Internetz-Hack für deutsche Meinungsfreiheit und Einschüchterung von Leichtsinn

Januar 4, 2019

Lichtgeschwindigkeit 8817

am Sonnabend, 5. Januar 2019

.

Dietmar Moews MW 493.2.96, „Strohfeld“, Öl auf Leinwand, 140cm / 140 cm, 1996 in Leipzig gemalt

.

Diese Warnung komm spät – ist aber unbezahlbar.

.

Prominente Deutsche finden ihre privaten Personaldaten, Telefonnummern, Passwörter, Bilder, Amtliches, Wohnadressen, Passnummern, Kontodaten, usw. jetzt, wie im ADVENTSKALENDER, täglich neuen Verrat von heiklen Informationen.

.

Merkel, Nahles, Habeck, Bartsch, Lindner, Steinmeier usw. Oliver Wehlke, Christian Ehring, Armin Laschet, Til Schweiger, SMS-Blanktexte, gekaperte Twitteraccounts, keine Erpresserforderungen, etwa 1000 Betroffene und viele Tausende Daten.

.

Viele dieser geheimen privaten Daten wurden bereits im Dezember per TWITTER bereitgestellt. Inzwischen erhielten Geschädigte z. B. Telefonanrufe von Fremden oder bemerken gelegentlich unbefugte Benutzung der an sich geheimen Daten.

.

.

Bekannte Politiker, Medienprominente, Abgeordnete, Journalisten, angeblich besonders AFD-Gegner, werden gehackt, werden denunziert – Fachleute meinen, es handele sich überwiegend um einerseits zu unachtsamen Umgang der Gehackten mit ihren persönlichen Daten, andererseits besondere sozio-kulturell orientierte Täter mit Hacker-Kompetenz, die das liberale grün-demokratische Parteienspektrum schädigen will, während rechte Parteien, wie AFD oder NPD bislang verschont wurden.

.

.

Es gibt ein BUNDESAMT FÜR SICHERHEIT IN DER INFORMATIONSTECHNIK, das mit diesen „CYBERANGRIFFEN“ aufsichts- und verwaltungsmäßig zentralstaatlich betraut ist, und folglich vorbeugend und der Aufklärung halber mit Fachleuten der Kriminalpolizei zusammenarbeiten muss.

.

Welche Rolle in diesem neuesten und herausstechendem Fall von HACKER-Kriminalität einer oder mehrere, deutsche und/oder ausländische Geheimdienste spielen, wurde in den allgemeinen Nachrichten überhaupt nicht erwogen.

.

Während BILD.de heute, am 4. Januar 2019, bereits erklärte, deutsche Behörden hätten inzwischen um Hilfe bzw. Beratung durch den US-Auslandsgeheimdienst CIA bzw. der CYBER-Abteilung NSA gebeten.

.

.

Dietmar Moews meint: In fremder Leute Sachen unbefugt herumzukramen ist verboten. Die Hacker haben sich an geschützten Daten vergriffen. Selbst wenn jemand leichtfertig oder fehlerhaft seine eigenen Datenschutzbedürfnisse gestört haben sollte, dürfen sich Unbefugte nicht daran vergreifen – schon gar nicht fremde Daten im weltweiten Internetz veröffentlichen. Es ist zunächst jedenfalls die Verletzung von Persönlichkeitsschutzrechten.

.

Es ist gleichzeitig eine etwas schärfer durchdringende Form einer notwendigen Mahnung an alle Bürger, dass mangelhafter Datenschutz und unaufmerksamer Umgang mit den eigenen diskreten Informationen zersetzende und schließlich das Leben unmöglich machende Folgen haben muss – jedenfalls in jedem Fall, wo schutzbedürftige Interessen im Spiel sind.

.

Jeder Computerbenutzer sowie jeder über das Internetz kommunizierende Bürger muss sich persönliche Urteilskraft verschaffen und lernen, was an Datenschutz bzw. Datendiebstahl möglich ist.

.

.

MAXIME des Datenschutzes kann neben den Gesetzen, die der deutsche Staat selbst mal so langsam respektieren sollte, nur sein:

.

DATENSPARSAMKEIT

.

KEINE GESCHWÄTZIGKEIT

.

KEINE PERSONALNAMEN

.

KEINE angeblich sicheren OFFIZIALVORGÄNGE mittels INTERNETZ

.

KEINESFALLS WAHLCOMPUTER benutzen

.

KEINE HARDWARE, deren Ortung nicht ausschaltbar ist

.

Die heute in den ZDF-heute-Nachrichten verbreitete Meinung, es handele sich beim aktuellen aggressiven PROMI-HACKING um eine gezielte parteipolitische Kampfmaßnahme, ist zunächst nicht Bestandteil dieser DATENSCHUTZ-Verletzungen. Und es ist ein Leichtes, eine falsche Fährte zu legen, indem der AFD-Hysterie entgegengegangen wird, während die vorrangige IT-REVOLUTION von den Massenbürgern als unerachtlicher Alltagskonsum kommerziell mitgemacht wird, ohne sich um it-politische Kompetenz und Mitdenken zu bemühen.

.

DISSIDENZ:

.

Ich bin abweichender Auffassung der Problemstellung hinsichtlich des Schutzbedürfnisses von persönlichen Angelegenheiten:

.

