Von der Unermeßlichkeit des Schönen

April 11, 2014

Lichtgeschwindigkeit 4293

am 11. April 2014

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VI,2

Die Weisheit im Schönen ist die Sinndichte des Inhaltswahren einer Gefüge-Einheit: also die Herrschaft des Geistwerks über die Wirkmittel.

Mit dem Erfinden des Erfüllbaren beginnt die Klugheit des Gestaltens; mit dem Sinnmehren im Formguten beginnt die Weisheit des Erfüllens.

Unweise Bewirktes kann nicht zur Vollendung gedeihen.

…“

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Zitiert nach: Otto Nebel, Von der Unermeßlichkeit des Schönen (1961-63) in Frühwerke, Schriften zur Sprache und zur Kunst – Das dichterische Werk Band 3 in Frühe Texte der Moderne, herausgegeben von René Radrizzani der edition text+kritik herausgegeben von Jörg Drews, Hartmut Geerken und Klaus Ramm, München 1979


Von der Unermeßlichkeit des Schönen

März 24, 2014

Lichtgeschwindigkeit 4243

am 24. März 2014

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IV,8

Der Bann im Schönen ist der Beginn des Nutzwirkens einer Gefüge-Einheit aus Inhaltswahrem und Formguten – bedingt, erheischt und gelenkt durch die Anmut des sinnfälligen Befundes.

Ohne das Anmutreine im zweckerfüllten Geformten beginnen keine Nutzwirkungen von Sinngefügen zu entstehen.

Unbeseeltes Schaffen vereitelt das Werden von Gebilden mit innerer Gefäßwürde, und verbannt dergestalt die Nutzzwecke aus dem Zeugerischen.

…“

Zitiert nach: Otto Nebel, Von der Unermeßlichkeit des Schönen (1961-63) in Frühwerke, Schriften zur Sprache und zur Kunst – Das dichterische Werk Band 3 in Frühe Texte der Moderne, herausgegeben von René Radrizzani der edition text+kritik herausgegeben von Jörg Drews, Hartmut Geerken und Klaus Ramm, München 1979