihrem Öl das Meerwasser und verschlimmern die Erosion an den empfindlichen Fundamenten, auf denen die Stadt gebaut ist. Immerhin navigieren die Kapitäne wenige hundert Meter am Ufer vorbei, um den Passagieren den besten Blick auf den Markusplatz zu bescheren.
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Dass Schiffe mit mehr als 55.000 Tonnen künftig eine andere Route in der Lagune nehmen und an einem – weniger glamourösen – Hafen in Marghera am Festland anlegen sollen, wird von Umweltschützern gefordert.
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Sie sind empört: Denn der Plan sieht laut Medienberichten auch vor, dass Schiffe mit mehr als 96.000 Tonnen in die Lagune einfahren können – wenn auch nicht am Zentrum vorbei. Derzeit sind diese Mega-Schiffe in der gesamten Lagune verboten.
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„Sie haben das schlechteste Projekt von allen gewählt“,
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sagte Luciano Mazzolin vom Anti-Kreuzer-Komitee No Grandi Navi dem Sender Radio Capital.
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„Wir wollen, dass die Schiffe überhaupt nicht in die Lagune fahren.“
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Denn das bringe große Umweltprobleme mit sich.
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Hinzu kommt: Das neue Terminal für die Kreuzfahrtschiffe in Marghera ist noch gar nicht fertig. Die Regierung spricht daher von einem Verbot der Kreuzer vor dem Markusplatz in drei oder vier Jahren. Bis dahin dürfen die Schiffe also noch vor der historischen Altstadt schippern. Außerdem soll geprüft werden, ob Schiffe zwischen 55.000 und 96.000 Tonnen doch noch über einen anderen Kanal näher an Venedig heranfahren dürfen.
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Anwohner, Kultur- und Umweltschützer klagen schon lange über Schäden, die die Riesenschiffe anrichten: Sie gefährdeten das ökologische Gleichgewicht in der Lagune, könnten historische Gebäude beschädigen und stoßen Schadstoffe aus. Außerdem spuckten sie noch mehr Touristenmassen in der Stadt aus, die sowieso schon vom Ansturm überfordert ist.
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Auch der Unesco sind die Kreuzfahrtschiffe schon lange ein Dorn im Auge: Die UN-Kulturschutzorganisation warnte sogar, Venedig auf die Liste der gefährdeten Kulturgüter zu setzen, wenn keine Lösung gefunden werde.
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Venedigs Bürgermeister scheint zufrieden mit der Entscheidung.
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„Es reicht, dass der Unesco und der Welt klar wird, dass wir eine Lösung für die großen Schiffe in der Lagune haben“,
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sagte Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro und zeigte sich äußerst zufrieden mit der Entscheidung, die die Regierung in Rom zusammen mit Vertretern der Region getroffen hatte.
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„Nach monatelangen Untersuchungen und ernsthafter Arbeit haben wir eine wirkliche Lösung gefunden“,
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lobte auch Verkehrsminister Graziano Delrio.
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„Es ist möglich, den Hafen zu entwickeln und die Kreuzfahrtschiffe ankommen zu lassen, ohne das Kulturerbe Venedigs aufs Spiel zu setzen.“
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Venedig lebt vom Tourismus – und auch vom Kreuzfahrttourismus, viele Arbeitsplätze hängen davon ab. Seit 1997 ist der Kreuzfahrttourismus nach Angaben des Passagierterminals um 436 Prozent gewachsen. Im letzten Jahr kamen nach Angaben der Hafenbehörde mehr als 1,6 Millionen Kreuzfahrttouristen. Für die ist eine Fahrt vorbei am Dogenpalast, am Markusplatz und den anderen Sehenswürdigkeiten Venedigs natürlich ein Highlight der Reise. Und bis auf weiteres wird ihnen dieses Spektakel auch nicht genommen.
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Und so zeigte sich auch die Kreuzfahrtindustrie zufrieden. Die jetzige Entscheidung schütze sowohl das Kulturerbe Venedigs als auch die „wertvolle Kreuzfahrt-Wirtschaft in Venedig und der Adria»“, teilte der internationale Verband CLIA mit.
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Venedig ist bei Weitem nicht die einzige Stadt, die unter dem Ansturm von Kreuzfahrtouristen ächzt. Auch in Dubrovnik in Kroatien oder auf Malta gibt es zum Beispiel Widerstände gegen diesen Boom-Tourismus.
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Dietmar Moews meint: Es gibt die politische Betroffenheit der politisch zuständigen Menschen in Italien.
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EINS Meiner Meinung nach, müssen die Betroffenen das Problem lösen. Es besteht in der Nachfrage seitens der Eigentümer von Venedig, ihr Geschäft mit Touristen zu maximieren.
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ZWEI Es besteht in der weltweiten Nachfrage, für kreuzfahrtliebende Menschen die Lagune zu streifen und einen kurzen Bilck auf die einzigartige Stadt zu werfen.
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DREI Es besteht in Schäden, die die Bauwerke und deren Grundbau zerstört, die Kosten erzeugen und Erträge, die nicht in die Regulierung der Schäden gegengerechnet werden. So gesehen ist die Bausubstanz von Venedig ein AUSVERKAUF – VENEDIG WIRD VERBRAUCHT.
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VIER Es gibt wasserbautechnische Maßnahmen, die die historische Pfahlbaustadt Venedig, die Lagune und die Bestandsicherung ermöglichen. Aber diese technischen Lösungen sind kostspielig, erfordern Verhaltensänderungen in der Nutzung der Lagune und es prallen durchaus auf die privatwirtschaftlichen Begehrlichkeiten der Immobilienbewirtschafter Venedigs auf den Bestandsschutz und die praktische Benutzbarkeit der Stadt. Dabei kommen Umweltschutz, Wasser- und Luftsauberkeit, gar kulturelle und denkmalschützerische Qualitäten, stets zu kurz.
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Ich habe Venedig vielfach in meinem Leben besucht. Wasserbau als Berufsfach und die Malerei der alten Kunst in Venedig bieten lebenslange Substanz, dort zu sein. Man zahlt, was es kostet.
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Kostete es viel mehr, wäre Venedig vielleicht nicht so zugetrampelt von demokratischen Reisemassen, die da ihre Bedürfnisse kühlen – Tauben füttern oder Schwerölrauch aus Kreuzfahrt-Kolossen einatmen.
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FINE E COMPATTO
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