Offiziell, also staatliche wie auch parlamentarisch-oppositionelle, aber auch die außerparlamentarische IT-Szenerie vertreten folgende Verhaltensweise gegenüber den virtuell-digitalen Sicherheits- und Vertrauensansprüchen:

.

.

DLF.de berichtet am 4. Dezember 2019:

.

„Datenleak „Gezielter Angriff auf unsere Demokratie“

.

… auch Privatpersonen müssten auf ihre Datensicherheit achten, sagte Domscheit-Berg. Sie empfahl bei der Nutzung von sozialen Netzwerken die sogenannte Zweifaktorautorisierung. Die erfordere bei der Änderung des Passworts einen weiteren Identitätsnachweis. Zudem sollten Nutzer sich bei Passwörtern Mühe geben: Sie sollten lang sein und aus großen und kleinen Buchstaben und Zahlen sowie Sonderzeichen bestehen. Niemals sollte man leicht zugängliche Informationen wie den Namen eines Haustiers oder den Geburtstag eines Familienangehörigen nutzen. „Man darf der Bequemlichkeit nicht nachgeben.“ 

.

.

Ich widerspreche obigen Vorschlägen der Passwörter, der Sicherheits-Software u. ä. und meine:

.

Ein Geheimnis kennt niemand. So wenig man auf eine offene Postkarte allzu diskrete private Vertraulichkeiten oder Geheimnisse aufschreibt (die theoretisch ein Zusteller lesen könnte), sollte man grundsätzlich gar nichts in das Internetz schreiben oder sprechen oder an Bildern online stellen. Bankorder, Rechtsvorgänge, Vertragstexte u. ä. gehören keinesfalls per MAIL online zu veranlassen. was man dem Internetz anvertraut, ist quasi weltöffentlich.

.

Allenfalls kann man unverschlüsselte Mitteilungen an eingeweihte Adressaten versenden, ohne dass da Absender, Grußformeln und Anreden namentlich angegeben werden. Wer eine Mail von mir erhält, erkennt, wer schrieb, auch ohne Namensangabe. Man versteht auch Mitteilungen, Verabredungen, Ortsangaben, beteiligte Personen, ohne das Echtnamen verwendet werden – z. B. wenn ich einer bekannten Person eine Verabredung am See anbiete, wird die Freundin in München wissen, ob der Kleinhesselsloher See oder der Olympiateich gemeint ist. Dagegen hätte ein Kriminalist, der die Informationen auswerten und zuordnen wollte, mühseligen Aufwand zu betreiben, um überhaupt herauszubekommen, wer von einer zuortenbare IP des E-Mail-Kontos des Absenders tatsächlich die vorliegende Mail verfasst und adressiert hat, dass überhaupt ein See in München gemeint ist, wer wen treffen möchte.

.

Mit Halterhaftung kommt man nicht zu belastbarer Erkenntnis über die konkret mailenden Teilnehmer, selbst nicht, wenn die Halter der IPs bekannt sind. Wie will man konkret erfahren, wer über eine IP und mit Öffnung eine bekannten Mail-Accounts wirklich am Keyboard gesessen hat und getippt hat: Man kann den Eigentümer einer Mordwaffe nicht als Mörder überführen und als Mörder verurteilen. Selbst Beihilfe ist nicht gegeben, wenn die Mordwaffe von einem Fremden unerlaubt benutzt worden wäre.

.

Ich bin davon überzeugt, dass die Ideologie der Sicherheitssoftware, der Codierungen, der Zugangsschranken, der Passwörter usw. lediglich Sicherheit vortäuschen. Der User soll sich vertrauensselig gehen lassen und so ins Netz schreiben, als sei man nicht abfischbar, als wäre man bei fließendem Wasserhahn im Badezimmer. Dem ist aber nicht so. Jede Verschlüsselung kann entschlüsselt werden.

.

Heute kann der allmächtige Staat jeden Bürger hochnehmen – weil die Mittel des Datenraubes verfügbar sind, weil Geheimdienste alles machen, was ihnen einfällt, und weil Menschen Fehler und Missbrauch machen.

.

.

Meine Mails darf jeder lesen. Ein Telefon besitze ich nicht. Daneben habe ich die Erfahrung, dass die meisten Menschen zu dumm sind, sich und ihre Daten zu schützen und auch gleichgültig auf Datenschutz verzichten. Folglich werde ich vertrauliche Informationen nicht weitergeben.

.

Ich weiß auch, dass es umsichtige Menschen gibt, die ihr Leben in gelingende Bahnen lenken, während andere häufig Pech haben.

.

Dazu ist nur mitleidig anzumerken:

.

Einmal Pech ist Pech, zweimal Pech ist Pech, dreimal Pech ist Dummheit.

.

.

FINE E COMPATTO

.

WARNUNG: recommended posts (Zusätze, die als Empfehlungen oder Beziehungen von WordPress hier eingestellt werden)

 

auf dem Dietmar Moews‘ Blog eingeblendete „Recommended Posts“ oder sonstige „Pseudoempfehlungen“ werden von WordPress

.

gegen das Einverständnis des Eigentümers Dr. Dietmar Moews

.

hier gezeigt und sind keine Empfehlungen von Dr. Dietmar Moews. Nichts davon wird i.S.d.P. von Dr. Dietmar Moews verantwortet. Dietmar Moews klickt diese „recommendends“ nicht an und liest nichts davon.

.

Ab jetzt werden alle Dietmar Moews‘ Blog-Beiträge mit dem SLOGAN

FINE E COMPATTO deutlich beendet.

