am Donnerstag, den 1. Oktober 2009, ab 14 Uhr am Reichstag Berlin
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Presseschau für die Piraten
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Ahoi liebe Piraten, liebes Publikum. Die Lage: Heute, am 1. Oktober
2009, das erste mal nach der Bundestagswahl. APO von den Piraten.
Wir stehen hier jetzt als außerparlamentarische Opposition. Wir
versuchen unsere Vorschläge für die Politik namhaft zu machen und
versuchen durch Aufklärung Einfluss zu nehmen. APO heißt, für uns
praktisch zukünftig nicht mehr vor dem Bundestagsgebäude, dem
alten Reichstag in Berlin zu stehen, sondern APO heißt für die Piraten,
dort zu stehen, wo die Gesellschaft ist, mit der Idee, mit dem
Hintergedanken für mehr Demokratie. Wir müssen die Machtfrage
stellen, da, wo die Macht ist, nämlich bei der Gesellschaft, bei den
Wählern, einerseits, andererseits bei den Medien, die die öffentliche
Meinung führen, und andererseits dann da, wo die abgeriegelte, von
der Dienstklasse gelähmte Macht, die Gesetzgebung, die politischen
Entscheidungen, sind. Deshalb bitte ich auch um
Nachsicht für unsere Mandatsträger, die Bundeskanzlerin, die
Abgeordneten. Wir dürfen nicht denken, dass die wirklich die Macht
haben und einfach machen können mit ihrer Macht, was wir uns
wünschen. Sondern es gibt eine ganze Reihe Verwertungsbedenken
und Einflussgrößen, die nicht immer in Erscheinung treten. Weshalb
wir dann immer sagen: Die da Oben machen sowieso was sie
wollen – während die das gar nicht wollen. Ich habe also
gestern in Szene in Berlin mit Leuten geredet, die nicht gewählt
haben, die SPD gewählt haben, die ganz verzweifelt sind, die
alles Betrug finden. Oder die sagen, Jetzt muss nur noch der
Westen auch noch kommunistisch werden und dann sind wir
durch, aus Sicht der Linkspartei.
Themen
1. Berliner Woche -Annoncen-Gratis-Wochenblatt vom 30. Sept.
2009
2. BILD von Do 1. Okt. 2009 Titel und Kommentar
3. Handelsblatt Titel von Do 1. Okt. 2009
4. ZEIT 41 von Do 1. Okt. 2009 – Wochenzeitung
Interessante Artikel in den Zeitungen heute. Die
Zeitungen in Deutschland sind die Informationsgeber und
Leitmedien für die Meinungsführung, immer noch nicht das
Internetz. Das muss auch gar nicht umkämpft werden in
unserer gesellschaftlichen Kommunikation, denn wir
wirken ja alle zusammen auf den gesellschaftlichen Prozess.
5. Das Piratenthema: Nach der Wahl – wie bewerten die Piraten
das Wahlergebnis? Was tun die Piraten? Was tun die Piraten
binnenorganisatorisch in der Piratenpartei, um zu zeigen,
dass sie auch fähig ist Ansagen zu machen? Und was, mit
Blick auf die Gesellschaft und den gesamtgesellschaftlichen
und weltinnenpolitischen Prozess?
Berliner Woche -Annoncen-Gratis-Wochenblatt vom
30. Sept. 2009: Diese Gratis-Wochen-Werbezeitung von Berlin
stelle ich vor, um aufzuklären. Diese Zeitungen werden von den
Politikern wirklich sehr gefürchtet. weil dort, wo die
Abstimmungen und wo die Stimmen geworben werden müssen,
da wirken diese Zeitungen bei all den Menschen, die keine
Zeitungen kaufen. Die gucken da rein und sehen, was ist los.
Da kann ich noch mal an meiner Kunstpolitik-Kritik an der
Salonpersonnage anknüpfen. Diese Blätter sind voll mit von
dieser ganzen kleinen Staatskunst, wo die Bezirksämter den
kleinen Funktionären die 1000 Euro-Überweisungen machen.
Das ist wirklich klasse in der Weise, dass jetzt das Geld
knapp wird. Dann hört das endlich auf. Und die müssen einfach
zum Arbeitsamt gehen. Solche Werbezeitungen,
wie die Berliner Woche, sind also sehr beachtlich,
wenn man wissen will, was die Leute wissen und nicht nur,
was sie selbst denken.
BILD Titel und Kommentar: BILD-Bundestitelblatt in meiner
Wind- und Segelaktion mit dem Tsunami in Indonesien.
Das furchtbare Todesbeben. BILD erscheint in 16 oder 17
Regionalausgaben. Die Berliner-Brandenburger
Ausgabe berichtet, Herr Sarazzin Türken in Berlin beleidigt.
