Lichtgeschwindigkeit 5842
vom Dienstag, 1. September 2015
.
Albrecht Anker 1877 „Maurice Anker mit Huhn“ Öl auf Leinwand
.
Albrecht Samuel Anker (1831 in Ins, Kanton Bern, geboren, 1910 in Bern, Schweiz, gestorben) war ein genialer Schweizer Maler, Grafiker und Genremaler des schweizerischen Volkslebens.
.
Albrecht Anker (oft auch als Albert Anker bezeichnet) war aus heutiger Sicht der herausragende Meister der Malerei seiner Zeit.
.
Anker ist in jeder Hinsicht sensationell, besonders mit unseren heutigen Augen, wo das meist aufgelöst Hingehuschte aus dem 19. Jahrhundert längst nicht mehr trägt, wird Ankers Genie deutlich. Es lohnt der Vergleich mit dem sehr begabten deutschen Kleinmeister und Zeichner Wilhelm Busch aus Niedersachen.
.
Die vom Kunstmuseum Bern herausgestellten Picasso, Dali, oder momentan Toulouse Lautrec, müssten lange stricken, um in die Nähe der Malereiqualität von Albrecht Anker zu kommen.
.
Anker war ein „großer Meister“ und ist keinesfalls wertend mit dem Begriff „Volksmaler“ anzusprechen.
.
Anlässlich eines Besuchs bei der Präsidentin der Otto-Nebel-Stiftung und Kuratorin des Kunstmuseums Bern in Bern, Frau Dr. Therese Bhattacharya-Stettler, vergangene Tage, habe ich auch im Kunstmuseum Bern die aktuelle Ausstellung Toulouse Lautrec und seine Photo-Beziehungen besucht, ABER:
.
(Neben dem immer wieder bedenkenswerten psycho-pathologischen Pflegefall und „Phantasie“-Zeichner Adolf Wölfflin im Kunstmuseum Bern war der absolute HAMMER:
.
Albrecht Anker.
.
Der Maler Albrecht Anker ist in Bern mit seinem wesentlichen Bestand an Ölbildern vertreten und in einem großen, sehr eindrucksvollen Raum gehängt.
.
Die in dieser Lichtgeschwindigkeit 5832 gezeigten Werke befinden sich teils im Kunstmuseum Bern, teils an anderen Orten, auch in Privatbesitz.
.
Wer Augen hat, staunt.
.
Die gegenständlichen Bilder sind von bestechender Abstraktion der dargestellten Ensembles. Die Bilder sind dicht durchgemalt. Die dargestellten Menschen, oft Kinder, sind lebensecht und haben genial erfasste moderne Gesichts- und Körperausdrücke. Man kann sich kaum satt sehen.
.
Denn moderne Gesichter sieht man in der Malerei ganz selten seriös gemalt.
.
Damit ist auch klar, dass Albrecht Anker keine unmittelbaren Vorbilder hatte.
.
Albrecht Anker 1868, „Trinker“ Öl auf Leinwand 69cm / 50cm
.
Albrecht Anker 1885, „Betagt“ Öl auf Leinwand 82cm / 63cm
.
Albrecht Anker 1877 „Akt“ Öl auf Leinwand 17cm / 45cm
.
Albrecht Anker 1865 „Badende“ Öl auf Leinwand 64cm / 123cm
.
Albrecht Anker 1869 „Ruedi Anker auf dem Totenbett“ Öl auf Leinwand
.
Albrecht Anker 1873 „Kinderbegräbnis“ Öl auf Leinwand 111cm / 171cm
.
Albrecht Anker 1867 „Die Bauern und die Zeitung“ Öl auf Leinwand 64cm / 80cm
.
Albrecht Anker 1864 „Gemeindeschreiber“ Öl auf Leinwand 64,5cm / 51cm
.
Albrecht Anker 1881 „Schulknabe“ Öl auf Leinwand 56cm / 42,5cm
.
Albrecht Anker 1875 „Marie Anker mit Hampelmann“ Ölskizze
.
Albrecht Anker 1877 „Stilleben mit Kaffee und Cognac“ Öl auf Leinwand 34cm / 46cm
.
Albrecht Anker 1883 „Tee mit Schmelzbrötchen“ Öl auf Leinwand
.
Albrecht Anker 1898 „Stilleben mit Bier und Rettich“ Öl auf Leinwand 32,5cm / 52cm
.
Albrecht Anker 1891 Aquarell Mischtechnik auf Papier 16,3cm / 12,7cm
.
Albrecht Anker 1908 „Selbstbildnis“ Öl auf Leinwand 48cm / 38cm
.
Anker zog 1854 nach Paris. Er wurde Schüler des Schweizer Malers Charles Gleyre, bei dem ab 1861 Pierre-Auguste Renoir studieren würde. Zwischen 1855 und 1860 besuchte er die École nationale supérieure des beaux-arts de Paris und war von 1859 bis 1885 im Pariser Salon regelmässig mit seinen Bildern vertreten. Zwischen 1856 und 1862 reiste er in die Bretagne, in den Schwarzwald und nach Italien, worauf mehrere Reisen nach Italien, Deutschland, Frankreich und Belgien folgten.