.

WARNUNG: recommended posts

.

und BESTELLEN

subscription to Dietmar Moews Abonnement von Dietmar Moews un abonnement à Dietmar Moews

Blätter für Kunst und Kultur erscheinen in loser Folge im Verlag Pandora-Kunst-Projekt Köln

Blätter Neue Sinnlichkeit

.

.

Indem ich Ihnen ein langes Leben wünsche, sparen Sie auf diese Weise ganz erheblich.

Abonnement auf Lebenszeit für EURO 500,- (oder entsprechender Landeswährung)

Einzelpreis oder Abonnement inkl. Versand EURO 12.-, Schüler bei Selbstabholung EURO 4.-

Abonnieren Sie mit Namen, Postanschrift, Ort, Datum, Unterschrift sowie EURO 500 zur Verrechnung bei:

PANDORA KUNST PROJEKT

zu Händen Dr. Dietmar Moews

Mainzer Straße 28

D-50678 Köln am Rhein


KuckKucksUse – Datenschutz durch Entkopplung von Daten und Quellen

Mai 17, 2011

KuckucksUse

Dietmar Moews 2004/2011

Eine IT-soziologische Vorstellungsorientierung zum Datenschutz. Das sicherheitstechnische Potential einer sozialen Verhaltenskunst als Kuckucksvariante der Entkopplung von Daten und personifizierbaren Quellen. jeder User vermeidet jede persönliche exklusive Sicherheitssoftware und gibt Geheim-Passworte nachweislich an zahlreiche Dritte.

1. Computer als nützliche „harmlose“ Prothese

Heute wissen wir, dass Datensicherheit für den IT-Nutzer nicht durch Geheimhaltung oder Sicherheitssoftware, durch Nicknames und Passwörter möglich ist (Constanze Kurz/Frank Rieger). Aber es gibt die intelligente soziale Sicherheit, die auf einfachen Verabredungen zwischen den Kommunikanden beruht. Durch intelligentes KuckKucksUse-Verhalten kann der User Spione und Missbrauch weithin in den Rahmen der professionellen Erkennungsdienste und „alltäglichen“ analogen Detektei zurückweisen. Massendatensammlungen werden von persönlicher Zurechnung entkoppelt und qualitativ entwertet.

Seit ich Computer am Internetz benutze, in den 1990er Jahren, verändert sich mein „Instinkt“ der Selbstkontrolle meines Verhaltens. Meine soziale, „natürliche“ unwillkürliche Vorsichtig-keit, erlaubte mir damals, Computer bedenkenlos wie eine Nagelfeile oder ein Wasserglas, wie eine Prothese oder eine Übermenschlichkeit zu nutzen. Sehr bald aber kam eine von Bedenken gehemmte Vorsichtigkeit hoch.

Während in meinem EDV-Studium, zwischen 1969 und 1972, ganz eigentlich „Computer“ eine Art Abenteuer und Spielvergnügen praktisch angewandter Mathematik war, wurde daraus dann bald zunächst Rechenmaschine, dann Schreibmaschine, später Musikmaschine (Atari/Notator). Und meine Gewohnheit, Computer zu benutzen, war von anbeginn eine Abrichtung meines Informationsschutz-Instinkts, dahin, in einer überhaupt nicht schutzbedürf-tigen Sphäre zu agieren. Der Computer war eine willkommene Erweiterung des Körpers und des Geistes. Am Computer gab es für mich als Benutzer keine notwendige Geheimhaltung oder Diskretion. Der Computer, als technisches Werkzeug, hatte auch wenig mit Esoterik, Tiefen-Sozialpsychologie oder Intimitäts-Schutzbedürfnis zu tun. Ich hätte mich wegen der Computerbenutzung nicht im Klo eingeschlossen oder auch nur in Anwesenheit anderer Menschen mich so abgewendet, dass man mein Gesicht oder den Bildschirm nicht hätte sehen können sollen. Genauso, wie ich mein Gesicht offen zeigen kann, ganz sicher, niemand könne wissen, was sich hinter meiner Stirn tut, benutzte ich meine Computer. Auch noch mit dem verstärkenden Aspekt, dass diese Computertätigkeiten, außer im Studium, niemand je interessierten, wie und was, ob, wieso und warum ich Computer benutzte. Kurz, ich nahm den Computer als Werkzeug, als Verlängerung meiner Ambitionen, die weder jemand interessierten noch als Daten oder semantische Information schutzbedürftig sein könnten.

