Allüberall drehen die Mühlen der deutschen KULTURINDUSTRIE heiß, die nach 1919 die Abteilungseröffnung des BAUHAUS‘ in Weimar durch den Architekten und Bourgoise Walter Gropius feiern.
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Wer sich für Architektur, Kunst und Kulturpolitk interessiert wird wissen, dass die Modernisierungen in Architektur und Kunst und im modernistischen Zeitgeist der Jahrhundertwende in allen Staaten Europas, auch in Russland und in den USA Form, Ausdruck und ökonomische Bedeutung erzielte.
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Nur das Wort BAUHAUS war dort nicht gebräuchlich – ist es heute auch noch nicht. Von De STYL oder Arts & Crafts (schon seit ca. 1850), zum Kubismus oder dem Expressionismus, oder all den Industrieformen bis hin zum Beton und Stahlbeton eines „BRUTALISMUS“.
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Welche Blödleute beim deutsch-französischen Fernsehen „arte“ uns jetzt mit BAUHAUS-Musik vorführen, sollte dann doch mal mit Kulturkritik und von Historikern zurückgewiesen werden:
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„Wie klingt das Bauhaus“?
. „Das Bauhaus feiert mit einem großen Eröffnungsfestival in der Akademie der Künste in Berlin seinen 100. Geburtstag.
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Die Auftaktveranstaltung aus der Akademie der Künste Berlin beginnt mit dem Konzert von Michael Wollny nach der Eröffnungsrede von Frank-Walter Steinmeier. Ebenso auf der Bühne Emile Parisien, Wolfgang Heisig, Leafcutter John und Max Stadtfeld.
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Ausgehend von der Frage „Wie klingt das Bauhaus?“ hat der deutsche Jazzpianist Michael Wollny für den Eröffnungsabend des Festivals eine Musik konzipiert, die auf den mannigfaltigen Bezügen zwischen den Protagonisten des Bauhauses und den sie umgebenden Klängen und Kompositionen beruht. .
Neben der historischen Perspektive („Wie klang das Bauhaus?“) auf strenge Barock-Faszination und Zwölfton-Begeisterung einerseits und die Ausgelassenheit der Bauhausabende andererseits, wird dabei auch eine grundsätzlichere Fragestellung formuliert:
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Im Zentrum des Abends steht eine Gegenüberstellung zweier grundverschiedener Blickwinkel auf den klassischen Konzertflügel: Die improvisatorische Phantasie eines Jazzpianisten vs. die Mechanik der „Phonola“, einer Musikmaschine aus den zwanziger Jahren, die einen zweiten Flügel mittels von Hand gestanzter Lochkarten bedient. Intuition gegenüber Komposition, Organisches gegenüber Strukturellem.
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Ausgehend von diesem Spannungsfeld zwischen Improvisation und Komposition erforschen die Musiker unterschiedlichste Klangräume und -szenerien und streifen dabei die Werkstoffe des Bauhaus – Holz, Glas, Metall, Ton, Stein und Gewebe – ebenso wie die wilde Tanzmusik der legendären Bauhauskapelle.
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Das Eröffnungsfestival steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, der das Event vor dem Konzert feierlich eröffnen wird.
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DLF.de, anfang Januar 2019 mit Aenne Seidel:
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„… Seidel: Das Bauhaus war ein großes Experiment, das Einflüsse aus ganz verschiedenen Künsten zusammengebracht hat. Eine Art Labor, in dem auch viel improvisiert wurde – also eigentlich ja ganz ähnlich wie in der Jazzmusik. Ist das auch etwas, was Sie gereizt hat am Bauhaus?
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Wollny: Absolut, weil ich glaube: Wir versuchen ja alle immer diese Balance herzustellen aus einer Vorgabe, einer Komposition, einer strukturellen Idee und der Freiheit des Moments. Und das ist was, was zumindest in meiner kleinen Recherche auch immer das durchgezogen hat, was im Geist des Bauhauses damals formuliert wurde. Es geht immer darum, nach Regeln zu arbeiten, aber dann diese auch zu hinterfragen, diese in der Gemeinschaft, in der Zusammenarbeit zu überschreiten, sich was völlig Neues auszudenken – ein neues Regelwerk zu erstellen. Und das ist doch etwas sehr Verwandtes, was ich als Jazzmusiker für mich auch immer als wichtige Arbeitsweise finde.
