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Lichtgeschwindigkeit 10565
Donnerstag, 1. Juni 2023
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Es ist eigentlich belustigend, wie unsere Kulturindustrie von journalistischen Schriftstellern täglich gefüllt und ziemlich oberflächlich zur Schnecke gemacht wird.
Ich höre und lese täglich die Ausrufe nach FREIHEIT und OFFENE ZUKUNFT und DEREGULIERUNG und dergleichen. Es ist immer Müll, weil diese Journalisten nicht mal die Gedankentiefe von CHAT GPT hervorbringen. Klar, dass diese gesamte Erwerbsschreiberzunft nicht begreifen kann, was an ihrer Oberfläche der Qualitätsunterschied sein muss, zwischen Menschengeist und Redundanz einer Datenblase. Es verblüfft diese Plattköpfe ganz einfach die Datenmasse und die Informationsgrenzenlosigkeit, wenn sie ihre eigene schwache Reflexionskraft hierzu zum Maßstab machen. Ja, dann kann man eben Redundanz Innovation nennen, wenn man den relevanten Informationsstand nicht hat. Dann kann man auch Chat GPT einsetzen. Der Computer nimmt nur den strom aus der Steckdose, alle anderen Dosen sind im ziemlich egal.
So kommt man auf die platte Propaganda-Machenschaft, dass inzwischen sozio-politisch mit den „FRIDAY FOR FUTURE“ eine echte politische Macht entstanden war, folglich FRIDAY FOR FUTURE mal einfach lahmgelegt werden muss: LÖSUNG?
Man fand es an der ZEIT, die „LETZTE GENERATION“ auf die Titelblätter und die Hauptsendezeiten hochzustoßen. Diese unerfahrenen junge Menschen wussten gar nicht, wie ihnen geschah – plötzlich Hauptthema zu sein, während doch CORONA und PUTINKRIEG für jeden spürbar wichtiger schien.
Nun also LETZTE GENERATION – heißt, FRIDAY FOR FUTURE sind damit altes Eisen (man fordert sie auf in die Parteien und Parlamente zu gehen – ihrem politischen Ernst integrierte Form zu geben).
LETZTE GENERATION sah sehr schnell, dass nur Friedensplakate gegen militärisch gekleidete Panzerpolizisten zu zeigen, keine Reizeskalation hervorrufen kann. Diese Jugend verlangt ja Politikänderung: viel mehr Rücksicht auf Klimatatsachen zu nehmen. Das geht frontal gegen den Vulgärmaterialismus des deutschen StaMoKap. Verkehrsstau mit Autos zu machen, indem einfach in den Fahrspuren die Autos stehen blieben, Motoren stoppten, Handzettel gegen Klima-Kapitalismus austeilend (Ja, was machen denn die Nicht-Erste-Welt-Staaten? Wie viel Dreck machen die Sprengsätze von Putin und Selensky? Wer will das mit Tempo 120 ausgleichen? Kurz, Diskussionen zur Klimapolitik landen ständig im rhetorischen Abseits).
Also fanden die LETZTE GENERATION die Tomatensuppe auf Meisterwerke im Museum Interesse für Aufmerksamkeit generierend (das ist nicht Interesse fürs Klima) – oder eben auch nicht: was die LETZTE GENERATION kulturell wertvoll finden mögen, bzw. es Wert wäre mit Suppe vollgeschmiert zu werden, das interessiert das „VOLK“ nicht. Was soll das Volk mit Meisterwerken in Museen?
Was war die Steigerung?
Das leibliche Ankleben zur Behinderung des Fußgänger-, Fahrrad- und Autoverkehrs, mit Brutalkleber die Handflächen aufs Straßenpflaster kleben.
Dadurch hatte die Polizei dann ein handwerkliches Problem, die Sitzblockierer der LETZTEN GENERATION wegzuräumen.
