Schoki-Test mit Bayan Sulu „Kasachstan“ Bitterschokolade 82 % Kakao

Dezember 28, 2017
Lichtgeschwindigkeit 7824

vom Freitag, 29. Dezember 2017

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Dietmar Moews meint:

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Herzeleins pochend Weben

Kündet dir: Tod im Leben! –

Stirn so weiß und fein,

Denk: Schatten im Sonnenschein.“

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(Wilhelm Raabe 1831-1910; aus „Else von der Tanne“ 1965)

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Ich probierte eine kasachische hochprozentige Bitterschokolade, hergestellt von dem Hersteller Bayan Sulu AG, 11006, Republik Kasachstan, St. Kostanai, Borodin Str. 198.

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Kurz vorab: Diese Schokolade wirkt öde, auch weil die goldglitzernde Packung mit der Selbstbezeichnung PREMIUM eher Hochwert signalisieren soll, aber der Inhalt?

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Diese Sorte von Bayan Sulu aus Kasachstan ist angeblich Premium Schokolade. Der Hersteller wird bei Georg Bernardini in seinem Schokoladen-Almanach „Der Schokoladentester“ nicht vorgestellt.

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Für mich als Schokoladen-Liebhaber ist eine Schokolade, die dunkel ist und Bitter heißt, wie diese angeblich 82% Kakao-Bitterschokolade, eigentlich nicht so angenehm. Die 100 g Tafel ist massiv und äußerlich fein.

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Die normalformatige Tafel schmeckt auch nach Kakao, also auch etwas nach dunkler Schokolade, muffig, wie im Gerümpelkeller, während sie aber keineswegs alt oder unfrisch wirkt. Die Konsistenz und der Schmelz überzeugen eigentlich nicht – wenngleich sie treffend süß ist. Sie ist sehr fett, im Mund klebend.

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Die Geschmacksidee, eine hochprozentige Bitterschokolade zuzubereiten, ist an den westlichen Geschmackserwartungen des Testers gescheitert. Es handelt sich um Blend-Kakao, also um ein Geschmacksgemisch (nicht Bean to Bar). Aber schon die Inhaltsangabe, wo es 82% Kakao mindestens heißt, aber z. b. 47% Fettgehalt und keine Angabe für Kakaobuttergehalt – ist die Frage, woher kommt der Fettgehalt (bei 100 g Gesamtgewicht). Und so ist anzunehmen, dass die 82% Kakao, nicht Kakaopulver, sondern Kakaomasse ist, also Kakaopulver einschließlich Kakaobutter bzw. Fettbeigabe, die aber nicht angegeben wird. Dann wird ein Zuckeranteil angegeben, der nicht der hochkarätige Rohrohrzucker ist, sondern einfach „Zucker“. Der muffige Geschmack kann also sowohl von irgendwelchem Fett, von minderwertigem Zucker oder von einem eigenartigen Kakaomasse-Anteil herrühren. Vanille-Extrakt wie Emulgator aus Sojalecithin ist hier überhaupt keine Verfeinerung. Welche Rolle der Emulgator dabei spielen soll, ist unverständlich – Kakaomasse ist ungeschieden, Kakaomasse und Zucker verbinden sich freiwillig, ohne Emulgator. Aroma würde man vermutlich erst wahrnehmen können, wenn es in der Geschmacksmischung fehlen würde. Es kann der Abrundung dienen – zumindest dem Textaufdruck entsprechend – aber geschmeckt habe ich Vanille nicht. Oder anders gesagt: Diese zusätzliche Geschmacks-Komponente hat mir nicht gefehlt. Der Test war gruußig.

 

Das Abbrechen der vorgestanzten Abbruchstreifen und das Knacken klingt gut. Die „Kasachstan Premium 82“ würde ich nicht als Schokolade, sondern als ein Mischexperiment bezeichnen, wie gesagt: Gerümpelkeller.

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Das Beißen, Kauen, Lutschen der Schokolade im Mund ist nicht übersüß, wie oft bei billigen Süßigkeiten. Man möchte mengenmäßig nicht viel mehr, als die Testprobe.