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Seidel: Sie haben für Ihre Komposition monatelang Bücher gewälzt und sich ja sehr intensiv mit der Idee des Bauhauses beschäftigt. Inwiefern wird das Einfluss haben auch auf künftige Kompositionen?
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Wollny: Ich habe gerade letzten Samstagabend ein Konzert mit Heinz Sauer gespielt, dem Saxophonisten – im Duo in Frankfurt, das immer traditionellerweise ganz frei abläuft. Da haben wir hinterher darüber gesprochen, dass mir wirklich einige Elemente ziemlich neu vorkamen, die da so passiert sind. Ich bin immer vorsichtig, eins zu eins Rückschlüsse zu sagen: Weil ich das gerade gelesen habe, passiert jetzt das und das. Oder auch wirklich zu verstehen, was da passiert. Aber ich weiß, dass diese Arbeit des letzten fast Jahres, muss ich sagen, intensiv die letzten sechs Monate, und Beschäftigung mit diesen Ideen, mir schon sowohl abstrakt-ästhetisch als auch ganz konkret Material geliefert haben, die sicher mich die nächsten Monate noch beschäftigen werden.
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Seidel: Der Jazz-Pianist Michael Wollny in unserer Gesprächsreihe zum Bauhaus-Jubiläum. Kommende Woche wird Wollnys Komposition mit dem Titel „Bau.Haus.Klang“ in Berlin uraufgeführt.
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Änne Seidel: Wie sieht er aus, der berühmte Bauhaus-Stil? Irgendwie geometrisch, irgendwie schlicht und kühl ist er – und halt irgendwie „modern“. Man merkt schnell, wie schwer es ist, eine allgemeingültige Definition des Bauhaus-Stils zu liefern, denn das Bauhaus war extrem vielfältig. So vielfältig eben wie die Künstler, die an der berühmten Akademie lehrten und lernten.
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Noch schwieriger zu beantworten ist aber die Frage: Wie klingt das Bauhaus? Wir wollen es trotzdem versuchen: heute, in unserer Gesprächsreihe zum Bauhaus-Jubiläum. Und wenn einer diese Frage beantworten kann, dann wohl der Jazz-Pianist Michael Wollny. Er hat versucht, das Bauhaus zu vertonen:
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Was genau wird dort zu hören sein? Wie klingt das Bauhaus? Das habe ich weil das Thema Bauhaus natürlich extrem inspirierend ist, nach wie vor. Ich glaube, jeder hat sofort eine Art Vorstellung,
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Aber im zweiten Gang merkt man dann, dass es eigentlich relativ schwierig ist, diesen Klang sich zu definieren. Denn es gibt zwar gesichert historisch viele Bezüge zwischen den Protagonisten des Bauhauses, den verschiedenen Meistern und den Schülern, die daraus hervorgegangen sind. Die haben sich alle sehr stark mit Musik beschäftigt. Und es gibt auch einige persönliche und personelle Überschneidungen. Aber es gibt keine Tondokumente, und es gibt am Bauhaus auch berühmterweise keine Musikschule, obwohl es da mal einen Versuch gegeben hat, das zu etablieren. Es gibt keinen gesicherten Bauhaus-musikalischen Stil, den man so abrufen kann. Sondern man muss sich wirklich die Frage stellen: Wie sind diese ästhetischen Konzepte irgendwie umzusetzen, oder wie können die in musikalische Sprache einfließen? Das war eigentlich meine Grundherausforderung oder Grundidee.…
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Improvisation wird eine große Rolle spielen, wie es auch am Bauhaus – das war zumindest mein Eindruck nach der Recherche – eigentlich zwei verschiedene Stränge von Ästhetiken gab. Die eine war sehr einer strengen strukturellen Ästhetik verpflichtet. Und das andere war eine sehr freie oder eine experimentelle, auch ein bisschen anarchische Qualität. Es gibt auf der einen Seite eine Begeisterung für Barock, für Zwölfton, diese Art von sehr strukturellem musikalischem Denken. Auf der anderen Seite gab es so eine Bauhaus-Kapelle. Das war ein Zusammenschluss von Bauhaus-Schülern, die dann sehr wild, glaube ich, auf selbstgebastelten Instrumenten die Tanzstile ihrer Gegenwart improvisiert haben: eine Jazzkapelle, wenn man so will.
