Am heutigen Donnerstag brachte der Deutschlandfunk in seiner geisteswissenschaftlichen NARRATIV-Staatspropaganda einen Verriss über Sloterdijk und erneut eine absurde Buch-Besprechung über die Neue Sinnlichkeit aus Bonn am Niederrhein.
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Vorgestellt wurde eine neue Buchpublikation von Peter Sloterdijk,
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„Neue Zeilen und Tage. Notizen 2011-2013“
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Angenommen der Rezensent hat das neue Buch von Peter Sloterdijk gelesen und außerdem die angebliche Bekanntschaft mit dem publizierten Werk des Sloterdijk an sich so weit herangelassen, dass er hier eine DLF-Buch-Kompetenz vorführte, möchte ich hierzu sagen:
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Es gibt verlässlich viele Sloterdijk-Leser; es gibt auch DLF-Buchinteressierte, die diesen Philosophiegeschichtler und brillanten Autor aus Karlsruhe nicht kennen oder nicht schätzen; an die Hörer vom DLF wendet sich der Autor Walter van Rossum in seinem Zehnminuten-Vortrag:
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Das Buch ist mit abfolgenden Tagesdatierungen gegliedert; das sei aber keine gedankliche Klammer. Sondern Sloterdijk (geb. 1947) gibt für diese zur Veröffentlichung gemeinten Kurznotate, ganz einfach seine Ambition zur öffentlichen Kulturindustrie-Chronik der Tagesschlagzeilen, den von ihm bemerkenswerten „Senf“ beizusteuern. Wer keine Ahnung hat, weiß dann eben nicht, was von dem Massenschwall der Agenturmeldungen Sloderdijk aus welchen Gründen weggelassen hat. Da ist der Rezensent van Rossum (geb. 1954) in speziellem Vorteil, da er Erwerbsjournalist ist – also all die Reiznummern der Herrschaftsinformation kennt. Anders als Sloterdijk, der als ein Universitätsprofessor und inzwischen Emeritus mit Verlagsverträgen und Promotionsdauer-Giro, eher Hochschullehrer und Wissenschaftler ist und als solcher eine andere Bohème-Wahrnehmung hat als ein dissidenter Journalist.
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Sloterdijk habe neun Tage nach der Veröffentlichung der Tötung von Bin Laden in Pakistan durch ein Spezialkommando der US-Armee, also mit zeitlicher Verzögerung und nicht als prompte eigene NEWS-Reaktion, die Treibjagd der USA auf einen einzelnen Todfeind, Bin Laden, kritisiert. So interpretiert van Rossum, Sloterdijk habe erstmal die deutschen Leitredaktionen abgewartet, ob sie sich dem OBAMA-Triumpf ungebrochen anschlössen, oder ob auch Seitenblicke und abweichende Meinungen in z. B. FAZ, Süddeutsche, ZEIT usw. gebracht worden wären. Und dann hat Sloterdijk einen jüdischen Publizisten, der in einer jüdischen Zeitung, den „Heureka“-Bericht kritisiert:
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Da habe jemand eine Treibjagd, ohne Frage zur massierten Praxis des Tötens als Bestätigung der angesagten Kampfmoral und nicht als Überfall auf einen ungeschützten, wehrlosen in seinem Schlafzimmer veranstaltet. Da erinnert sich wohl keine kritische Öffentlichkeit an „überholte“ Regeln des Kriegrechts, der Fairness oder Angemessenheit. Die unverschämte Forderung einer USA-Öffentlichkeit nach Schmähung und blutigster Bestrafung sowie spurlosen Vernichtung – ohne rechtsstaatliche oder kriegsrechtliche Form – wurde militärisch durchgesetzt.
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Das Echo des „Westens“ war pflichtgemäß ausdrücklich in offizial-staatlichen Claquen gefasst – keine Kritik. Und der jüdische Publizist habe eben diesen Erfolgston angeschlagen. Erst hier, mit neuntägiger Verspätung trägt Sloterdijk seine Einwände gegen „Jagdsport“ im „Kampfes gegen die asymmetrischen Angreifer“ in datierten Tagesnotizen ein (man hätte das ja redaktionell umdatieren können – es ist also so gedacht).
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Das ist dem Kritiker wert herauszustellen. Der prominente Bestseller Sloderdijk, der – falls er eine Idee hätte – jederzeit Zeilen oder Sendezeit und Redakteure für sich gewinnen kann, vermeidet offensichtlich, seine (eine) dissidente Meinung aktuell herauszubringen. Damit vermiede Sloterdijk mit den Schlüsselredakteuren der Leitmedien der deutschen Kulturindustrie in die Quere zu kommen. Dann – erst als sich ein Jude anbietet – findet Sloterdijk rezente Veranlassung seine (abweichende) Moralwertung kundzutun, während aber der öffentliche NEWS-Hype um Bin Ladens Vernichtung bereits abklang.
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Walter van Rossum argumentiert ferner nicht sachlich für seine abwertenden Einstellungen zu Sloterdijk – wie er meint, es gäbe da nur drei als Werke gültige Bücher „Die Kritk der zynischen Vernunft“, die „Regeln für den Menschenpark“ und „Sphären-Trilogie“-Bände – die ZDF-Unterhaltungssendungen im „Philosophischen Fernseh-Quartett“ mit Rüdiger Safranski. (Ja, kennt van Rossum nicht die eminente Reihe „Philosophie jetzt!“ (Eugen Diederichs Vlg., Red. Michael Günther), die Sloterdijk mit zahlreichen kompetenten Philosophen schuf – vorbei an der adornitschen Salonpersonnage). Findet van Rossum die sexistischen und belletristischen Arbeiten „Zauberbaum“ und „Das Schelling-Projekt“ unbeachtlich? Findet er die Essays zu „Zorn“ oder „Macht und Massen“ nur dumm?
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Dietmar Moews meint: Ich bin Leser von Sloterdijk, weil er brillant schreibt und wirklich was versteht. Ich denke selbst und habe als Hafenbau-Ingenieur, Maler, Musiker, Jurist und Soziologe andere Wissens- und Wissenschaftlerbildung als er.
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Was hindert, den in soziologischen und auch in anthropologischen Bezügen oft zur individuellen Folklore neigenden Sloterdijk, als das zu nehmen, was er superlativ bietet? – Schreibkunst, Wortschöpfungen, postmodern-kritisches Beschreibungs-Genie und umfangreiche Kenntnis der uns zu Gebote stehenden Werke der Philosophiegeschichte.
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Zuletzt möchte ich Walter van Rossum zurufen:
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Neid ist auf unserer Höhe keine Leitplanke, Sloterdijk trägt konsequent seine implizierte Philosophie des Individualismus charmant vor, wie neben Skeptizismus und Paganentum heute, 2019, durchaus als Lehrmeinung vertreten werden kann.
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Ob van Rossum oder Sloterdijk – es sind Fragen der Affirmation der zweifellosen Herrschaftsverhältnisse nicht fraglich, sondern gegebene Aufgaben für Selbstbestimmung und authentische Farben im Lebenstil. Mag ja sein, was für van Rossum Paul Bowles (Driss ben Hamed Charhadi) sein mag, für Peter Sloterdijk Bhagwan/Osho und Gaya ist. Claus Kleber in die Ecke treiben oder Dummheit der Menschen zu akzentuieren, weil deren Konsumquoten den machiavellistischen Montesquieu-Verdrehern die politischen Spielräume eröffnen, hat nicht mal aufklärerischen Wert zum Lernen aus Fehlern.