.
Anker war Goldmedaillen-Preisträger in Paris (s. auch Therese Bhattacharya-Stettler über Albrecht Anker).
.
1866 wurde er Mitglied der „Gesellschaft Schweizerischer Maler und Bildhauer“. Anker arbeitete von 1866 bis 1882 als Fayence-Maler. Von 1870 bis 1874 war Anker Mitglied des Grossen Rates des Kantons Bern und setzte sich dort für den Bau des Berner Kunstmuseums ein, das 1873 eröffnet wurde.
.
Albrecht (Albert ist die frankophone Benennung) Anker wurde für seine Werke vielfach geehrt, so war er Mitorganisator der Schweizer Abteilung an der Weltausstellung Paris 1878, wurde im gleichen Jahr zum Ritter der französischen Ehrenlegion ernannt und 1888 in die Eidgenössische Kunstkommission gewählt, an der er bis 1892 sowie von 1895 bis 1898 tätig war. Von 1891 bis 1901 war er Mitglied der Eidgenössischen Kommission der Gottfried-Keller-Stiftung. Am 17. November 1900 wurde er mit dem Ehrendoktor der Universität Bern ausgezeichnet.
.
Die großen Namen seiner Zeit, in etwa Manet oder Courbet, Segantini oder die Impressionisten Monet usw. auch nicht Picasso und die picassesken Modernismen, sind so hoch, so sensibel und geschmackvoll wie Albrecht Anker.
.
Dietmar Moews meint: Ein ganz großer Meister, den die Schweiz hervorbrachte: Albrecht Anker.
.
Herausragend seine modernen Gesichter – selbst die der dargestellten Kinder oder bei den Genre-gekleideten Personen – sind hervorragend und einzigartig. Die Gesichter sind modern abgeklärt (abgebrüht), gewissermaßen illusionslos – das Kind mit der Puppe könnte ebenso ein I-Pad halten. Der Zeitungsleser gibt nicht den alphabetischen Poser, sondern einen beiläufigen modernen Zeitungsnutzer.
.
Ankers Inkarnat ist unglaublich schön – z. B. den Ausführungen von den etwas älteren deutschen Meistern Philipp Otto Runge und Caspar David Friedrich eine Klasse überlegen. Dabei findet sich die Lebendigkeit und Liebenswürdigkeit von Runges „Hülsenbeckschen Kindern“ bei geradezu fast allen Kinderdarstellungen Ankers.
.
Die meisten Kompositionen sind unter Lebensmaßstab in der Darstellungsgröße, ähnlich den Maßstäben des viel älteren Franzosen Jean-Baptiste Chardin.
.
Das Berner Kunstmuseum hat vor geraumer Zeit erstmalig eine besondere Erfassung des Werkes des großen Meister Albrecht Anker veröffentlicht, unter der Federführung von der Berner Kustodin Dr. Therese Bhattacharya-Stettler (die Fachfrau für Otto Nebel).
.
Die stets wachsende und sich wandelnde Sammlung der Schweizer Bundeshauptstadt Bern reicht von der Gotik bis zur Gegenwart und besteht derzeit aus über 3’000 Gemälden und Skulpturen sowie rund 48’000 Handzeichnungen, Druckgraphiken, Fotografien, Videos und Filmen.
.
Die Sammlung preist sich selbst mit Monet, Hodler, Picasso, Giacometti, Rothko, Dali und hat Albrecht Anker nicht ganz vorne stehen – das ist unbegreiflich.
.
Das Kunstmuseum Bern ist das älteste Kunstmuseum der Schweiz mit einer permanenten Sammlung.
.
Damit ist sie nicht nur eine der wichtigsten und vielfältigsten Sammlungen in der Schweiz, sondern besitzt vor allem dank den Werkgruppen der Klassischen Moderne internationale Bedeutung.
.
Aufgrund von Aufbauarbeiten, wird die Sammlung zur Zeit auf beschränktem Raum gezeigt.
.
Dietmar Moews in der Schweiz
.
und BESTELLEN
subscription to Dietmar Moews Abonnement von Dietmar Moews un abonnement à Dietmar Moews
Blätter für Kunst und Kultur erscheinen in loser Folge im Verlag Pandora-Kunst-Projekt Köln
Blätter Neue Sinnlichkeit
.
.
Indem ich Ihnen ein langes Leben wünsche, sparen Sie auf diese Weise ganz erheblich.
Abonnement auf Lebenszeit für EURO 500,- (oder entsprechender Landeswährung)
Einzelpreis oder Abonnement inkl. Versand EURO 12.-, Schüler bei Selbstabholung EURO 4.-
Abonnieren Sie mit Namen, Postanschrift, Ort, Datum, Unterschrift sowie EURO 500 zur Verrechnung bei:
PANDORA KUNST PROJEKT
zu Händen Dr. Dietmar Moews
Mainzer Straße 28
D-50678 Köln am Rhein