Ich gehe nicht darauf ein, denn wir berichten für die
ganze Welt. Der Kommentar des Briefschreibers Wagner
ist von mir diesmal mal nicht ironisch gemeint, ausnahmsweise:
Herr Wagner schreibt: >Liebe SPD Du bist in der Situation eines
Fußballclubs wie Hertha BSC, letzte Saison um Meisterschaft,
Championsleague, heute Tabellenende … der Fußballclub SPD
ist 146 Jahre alt. Er ist die Partei der Aufklärung. Die Partei der
Entrechteten. Mein Vater hat SPD gewählt. Die
Nazis haben die SPD verboten, Die SPD hat überlebt. Ohne
Brandt ohne Schmidt sähe die anders aus. …<
beachtlich.
Die BILD-Zeitung wird von vielen Leuten nicht geliebt.
Aber in Wirklichkeit ist das , was die Leute sagen die
Erklärungsnorm. Nicht das, was die Leute wirklich
empfinden. Hier auf dieser Wiese habe ich Fußball
gespielt Der grandiose Fußballabend unserer
Bundesliga in der Championsleague. Der Fußball
sowohl FC Bayern und VFL Wolfsburg haben gestern
in der Champions Leaque internationale
Spitzenleistungen gebracht – Bayern gegen Juventus
Turin 0:0; Wolfsburg gegen Manchester United 1:2 –
die Ergebnisse waren nicht so erfreulich.
Es war wunderbar anzusehen. Ich freue mich auf
die nächsten Spiele.
Handelsblatt: Es ist voll von Wirtschaftssachen. Deshalb
die Sparten- und Nischenpartei mein Piratensignet die FDP
will Solarförderung kappen. Die FDP-Idee,
dass wir mit Atomstrom billig fahren, heute –
was morgen ist, wird hier nicht gefragt. Ich kann das
hier nicht so weitermachen, in den Böen habe
ich hier Windstärke 6 bis 7. Tut mir leid für
das Handelsblatt. Ich muss das hier abbrechen.
ZEIT 41 vom Do 1. Okt. 2009 – Wochenzeitung:
Die ZEIT ist ein Riesenpaket.
Hat heute einen Titel: >Ein komisches Gefühl<.
Und eine Vignette, ein Bild, mit einer piratisch
kopftuchgetarnten Studentin. Und hat eine große Beilage
mit dem gleichen Titelbild, aber dieses ganze Studententeil
mit der Piratenmimikry behandelt gar nicht die Piraten.
Dazu ein Artikel mit Hunnenfoto und Wikinger auf hoher
See – nur die Piratenpartei wird dabei nicht erwähnt. Aber
die ZEIT hat tatsächlich einen großen Artikel zur Piratenpartei –
ich jetzt hier fast unter, es läuft schon wasser ins Boot – der
korrigiert werden muss. Der Piratenchef Seipenbusch hat
gesagt: Dass die ganze Gesellschaft der elt steht unter dem
Eindruck der neuen Sinnlichkeit wovon wir ja auch
viele Vorteile haben, also das wird hier gesagt. Hätte jeder
auf die Bühne gedurft hätte ich 85 bis 90 % der bei der
Feier Anwesenden kommen lassen können, weil
sie viele Ideen haben und klasse sind. Da ich selbst als
Schäferhund die Bühne bewacht habe, weiß ich
dass ich drei Sunden lang Jörg Tauss daran hindern
konnte, die Bühne zu nutzen. Das Thema Kinderporno
sollte jetzt nicht mehr als Kampagnethema von
den Medien genutzt werden, denn verbindlicher,
intelligenter und einfühlsamer als die Piraten,
hätte man mit der anhängigen Klage hinsichtlich der
Verpflichtung gegenüber Jörg Tauss nicht umgehen
können.
Das Piratenthema:
Nach der Wahl, wie bewerten die Piraten das
Wahlergebnis? Was ist ab sofort zu tun?
Die Piraten haben ein sehr sehr gutes Ergebnis erzielt.
Eine Sensation ist das aber nicht. Insofern war die Freude
auf der Wahlparty auch von offenen Augen für die Krise
von Finanzen und Wirtschaft geprägt, nämlich angesichts
des Votums, wie es jetzt das neue Parlament und
die nächste Regierung erwarten lassen.
Frage: Was müssen die Piraten also jetzt machen?
Antwort: Aus der Sicht der empirischen Soziologie
haben die Piraten ihre Selbstfindung in dreierlei Hinsicht
zu betreiben: Welches sind die Themen der Piraten?
Welches sind die Medien der Piraten? Welches
sind die Werte der Piraten? Als Themen sind sowohl
als parteipolitischen und -organisatorischen Fragen
entschieden werden, alle Sachthemen, alle Medienfragen,
schließlich alle Wertefragen. Dazu wird morgen,
Freitag, 2. Oktober 2009, weitergedacht.
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