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„Der Storch muss lange warten, bis die Heuschrecken kommen. Dann frisst er.“
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Ich werde nicht wählen! – Ich finde Nichts überzeugend.
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Egal, wie die Wahl ausgeht – ändern wird sich Nichts.
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Das sind oft geäusserte Haltungen, wenn die Frage aufkommt, ob jemand wählen will und wen man denn gerne am Ruder hätte, und wen man denn wählen wolle.
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Solche Erklärungen sind durchaus nicht nur AUSREDEN – wenngleich Erklärungsmuster nicht der Wahrheit der Haltung verpflichtet sind, sondern der sozialen Entlastung dienen und der Erleichterung, nicht in Nachfragen und Diskussionen hineingezogen zu werden.
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In FRANKREICH hatte sich die Machtfrage zur Präsidentschaftswahl eigenartig zugespitzt. Alle mehrheitsfähigen größeren Partei haben, nachdem man sie an die Macht gewählt hatte, inzwischen soviel Mist verzapft – zuletzt der eher rechte SARKOZY und der Sozialist HOLLANDE – dass es auf die nationalistische MARINE LE PEN hinzulaufen schien. Dann trat der Parteilose EMANUEL MACRON hervor – es bildete sich die Bewegung „EN MARCHE“. Alsdann bewarb sich der formalige Minister MACRON als Präsidentschaftskandidat, gründete die Partei EN MARCHE. Schließlich schlugen die französischen Wähler LE PEN und MACRON ist nun der neue. französische STAATSPRÄSIDENT.
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EN MARCHE – das ist nun auf den offiziellen WAHLLISTEN zur BUNDESTAGSWAHL 2017 als >DEMOKRATIE IN BEWEGUNG< vorgeschlagen:
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Berlin,
21. Juni 2017
„PRESSEMITTEILUNG
En Marche in Deutschland?
Mit dem überraschenden Gewinn der französischen Präsidentschaftswahl hat Emmanuel Macron einen politischen Wandel in Europa angestoßen. Mit ihm ist ein Quereinsteiger zum Staatsoberhaupt gewählt worden, der jung und unverbraucht erscheint und sich mit reformerischen Ideen gegen politische Eliten stellt. Er vermittelt, genau wie 2016 Donald Trump, dem Volk einer von Ihnen zu sein. Seine Bewegung En Marche steht anders als Trump für bürgerliche Partizipation und eine Remoralisierung der Politik.
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Eine der ersten Amtshandlungen Macrons war ein Gesetzesentwurf, der mehr Ethik in die Politik bringen soll. Das Gesetz wendet sich gegen Korruption, Intransparenz und den erstarkenden Einfluss von Lobbygruppen.
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Macron plant auch Amtszeiten zu beschränken. So will der neue Präsident Bürgern das Vertrauen in die Demokratie zurückgeben. Auch die Auswahl der neuen Parlamentarier, die nach der Wahl vom vergangenen Wochenende ins Parlament einziehen, spiegelt diesen Wandel wider. En Marche setzt auf junge, politisch unerfahrene Vertreter aus der Zivilgesellschaft und fördert so die Partizipation der Bürger.
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Zwei Drittel des französischen Parlaments ist nun mit völlig neuen Köpfen besetzt. Neu ist auch, dass erstmals 50% der Kandidaten weiblich sind.
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Setzt sich der Trend hin zu politischen Bewegungen aus der Zivilgesellschaft durch? Laut einer europaweiten Studie zur Generation-What haben 82 Prozent der jungen Menschen unter 35 kein Vertrauen in die Politik und nehmen zugleich wachsende soziale Ungleichheit wahr. Unter den deutschen Befragten ist dabei allerdings die Bereitschaft zu politischer Einmischung mit 44 Prozent im Vergleich zu anderen europäischen Ländern am höchsten.
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Mit DEMOKRATIE IN BEWEGUNG (DiB) gibt es daher inzwischen auch in Deutschland eine Partei, die sich ähnliche Ziele gesetzt hat, wie En Marche. Auch hier bestimmen die beiden Säulen Transparenz und Mitbestimmung die politischen Themen. Was Macron nun zum Gesetz macht, fordert DiB bereits in Deutschland seit ihrer Gründung: einen Ethik-Kodex für Politiker und die Mitbestimmung aus der Mitte der Gesellschaft. DiB will durch das Initiativprinzip die Bürgerbeteiligung stärken und Politik von unten machen.
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Anders als bei En Marche bestimmt allerdings nicht ein Kopf die Richtung der Partei, sondern die Ideen der von ihr vertretenen Bürger. Dabei ist es sogar egal, ob der Ideengeber Parteimitglied oder gar wahlberechtigt ist, oder nicht.
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Die Idee und die Menge der Unterstützer zählt, um aus einer Idee eine Initiative zu machen.
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Die junge Partei DiB entwickelt daraus ihr Parteiprogramm, mit dem sie jetzt zur Bundestagswahl antritt, Es wird sich zeigen, ob auch in Deutschland ein Wandel hin zu transparenter, bürgernaher Politik möglich ist.
Dietmar Moews meint: Mit der DiB-Partei hat die deutsche Politik junge, seriöse Politiker und eine rechtsstaatlich-demokratische Programmatik geschaffen, die voraussichtlich meine ZWEITSTIMME erhalten wird.
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Bei der ERSTSTIMME will ich sehen, ob die DEMOKRATIE in BEWEGUNG Kandidaten hat – ansonsten wünsche ich mir einen basisorientierten FREIE WÄHLER-Kandiaten am Ort.
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DIETMAR MOEWS „Das HonigopferMW 109.3.77., 152 cm/ 170 cm, Öl auf Leinwand
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TERROR ist die TYRANNEI – es ist GEWALT ohne GERECHTIGKEIT.
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Vor 31 Jahren, im Frühjahr 1985 brachte das Raschplatz-Nachtensemble Hannover, unter der Intendanz und Verantwortung des Künstlergelehrten, Autors und Regisseurs, Dietmar Moews, die URAUFFÜHRUNG des Lustspiels
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„DIE HUNDE“ heraus.
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Spielort war das U – der damalige „Spielplatz der Künste“, auf der Minus Eins-Ebene des Raschplatz 7OPQ, unterhalb des damaligen ZOB, unmittelbar hinter dem hannoverschen Hauptbahnhof gelegen.
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Während Atomstrahlen-Müll ohne ATOM-STAAT-Bedenken durchgesetzt wurde, während TSCHERNOBYL ein für alle Mal beweisen sollte, dass SUPERGAU nicht von technischen Fehlern, sondern von menschlichem Versagen täglich geschehen kann. Während noch deutsche Terroristen in der Hoffnung auf der jahrelangen Flucht noch den RUCK im Machiavellismus Banküberfälle und blutige Aktionen organisieren zu können. Während eine neue Epoche der IT-Revolution kurz vor dem Ausbruch bereits die Datenschutzvereinbarung „Privacy Shield“ vorbereitete, wonach nicht nur die GENERALKLAUSEL der deutschen Unterwerfung unter die westlichen KIEGSGEWINNER und deren DROHNEN den Vorrang des US-Recht festschraubt. Während Rudolf Bahro an seiner „ALTERNATIVE“, aus Sicht des TOP-Marxisten der Ostberliner Humboldt-Universität, alle Illusionen der Reform des „bürokratischen Monopolkapitalismus“ der DDR zerstäubte und zur Strafe von Erich Honecker nach Bremen rausgeschmissen wurde – und was musste der KOHL-Blackout-Ausschuss noch alles in Abstandszahlungen gegen die Wahrheit eintauschen … KOHL sagt noch 2016 die Wahrheit nicht.