Wollny: Genau. Ich habe wahnsinnig viel gelesen und mir angeschaut und mir angehört, Tondokumente und Komponisten der Zeit, Interviews gelesen oder Schriften, Manifeste. Die waren ja groß im Kurs in dieser Zeit. …
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Seidel: Auf jeden Fall eine große Herausforderung, der Sie sich da gestellt haben. Sie haben, Herr Wollny, vorhin schon gesagt, dass die Bauhaus-Künstler sich stark mit Musik beschäftigt haben. Unter anderem stand wohl Bach hoch im Kurs. Wie passt ausgerechnet Bach zu den Ideen des Bauhauses?
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Wollny: Ich glaube, ein wichtiges Werk für die Bauhaus-Protagonisten war zum Beispiel die „Kunst der Fuge“. Das ist ja ein Werk, wo wirklich alle Spielarten, wie man eine Fuge schreiben kann, durchexerziert werden – fast wie in einem Lehrbuch. Das ist natürlich auch großartige Musik, die man einfach so sinnlich genießen kann. Aber es ist auch eine sehr, sehr strukturelle, organisierte Musik.
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Ich glaube, genau diese Begeisterung für das Strenge auf der einen Seite und das sinnlich Erfahrbare auf der anderen, das war was, was sich in der Musik von Bach für viele idealtypisch manifestiert hat. Und ich denke, Barock – und auch die Hinwendung zu barocken Musikern – stand auch im Alltag des Bauhauses im Mittelpunkt, wenn es beispielsweise darum ging, Feierlichkeiten auszustatten mit Musik oder zu bestimmten Themen Gegenstände herzustellen. Es gibt ja auch eine berühmte Plastik, die versucht, eine Bach-Fuge darzustellen.
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Auf der anderen Seite dann die zeitgenössische Zwölfton-Musik.
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Seidel: Schönberg!
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Wollny: Schönberg, aber vor allem auch der weniger bekannte Josef Matthias Hauer. Das ist jemand, der noch vor Schönberg Zwölfton auf seine Art gemacht hat und der in enger Zusammenarbeit mit Johannes Itten, der ja am Bauhaus ein Meister war für Malerei und die Metallwerkstatt, seine ganz eigene Form von Harmonielehre und Kompositionslehre begründet hat. Da gibt es, wie gesagt, zeitgenössisch ganz viele, wirklich sehr konkrete Bezüge, aber keine richtige Kompositionsschule am Bauhaus.
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Seidel: Sie haben vorhin die Jazzkapelle erwähnt, die zunächst vor allem auf den Bauhaus-Festen spielte. Wenn Sie jetzt mal all das zusammenfassen, was musikalisch am Bauhaus passiert ist: War das Bauhaus für die Musik ähnlich wegweisend wie für Architektur und Design?
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Wollny: Eine sehr große Frage. Das ist ein bisschen unkonkret, weil es keine Komponisten und Kompositionen-Stile gibt, von denen man sagen kann, die haben am Bauhaus ihren Anfang genommen. Trotzdem glaube ich, dass der Tatort Bühne am Bauhaus eine große Rolle gespielt hat. Und vieles von dem, was wir heute als selbstverständlich nehmen, auch experimentelle Formen von Bühnen und auch Konzerten, letzten Endes nicht heute so stattfinden würden, wenn es nicht damals am Bauhaus ein paar revolutionäre Ideen gegeben hätte.
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Dietmar Moews meint: „Wilde Tanzmusik der legendären Bauhauskapelle“? –
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Aha. Was war das wohl? Dodekaphonie? „Play Bach kam erst 30 Jahre später“
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Was der hier von arte herausgebrachte Simulant Wollny behauptet ist samt und sonders Unfug:
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Schönberg ist nicht Bauhaus. DADA und die ganze Kunst der deutschen Werkstätten und das Festspielhaus in Hellerau und der Tanz usw. Alles ist längst vor Bauhaus.
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Die SALONPERSONNAGE der deutschen Kunst-Abzocker greift mal wieder ab!
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Wer möchte die Sendung moderieren? Wer spielt für arte, wer für DLF im Interview? Wer erhält Geld zum Abspielen der Machwerke? Wer gibt den Pseudo-Musikologen? Wer spielt schließlich das Klavier? Wer macht den Bundespräsident? Wie heißt der Komponist? – wovon denn?
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Wie klang das Bauhaus?
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Was machen die heute daraus?
