Schoki-Test mit Torrons Vicens Turron Trufa a la Naranja

Januar 26, 2018
Lichtgeschwindigkeit 6795

Vom Samstag, 27. Januar 2018

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Dietmar Moews meint:

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Vielleicht ist die Wahrheit ein Weib,

das Gründe hat,

ihre Gründe nicht sehen zu lassen?“

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(Friedrich Nietzsche 1844-1900; „Die fröhliche Wissenschaft, Vorrede zur 2. Ausgabe)

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Ich probierte eine katalonische Weihnachtstradition aus Agramunt in Spanien, 300 Gramm-Gebinde schwarze Trüffel-Schokolade, mit Versteifungsbrettchen, die von der Torrons VICENS, S. L. Ctra de Tàrrega, 1 – 25310 Agramunt hergestellt und vertrieben wird. Das katalanische Torrons bedeutet das Spanische Turròn und bezeichnet eine berühmte traditionelle, typisch Süßware für die Weihnachtszeit in Spanien. Sie wird aus Mandeln, Honig, Zucker und Ei hergestellt. Es gibt eine Vielfalt von Sorten. Die hier getestete gefüllte schwarze Schokolade mit Trüffel und Orangearoma zählt nur weitgefasst zu den Torrons, ist aber aus natürlichen Zutaten und ohne die Natur durch Überhitzung verderbende Erhitzungen angeblich handgemacht hergestellt.

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http://www.vicens.com

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Kurz vorab: Für mich als Schokoladen-Liebhaber ist eine schwarze Schokolade eigentlich nicht so angenehm, gefüllte schon gar nicht. Ich bevorzuge pure feine Bean to Bar Vollmilchschokolade. Diese 300 g Tafel besteht überwiegend aus der orangierten Trüffelfüllung, die mit Schwarzer Schokolade übermantelt ist. Sie ist äußerlich fein. Sie ist nicht Bean to Bar hergestellt und als Schokolade nicht spitze. Die längsformatige „gewaltige“ Tafel schmeckt aber sehr wohl auch nach Kakao, während sie keineswegs alt oder unfrisch wirkt. Die Konsistenz und der Schmelz sind vergleichsweise als „normal“ anzusprechen, keine Spitzenqualität, aber nicht minderwertig. VICENS Turrón Trufa a la Naranja ist extrem zu süß. Süß ist süß ist süß, würde Gertrude Stein sagen. Sie ist nicht sehr fett und im Mund eher angenehm als klebend. Angegeben sind die Gewichtsanteile der Kakaobutter bzw. Fettbeigabe nicht. Da lautet die Angabe auf dem Gebinde summarisch „Cobertura de Chocolate“. Das betrifft also die fertiggemischte Flüssigschokolade, ohne bekanntzugeben, welche Anteile ZUCKER, KAKAO, KAKAOBUTTER usw. hineingemischt sind. Nimmt man an, dass hier Chocolatier-üblich der größte Zutatenanteil zuerst genannt werden müsste, ist das eindeutig der Zucker, der nicht näher bezeichnet, vermutlich normaler Haushaltszucker sein wird, nicht der hochkarätige Rohrohrzucker, sondern einfach „Zucker“. Weiter soll Orangenaroma im Trüffel sein, ist aber mehr Angeberei als als Aroma zu schmecken. Ferner Bestandteil der Cobertura sind Vanille-Aroma und Emulgator aus Sojalecithin hier überhaupt keine Verfeinerung. Welche Rolle der Emulgator dabei spielen soll ist unverständlich – Kakaobutter ist bereits geschieden, Kakaobutter und Zucker verbinden sich freiwillig, ohne Emulgator. Aroma würde man vermutlich erst wahrnehmen können, wenn es in der Geschmacksmischung fehlen würde. Es kann der Abrundung dienen – zumindest dem Textaufdruck entsprechend – aber geschmeckt habe ich Orange und Vanille nicht. Oder anders gesagt: Diese zusätzliche Geschmacks-Komponenten haben mir nicht gefehlt. Es dominiert der zu hohe Zuckergehalt, der ganz nach dem abschmeckenden Chocolatier einen Salzakzent braucht, der wichtig zu schmecken ist wäre.

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Insgesamt gebe ich dafür zusammenfassend eine bildliche Wertung von zwei bis drei Kakaobohnen von sechs – je nach dem, ob der besondere, geringe Fettgeghalt und der hohe Süßegrad und die geringe Kalorienzahl mit 480 kcal, anspricht oder nicht. Vielleicht nur eine oder zwei Kakaobohnen, wenn man sich für Fair-Trade, Bio-Lables und andere Aspekte, wie EMULGATOR-Verwendung in Soja-Lecithin, aussprechen möchte.

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Die 300 gr. Tafelpackung im flachen Standard-Format enthält die Schokoladentafel mit einem längsverlaufenden Wellblech-Relief oben. Die Unterseite ist glatt.