2. Der Computer als Intimitätsrisiko

Insofern beschlich, übrigens im Unterschied zu allen anderen neuen IT-Nutzern mit denen ich Kontakt hatte, mich, irgendwann in den 1990er Jahren bei den ersten Emails, die ich erhielt und versendete, ein unentschiedenes Gefühl. Meine Festplatte bildete bislang flüchtige kleine Aktivitäten ab, fror intime Beiläufigkeiten oder Geheimnisse ein, wodurch Fremdbeobachtung ermöglicht wurde, die an der gewohnten Selbstbeobachtung vorbeiziehen konnte. Gar nicht bereit, eine arglose Werkzeugbenutzung in sozialer Dimension, hinsichtlich einer sozio-kulturellen Ausprägung, infrage zu stellen, mitzubestimmen und zu diskutieren, war mir plötzlich klar, wie sich mit dem Internetz eine „neue, technisch entkoppelnde Sinnlichkeit“ heranschlich. Die Maschine bildete ein Intimitätsrisiko. Ich fühlte ein Bedürfnis zur Vorsicht. Unter den Händen der alten Menschen der „alten Sinnlichkeit“, die sich noch im Badezimmer einschlossen, die Ihre Briefe in einer verschlossenen Mappe, in einem verschlossenen Schreibtischfach aufbewahrten, die ein Telegramm anders diktierten als eine Postkarte und in einem Brief, noch anders, selbst schrieben, entstand eine neuartige Echtzeitkommunikation. Schnittstelle, Computer und weltweite Netzverbindungen ergaben eine preisgünstige, virtuelle und ort- und zeitverändernde Sozialität, die weitere Qualitäten hatte: Die Fernfuchtelei (P. Handke) war nicht nur den Piloten von Enola Gay begegnet. Es kam eine „neue Sinnlichkeit“ (D. Möws) herauf, ein neues anthropologisches Kulturphänomen der Kontrollveränderung, sowohl der sinnlichen Kontrollschwäche wie der diskreten Beobachtung oder der unheimlichen Datenanalysen. Durch ganz alltäglich praktische Grenzver-schiebungen, zwischen Menschen und Robotik, deren Steuerung und Kontrolle, schließlich deren Gestaltungsmacht, entstanden neue Verhaltensbedingungen. Und unvermittelt entstanden sozio-kulturelle Verschiebungen, wer, ob, was mit wem, wie anders machen konnte. Neue Interdependenzen und Interaktionsspiele, anders aufgeladene soziale Normen wurden gebildet: Ich erwarte heute, dass mir niemand, ohne mein ausdrückliches Einverständnis, Inhalte per Internetz übermittelt oder Online stellt, die ich als meine schützenswerte Intimität ansehe. Von Datenmassen in Algorithmen durchprüfenden Super-Rechenmaschinen, die uns zu gespenstischen Gestaltungsmächten und telematischen Zwängen führen, ist hier noch gar nicht gehandelt, wenn ich das Kuckucksprinzip ins Spiel bringe. Aber wer führt diese Entwicklung? Wenn nicht IT-Soziologen die anthropologischen Nerven bewahren, werden die politischen Details und Rahmenhandlungen die Mehrheitsgesellschaft mit der neuen Sinnlichkeit überrumpeln. Statt Orwells Soma blicken wir der „Perfektion der Technik“ (G F Jünger) als „antiquierte Menschen“ (G. Anders) ins Gesicht.

3. Der KuckucksUse entkoppelt das Sicherheitsproblem

Meine nun folgende Hypothese habe ich KuckucksUse getauft. Sie ist in eigener Kommunikationspraxis bereits technisch erfolgreich geprobt, sie lautet wie folgt: angesichts der it-technologischen Gewissheit, dass Datensicherheit unmöglich ist, müssen sich die Menschen gegen die Datensubversion mittels eines menschlichen Exklusivvermögens sichern, nämlich sozio-kulturell. Ich bin davon überzeugt, unsere menschliche Vielfalt und unser mimetisch-poetisches Vermögen erlau-ben, selbst bei ungebremster, üppigster und ausschweifendster Datenemission, durch eine sozio-kulturelle „Verschlüsselung“ von bilatera-len oder auch multilateralen Informations-partnerschaften, Datenverkehr fließen zu lassen, ohne dass er uns zugerechnet werden kann. In dem der Emissär eines Textes, außer der erfassten IP-Adresse, seine persönlichen Absender-Daten und namentlich die des gemeinten Empfängers vermieden werden. Außerdem wird der Text selbst um wesentliche Informationen verkürzt, sodass er in der blanken transferierten Form uneindeutig ist. Nur der eingeweihte Empfänger erkennt den Absender an der Art der Textverkürzung und nur der eingeweihte Empfänger kann den Text sinngemäß ergänzen, sodass erst durch den Empfänger der ganze Text aggregiert werden kann. Die Daten und der Datenfluss sind dadurch zwar nach wie vor Teil der Telematik, aber nicht mehr Volltext der sozialen Emission. Daten werden erst beim Empfang durch sinnerfüllende Hinzufügungen durch den Empfänger verständlich. Der Kuckuck legt Eier in fremde Nester. Nur der Kuckuck kann seine Botschaft erkennen. Ohne Hinzufügungen zu den fließenden Daten sind weder der Text sinnvoll, noch Absender und Empfänger ermitttelbar. Trotz eines solchen Datenaufkommens kann nicht eine wirkliche Person profiliert werden. Die Auswertung des Datenaufkommens zwischen zwei IP-Adressen ergibt keine identifizierbaren Personifizierungen. Es müssen also die jeweiligen Kommunikanden lediglich ihre Informationssendungen um die nur ihnen bekannten persönlichen Absender- und Adressatenmerkmale kürzen. Eine Datensendung ist um die Identifizierungskennzeichen, die den Kommunikationspartnern bekannt sind, gekürzt. Nur über das Wiedererkennen des Partners, Absender oder Empfänger, der die dem Text fehlenden, Sinn verleihenden Details, empfängerseitig so hinzuzufügen und zu vervollständigen vermag, lässt den Informationstransfer gelingen. Für Dritte unverständlich wird erfolgreich kommuniziert und damit sichergestellt, mittels „sinnloser“ Texte Kommunikationsinhalte zu transferieren, die nicht einfach lesbar und jedenfalls vor Gericht nicht zurechenbar sind. Man erkennt zwar das Kuckuckshafte dieses KuckucksUse, doch muss es bei „Sippenhaft“ belassen, weil der konkrete Eierleger – jeden-falls nicht über Algorithmen – zu fassen ist.