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Toter als tot geht es nicht. Vielleicht kommen demnächst Paraphrasen auf Beethovens Sinfonien? von Wollny oder Seidel? #metoo-Quote zu folgen, Seidel. Oder inspirieren Beethovens Sinfonien diese Schranzen nicht?
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1941: Julius Ralph Davidson (geb. 1889 Berlin) baute Pacific Palisades für Thomas Mann in Los Angeles.
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Bauhaus 100 JAHRE – so labelt die angemaßte völlig überflüssige deutschistische Bundeskulturgestaltungsmacht eine überhaupt nicht nationale oder nationalistische Leistung mit modernem Menschbild.
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Das Bauhaus genannte Gestaltungsschulprinzip wurde 1919 von Walter Gropius in Weimar ausgerufen – Gropius war Architekt.
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Wer heute eine alberne Hypothese in den Raum stellt, nur um sie dann umzuwerfen, diskutiert aktuell die deutsche SALONPERSONNAGE und all die überflüssigen Dienstklassenkünstler an Universitäten und der massenmdialen Kulturindustrie gerne das Wort BAUHAUS, worin BAUHÜTTE anklingt, wo folglich Arts and Crafts drinsteckt, schließlich PURISMUS bis BRUTALISMUS genannter amorpher Stahlbetonbau.
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Dabei ist das Bauhaus eine sehr einfache Zündkraft, die zahlreiche hochbegabte Leute aus aller Herren Länder zusammenkommen ließ.
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Die Unsinnsthese lautet:
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Das Bauhaus ist keine neue Idee, sondern das Bauhaus geht aus aller Vorgeschichte, von Russland bis Holland, von Schweiz, Österreich, Frankreich, Indien bis über USA wieder zurück und noch in Lehmbauten Nordafrikas hervor; dazu Texte und Labeling im Kontrast zur eisenhölzernen Teakholzvelours-Meubleage der Kaiserzeit an deutschen Akademien.
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Dass es zu einer „zweiten Moderne“ kam, besonders in der Architektur, auf die Bauhaus-Gründer Gropius so Wert legte, war eine internationale Erscheinung, die mit den aufkommenden bautechnischen Möglichkeiten des amorphen Betonbaus und des Stahl- und Spannbetonbaus aufkam: Art Brut (auch Brutalismus) entspringt nicht dem Weimarer Bauhaus.
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Das Bauhaus ist eine sozio-künstlerische, marktwirtschaftlich orientierte Schulabteilung an der längst bestehenden konventionellen Kunstschule Weimar, die vom Möbeltischler zur Tänzerin, vom Filmregisseur zum Photographen, vom Maler zum Architekt und Kunst-Prosaist, zum Gärtner und Glasbildhauer, hochbegabte ehrgeizige junge Meister und dazu begehrliche Scharen von Bauhaus-Schülern anlockte.
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Herauskamen Meisterwerke der Kunstmoderne, die inzwischen als Klassiker historisch fortdauernden Rang haben. Das sind einzelne Stile, das sind moderne Werkstoffe, das sind dialogdemokratische Sozialideale, das meist durchaus spirituell angehauchte Paganen, die keine Auftraggeber bei den christlichen Kirchen suchten – dennoch solche ausführten.
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Also: Der Hinweis auf das Zugewachsene von Überall, natürlich Traditionen, natürlich Abhängigkeiten, aber auch Sezession und Veränderlichkeiten, Neuerungen. Schließlich wurde die Manufaktur der Bauhäusler sehr bald zu maschineller Ästhetik, von Art Deko bis Freischwinger-Sitzelemente, von Holzbau zu Betonbau, von Konfektion zu Prototyp.
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Dietmar Moews meint: Ich kann ein Potpourrie von höchst interessanten und fruchtbaren Unikaten der Bauhausmeister aufzählen, wo immer eines stimmt:
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das Genie zum Planziel.
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Doch wer nicht Le Corbusiers Gebäude und des Aachener Mies von der Rohes Weißenhofsiedlung, des Bremers Hans Scharoun mit der Siedlung Onkel Toms Hütte in Berlin oder Joseph Hoffmanns Jugendstilmöbel oder die MacIntosh-Stühle oder El Lissitzky und Alexander Dorner oder Oscar Niemeyer in Brasilia, László Moholy-Nagy aus Ungarn als essentielle Leistungen dieses „modernen Aufbruchs“ sieht, hält dann ein abgespecktes bzw. armes Walter Gropius-Wesen für eine BAUHAUS-EPOCHE.