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Die Hunde – Uraufführung 1985: JOB CROGIER als TILL EULENSPIEGEL
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So schrieb Dietmar Moews an dem Lustspiel DIE HUNDE. Brachte die hannoversche Kunstszene zur lebhaften Diskussion über die HEITERKEIT bei NIETZSCHE, den Kynismus und die Kunst der Lüge, das Schicksal zu umarmen.
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Aufgeboten wurden die prominenten Zyniker der GESCHICHTE, um als HUNDE (KYNOS) miteinander ihre heiteren Beziehungen als Sprechtheater mit großem Ensemble und Musik zu „feiern“. Es wurde ein ungeheuerer großer unvergesslicher Spaß (die Videoaufnahmen dieser Uraufführung von SVEN wurden nie gesehen; die Probenfotos von Joachim Peters, von Job Crogier und von Angela Hoffmann lassen nur ahnen, was wirklich losbrach, als im Finale das ganze Ensemble im Schusswechsel Gottes, Hitlers und Stalins sowie in kistenweise Champagnerkorken-Knall eine Sternsekunde selbstinitiierter Künstlerkunst als RASCHPLATZ-NACHTENSEMBLE vollendeten.
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Die Hunde-Uraufführung 1985: JOB CROGIER als Till Eulenspiegel , HANS KRETZSCHMAR als Gott, KARSTEN STURM als Jesus, , LOTHAR LANGE als Papst, ALBERT HEINE-Friedensbewegung
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Es spielten nicht Baader-Meinhof oder Willy Brandt-Helmut Schmidt, es spielten nicht Franz Beckenbauer und Boris Becker – es spielten
DIOGENES
TILL EULENSPIEGEL
DER BRAVE SOLDAT SCHWEJK
JESUS CHRISTUS
GOTT
ADAM
LILLITH
DER PAPST
DER GROSSINQUISITOR
JOHN LENNON
ADOLF HITLER
FAUST
MEPHISTOPHELES
LEICHENFAHRER
HEIMATVERTRIEBENER
FRIEDENSBEWEGUNG
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Die Hunde Uraufführung 1985: ELMAR DROST als Adam
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Diese historische Personnage von DIE HUNDE wurde in dem berühmten Buch „KRITIK DER ZYNISCHEN VERNUNFT“ von PETER SLOTERDIJK exponiert, wie sie nach dem Vordenker HEINRICH NIEHUES-PRÖBSTING („Der Kynismus des Diogenes und der Begriff des Zynismus“) im Jahr 1984 aufgestellt worden ist, wurde von Dietmar Moews zum gemeinsamen THEATERTANZ aufgezogen:
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Die Hunde Probe im U Hannover Raschplatz 7OPQ, rechts DIETMAR MOEWS
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Unter Macht und Gegenmacht ließen sich auch FRIEDENSBEWEGUNG als Gesangsgruppe und HEIMATVERTRIEBENER, JOHN LENNON und zwei LEICHENFAHRER („Seh‘ ich einen Leichenfahrer eine Leich‘ zum Friedhof fahren, sag ich mir, das muss es geben, alle Leute wollen Leben“) in die beiden Antagonisten, die Guten und die Bösen, einspinnen.
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Heute, im Jahr 2016, darf mal an dieses literarische THEATERSTÜCK und die AUFFÜHRUNG im März 1985 erinnert werden. Auch weil inzwischen viele Häutungen und Zellteilungen einen neuen Geist hervorgebracht haben, der allerdings immer noch ums Gelingen bemüht wird.
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Viele der „HUNDE“ von 1985, die beim Raschplatz-Nachtensemble mitwirkten, leben und schaffen bestärkt durch das von Dietmar Moews besonders herausgestellte SELBERDENKEN und mit Heiterkeit immer fort.
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NACHRUF:
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Haupt- und Nebendarsteller der HUNDE-Uraufführung sind inzwischen verschwunden, aber in ehrender Erinnerung:
JOB CROGIER
ROSA ALBERT
HANS KRETZSCHMAR
HEINER SCHÄDEL
HANS HÖRMANN
FRANZ OTTO KOPP
JOACHIM PETERS-SCHNÉE
Bernhard v. d. GOLTZ
HANS FIRZLAFF
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Dietmar Moews meint: Ich freue mich, wenn ich von ehemaligen „Hunden“ höre oder was sehe. Bis heute bewegt mich LOTHAR LANGE, der inzwischen in DRESDEN ein politisches FLUXUS-FOTO-PROJEKT ausarbeitet. Mein Freund, der Maler FOKKO VON VELDE, lebt noch zurückgezogen, andere sind ohne weitere Nachrichten wo anders.
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Vergleicht man das HUNDE-Plakat mit dem RAF-FAHNDUNGS-Plakat ist die Tür noch nicht ganz zu:
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Der LETZTE macht das LICHT aus.
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Es darf hier ehrenhalber ein moderner HAUPTGEIST des KYNISMUS und der HEITERKEIT zitiert werden:
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JOACHIM RINGELNATZ (Maler und Dichter) meinte:
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„Humor ist der oberste Knopf am Hemd, damit der Kragen nicht platzt.“
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Heute berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung über den Börne-Preis-Träger 2015, Mitherausgeber und Redakteur der FAZ, Jürgen Kaube.
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Jürgen Kaube hielt seine Preisträger- Dankesrede, die ich hier kritisiere. Vorher zur Situation:
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In Brüssel wird über den Schwarzen Peter und das verhuschte Milliardenspiel disputiert. Die Verkaufszahlen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sind rückläufig. Der geistige „Mentor“ der FAZ – die USA – schwächeln weiter mit Misserfolgen und Legitimationshängern durch Bürgerkrieg auf den Straßen in den Vereinigten Staaten und durch IT-Herrschaft in allen Farben der Unfreundlichkeiten auf dem Globus.
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Da hat nun Jürgen Kaube seinen Börne-Preis erhalten und vor vollbesetztem Saal seine Dankesrede vorgetragen. Hier liegt der am 13. Juli 2015 im Feuilleton der FAZ, Seite 11, abgedruckte Redetext vor, der
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„Wie man die Gegenwart erfasst. Börne, Hegel und die Neuigkeiten: eine Dankesrede anlässlich der Verleihung des Ludwig-Börne-Preises / Von Jürgen Kaube“ überschrieben ist.
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Ein solcher Preis muss möglichst gut geführt werden, Beachtung erheischen, brillante Juroren und bedeutende Preisträger küren, epochale Dankreden hervorbringen lassen, eine aufblitzende Stunde der Geschichte erzeugen.