4. Wo der KuckucksUse nützt, findet sich soziale Veränderungsbereitschaft

Ich bin davon überzeugt, dass wir unser poetisches Vermögen gar nicht so sinnschär-fend genießen, wie es uns möglich wäre. Denn unser Alltagshandlungsstil und die Alltagsge-wohnheiten sind eine Kommunikationspraxis voller Oberflächlichkeiten und Redundanzen. So, wie vielen Menschen eine feinere Botschaft der Ironie oft nicht aufgeht, aber bei besserer Aufmerksamkeit verständlich wäre und dann sogar großes Vergnügen bereiten kann. So könnten alle Menschen sozio-kultivierten Gebrauch zur Datensicherheit entfalten, in der Einsicht: Jeder Mensch hat eine eigene Sprache. Und jeder andere Mensch ist fähig, ganz subjektive Sprachspiele auszulegen. Zu jedem anderen Partner, unterschiedlich ausgeprägt und unterschiedlich gesprochen, bleiben eine konkret-individuale justiziable Quelle, ein interaktiver Datenverkehr und ein persönlicher Datenempfänger, von Fremden, von Außen, unidentifizierbar. Auf diese Weise lässt sich die rechnergestützte Verifizierung eines Datenemissärs sabotieren. Ferner werden dadurch die einfachsten, so sprachlich intim verkürzten Botschaften nicht mehr einfach lesbar, wie ehemals eine Postkarte durch den Briefträger es war. Wir hätten mit dem KuckucksUse im Bild gesprochen, eine Post-karte ohne Anschrift und einen Textinhalt, den der Briefdieb nicht versteht, während der Empfänger den Absender an der Handschrift erkennt und deshalb die fehlenden Informationen dem Urlaubsgruß zum vollen Selbstverständnis beim Lesen hinzuzufügen vermag.

In der Kuckucksuhr arbeitet eine uhrwerk-mechanische Pfeifenkombination in primitiven Holzhäuschen. Ansonsten verstehen wir ein Prinzip des natürlichen Echos oder der angeb-lichen Wiederspiegelung sozialer Aktivitäten oder einen Vogel, dessen Ruf jeder Mensch kennt. Die echte Kuckucksfrau legt je ein Ei in der Farbe des Brütgeleges fremder Vogeleltern. Kuckucksbrüter wundern sich dann über riesigen Vielfraße, die sie aufziehen. Die empirische Sozialforschung kennt das Kuckucks-artige, wie Befragte auf „Kuckucksfragen“ antworten. Indem eine Frage zu einem Thema so inhaltlich beschnitten wird, dass eine Ja/Nein-Anwort in jedem Fall die Vielfältigkeit oder die Komplexität des Gefragten nicht sinnvoll erfassen kann. Dadurch wird selbst die „ehrliche“ oder „wahrheitliche“ Beantwortung weder „blanke Wahrheit“ noch die Werthaltung ausdrücken, noch kann sie als Antwort mit Geltung zur Frage interpretiert werden. Es entsteht die „Kuckucksantwort“ auf die „Kuckucksfrage“ – eine mit der Fragestellung bereits vorgefasste, quasi suggerierte Antwort.

5. KuckucksUse im Email-Alltag

Und mein Kuckuck soll als Verständnisbild helfen, zu erklären, was mich angesichts der Robotik erregt: Ich begann meine konkreten Emails ohne namentlich persönliche Anrede zu schreiben und zu versenden. Ich ließ den Namen, die Adresse und jede geschlechtsspezifische Anrede weg. Ich sparte die Höflichkeitsformeln für den Mailempfänger und schloss, ohne meine eigene namentliche Unterfertigung. Als im Zuge des rasend ausweitenden Gebrauchs des internetzes die Rede wur-de von IP-Adresse, von Verkehrsdatenerhebung und -auswertung, verfiel ich also auf ernsthafte sozio-kulturelle Spekulationen. Zunächst schuf ich eine Emailadresse, die nicht ohne weiteres identifizierbar ist. (Am E-Government und E-Banking nehme ich bis heute keinesfalls im eigenen Namen teil). Sowohl als Soziologe, der Konstituen von Menschen, Szenerien, Verhaltensmerkmale und deren Kommunikationsoptionen kennt, erlaube ich mir Besonderheiten im Verhalten. Es ist jedem erlaubt, seine eigene „Email-Sprache“ einzupflegen, die dann den Anforderungen der Datensicherheit der KuckucksUse-Theorie ent-spricht. Es ist dieser deduktive Produktionprozess, auch unter Einbeziehung meiner sozialen Koproduzenten, der Emailpartner, die Kriterien zur Theorie aus den Nutzererlebnissen zu ziehen. Dadurch werden induktive Auslegungen gefunden, die das gesamte System des abzukoppelnden Verkehrsdatenflusses einbeziehen (z. B. hinsichtlich der Bewegungsprofile durch die ortenbaren Funkchips, siehe unten).