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Der BegriffBAUHAUS trägt nicht, wenn man die internationalen Neuigkeiten des angehenden 20sten Jahrhunderts subsumieren möchte. Piet Mondrian war keine Folge von Walter Gropius. Alexander Dorner war keine Folge von El Lisitzky.
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Wer über die Ziele diskutieren möchte, sollte das tun.
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Wer mit Bauhaus eine deutsche Anmaßung feiern will, macht sich lächerlich.
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Wer nicht anerkennt, dass Bauhaus eine aus allen erdenklichen Gewerken zusammenkommende Sezession gegenüber Historismus und sogenannter klassischer Geschosshöhen, Renaissance im reaktionären Geist, ist, wo sich Junge von den Etablierten absetzte, verirrt sich in Vielfalt und Gleichzeitigkeiten. Wo die Königliche Kunst-Akademie Dresden noch den Reichstagsarchitekten Paul Wallot und den expressiven Sekundärarchitekturmaler Otto Gussmann als maßgebliche Führer etablierten, kniffen sich handgemachter Jugendstil und bauhäusliche Zweckform als Art Deko. Man sieht, dass Rechthaberei nur dumm ist.
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BAUHAUS ist so sehr international wie seine Spitzenkünstler. Bauhaus ist so wenig Stilismus, dass eine Reihe, mit Romanik, Gothik, Renaissance, Barock, Rokoko und dann vielleicht auch noch als Zeitgeist, Philosophie, Architektur, Kunst, Musik, Literatur, nicht zu fokussieren ist.
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Auf die Bauhausmusik warte ich heute noch – etwa Talking Heads oder Tuxedo Moon? – dass die Malerei der Neuen Sachlichkeit so wenig Bauhaus ist, wie die Farbkästchen-Aquarelle von Paul Klee oder Gotthard Graubner bis Mark Rothko – aber die neue Sinnlichkeit von Dietmar Moews, dem Deutschen Künstlergelehrten, die besorgt es den Brotkünstlern und Philistern der Salonpersonnage ganz eindeutig, denn:
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Daniil Trifonov Genieklavier
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Es geht um großartige Kunst – etwas durchaus Elitäres.
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Es geht nicht um JeKaMi, wie angeblich bestimmte Salonkommunisten es mit Joseph Beuys mal vorstellten, Kunst sei, was Beuys (oder jeder andere, etwa Wilfried Schmickler) dazu erklären.
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Dietmar Moews meint: Warum will man nicht den Schulnamen von 1919, Bauhaus Weimar feiern?
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Davon versteht doch die angemaßte Bundeskunst-Staatssekretärin Monika Grütter nichts.
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Ich kann Farbtafeln von Otto Nebel wie von Gertrud Grunow ebenso studieren, wie rassistische Papiere von Johannes Itten; kann die Werke von Bruno Taut und seine sozialen Wohnsiedlungen, in Berlin-Onkel Tom und Magdeburg-Crakau, loben. Ich kann auch Gartenhofhäuser am Stuttgarter Killesberg oder Tessenows Siedlungen und die Festspielanlage von Dresden -Hellerau feiern. Ob da jetzt Arts and Crafts aus London, De Styl aus Niederlande oder Suprematismus aus Moskau, ob Konstruktivismus oder Betonbrutalismus von Le Corbusier, ob expressionistischen Tanz der Hannoveranerin Mary Wigman beim Bauhaus preisen, was Vorurteile relativeren will.
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Das ist Alles weder kommunistisch noch großkapitalistisch, nicht kleinbürgerlich noch militärisch oder christlich – Bauhaus ist nicht einmal orthodox.
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Ob also Drahtstühle von Herman Miller oder Charles Eames, oder das erste ausgeweißte Bildermuseum mit Petersburger Hängung und brokatbespannten Farbwänden von Alexander Dorner erstmalig im Hannoverschen Landesmuseum mit einem „abstrakten Kabinett“ „modern“ eingerichtet wurde, nährteund veranlasste in der Folge die ganze moderne Welt zur Nachahmung. Der moderne Impetus, gabden aufkommenden Talenten ihre Vision von Freiheit und Vorurteilskritik – wie man bei MARTIN HEIDEGGER vom „Gestell“ lesen kann (und was der Salonpersonnage des heutigen Moderne-Spießertums stinkt):
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„Das Dasein steht hinaus in das mögliche Sein.“
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FINE E COMPATTO
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Barbara Schäfer mit Mathias Greffrath verirren im DLF zu KARL MARX „Das Kapital“ 8 / 9 von David W. Harvey zu Wert und Anti-Wert.