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Der Kaufpreis ist günstig, Aufmachung und Verpackung angenehm und praktisch, aber nicht zum Inhalt passend. Es kommt als schwarze Qualitäts-Lackpappe mit üppig goldenem Ornament und einem türkismittelblauem Mittelspiegel, der die Umrisse des Staatsgebietes Kasachstans abbildet und eben dem prächtigen Titel „Kasachstan Premium DARK“ daher – das feine Silberpapier, innen, ist schön und ganz sorgfältig mit feinen Prägezeichen verarbeitet. Die Packung ist wiederverschließbar. Man denkt an das alte Schaustellerprinzip: Draußen mehr zeigen als drinnen.

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Von Bio-Lable, Gentechnik oder Gütezeichen der Lebensmittel-Industrie keine Spur bei „Kasachstan“.

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Bayan Sulu teilt folgende Zutaten auf der Rückseite der äußeren Pappe in kasachischer, russischer, englischer, deutscher, und usbekischer Sprache mit sowie Herstellungsdatum 13.07.2017; Mindesthaltbarkeit bis 13.01. 2019. (Pure Qualitätsschokolade ist bei sinnvoller Lagerung unkonserviert unbegrenzt haltbar)

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http://www.monolith-gruppe.eu

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Bitterschokolade – Zutaten: Kakaomasse, Zucker, Emulgatoren: Sojalecithin, Vanille-Extrakt, Kakao 82% mindestens.

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Dazu auf der Hinterseite eine Nährwert-Analyse-Tabelle in den verschiedenen Sprachen in winziger Schriftgröße, goldig auf schwarz, die keine Mensch ohne Sehhilfe ablesen kann – Angaben für 100 Gramm.

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Brennwert: 584 kcal /2425kJ,

Fett 46,7 g

davon gesättigte Fettsäuren 27,7 g

Kohlenhydrate 30,0 g

davon Zucker 19,0 g

Eiweiß: 11,0 g,

Salz 0,02 g

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EMPFEHLUNG: Wer eine dunkle Bitterschokolade hoher Qualität erwartet wird enttäuscht. Diese „Kasachstan“ ist als Hochqualitätsangebot völlig gescheitert. Wer Lust hat, eine Andeutung kostspieligen Mitbringsels zu verschenken, kann das ohne Gefahr tun (aber nicht über 18 Grad Celsius). Ein Tütchen AHOJ-Brausepulver tät es auch.

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Fazit: Das Ergebnis der Verkostungen ist ernüchternd: gutes Design, schlechte Zutaten und schlechtes Rezept, dazu, nicht überzeugend umgesetzt. Die Qualität des verwendeten Kakaos ist nicht gut. Besonders die dunkle Schokolade hat erhebliche Mängel im Aroma und im Geschmack.

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EMPFEHLUNG: Nur eingeschränkt empfehlenswert. Aus der Wertung entfernt.

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FINE E COMPATTO

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Schoki-Test mit Gianduia 1865 Caffarel TORINO NOCCIOLA PIEMONTE

Januar 9, 2016
Lichtgeschwindigkeit 6164

Vom Samstag, 9. Januar 2016

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Dietmar Moews meint:

Dank! In Paris ein Grab besucht.

In meiner Erinnerung erblühen

Die Bilder, die längst verwittert –

Was ist in deiner Stimme.

Das mich so tief erschüttert?“

(Koeppen / Heine)

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Ich probierte eine italienische Caffarel S.p.A. CIOCCHOLATO GIANDUIA 1865 L’ORIGINALE, 100 g, PRODOTTO OTTENUTO ESCLUSIVAMENTO DA NOCCIOLA PIEMONTE I.G.P., vertrieben von CAFFAREL, Via Gianavello 41 10062 Gian Giovanni (TO) ITALIA. Der Herstellungsort ist nicht erkennbar.

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Kurz vorab: Diese Haselnussmilchschokolade ist einwandfrei, dem Tester zu süß, ziemlich fett und schmeckt eigentlich wie braungefärbte Vanillesauße. Sie ist mit 4 EURO 90 für 100 Gramm bei Hernando Cortez in Köln teuer. Sie ist eher von Kakaobutter als von Kakaogeschmack geprägt.

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Angeblich schon im Jahr 1826 machte ein Pierre Paul Caffarel eine Schokoladenproduktion in Turin.

1852 erfand Caffarel das weltberühmte Nougat: Gianduiotto, Nougat in Form eines kleines Bootes, hergestellt aus Piemonteser Haselnüssen.