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SENSATION hier: Ein VERSTEIFUNGSBRETTCHEN aus einem dreischichtigen, feinmaserigen Sperrholz, vermutlich Buchenholz, das der gesamten Süßtafelfläche lose untergelegt ist und so einen Transport ohne Bruch ermöglicht – allein Grund diese VICENS einem geliebten und verehrten Menschen mit der Post zu senden. Denn das Brettchen kann man ja mit neuer Schokolade weiterversenden.

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Sie duftet nicht „natural“, eher „synthetisch“. Die Konsistenz ist etwas hart-weich-unfett, aber entsprechend weich-knackig, dass man keinen sauberen Abbruch hat. Man beißt ab und lutscht – ein süßes Höllen-Erlebnis ist das Gemische, sozusagen „normal“ auf dem überzuckerten oft faden Kunstmarkt in dem Sinn, dass ein déjà su erscheint, zwischen den ordinären Industrie-Trüffel und dem karamellierten Lions-Riegel. Wohl Dem, der Zahnfüllungen (Heimat) hat, schwankt, je nach Biografie des Assozianten. Laut http://www.vicens.com bietet man auch nichtgezuckerte Varianten an – anscheinend neigt man zu Extremismus. Nicht deutlich wird, ob da anders gesüßt wird.

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Die Aufmachung hat bei dieser Sorte einer Tafel TORRÓ ARTESA DES DE 1775 ist ein ziemlich dickwandig-transparenter, luftdichter Zellufan-Einschlag mit weißen Siebdruck- Schriften, oben drauf und seitlich. Zum Öffnen braucht man Schere oder Messer. Während von unten, zunächst das Versteifungsbrettchen braunfarbene Beschriftungen und ein historisches Wappen mit Banderole „Agramunt des de 1775“ trägt. Ist Innen die Schokolade nicht extra eingeschlagen, außen hinten findet sich ein holzfarbiger, mit brauner Kleinschrift betexteter Selbstkleber mit einigen Angaben in Spanisch und in Katalanisch, ohne Herstellungsdatum, bis 04/2019 zu verbrauchen. Der Kaufpreis der hier getesteten Spezial-Torro ist aus dem Internetzauftritt http://www.vicens.com nicht konkret ersichtlich.

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Turrón de Agramunt wird vor allem zur Weihnachtszeit – und in geringerem Ausmaß auch das restliche Jahr über – gegessen. Er ist eine der bekanntesten traditionellen Süßwaren Kataloniens, denn mindestens seit dem 18. Jahrhundert werden sie in der Gemeinde Agramunt (Provinz Lleida) handwerklich hergestellt.

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Dieser Hersteller wird bei Georg Bernardini – der BEAN to BAR-Schokoladen referiert – in seinem Schokoladen-Almanach „Der Schokoladentester“ nicht vorgestellt.

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Gewichts-Inhaltsangaben werden nicht dem Gebinde beigegeben. Nährwertanalyse und Kalorien, wie sonst üblich, finden sich nirgends angegeben, aber immerhin dies je 100 Gramm:

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Nährwert 480 kcal / 1995 KJ

Fettgehalt 33 g

davon gesättigte Fettsäuren 17 g

Kohlenhydrate 37 g

davon Zucker 33 g

Eiweiß 5,5 g

Salz 0,03

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Dazu kann man sich mit der Pauschalangabe 70 Prozent Cuvertüre Irgendwas vorstellen, das mit der Nährwertangabe zu tun haben soll.

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ATTENTION: Diese VICENS Turrón Trufa a la Naranja ist nicht BIO! Diese VICENS Turrón Trufa a la Naranja ist nicht Fair Trade. Sie ist auch nicht Sans OGM (GMO); das bedeutet, das Schleimmittel lecithine de soja ist nicht aus genmanipuliertem (GENETICALLY MODIFIED ORGANISM) Patentsoja bezogen. ABER was ist mit dem Rest der Rohstoffe!!

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OHNE die Kennzeichnung BIO haben wir es folglich mit genmanipulierten bzw. agrachemikalisch optimierten Rohstoffen, also Kakaobohnen, Zucker (welche Art Zucker?), zu tun.

 

OHNE die Kennzeichnung FAIR TRADE haben wir es nicht mit einem sozialverträglichen Herstellungs- und Handelsprodukt zu tun. Leider NEIN.

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EMPFEHLUNG: Der Tester empfiehlt diese Schokolade (ohne den Kostpreis genau zu kennen; vicens.com weist pro 300 Gramm vielfach 11 Euro 50 aus). Denn sie ist als frische handgemachte Süßigkeit eine nichtfette Zartbitter, eine gute Zubereitung, aber sehr süß.

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EMPFEHLUNG: VICENS Turrón Trufa a la Naranja wird hier gerne empfohlen, einschließlich einer Reise nach Katalonien und zum Besuch der zahlreichen sehr beeindruckenden VICENS-Ladengeschäften und der Riesenauswahl (seit 1775), seitlicher Aufdruck:

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„Seit 1775 … sehen wir die autentische Tradition von Agramont“ /

„Desde 1775 … guardamos la auténtica tradición de Agramunt“

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FAZIT: Zwei Kakaobohnen von sechs – Probieren geht über Studieren.

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FINE E COMPATTO

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