So wie der inspirierte sozial zugewendete Mensch fähig dazu ist, sich sehr variant und elastisch auf jeweilig inkonstante, situative Sozialbeziehungen rhetorisch einzulassen und anzuschicken, so sagt das Dichterwort nicht zu Unrecht: „Den Brief schreibt der Empfänger“. Versuchte ich fortan jeden Emailtext so „wasserdicht“ abzufassen, dass der Mail-Empfänger, bei etwas Übung, ganz genau erfährt, wer geschrieben hat und was ich ihm oder ihr oder dem Empfängerkollektiv sagen will. Wer so einen Emailtext sieht, der nicht weiß, wie der Absender heißt, der nicht weiß, wovon der Bezug oder das Betreff handelt, wer den Empfänger nicht kennt, weil nirgends Namen ausgeschrieben stehen, der stößt auf Verständnisschwierigkeiten. Für Nutzer-Profiling sind Datensätze ohne verlässliche Zuordnung, auf das Konsum- oder Kaufverhalten, auf den Kontostand oder auf Echtzeitmobilität und Vieles, unbrauchbar, wenn die Person nicht einheitlich feststellbar ist.

Hierfür habe ich also eine Art Kuckuck-Text-Technik entwickelt, indem bei jedem individuellen Adressat eine identische, von mir bestimmte Information, jeweils auf die Eigenart des Empfängers abgestimmt, unidentisch geschrieben wird. Es können alle möglichen Spiele der Buchstaben, Worte, Grammatik sein, es können zweisame Spitznamen sein, Konnotationen unter uns und Vieles sonst. Wie ein Kuckucksruf schreibe ich meine Innovation passgenau auf das beim Empfänger vorhandene Vorwissen und auf seine spezielle Kenntnis meiner auf ihn bezogenen Kenntnisse, auf etwaige Kodierungen in persönlicher Geheimsprache, auf sein Wissen von unserem Wissen.

Es ist also betreffs des ganz normalen Email-Textens einzig zu verstehen, lediglich zu berücksichtigen, wie man eine offene Postkarte anders betextet als eine versiegelte Briefbot-schaft. Wie man eine persönliche Mitteilung unter vier Augen inhaltsschwerer Beladen kann als eine öffentliche Ansprache, offizial anders spricht als privat, intim anders als amtlich-stellvertretend, wissenschaftlich anders als künstlerisch, erotisch anders als protokollarisch, Situationen, Risiken und soziale Szenerien immer ein- oder ausgeschlossen. Was kann ich im Emailtext alles durchstreichen, das die entscheidenden Inhalte „ohne allen Schmuck“ dem konkreten Adressaten doch verlässlich übermittelt?

Inzwischen werden meine geschlechtsändern-den Scherzanreden, wie „Du dummer Kühlschrank“, „Allerwertester“, „Prototyp“ und so weiter ebenso verstanden wie meine Grußformeln, „Euer Euter“, „Meine Güte“, „R. Steht“, „R. Hängt“, „S. Reicht“ oder diverse Zeichen „%&$§“ – wodurch ich klarstelle: „It’s me“, und: „Hier ist der Schluss der Lücken-Emission erreicht“. Die meisten Emailpartner machen das bislang notgedrungen mit, erwidern eher nicht und ringen sich zu einem verschämten „O.“ (für Ottilie) durch oder „liebe und nicht hasserfüllte Grüße“ signalisieren die Vertrautheit oder „Sehr geehrter Herr“, die Höflichkeit der Distanz. Nun ja: KuckucksUse wird als it-sozio-kulturelle Mitteilungstechnik mit der Zeit kommen. Denn Data-Sicherheit gibt es technisch bedingt niemals. Missbrauchs-Nutzungen gibt es allemal. Die Macht der Internetz- und Computernutzer liegt in ihrer it-sozio-kulturellen Kuckucks-Intelligenz.

6. Das zweite Bein des Kuckucks als Swingerclub dem Leben abgeschaut

Das zweite Bein des Kuckucks meiner Kuckucks-Theorie, neben dem Kuckucksruf des interdependierenden LückenTextens und Textlesens, zwischen zwei mehr oder weniger einander bekannten Schreiber/Leser, ist das Kuckucks-Geeiere. Es wird dem Leben abgeschaut und deduziert. Ich nutze aus der analogen Real-Life-Szenerie eines jeden Menschen seinen Umgang mit seinen unterschied-lich eng Vertrauten. Meine Hypothese will ermöglichen, eine justiziable Zurechnung von Datenemissionen, die von meiner häuslichen oder mobilen IP-Schnittstelle ausgingen oder empfangen wurden, weder mir persönlich zugerechnet werden können, noch überhaupt personifizierbar sein sollen. Dabei wird der rechtsstaatlich gültige Grundsatz der „Halterhaftung“ und das konkrete strafrechtliche Ermessen einer persönlichen Zurechnung bedacht.

Zu jedem Menschen gehören selbstverständlich andere Menschen als Konstitutionsbedingung. Hier helfe ich im Winter ein Auto des Nachbarn anzuschieben. Da lasse ich jemanden zur Haustür herein, der seinen Schlüssel vergessen hat. Was unabdingbar zum Alltag, zur sozialen Integration und alltäglichen Reproduktion gehört, wird in verzwickten Vertraulichkeitsspielen täglich aufgebaut und zerfallen gelassen. Ich gebe einer Person meinen Hausschlüssel zum Blumengießen. Oder ich erzähle dem Arzt, der Versicherung und dem Arbeitgeber verschiedene Gegenstandsakzente eines Tatsachverhalts. Ich beziehe meine Großkinder und Kinder anders in meine Hoffnungen, Wünsche, Pläne und Abhängigkeiten ein als meine Eltern und Großeltern. Es gibt nicht nur BGB-sichere Sozialverhaltensweisen, son-dern auch Unkonventionelles und Spontanes.