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Dietmar Moews meint: Niemand sollte glauben, dass die StaatsMonopol-Kapitalismus (StaMoKap: Zuletzt gewinnt immer der Kapitalismus – glauben die Vulgärdenker) Massenmedienwelt Deutschlands (StaMoKap) eine für bedeutend gehaltene GRUPPE, wie solche LETZTE GENERATION, derart hochjazzen würde, wenn man nicht völlig sicher wäre, diese Händeankleber in kürzester Zeit von den Titelseiten auch beliebig ausschließen zu können. Die totale Macht der Kulturindustrioe über die Massenköpfe funktioniert (wie geschmiert). Dann hört niemand mehr von denen. Dann endet die LETZTE GENERATION, wo inzwischen FRIDAY FOR FUTURE rumdümpelt.
Ich meine also Zweierlei:
EINS: Es gibt nur zwei Überzeugungsrichtungen. Den jungen Leuten ist die Klimapolitik, der wirtschaftspolitische Raubbau mit LUFT, WASSER ERDE und mit der gelenkten Abwiegelung bzw. Umwiegelung, derart endzeitlich, dass sie sich nicht anders zu helfen wissen, als sich zur LETZTEN GENERATION stempeln zu lassen und in die unbequeme schmerzhafte ANKLEBE-SITZBLOCKADE mitzugehen. Es ist aus deren Sicht NOTWEHR.
Es ist dann auch die Grenzsituation von Recht und Ordnung einerseits und zivilem Ungehorsam als intelligente Kommunikationsform andererseits für sich individuell zu entscheiden.
So ist es also
ZWEI für die Andersdenkenden völlig anders. Alle, die KLIMA, UMWELT, GRENZENLOSIGKEIT und dergleichen für die schöne NATUR halten, die uns geschenkt worden ist, und die auch morgen und übermorgen weitergeht, ob wir jetzt mit TEMPO 30 oder in E-AUTOS rumschaukeln. Was muss, das muss – sagen die. Und wenn nun jeder nach der eigenen Fasson Vorschriften bricht oder einhält, dann ist SODEM und GEMORRA im Land. Deshalb soll man doch diese Kinder, die selbst als LETZTE GENERATION schwadronieren (obwohl BILD, RTL und BUNTE bereits die nächste allerletzte Kohorte beim kommenden evangelischen Kirchentag im Ärmel hat) – nun endlich mal STOPPEN. Denn die LETZTE GENERATION kann ja nicht einmal zeigen, was Tomatensuppe auf Museumsbildern oder Straßenpflaster an Handflächen bewirkt oder nur bewirken könnte, was angeblich die Motive der LETZTEN GENERATION sind – was diese Jugend, so von sich selbst verstehen zu können, glaubt.
Also VERZWEIFLUNG hier und RIGOROSITÄT als ORDNUNGSPOLITIK dagegen. Man darf raten, wer hier die Kulturhoheit praktisch durchsetzt. Natürlich kann die Polizei alle und jeden von der Straße kloppen, wenn sich nur die Polizei- Einsatzleitung mit der Wahlkampfleitung der regierenden Parteien entsprechend verabreden.
Nun mein ZWEITES Dietmar MOEWS meint:
Ich habe vor inzwischen 40 Jahren, in der Gründungszeit der GRÜNEN und behufs der NACHRÜSTUNGSDEBATTE HELMUT SCHMIDT/HELMUT KOHL/ANDROPOW/GORBATSCHOV eine sozio-kulturelle Initiative mit eigenem Kapital – in meiner damaligen Galerie in Hannover: BALLHOF-GALERIE HANNOVER – aufgebaut. Es wurden Künstlerfreunde und Geisteswissenschaftler und Akteure der damaligen Friedensbewegung in ein einmaliges monatedauerndes Veranstaltungsplateau aufgemacht, quasi mit Selbstausbeutung aller Teilnehmer, mit intensiver Publikation, die wie tägliches Trommelfeuer über die Redaktionen niedergingen.