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Und heute – lustiger Weise – macht
Deutschlandfunk.de, am 2. April 2017, mit Kaspar König auf, der „in prekären Zeiten“ – mal wieder großsprecherisch – proklamiert:
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„Kunst in prekären Zeiten „Wir brauchen mehr Poesie, mehr Musik, mehr Philosophie“
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Documenta in Kassel und Athen, Biennalen in Venedig, Istanbul und Lyon: 2017 wird das Superkunstjahr. Kunst könne die Welt zwar nicht retten, aber sie sensibilisiere für eine größere Unabhängigkeit, erklärte der Kurator und Kunstexperte Kasper König im DLF. Die aktuelle Situation sei prekär, und darum sei Kunst gerade besonders wichtig.
Kasper König im Gespräch mit Jonas Reese – etwa so, ich zitiere:
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„Es muss etwas geben, wo es sich lohnt, darüber sich zu streiten und zu diskutieren“
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Reese: Sie sagen, wir brauchen mehr Kunst in diesen Zeiten der Krisen, der mentalen Krisen vielleicht, der wachsenden Komplexität.
König: Ja, ich würde es nicht auf die Kunst beschränken. Wir brauchen mehr Poesie, mehr Musik, mehr Philosophie. Ich würde das jetzt nicht so sehr nehmen, mehr das ästhetische Erlebnis, sozusagen die Enttäuschung, die damit einhergeht, in einem produktiven Sinne, nicht unbedingt das Ansammeln von Artefakten. Aber es muss natürlich irgendeinen Beleg geben. Es muss etwas geben, wo es sich lohnt, darüber sich zu streiten und zu diskutieren und so. Und das, würde ich sagen, trifft unbedingt zu, aber eben auch für die Literatur und für den Film und ein gutes Radio, klar!
Reese: Im Hinblick auf die anstehenden großen Ausstellungen frage ich mich dann aber: Was steht da im Vordergrund? Ist es die Politik oder doch die Kunst?
König: Nein, nein. In Münster ist es die Kunst. Da geht es um ästhetische Fragen, aber die sind nicht von oben herab, sondern die müssen eine gewisse Plausibilität haben. Die haben sie dadurch, dass es 34 Künstlerinnen und Künstler gibt, die alle ihren eigenen Standort mehr oder weniger wählen und wo es auch bestimmte Schwerpunktthemen gibt, die sich ergeben durch diesen Prozess.Wir laden ja jene ein, von denen wir glauben, dass es perfekt ist, diese Herausforderung für sich anzunehmen und für uns wiederum auch der Sache eine kritische lebendige Dimension zu geben, wo wir intelligente Fragen stellen und keine Antworten, nicht unbedingt darauf bestehen. Das ist nicht mehr an der Methode, wie sie _77 entwickelt wurde, und die ist noch immer relevant. Die Politiker wollen gerne irgendeinen kleinen Skandal oder so; das interessiert uns nicht. Aber wir wollen tief bohren, keine Leuchttürme, sondern in die Tiefe bohren.
„Die Kunst ist wahnsinnig wichtig, man darf sie aber nicht zu wichtig nehmen“
Reese: Was ist denn da Ihr Ziel als Kurator einer Ausstellung? Was wollen Sie da bei einem Besucher erreichen?
König: Na ja, dass man ein vitales Werkzeug hat und dass man sich nicht einfangen lässt, indem das einfach nur abgefeiert wird und dann gefragt wird, was ist das nächste. Nein, wir wollen schon irgendwie quasi die Umstände zum Tanzen bringen, intelligent, emotional. Man muss es ja nicht alles gut finden, aber man muss oder sollte merken, dass das eine Seriosität hat.
Die Kunst ist wahnsinnig wichtig. Man darf sie aber nicht zu wichtig nehmen….“ SCHLUSS mit dem ZITAT aus dem DLF von heute – es ist ein skandalöses ABZOCKEN durch Kaspar König der STAATSKNETE für die von ihm marginalisierte KUNST, die damit jeglicher KRITIK entzogen ist: SALONPERSONNAGE ist das KOSEWORT für solche Staatdsquoten-Diener, die dem Staat Kunst und Künstler vom Leibe halten, stattdessen die „SERIÖSE UNWICHTIGKEIT“ herbeifüttern.