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Im DLF hieß es dann zu Börne / Diner / Kaube:
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„Der Historiker Dan Diner, von der Ludwig-Börne-Stiftung in diesem Jahr als alleiniger Juror bestellt, lobte Kaube vor allem für seine Max-Weber-Biografie. So dass es ein Vormittag der Leseempfehlungen, der Empfehlung zum Lesen war. Auch wenn die Wissenschaft selbst Erfinderin schönster Schlagworte ist, ist das vernünftig und sinnvoll.“
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Mit Dan Diner hatte man einen Israelpropagandisten, der sich auf nicht mehr herbeilässt, als das „Recht auf Leben“ anzuerkennen (wie ich kürzlich bei der Fritz-Thyssen-Stiftung in Köln von ihm hörte), damit aber persönlich keine politische oder moralische Position übernehmen oder verantworten möchte.
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Es ist Diner also ein „Windhund“, der Kaube zum Preisträger kürte.
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Der alleinige Preisrichter und Laudator, der Historiker (Professor für Hebräisches in Leipzig und Israel), auch in der Frankfurter Rundschau heute von Judith von Sternburg berücksichtigt:
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„Dan Diner würdigte Kaubes herausragendes schriftstellerisches Vermögen, „die wissenschaftliche Kultur von Geist und Sache in luzider Klarheit und begriffsnaher Zuspitzung in den öffentlichen Raum zu tragen“. Kaube sei ironisch urteilend der Tradition der Aufklärung verpflichtet.“
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Ein Beispiel für die warmen Attributierungen brachte Dan Diner nicht – und brachte auch Frau von Sternburg nicht. So darf sich jeder Zuhörer denken, was ihm einfällt: Toll.
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Vorherige Preisträger sind Peter Sloterdijk, Joachim Gauck und Marcel Reich-Ranicki.
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Der Journalist und Buchautor Jürgen Kaube bekommt in der Frankfurter Paulskirche den Ludwig-Börne-Preis und plädiert für einen belesenen, reflektierten Journalismus.
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FR, am 13. Juli 2015, gibt Judith von Sternburg eine solide Inhaltsangabe des Redauftrittes Jürgen Kaubes in der Frankfurter Paulskirche:
„Journalismus sei Zuschauen als Beruf, sagte Jürgen Kaube, ein von ihm am Rande ausgesprochener Satz, eine Binsenweisheit aber bloß auf den ersten Blick. Namentlich Journalisten selbst muss er brennend interessieren in seinem deutlich aus der Mode geratenen (und auch nie wirklich in Mode gewesenen) Purismus und in seiner Bescheidenheit.
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Kaube, 1962 in Worms geboren, ist seit Anfang des Jahres der für das Feuilleton zuständige FAZ-Herausgeber, als Nachfolger des 2014 verstorbenen Frank Schirrmacher, an den am Sonntagvormittag in der Frankfurter Paulskirche auch mehrfach erinnert wurde. Schirrmacher war sowohl Juror als auch Preisträger des Ludwig-Börne-Preises, dessen gelegentlich inzestuöser Reiz sich ja doch eher im Kontrast zum „Zuschauen als Beruf“ aus einer regen Mitgestaltung durch Journalisten ergibt.
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Kaube, der 21. Träger des mit 20 000 Euro dotierten Preises, interessierte sich in seiner Dankesrede für die Frage, wo all die Neuigkeiten herkommen, von denen der Tagesjournalismus lebt und die zur Überraschung Karl Valentins immer genau auf eine Zeitungsseite passen. Kaube konnte zu Recht fragen, ob wirklich inzwischen noch viel mehr los sei, wie es das Internet durch stündliche, minütliche neue Nachrichten nahelege. Dies ist natürlich nicht (selten) der Fall, stattdessen ergebe sich diese etwas aufgeregte Gemengelage aus einer (schon von Thomas Hobbes diagnostizierten) allgemein menschlichen Fixierung auf das, was sich verändert.
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Der Begriff „Zeitgeist“, daran erinnerte Kaube, war bei Herder noch die „langanhaltende Kraft der Tradition“.
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Was macht damit der Journalist, den wir uns weiterhin als Zuschauer vorstellen möchten, auch wenn sämtliche genannte Beispiele ihn mittenmang im Getümmel der immer wieder neuen Etiketten zeigen? Kaube erinnerte daran, dass just im Jahr 1818, als der auch nicht nur zum Zuschauen neigende Journalist Börne seine Zeitschrift „Die Waage“ gründete, der Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel seine Antrittsvorlesung in Berlin hielt: zwei ambitionierte Unterfangen, die Gesellschaft zu begreifen. So habe man hier den, der „die Aussagen der Zeit zu erlauschen“ und zu erzählen versuchte (Börne) und dort den, der die Zeit „erkennen“ wollte (Hegel).
Die Gegenwart, so Kaube, könne nur verstehen, wer weder vor ihr fliehe, noch ihr ausgeliefert sei. Um ihr nicht ausgeliefert zu sein, brauche der Mensch Begriffe statt Schlagworte. Diese Begriffe könnte sich der an dieser Stelle nicht mehr nur zuschauende, sondern auch lesende Journalist aus eben jener Wissenschaft holen, der schon wegen immanenter Unverständlichkeit die Durchschlagskraft fehle. Es sei die Wissenschaft, die dem Journalisten, Zuschauer, Leser helfen könne, „zu unterscheiden, was wirklich neu und was überhaupt der Fall ist“. Kein Börne ohne Hegel, kein Hegel ohne Börne, sagte Kaube.“
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Dietmar Moews und Alphons Silbermann beim Empfang im Hotel Ernst, Köln
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Dietmar Moews meint: Ich finde, Kaube ist ein gut gefundener Preisträger, weil er ein vorrangiger deutscher Publizist geworden ist – Redakteur und Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
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Und Kaube ist ein hervorragender Beobachter sozialer Geschehnisse, für die er ein empirisches Urteilsvermögen entwickelt hat – vorausgesetzt, er hat in seinem Erwerbsberuf als Autor die notwendige Zeit, handwerkliche Spitzenleistung zu bringen.
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Leider hat er die Zeit zur Lektüre, durch seine Führungsaufgabe bei der FAZ, nicht mehr. Entsprechend fallen seine Texte jetzt dürftig aus (zuletzt der Habermas-Maggi-Text) – so auch diese gedruckte Dankesrede:
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Lieber Herr Kaube, Literaturanregung? Lesen Sie das Berliner Manifest von Dietmar Moews – wie konnte es geschehen, dass Sie zur Zeitschriftstellerei schreiben, dass Sie titeln: „Wie man die Gegenwart erfasst“ und keine Spur der IT-Revolution ansprechen? Keine Beschleunigung des weltweiten Neuigkeitsmarktes weisen Sie aus, die Neue Sinnlichkeit der Fernfuchtelei und des Druckes auf Redakteure ignorieren Sie. Was muss ein Redakteur auswählen und an welche thematische massenmediale Welle muss man sich anhängen?
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Ich schwäche ab – ich habe die Rede nicht live gehört – und habe Kaube andernorts bereits schon nicht so beeindruckend öffentlich sprechen erlebt – aber das Ding ist ja geschrieben, durchgetextet und gedruckt – also:
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Kaube muss nicht die Börne-Stiftung in seiner Dankesrede thematisieren. Er muss keine vorherigen oder zukünftigen Preisträger ansprechen. Er muss nicht seinen Juror, Professor Dan Diner, auseinandernehmen.