Jetzt zum Punkt: Es wirkte auch der berühmte Professor JÜRGEN SEIFERT (der, mit Ulrike Meinhof) mit und auch die PROFESSOREN OSKAR NEGT, REGINA BECKER-SCHMIDT, MONIKA MÜLLER, ERICH FRIED nicht zuletzt. Kurz, es kam zu sehr intelligenten öffentlichen Referaten und Diskussionen in der damaligen BALLHOF-GALERIE HANNOVER (damit besiegelte ich auch meine Partnerschaft als „MALER und GALERIST“ mit der STADT HANNOVER, die meine Galerieräume an mich vermietet hatte und bald kündigte, wg. Konzerte und Blumenbuchstaben auf dem Ballhofstraße-Bürgersteig).
Publikum-Diskussionen, um welche Informationen es geht?
Wie die gesichert sind?
Und viele, die nicht wie ich politisch aktiv waren und politische Wissenschaften studierten, hörten das Wort ZIVILER UNGEHORSAM zum ersten mal.
Ich bringe hier einen Text von JÜRGEN SEIFERT, den er damals, 1983, in der Ballhof-Galerie Hannover öffentlich vortrug und der so in dem KATALOG KÜNSTLER + FRIEDEN 1983 – 1985, den ich abschließend publizieren konnte) mit Hilfe des ZWECKVERBANDS und mit Geleitwort des hannoverschen SPD-Oberbürgermeisters HERBERT SCHMALSTIEG, der letztentscheidend für meine Vertreibung aus Hannover war, abgedruckt worden ist.
Also JÜRGEN SEIFERT im Herbst 1983 in der Ballhof-Galerie Hannover (zitiert nach dem Katalog RÜSTUNGSALARM Künstler für den Frieden 1983-1985):
„Ungehorsam, der geboten ist
Jürgen Seifert
Ich plädiere dafür, nicht von Widerstand zu reden, sondern von zivilem Ungehorsam.
Ziviler Ungehorsam hat in den vergangenen Monaten unseren Aktionsraum in der Bundesrepublik erweitert.
Wann tritt eine solche Form politischen Verhaltens auf? Ziviler Ungehorsam ist s y m b o l i s c h e r W i d e r s t a n d. Er ist ein Zeichen von Schwäche, ein Zeichen dafür, dass man auf anderen, also institutionellen Wegen nicht zum Ziel kommt. Ziviler Ungehorsam ist ein Versuch, M a c h t l o s i g-k e i t z u e i n e r S t ä r k e zu machen. Man wählt den Weg einer R e g e l v e rl e t z u n g, weil man sonst nicht zu Wort kommt. Es hieß lange Zeit: Ihr dürft jetzt nicht gegen die Stationierung der Mittelstreckenraketen Stellung nehmen, sonst sind die Verhandlungen in Genf gefährdet. (Wer so argumentiert, unterdrückt die Gegenposition, versucht die freie Diskussion bis zu dem Zeitpunkt zu unterdrücken, in dem die Verhandlungen offiziell gescheitert sind, d. h. die Raketen stationiert werden.) Der Protest diese Herbstes ist ein Mittel, um gegen solche Verhaltensweise Korrekturen durchzusetzen. Ziviler Ungehorsam als Regelverletzung ist deshalb auch ein Stück Auf l e h n u n g. Ich erinnere an den Satz von Hochhuth, der in den Jahren der studentischen Protestbewegung entstanden ist: „Demonstrationen, die nicht von der Polizei verboten werden, sollten von den Veranstaltern verboten werden.“ Was besagt dieser Satz oder das Wort „Latsch-Demo“? Hier manifestiert sich Protest dagegen, dass Politiker sich zu oft erhaben über Groß-Demonstrationen hinwegsetzen und diese so behandeln, als ob es Hydepark-Redner wären. „Die demonstrieren, wir regieren!“
Wenn ziviler Ungehorsam ausgeübt wird, so beweist dies einerseits, Mängel der politischen Kultur; andererseits kann ziviler Ungehorsam „nur unter Bedingungen eines im ganzen intakten Rechtsstaates“ ausgeübt werden (Habermas).