Der Kuckuck plaziert Eier in fremden Nestern. Das muss man hier wörtlich nehmen. Insofern, dass die Intension der IT-Wirtschaft deutlich ist, dass IP-Zuordnungen auf nur eine Nutzer-Person, deren Aufenthaltsort und deren Bewegungsprofilierung festgestellt werden können sollen. Ich kehre deshalb die Frage um: Was machte die Volkszählung im Jahre 1987 unbrauchbar? Antwort: Die Unverlässlichkeit der Angaben und die geringe Teilnehmerzahl. Das IP-bezogene Datenaufkommen, das jede Datenquelle, jede Endschnittstelle dem Nutzer persönlich zuordnen können will, ist vollkom-men nutzlos, wenn eben die Person nicht identifizierbar oder nicht identisch ist. Das man jedem Nutzer sogenannte „Sicherheitscodes“ gibt, die die persönliche Identität sicherstellen sollen, wenn der Nutzer „seine“ Geheimzahl geheim hält und nur selbst verwendet, ist in dem Moment nichts mehr wert, wenn die Datenquellen durcheinander geraten. Kurz: ich habe das Kuckucks-Prinzip ausgeweitet. Selbst, wenn zukünftig aus polizeilichen oder sogenannten sicherheitspolitischen Zwängen oder Gesetzesauflagen, mein Internetzanschluss, zu hause oder mobil höchst notariell versiegelt und als Chip in mein Schienbein implantiert würde, löse ich den Datensatz in Müll auf, indem ich mehrfach in der Woche einen Kaffee trinken gehe. Bier geht auch.

Es muss meine Schnittstelle nur in unregelmäßiger Zeitabfolge von anderen Personen kuckucksartig benutzt werden. Und schon entsteht aus der Datensammlung ein Vorrat erstklassiger Verschlingelung. Egal welche Art der Algorithmen, welche Fragestellungen und welche Profilierungsziele auf das Datenauf-kommen zu meinem Account angewendet werden, besteht das Sample eben nicht aus dem Verkehr einer einzelnen namentlich bekannten Person, sondern aus einer nicht entschlüsselbaren Vielfalt von Quellen. Hieraus lassen sich weder Kundenprofile erstellen noch Terrorüberwachung ableiten. Die Nutzlosigkeit wird sich an der Evaluation dieser Profilierungs-Praktiker von Absatzmarkt und Polizei-phantasie, dieser Sicherheitsgespenster der Geo-Data und Co sehr bald errechnen lassen. Indem der Umsatz- und Gewinnmotivation durch Kostenersparnis nicht weiter ausgegebener Internetzwerbung geholfen werden kann: Aufklärung rechnet sich dann auch so herum. Ich gebe also einfach meine Geräte und PIN’s, Zugangscodes und Schlüssel mehrmals im Monat anderen Nutzern. Wir tauschen das Mobile, besuchen uns, nutzen unsere Rechner im Tausch, du fährst mit meinem TomTom um den Block, ich mit deinem nach Hamburg. Dann rufst Du mich von meinem Handy von Paris aus auf das Handy eines Dritten an: Der reinste Kuckucks-Swinger-Club löst das Problem bzw. macht die Verkehrsdaten zu dem, was sie sein sollen: Verkehrsdaten.

Ich sehe vor mir, die überwiegende Zahl der auf Tradition, Sicherheit des Gehabten, des Konventionellen, der hohen Redundanz und der geringen Innovation, denen ihre Geheimzahl, ihr persönliches Mobiltelefon, ihre exklusive IP-Kennung, unantastbar scheinen. Die Spießigkeit hinter der angeblichen Sicherheit, die unelastische Starre, statt der sozio-geistigen Bewegung, diese scheinbar bewährten Gewohnheiten, wo man auf sich selbst angewiesen ist und nicht vom Zusammenspiel mit „unzuverlässigen“ Sozialpartnern, macht den KuckucksUse als Swingermodus zunächst unerwünscht. Es käme eben dem Rotschwänzchen niemals in den Sinn, Eier je anders abzulegen, zu brüten und die Jungen zu füttern als gewohnt (eben auch den jungen Kuckuck). Während das Kuckucksweibchen in wenigen Sekunden das passende Ei ins andere Nest legen und bereits darin liegende Eier abzuräumen weiß oder der gerade geschlüpfte Jungkuckuck schaufelt die Mitfresser über Bord.