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Doch egal, wie er es anfasst: Was gesagt wird, muss stehen. Egal ob kompiliert oder angebuntet: Wort für Wort und Sätze der Bedeutung und Geltung sollten Konfekt sein und nicht nur Papphülsen oder Silberpapier.
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Die erste Hälfte seines Redetextes war beliebiges Anbunten, von Karl Valentin bis Thomas Hobbes und Stuart Mill – wo sind wir denn nun heute, Herr Kaube?
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Es gibt doch einige Sammelbegriffe, über die wir auf kurzem Weg zur Sache kommen können, wenn wir was zu sagen haben:
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EINS Vorstellungsorientierung
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ZWEI Handlungsmotivationaler Mensch,
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DREI Werte, Medien, Themen
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VIER Tradion, Abhängigkeit, Veränderlichkeit
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FÜNF und schon sind wir beim heutigen Preisträger Kaube, Autor mit Börne- und Hegelreflex im Jahr 2015.
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Kaubes Börne-Charakterisierung, „Tagebuch der Zeit – Zeitschriftsteller“ reicht zu.
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Kaubes anthropologisches Stichwort „Unruhe“, das wohl wertfrei dahergebracht worden sein sollte, ist unverbindlicher Mist: „Vorstellungsorientierung“ ist der etablierte und treffende Begriff dafür.
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Kaubes Hegel-Charakterisierung eines „Metaphysikers der Not der Zeit (1818), die er dann auch noch pejoriziert: „…Kraftanstrengung war der Erkenntnis nicht förderlich …“ – Herr Kaube das geht so nicht:
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Entweder Sie lassen Hegel wo er längst ist, in der Vergessenheit eines „absurden Idealismus“. Oder Sie nehmen Hegel in den Griff! (das geht nicht in einer Börne-Preis-Dank-Rede, wenn der Autor nicht über ausreichende Vorbereitungs-Zeit für sein komplexes umfangreiches Thema verfügen kann).
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Damit ist aber die abschließende Zusammenfassung: „Kein Börne ohne Hegel“ unhaltbarer Schwachsinn, denn der empirische Börne war eben eine Perlenkette von Zeitberichterstattung (für die Immanuel Kant nützlicher ist und gewesen wäre als Hegel, der Zeitgenosse am Katheder).
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Aber andererseits ist „Kein Hegel ohne Börne“ weder mit Max Weber noch mit Alkohol zutreffend. Denn, wer Hegel gründlich studiert, und nicht völlig verwirrt ist, wird dabei zu unterscheiden lernen, was METAPHYSIK ist, nämlich immaterielles Wertmaterial der Physik. Und wird bei intensivem Studium erkennen, was zwar bei Hegel Metaphysik genannt wird, aber unentgeltliches Herumgemache ohne sinnlichen Bezug und Geltung ist.
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Kaube ist auf das Hegel-Gerücht hereingefallen: dass bei Hegel Begriffsklärung zu holen sei – Dem ist nicht so.
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Es hilft einfach nicht, an das Namedropping der vergangenen 68er Autoren anschließen zu wollen, die unter Hektik in der Dialektik eine Kurve ihres persönlichen Traumdeutens über Ideal- und Utopiedenken, über Hegel zu Marx, gekommen sein wollten, während sie unfähig waren, Hegel als Blender und Marx als Blender zu identifizieren.
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Kein Hegel ohne Hölderlin und Schelling! – das wäre interessant, aber der Nichtsnutzigkeit Hegels wegen doch nicht relevant.
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Aber, wenn ein heutig getriebener Spitzenpublizist Kaube sich zurücklehnt und möchte nun partout was zu Börne-Hegel sagen, weil sie beide doch so schön im revolutionierten Paris und im konterrevolutionierten Berlin sich an ihrem Zipfelchen ziepelten – was läge da näher, herauszustellen, dass Börne etwas ästhetisch Bedeutendes seiner Zeit journalistisch zu fassen versuchte. Während Hegel seine Buchhaltung systematisch abarbeitete, allerdings für ein Erkennen des Anthropologischen, des Psychologischen, des Sozialen, des Soziologischen, kurz, des Politischen, überhaupt keine Sinnlichkeit fühlte, die ihm Seinsbindung hätte anraunen können.
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Was war dann der Ausruf: „kein Hegel ohne Börne?“ sollte es eine Andeutung auf hegelsches Potenzial zum Heben börnescher Orientierungsschätze sein? Oder zum Heben kaubescher Begriffs-Vorstellungen bei Hegel?
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Richtig verstanden ging es doch nicht um einen Hegel-Preis – oder wurde hier was verwechselt?
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„Wie man die Gegenwart erfasst“, lieber Herr Kaube, haben Sie nicht zu sagen vermocht. Es wäre so gesehen sinnvoll, der FAZ-Überschrift ein Fragezeichen zu verpassen: „Wie man die Gegenwart erfasst?“ – und dann, meinetwegen mit Börne + Heine munter los! Das gäbe zumindest Spaß.
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Ihren Hegel kriegen Sie so nicht integriert. Und ich wüsste nicht, wie Sie, sollten wir hier gegensätzlicher, zumindest abweichender Meinung sein, mit Ihrem Vortrag einen „Meinungskampf“ kämpfen wollten, wenn ich Ihnen dabei ihre eigene publizistische Arbeit (bis Herbst 2014) entgegenhielte, einschließlich der wirklich fleißigen aber zusammenfassend nicht hinreichenden Max-Weber-Biografie. Aber dafür haben Sie Leute wie Dan Diner – und brauchen mich nicht. Ich habe Alphons Silbermann und brauche sie beide nicht:
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„Wenn du das Feste löst und das Flüchtige festigst und das Geflügelte festmachst, wirst du sicher leben“, Brescia 1572.
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Chefredakteur des ZDF, Peter Frey – aha! – seit dem Jahr 2010 Nachfolger des durch die CDU geschassten Chefredakteur Nikolaus Brender. Intendant des ZDF war zu Zeit der Brender-Zensur die CDU-Schranze Markus Schächter (aus der Konrad-Adenauer-Stiftung Kaderschmiede der CDU).
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Heute ist Thomas Bellut ZDF-Intendant, ebenfalls ein CDU-Mann, der sowohl für gefälschte Zuschauer-Umfragen wie auch für das Ende der Philosophen-Gesprächssendung „Philosophisches Quartett“ mit Sloterdijk und Safranski seine Kosten für die Deutsche Öffentlichkeit unterstrichen hat.
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Jetzt ist also der inferiore Peter Frey in seine eigenen Fallen gerannt: Frey hat der werten Öffentlichkeit erklärt zu den manipulativen Sendeleistungen über den Ukraine-Konflikt: er glaube, „dass wir als deutsches Fernsehen die Grundfragen dieses Konfliktes so objektiv wie möglich beantworten.“
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Das ZDF erklärte weiter, der Sender habe sich immer wieder kritisch mit den Gruppen des „rechten Sektors“ in der Ukraine auseinandergesetzt und die Russlandpolitik der Nato kritisch analysiert. Auch sei der russische Botschafter in Berlin, Vladimir Grinin, mehrfach in der Talksendung „Maybrit Illner“ eingeladen worden.