Man hat gesagt, ziviler Ungehorsam verlange die Bereitschaft, für die rechtlichen Folgen der Normverletzung einzustehen, ziviler Ungehorsam sei „rechtlich nicht heilsam“. Es gibt jedoch auch zivilen Ungehorsam, der nicht gegen Strafgesetze verstößt:
Es gibt den Hungerstreik, es gibt den Verstoß gegen gesellschaftliche, als nichtrechtliche Regeln, es gibt die Tabuverletzung. Daneben gibt es die Regelverletzung, die nicht mehr als eine Ordnungswidrigkeit, die (so bei der begrenzten Sitzdemonstration, meist juristisch unzutreffend Blockade genannt) durch Grundrechte „geheilt“ wird oder werden kann. Solche Aktionsformen sind ebensowenig illegal wie heute die „pike line“, (d. h. Die symbolische Absperrung gegen Streikbrecher) rechtswidrig ist.
Ziviler Ungehorsam ist auch erlaubt, wo das Gesetz ein Verhalten gebietet, das nicht mit der Verfassung übereinstimmt. Erinnern wir uns an die Oppositionsbewegung im Frühjahr 1983 gegen die Volkszählung. Damals haben viele gesagt: wir verweigern. Auch sozialdemokratische Bundestagsabgeordnete erklärten: Das machen wir nicht mit. Es war noch nicht klar, wie sich das Bundesverfassungsgericht verhalten würde. Doch mit guten Gründen hielten viele das Gesetz insbesondere den „Melderegister-Vergleich“ für verfassungswidrig. Die Volkszählung würde Fakten geschaffen haben, die nicht mehr zu revidieren wären.
Bei solchen Voraussetzungen ist auch bei einem an sich strafbaren Verhalten Freispruch geboten. In der amerikanischen Rechtssprechung gibt es Beispiele dafür, dass die Verletzung eines verfassungswidrigen Gesetzes nicht geahndet wurde. Es ist deshalb falsch zu sagen, wer zivilen Ungehorsam ausübt, müsse auch zum „Leiden“ bereit sein, müsse Sanktionen auf sich nehmen. Es gibt zivilen Ungehorsam, bei dem freigesprochen werden muß.
Zivilen Ungehorsam findet man schon in der „Antigone“. In dieser Tragödie steht das gesetzte Recht von König Kreon gegen das andere Recht, das göttliche Recht, das Recht des Herkommens. Die demokratische Entscheidung ist etwas anderes als Kreons Gebot; aber auch die von einer parlamentarischen Mehrheit getragene Entscheidung muß dem entsprechen, was die Menschen für Recht halten. Wenn das positive Recht nicht mehr dem entspricht, was die Menschen für Recht halten, wenn das positive Recht nicht mehr dem entspricht, was die Menschen für Recht halten. Wenn das positive Recht nicht mehr dem entspricht, was wir heute „Menschenrecht“ nennen – dann, so lautet die aktuelle Botschaft der „Antigone“, bleibt von allem am Ende nur „Wüste“ zurück.
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Hier erscheinende Werbeinhalte sind ohne und
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gegen das Einverständnis des Eigentümers Dr. Dietmar Moews
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hier gezeigt und sind keine Empfehlungen von Dr. Dietmar Moews. Nichts davon wird i.S.d.P. von Dr. Dietmar Moews verantwortet. Dietmar Moews klickt diese „recommendends“ nicht an und liest nichts davon.
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Ab jetzt werden alle Dietmar Moews‘ Blog-Beiträge mit dem SLOGAN
FINE E COMPATTO deutlich beendet.
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