Kurz, es lassen sich an den praktischen Erfahrungen mit dem „Cat Sharing“ entlang, unter den Zielsetzungen des KuckucksUse, sehr leicht Gebrauchsvereinbarungen treffen, wie man mehrere Mobiltelefone mit mehreren Nutzern datensicher nutzen kann. Ohne dass die Kontrolle des sorgfältigen und diskreten Gebrauchs und der ordentlichen Übergabe der Telefon- und IP-Nutzer untereinander schwierig wäre, müssen die Units lediglich diskret die Hände wechseln. So fielen die Nutzerdaten jedes einzelnen Nutzers, der als Datenquelle als konkrete Zielperson identifiziert werden soll, zwar weiterhin an. Aber die Zuordnung fiele schwer. Ohne dass die Quelle analog identifizierbar ist, wäre auch eine justiziable „IP-Halterhaftung“ nicht geeignet, die Nutzergruppe in Einzelnutzer aufzulösen. Der gesamte Datenfluss, der in die Speicher gelangt und der als Bezahlung der Serfer-Provider „abkassiert“ also gespeichert und weiterverwertet werden soll, wäre in der „Blackbox der Kuckucks-Nutzergruppe“. Sofern solche Nutzergruppen ephemer, also personell nicht konstant, sind, ist der Volldatensatz im Sinne der persönlichen Tarnungs- und Sicherheitswünsche der Nutzer, entschärft. Man hat kleine Praktiken nötig und fährt quasi „im Leihwagen“ hat aber sämtliche individuellen Utensilien an Bord. Das IPhon oder Android-Mobile wird eben öfter mal weitergegeben, wie die Kuckuckseltern selbst, sich der weiteren Liebe widmen, während sich andere ums Brüten und Füttern kümmern

7. Was kann man gewinnen, was verlieren?

Der KuckucksUse soll also einerseits zunächst die Email-Contents, Texte und Dokumente, in nichtzuortenbaren Schriftverkehr per Email verändert werden können. Und andererseits soll dem kurartigen „Verleihen“ des heimischen Computers an andere, bekannte oder auch „fremde“ Personen zur anonymen Gebrauchsüberlassung, jegliche Massendatensammlung und Verkehrsdaten unbrauchbar gemacht werden. Denn eine „Halterhaftung“ wie beim PKW kann nicht zur Profilierung eines persönlich identifizierten Kundenpotentials und damit zur Kommunikations- und Absatzförderung genutzt werden. Dass sich der Verantwortliche einer IP nicht von Internetz-Kriminellen belasten lassen sollte, muss nicht betont werden. Wenn viele verschiedene Kuckucke Kuckucksfamilien bilden, die sich gegenseitig die Verkehrsdaten unregelmäßig aufmischen, ist das KuckucksUse sogar ein neues lustiges Gesellschaftsspiel, dabei nicht so unsicher wie der Partnertausch in entsprechenden Salons.

Wer sich mit dem KuckucksUse anfreundet und probiert, seine Contents unterhalb der Diskre-tionsgebräuche von offenen Postkarten-Texten abzufassen sowie keine namentlich-persönliche Anrede, Blanknamen und Absendernamen benutzt, schließt damit die einfache Zuordnung der Quelle aus. Wer jegliche Passwörter-Geheimhaltung mutwillig unterläuft, indem er alle seine Zugangscodes und PINs anonym weitergibt, holt andere, ebenfalls nicht einfach identifizierbare Autoren als Quellen ins Boot des Datenflusses. Wer selbst durch Nichtidentifizierbarkeit von Absender und Empfänger aus der Verantwortung gelangt, geht sicher, das zeit- und orteverbindende Medium Inter-netz nutzen zu können, ohne in „Halterhaftung“ genommen werden zu können.

Die inhaltliche, semantische Plünderung oder Spionage von Contents wird durch den KuckucksUse erheblich herabgesetzt, indem wichtige Informationen seitens des Empfängers sinnvoll ergänzt werden müssen, damit die Botschaft verständlich wird. der Spion müsste also über das Mitwissen der beiden, anonymer Absender und anonymer Empfänger, verfügen. Das ist kaum möglich. ohne die eigene Kontrolle aufzugeben oder zu verlieren.

Die algorithmengestützte Auswertung von Datenmassen, zur Profilierung einzelner konkreter Zielpersonen, wird erschwert. Der Zauber der Leichtverfügbarkeit zu Fahndungszwecken oder Absatzförderung wird abgewürgt. Der KuckucksUser behält damit seine IT-Anwendungen, ohne die eigene Kontrolle aufzugeben oder an Massendatenauswerter zu verlieren. Undgeachtet dass die Veröffentlichung eigener lebenswichtiger geheimer Informationen oder die alltäglichen Denunzierung, Whistleblowing oder Verrat der persönlichen Informationskontrolle anderer, sind schließlich unvermeidliche soziale Dummheiten. Niemand kann sich, selbst bei Strafandrohung, sicher vor Missbrauch schützen. Deshalb obliegt Datensparsamkeit jedem User, der sich der Verantwortung einer zukünftig zu entfaltenden Sozio-Kultur stellt und durch die Diskussion und experimentale Praxis am Setting der KuckucksUse beteiligt.

Der KuckucksUse führt zur freien Wahl des sozialen Verhaltens am Internetz. Jeder hat seinen eigenen Umgang mit dem „Zaun der Zähne“, Geheimes selbst geheimzuhalten. Jeder ist fortlaufend an neuen Prägungen der Sozio-Kultur am Internetz beteiligt, lässt sich Überwachungsleichtsinn aufzwingen, macht Dummheiten mit oder stellt sich seiner User-Verantwortung. jeder User führt selbst zu intelligenteren Praktiken über oder versagt, der kollektiven Intelligenznutzung beizuhelfen. Darüber ist zu verhandeln. Der Konsument bestimmt, ob und wie weit er die Produzentenrolle der Internetzsicherheit annimmt. Es geht um die Verfügbarkeit von Datenmassen.