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Dietmar Moews meint: ZDF-Redakteur Peter Frey stellt sich einfach doof, anstatt auf die mangelhafte „falsche Prophetie“ durch das ZDF selbst kritisch einzugehen.
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Es ist überhaupt nicht mit wiederum auf Köpfe irreführend bezogenen Schlagabtausch getan.
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Wen interessiert in der Problematik einer inferioren staatlichen Fernsehpolitik in Person von Peter Frey, die private Meinung der Linkspolitikerin Gesine Lötsch? Die passt Peter Frey vielleicht als symbolische Parteigegnerin.
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Nein – das Problem liegt in wesentlichen Tatsachen:
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EINS Das ZDF und die ARD, haben bislang in den Nachrichtensendungen ständig Regierungsmachenschaften dargestellt, die teils verfassungswidrig (Bundeswehrgesetz + verfassungswidrige Kriegseinsätze), teils extrem unheilvoll sind (Leo Loewenthal „Falsche Propheten“-Propagandasprache wie auch Viktor Klemperer Rhetorik der Vergiftung).
ZWEI ARD und ZDF haben ständig Regierungsverlautbarungen mit wechselnden Formulierungen gesendet. Es waren durchgängig Feindbilder über die Konfliktsituation in der Ukraine und in der Ostukraine. Die Fernsehberichterstattung war stets so zugeschnitten, dass es Verlautbarungen der Bundesregierungs-Presse-Abteilung sein konnten, einseitig – aus deutscher Sicht und aus Sicht der Majdan-Opposition, später aus Sicht von Petro Poroschenko – immer mit klarem Feindbild „die Russen“, Russland sowie von Vladimir Putin.
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DREI Die durch Besatzungsstatut beschränkte deutsche Souveränität wird von Peter Frey nicht kommuniziert. Das ist reine Propaganda-Lüge: Der deutschen Öffentlichkeit würden elende Geschehnisse verständlich, wenn das Bewusstsein geschaffen würde, dass die Deutschen bevormundet werden und völkerrechtlich nicht souverän sind. Wir bekommen demnächst US-Soldaten auf deutschen Flughäfen.
Das müsste jedem potenten Journalisten oder Redakteur klar sein, dass eine einseitige Darstellung nicht mal eine fürs Publikum geeignete objektive Analyse der Geschehnisse zulässt (wie es Peter Frey von sich behauptet).
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Zu einer objektiven Information gehört in Fällen abweichender Interessen- und Konfliksituationen immer die Darstellung beider Seiten. Stattdessen haben die Staatssender ARD und ZDF blind drauflos gehetzt:
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MH17-Absturz: Putin war es, die Separatisten waren es;
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Die Gasgeschäfte? Wer liefert zuverlässig? Wer zahlt die Rückstände nicht?
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Die konkrete Aufhebung der Ost-West-Feindschaft zwischen Deutschland und dem ehemaligen Warschauer Pakt. Ende des kalten Kriegs mit einer gastfreundschaftlichen Ansprache von Präsident Vladimir Putin vor dem Deutschen Bundestag.
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Die amerikanischen Raketenbasen in Polen und in der Tschechischen Republik – angeblich zum Schutz gegen den Iran.
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Der russische Botschafter bei den angeblichen Talkshow-Auftritten bei „Maybrit Illner“ waren peinliche Überbrüll-Nummern – die Moderatorin hat selbst und durch andere Gäste dafür gesorgt, dass der freundliche intelligente Russe die geballten Diffamierungen gar nicht klären oder erwidern konnte.
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BONUS: Peter Frey brachte in einem „Zeitzeuge des Jahrhunderts“ -Interview mit dem ehemaligen deutschen Vizekanzler, Bundesinnen- und -außenminister in mehreren Bundesregierungen, Hans-Dietrich Genscher (FDP), fertig, alle möglichen geschichtsfälschenden Selbstetikettierungen Genschers entweder unbemerkt oder vertuschend, nicht nachzufragen:
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Was war das subjektiv schlechteste Gelingen politischer Amtswaltung Genschers?
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Genscher behauptete: die Ermordung der israelischen Sportler im Jahr 1972, während der Olympischen Spiele in München.
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Ja, Herr Frey! Dann hätten Sie mal nachgefragt! Welche Kompetenz hatte denn der deutsche Bundesinnenminister in München 1972? – Genscher hatte keine Zuständigkeit, er hat sich medienwirksam als Austausch-Geisel angeboten. Die Ordnungs- und Polizeihoheit hatte der bayerische Innenminister bzw. der Münchner Polizeipräsident Schreiber, nicht der Bundesinnenminister Genscher.
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Und was geschah dann? Die israelische Staatschefin Golda Meir hat befohlen, dass Israel die deutsche Ordnungsgewalt in München eigenmächtig übernimmt. Anschließend wurden alle ermordet, zwei bayerische Schutzpolizisten, die zufällig auf dem Flugplatz in Fürstenfeldbruck Dienst hatten, wurden bei der Zermalmung durch die israelischen Scharfschützen der beiden Hubschrauber mit weggeputzt.
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Ja, Peter Frey, wäre es interessant gewesen, wenn Genscher diese schreckliche Situation selbst anführt, ihn danach zu fragen: was hat er in Fürstenfeldbruck erlebt?
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Ja, war es nicht schlimm, dass und wie die deutsche Militärgeisel in argentinischer Militärhaft, Elisabeth Käsemann gefoltert und ermordet worden ist, und Genscher sie hätte retten können? Was hat Peter Frey gefragt?
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Vorstehend ist keine Genscher-Schelte, der ein herausragender deutscher Politiker war – nur kritisch interviewt, Peter Frey? – das geht anders. Wie äusserst unsympathisch ist es, wenn ein little-would-be-man ein Format von Günter Gaus nachmachen will?
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Es ist schrecklich, Block-Flöten im Krieg als Informations-Schnittstellen der Staatsmedien zu wissen. Dahinter stehen Personalentscheidungen der deutschen Blockparteien und kennzeichnende Debakel, wie der Austausch von Nikolaus Brender durch Peter Frey.
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ZDF-Schächter hat wirklich klare Worte hierzu zu sprechen versäumt.
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Der derzeitige ZDF-Intendant Thomas Bellut manipuliert Meinungsumfragen der 2.0-Quotenreiterei.
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Was sollen denn persönliche Appelle von anderen abhängigen ARD- und ZDF-Nachrichtenredakteuren, wenn jetzt im Kriegszeitalter die Gäule durchgehen: Christian Sievers, Tagesschau als Frühstücksfernsehen: welches Schweinderl darfs denn sein? – Witzemacher in ernsten Zeiten:
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Zensursula ist scheinbar nicht gut im Schuss. Die Bundeswehr hat ja auch ein Nachwuchsproblem mit jungen Bewerbern – da ist es klar, dass man erst mal dafür sorgt, dass die Bundeswehr ein attraktiverer Arbeitgeber als der zivile Arbeitsmarkt sein möchte: Ja – da ist die genie-selbstverdächtige Linie von Scheindoktor Guttenberg (CSU), Doktor Franz-Josef Jung (Kunduz / CDU) und Zensursula (CDU – die Kinderporno-Propagandistin im Wahlkampf):
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Jetzt also mit Verfassungsbruch wegen Notstands in Peschmerga-Land, Waffenlieferung in Kriegsgebiete. – Man sieht förmlich, wie sich junge Arbeitslose danach drängen, Söldner bei der Bundeswehr zu werden.
