Lichtgeschwindigkeit 6125
Vom Mittwoch, 23. Dezember 2015
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Dietmar Moews malt ZUGINSFELD zur Ächtung des Krieges und der Gesellschaft, die den Krieg hervorbringt
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Es ist nie zu spät. Spätz, der Lover, nennt seine Eroberung Spätzelchen. Der Schwabe nennt seine Nudel Spätzle – spät ist besser als gar nicht.
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Wie trist klingen die O-Töne, die gestern im Deutschlandfunk als die Stimme des völlig entselbstet brüllenden türkischen Ministerpräsidenten Davutoglu verbreitet wurde:
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Davutoglu klang exaltierter als die übelsten Hitlerbrüllereien, die überliefert sind: TRISTE TRISTMAS.
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Mein armenischer Kölner Zeitungshändler, der in der heute von der türkischen Armee – in diesem Moment – mit Panzern zerlegten kurdischen Kleinstadt im Osten Anatoliens, wo Herr Assadia bis zu seinem 14. Lebensjahr aufwuchs und sich nun das Elend im Internet anschauen darf. Er sagte, „ich muss jeden Tag weinen – wissen Sie, wie die Straßen in meiner Stadt sind, wo ich als Kind gelebt habe? – so schmal, dass zwei Männer nebeneinander gehen können“ – da fahren die Türken jetzt mit den Panzern rein.“ (er zeigte mir heute eine private Fotosequenz auf dem Smartphone – man sieht völlige Zerstörung geschlossener alter Ortsteile. Bewohner staksen dazwischen herum. Was soll daraus nun werden? Der Ort heißt Türkisch „DIYARBAKIR“ – auf KURDISCH „AMED“.
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Ich höre dazu den Davutoglu schreien und tippe deshalb hier einen Wertansatz aus dem geltenden deutschen Grundgesetz, der auch im EU-Vertrag sinngemäß festgelegt worden war:
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„Artikel 2 das EU-Vertrages:
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„Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören.“
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Diese Qualitäten sind keine inneren Angelegenheiten von Bayern, von Ungarn oder Polen. Die Wiedereinführung der Todesstrafe durch Viktor Orbán, die er öffentlich diskutiert, wäre ebenso nach dem EU-Geist unstatthaft wie die Asylablehnung, jetzt in Deutschland, von afghanischen Flüchtlingen, die zu hause wegen Dolmetschertätigkeit für die deutsche Bundeswehr gearbeitet hatten und heute, samt ihren Familien, von den Taliban verfolgt werden.
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Es lässt sich weder die Dauerverseuchung der Weltmeere mit den Strahlenschäden durch den Supergau der Fukushima-Havarien über Grenzwerte auffangen, noch ist überhaupt akzeptabel, dass die japanische Atomindustrie jetzt politisch durchzusetzen sucht, dass die offizialen Veröffentlichungen der fortwährenden radioaktiven Emissionen ihrer japanischen Anlagen nicht mehr veröffentlicht werden sollen –
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Begründung:
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„Die Öffentlichkeit könne solche Verstrahlungs-Informationen gar nicht beurteilen und bewerten und würde durch diese Radioaktivitätsmeldungen nur irritiert.“
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Dietmar Moews meint: Mir fiel heute das Buchstabenspiel „Trappy Tristmas“ ein – worauf ich versuchte eine grafische Idee für „Merry Tristmas“ zu zeichnen oder zu scrabbeln. Ich bin noch dabei – aber es kommen bislang nur Albernheiten heraus: HARTIST trifft ARTIST.
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Deshalb weise ich jetzt auf ein kürzlich herausgekommenes Buch hin, das Beachtung verdient:
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„Rudolph Bauer (Hg.): Kriege im 21. Jahrhundert. Neue Herausforderungen der Friedensbewegung. Sonneberg Verlag, 371 Seiten, 19,80 EURO.“
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Die Zeit der einfachen Zeitbilder ist vorbei.
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Die Friedensbewegung sieht sich mit neuen Herausforderungen konfrontiert.
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Die Militarisierung hat die gesamte deutsche Gesellschaft erfasst.
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16 Autoren, Hochschuldozenten, Umweltingenieure, Pädagogen, Anwälte, Soziologen, Ökonomen, Journalisten und Ärzte kommen in dem vom Bremer Sozialpädagogen Rudolph Bauer herausgegebenen Buch zu Wort:
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Die Autoren der Friedensbewegung klagen über ideologische Aufrüstung, kritisieren Kriegsvideospiele und wenden sich gegen verstärkte Rüstungsforschung an Universltäten.
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Sie warnen vor der Vermischung von zivilen und militärischen Sicherheitsvorkehrungen, diskutieren die Rolle der Medien sowie den Einsatz von angeblich sicherem Kriegsgerät wie Drohnen durch Polizei und Militär.
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Resignation wird abgelehnt. Das ist gut.
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Rudolph Bauer zeigt Interdependenzen von Kapitalismus und neoliberalem Finanzkapital.
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Unter der perpetuierten Profitmaximierung stricken sich die militärischen Machenschaften allerdings nicht ohne verantwortliche Subjekte:
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Die Abschaffung bzw. demokratische Umsteuerung der Profitmaximierung durch Kriegstreiberei in eine Friedensordnung muss auf Bildung der hitlerschlauen Unterklassen in aller Welt gestellt werden. Das beginnt mit Alphabetisierung und Leseerziehung der Kinder. Wer nicht von Volksbildung reden will, sollte von Horkheimer und Faschismus schweigen.
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Indem ich Ihnen ein langes Leben wünsche, sparen Sie auf diese Weise ganz erheblich.
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