Caffarel-Produkte waren sehr deutlich mit Vanillin abgeschmeckt. Nachdem ab 2011 von Vanillin auf natürliche Vanille umgestellt worden sein sollte, wurde dennoch Vanillin angetroffen.

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http://www.caffarel.com

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Für mich als Schokoladen-Liebhaber ist eine Schokolade, die nicht zu hell, aber nicht ganz dunkel ist und Milch-Schokolade heißt, das Schönste von der Welt. Auf diese Haselnuss-Milchschokolade trifft dass nicht zu. Sie ist mir als Schokolade zu hell bzw. schmeckt wenig nach Kakao, mehr nach Kakaobutter, Milchpulver, dominiert vom Vanillegeschmack – egal ob Vanille oder Vanillin. Sie ist als Süßigkeit angenehm, denn sie schleimt nicht. Das Stichwort lautet allerdings „braungefärbte Vanillesauße“.

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Die klassische 100 gr. Tafelpackung im geschmackvoll-dekorativen, flachen Standard-Format enthält die Schokoladentafel mit einem quadratisch abgesetzten Bruchkanten-Relief oben, darauf je ein geprägtes Mittelteil mit dem Schlagwort Caffarel. Die Unterseite ist glatt. Die Konsistenz ist korrekt, nicht das Feinheits-Superlativ. Knackig ist diese Gianduia nicht, gerade so, dass man einen sauberen Abbruch hat. Man beißt ab und lutscht -, und das Gemische ist viel zu süß und eher gewöhnlich auf dem Kunstmarkt.

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Die Aufmachung ist bei dieser Sorte einer Nougat-Tafelschokolade von Caffarel dekorativ, außen in Neapelgelb-dunkler Papphülle. Innen ist die Schokolade in eine metallicfarbene Plastikfolie eingeschweißt – Vakuum – haltbar laut Kennzeichnung mindestens bis: 31.03. 2017., aber irgendwie spötsch.

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Die sehr schöne Packung trägt Embleme und Firmenname als Schriftzug Gianduia 1865 in Dunkelbraun auf Neapelgelb.

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Die frischgeöffnete Packung riecht nach Süßigkeit, nicht nach Nüssen oder Kakao..

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Der Kaufpreis liegt mit 4 Euro 90 für 100 Gramm zu hoch. Äußere Aufmachung und Verpackung sind hochwertorientiert. Die innere Plastikpapier-Aufmachung ist unangenehm.

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Caffarel teilt auf dieser Gianduia 1865 folgende Zutaten auf der Rückseite der äußeren Papphülle in Italienisch, Holländisch, Spanisch, Deutsch, Schwedisch und Französisch, mit dem größten Anteil beginnend, mit:

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Zutaten: Zucker, Kakaobutter, Piemont-Haselnüsse, Kakaomasse, Vollmilchpulver, Mandeln, Emulgator: Soja Lezithin, Vanille, Kakao mindestens 30 %, glutaminfrei.

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ATTENTION: Diese Caffarel ist nicht BIO! Diese Caffarel ist nicht Fair Trade.

OHNE die Kennzeichnung BIO haben wir es folglich mit genmanipulierten und agrachemikalisch optimierten Rohstoffen, also Kakaobohnen, Zucker, Milcheiweiß, Vanille, Haselnüsse, zu tun.

OHNE die Kennzeichnung FAIR TRADE haben wir es nicht mit einem sozialverträglichen Herstellungs- und Handelsprodukt zu tun. Leider NEIN.

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Eine Nährwertanalyse oder Tabelle bietet Caffarel für Gianduia 1865. Salz wird unterschlagen – ist aber sicher mit drin:

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INFORMAZIONI NUTRIAZONALI PER 100g / Informationen zum Nährwert:

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Energie 2424 kJ / 580 kcal, Fett 37 g, gesättigte Fettsäuren 17 g, Kohlenhydrate 54 g, Zucker 48 g, Eiweiß 7 g, Salz 0,12 g.

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EMPFEHLUNG: Der Tester empfiehlt diese zu süße Vanillin-Schokolade nicht. Denn sie ist mit 4 Euro 90 für 100 Gramm kostspielig, aber nicht wirklich Spitze.

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Georg Bernardini, der Schokoladentester erwähnt diese Caffarel in seinem Schokoladentester-Buch im Einzeltest nicht, aber eine ähnliche. Er gibt den Chocolatiers generell drei von sechs Kakaobohnen.

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