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Peter Frey, wo bleibt die Kritik? Es ist Kriegsrecht, aber Waffen in Kriegsgebiete ist verfassungswidrig! – Inzwischen haben sich gewisse Verzögerungen in diesem gesetzlichem Notstand gezeigt, sodass der Notstand, die Verfassung zu ignorieren, praktisch nicht gilt.
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Dafür sendet der Bericht aus Erbil, wie der Kurden-Militär Barzani erklärt: „Ich danke der Ministerin und dem deutschen Parlament“.
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Dem deutschen Parlament? – Herr Frey, merken Sie, was sie da senden?
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So ist also Peter-Frey-Chefredaktion Operettenfernsehen – schrecklich.
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Der Fall des prominenten Steuerkriminellen Uli Hoeneß findet in der gesellschaftlichen Resonanz weiterhin ein außergewöhnlich weitreichendes Aufmerksamkeitspotential. Aus Sicht des empirischen Soziologen bietet sich ein vielfältiges Aufkommen an bemerkenswerten Einlassungen aus vielerlei Quellen und Interessenlagen zum Fall Hoeneß.
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Dietmar Moews erfasst und analysiert Erklärungsnormen und Verhaltensnormen in den Äußerungen dieser Hoeneß-Straftatenszenerie.
Erschlossen werden Hinweise auf die darin vorgetragene Kampfmoral und Unmoral der sozialen Straftäterszenerie wie auch in den Stimmen der weiteren öffentlichen Szenerien, im Sinne eines „Verpitbullung der Gesellschaft“ genannten Wertewandels.
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Verschiedene Typen der aktuellen Hoeneß-Szenerie treten öffentlich durch Meinungsäußerungen, Diskussionsteilnahme und Argumente vordergründig in Erscheinung. Diese Schlagzeilenreiterei findet den ungewöhnlich hohen Teilnehmerzuspruch aber, nachdem der Neuigkeitswert abgenutzt ist, nur aufgrund einer erheblichen Hintergrund-Erregung in der öffentlichen Kommunikationskraft.
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Es wird inzwischen nicht mehr so sehr die erste Aufregung, die möglichen Skandalisierungen oder ausufernden Spekulationen medial angespielt, um die Quotenträchtigkeit des Falles Hoeneß zu nutzen. Aber es stehen wichtige Werte und Ziele der gesellschaftlichen Integration bzw. Zersetzung, der machtpolitischen Führung und Verantwortung wie auch der knochentrockenen Vorteilspolitik der mitspielenden Einflußrichtungen auf dem Spiel, die feststellbar und wirklich da sind:
Man ist individuell betroffen und verhält sich interessiert, ob eventuell politisch Strukturveränderungen aufkommen:
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Machtpolitische Führung und Fühlung
Machtpolitische Führung und Fühlung mittels der repräsentativen Demokratie in der rechtsstaatlich-geldgesteuerten Lebensweise hat mit Blick auf das gesellschaftliche Gelingen, ordnungspolitisch Kurs halten. Es ist die Kunst einen vielseitigen gesellschaftlichen Kommunikations- und Beteiligungsprozess zu inspirieren, indem Mündigkeit, Mitbestimmung und Verantwortungsbereitschaft selbststeuernd täglich neu entstehen.
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Den Regierenden unserer deutschen Blockparteien im internationalen StaMoKap (Staats-Monopol-Kapitalismus) des Westens dienen die organisierte Klientelisierung und Kalmierung der Bürger durch den korporierten Verbändestaat.
Wir beobachten mobartige, gelähmte und entkoppelte kollektive wie individuelle Reize. Dadurch werden irrationale und emotionale Verhaltensoptionen angespielt. Bürgerrechtliche Stimulierung und Aktivierung verkümmern. Es entstehen soziale Situationen von Bedrohung/Sicherheit, Belohnung/Bestrafung, Lebensfreude/Angst u. ä. auf die die Menschen vergleichsweise individuell und kontingent politisch reagieren und wenig Mitverantwortung artikulieren.
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Der Fall Hoeneß lässt seine Aufladung und Reizhöhe in zwei Hauptperspektiven erkennen:
Es ist zum Einen der prominente Herr Hoeneß als Individuum (wie du und ich), also Solidarität, Mitleid, Kollektivorientierung für den Einzelnen als Sonderfall (der Einzige und sein Eigentum).
Es ist zum Anderen der Fall Hoeneß als Stoff. Er ruft massenkommunikatorische Betroffenheit und Dynamisierung hervor. Der Ablauf der „Storyline“ der im Prozessverlauf bekannt werdenden Tatsachen werden auf Innovation und Redundanz im Wandel der Sitte durchgekaut. Es findet ein öffentlicher Besinnungsprozess des Zeitgeists, der metaphysisch empfundenen Wertorientierung von Werttreue, Wertkonservativismus, Werterweiterungen und das Prinzip von abweichenden Verhaltensoptionen des Sonderlings (Devianz) kommuniziert.
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Fall Hoeneß als Filmsujet
Bei einem jetzt aktuell aufgebrachten Filmprojekt wird, wie es für ein das Massenpublikum ansteuerndes Produkt üblich ist, ein „Held“ und seine individuelle Sonderrolle zum roten Faden und Konzept der Dramaturgie. Exponiert werden das „Schicksal“, der „Fokus auf den wir alle Hinglotzen“, der „Sündebock“, der „Haltet den Dieb“, das klassische „Ohne mich“:
Uli Hoeneß geht es wie Karl-Theodor zu Guttenberg und Christian Wulff: Sein Fall wird auf Film gebannt. Zwei Produzenten sollen schon an der Umsetzung arbeiten.
Der Film soll laut Produzent Walid Nakschbandi nicht nur Uli Hoeneß‘ Rücktritt als Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender beim FC Bayern und das Verfahren wegen Steuerhinterziehung behandeln, sondern auch seinen Aufstieg. „Man versteht Hoeneß nicht, wenn man nicht erzählt, wo er herkommt“, sagt Nakschbandi. Welcher Schauspieler den ehemaligen Bayern-Präsidenten spielen werde, sei noch offen.
Die Produktionsfirmen AVE und Zeitsprung, wie ein Sprecher der Süddeutschen Zeitung bestätigte, wollen ohne Buchvorlage drehen – man stütze sich auf eigene Recherchen.
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Der Fall Hoeneß in Leserbriefen und Blogs
Neben den traditionellen Leserbrief-Rubriken, die Zeitungen abdrucken und in zunehmenden Maß auch über Internetz-Foren von Radio und Fernsehsendern als „Volkes Stimme“ bzw. als die Wahrheit der „O-Töne“ des Publikums in Fällen wie dem aktuellen Hoeneß aufgezogen werden, dienen immer den Absatz- und Quotenzielen der Veranstalter.
In keinem Fall dürfen wir die Erfolgsquote, die in O-Tönen und -Texten als naive Werthaltung der Öffentlichkeit hingestellt wird, als Verhaltensnorm verstanden werden. Es ist lediglich, was Leute unentgeltlich öffentlich von sich geben. Es sind unverbindliche, zu Nichts verpflichtende, oberflächliche, irrlaufende Reflexe. Um daraus einen moralischen Wandel erkennen und feststellen zu können, müssten die Autoren dieser Äußerungen qualitativ untersucht werden. Nur ein sytematischer Tiefenbefund ermöglicht zu interpretieren und zu bewerten.
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Wollte man die Kraft und die Nachhaltigkeit der öffentlichen Anteilnahme am Fall Hoeneß beurteilen und die propagandistische massenmediale Inszenierung hierfür als akzellerierende Pumpwirkung nutzen, sind zwei Kontrollüberlegungen zu zwei Fragen hilfreich:
1. Welche Intensität und Durchdringung hätten Teilnahme, Aufmerksamkeit bis hin zu moralischer Erregung, wenn das Thema „Hoeneß-Prominenz-Steuerkriminalität“ fallengelassen würde und ein neues Reizthema aufgezogen würde? Was gäbe der Fall Hoeness noch her, wenn etwa Spekulationen über „Kindersex im Kanzleramt“ herausgebracht würden?
Antwort: Der „Fall Hoeneß“ enthält erhebliche metaphysische Aufladungen und Reize für einen erheblichen Anteil der Öffentlichkeit und für das Selbstverständnis unserer Lebensweise. Kurz: Hoeneß lässt sich nicht so einfach wegdrücken.
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2. Wie tragfähig wurde die Empörung über die sieben Jahre währende Entrechtung des bayerischen Bürgers Gustl Mollath mit staatlichen Mitteln? indem moralisch heilende Wertvorstellungen auf die parteipolitische Agenda gelangt wären?
Antwort: Verzeichnen können wir im „Fall Mollath“ das gestärkte Bewusstsein der hiervon berührten Individuen für Wachheit vor Verfahren. Auch wenn die Verletzung moralischer Vorstellungen erheblich ist, ist der individuelle Rückzug aus dieser Debatte zu erwarten.
Die allgemeinen Verlautbarungen und Beklagungen der geübten staatlichen Willkür im „Fall Mollath“, durch Ärzte, Gerichte und Gutachter lassen momentan keinen greifbaren Wertwandel erkennen. Der erfolgte strukturelle Eingriff – Umbettung der bayerischen Justizministerin Dr. Beate Merk in ein bequemeres CSU-Bett – ist die längst bekannte Schaukelmethode des Staatskrisenmanagers Horst Seehofer (CSU), in die Kiste reizvoller Symbolhandlungen zu greifen.
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Auch sogenannte repräsentative Erhebungen und Umfragen sind zunächst völlig wertlos:
Antworten auf Fragen sind stets nur Antworten auf Fragen wie der Kuckuck im Wald. Die sogenannte Demoskopie ist keine Demoskopie sondern Propaganda der „falschen Propheten“ (Leo Loewenthal).
Antworten sind nicht aufschlussreicher als keine Antworten. Werthaltungs-und Verhaltensuntersuchungen müssten als anspruchsvolle empirische Sozialforschungsprojekte durchgeführt werden. Das findet aber so gut wie nie statt. Einerseits sind qualitative empirische Untersuchungen kostspielig. Anderseits werden die billigen Zwecke einer tagesaktuellen Überschrift gebraucht. Ungeachtet der Gültigkeit und Tragfähigkeit reichen den Veranstaltern reißerische Stichworte dazu, das gewünschte Leben zwischen „Sender und Empfänger“ zu simulieren.
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Wir beobachten deshalb ziemlich folgenlos zwei Positionen in den redigierten publizierten Publikumsstimmen:
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Moralische Empörung und Beschimpfung des Kriminellen FC Bayern-Prominenten Hoeneß und seine Heuchelei – also quasi Anti-Hoeneß-Hetzerei. Und Hoeneß wird dazu zitiert: „Ich habe Hass erlebt“ wie auch „meine Vorstellung von Anstand – ich akzeptiere das Urteil ohne Revision“
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Entgegengesetzte moralische Empörung über die moralisch Empörten. Hier geht es um die Farbe im Alltäglichen: „Wer ohne Fehl ist, werfe den ersten Stein“. Anders gesagt: Jeder ist selbst ein Heuchler und Steuerhinterzieher, Schwarzfahrer und Schwarzarbeiter, also alle Schnauze halten, wenn ein Hoeneß erwischt worden ist.
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Ganz konkrete korporatistische (CSU) Interessen, denn Hoeneß ist Teil der heutigen Blockparteien-Szenerie gewesen: Kanzlerin Merkel spricht Hoeneß Respekt aus.
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Erwerbsmäßige Agenten der Verpitbullungs-Interessenten bagatellisieren den Fall Hoeneß und reden weiterhin von „Steuersünder“, der „einen Fehler“ gemacht habe. Noch am Mittwoch, 19. März ein Journalist der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in der ARD-Fernsehrunde ANNE WILL.
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Die Verpibullungsfraktion verteidigt ihre rechtswidrigen Vorteilsnahmen und Privilegienfortsetzung durch gekaufte Publizistik mittels direkter und indirekter Intervention (Werbebudgets großer Firmen, Bakschisch für einzelne Publizisten, gekaufte Unterdrückung kritischer Darstellungen).
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Zusammenfassung
Momentan ist greifbar, dass der Fall Hoeneß das Potential für eine Jahrhundert-Erregung zu entfalten scheint, zumindest in der weltweit kommunizierenden Fußball-Massenkommunikation.
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Neuerliche Entdeckungen zu diesem bislang keineswegs enthüllten und geklärten Falles Hoeneß, der nicht ohne einen weiterreichenden materiellen und sozialen Hintergrund denkbar ist, werden weitere Dimensionen ansprechen und in der fortgesetzten Aufmerksamkeit Ausdruck finden.
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Es geht ums Bescheißen, es geht um die Großen und die Kleinen, es geht um raubtierkapitalistische Spielarten im Konflikt mit sozialer Friedlichkeit und zivilisatorischer Reproduktion.
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Schwarz gesehen zeichnet sich am Beispiel des Falles Hoeneß eine anthropologische Neuakzentuierung des Individuums in der Gesellschaft ab (Max Stirner „Der Einzige und sein Eigentum“).
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Niccolo Machiavelli für Alle
Wir kommen als Abendländer nicht umhin, das Einmaleins von Niccolo Machiavelli zu studieren: Il Principe/Der Fürst; Discorsi/Gedanken über Politik und Staatsführung; Geschichte von Florenz – alle etwa 500 Jahre alt und ungebrochen aktuell, meist bezogen auf die Römische Republik von vor 2000 Jahren.
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Die Verpitbullungs-Adepten verkennen die zersetzende Wirkung im Sinne der „Kritik der zynischen Vernunft“, wenn der „Papst öffentlich Wasser predigt, aber heimlich Wein säuft“ (Peter Sloterdijk „Kritik der zynischen Vernunft“)
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Aufklärung des „kleinen Mannes“ in Sachen „Verpitbullung“, Unmoral und Kampfmoral ist notwendig, damit die Basisdistanz zwischen den Privilegierten und den Dummgehaltenen nicht zu groß wird. Ein Film zum individuellen Hoeneß ist so gesehen „des Affen Zucker“ und dient der Verblödung.