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BERT BRECHT FRAUEN
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Und damit kommen wir auch schon du dem DLF-Hauselend vom 26. März 2017, die Sendung hieß:
„RE: Das Kapital (8/9)Wert und Anti-Wert – Krisen sind immer überall möglich“
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Das Kapital, das im Mittelpunkt unseres ganzen Wirtschaftssystems steht, muss ständig in Bewegung sein. Ist es das nicht, dann drohen Störungen und Krisen, wie der amerikanisch-britische Marxist und Sozialtheoretiker David W. Harvey erläutert. Für die Kapitalisten sei es ein ständiger Kampf, das zu verhindern.
Von David Harvey
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NEIN. IM MITTELPUNKT stehen MENSCHEN und Erfindergeist, Schauen und Schaffen und soziale Kompetenz!!! – nicht KAPITAL – wie blöde kann man denn sein?
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Mathias Greffrath, der Redakteur für diese Reihe beim Deutschlandfunk führt auf:
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„Vor 150 Jahren erschien „Das Kapital“ von Karl Marx. Mutmaßungen über das Ende des Kapitalismus werden schon längst nicht mehr nur von stehengebliebenen Sozialisten, sondern unter den Eliten der Weltwirtschaftsgipfel diskutiert. Grund genug, „Das Kapital“ noch einmal gründlich zu lesen.
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In einer Deutschlandfunk-Sendereihe untersuchten im vergangenen Jahr sechs Autoren die Brauchbarkeit des Buches für das Verständnis unserer Gegenwart. Als achter Autor nun stellt der amerikanisch-britische Marxist und Sozialtheoretiker David W. Harvey, geboren 1935, seine Thesen vor.
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Mit seinem Werk „Social Justice and the City“ begründete er eine historisch-materialistische Gegenwartsgeografie. Im Dezember 2016 zeigte er im Internet eine sechsteilige Video Lecture zu Marx und „Das Kapital: The Concept, The Book, The History.“
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In seinem Beitrag für den Deutschlandfunk untersucht Harvey den Wertbegriff im „Kapital“ im Blick auf aktuelle Phänomene wie Schuldenkrisen, Wachstumsschwäche und die Möglichkeiten antikapitalistischer Bewegungen.“ (So Mathias Greffrath zur Einleitung von HARVEY)
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ZITAT am Schluss von DAVID W. HARVEY in seinem DLF-30-M
inüter vom 26. März 2017:
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„….Der Wunsch, das bisher „Nichtbewertete“ in das Regime der kapitalistischen Wertproduktion und -zirkulation einzubeziehen, ist wegen des positiven Beiklangs, den ein Begriff wie Wert hat, und des Wunsches, dasjenige „wertzuschätzen“, was allzu oft ignoriert wird, sehr verständlich. Aber politisch geht eine solche Strategie in die völlig falsche Richtung. Gerade aus den Räumen des Nicht‑Werts und der nichtentfremdeten Arbeit und nicht durch deren Integration kann eine grundlegende und die Massen ergreifende Kritik der kapitalistischen Produktionsweise, seiner spezifischen Form des Werts und der entfremdeten Verhältnisse vorgetragen werden. Und von diesen Orten aus werden sich auch die Konturen einer postkapitalistischen Ökonomie wohl am besten ausmachen lassen. Denn, wie Marx schreibt, es ist „kein Glück, sondern ein Pech“, Produzent von Wert und Mehrwert in der kapitalistischen Produktionsweise zu sein.“
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Dietmar Moews und Professor Alphons Silbermann
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Dietmar Moews meint: Als ich mich für mein Leben entschied, wo ich meine Lebenswanderung hinlassen wollte, wurde sofort deutlich, dass es ein „Hinausstehen in des mögliche Sein“ wird. Dabei stand auch bereits die Grundhaltung klar vor meinen Augen – es sollte vom Naiven, über das Komplizierte, auf das Einfache hin gerichtet sein.
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Was hier beim Deutschlandfunk zum REIZBEGRIFF „MARX“ und „DAS KAPITAL“ veranstaltet wurde, ist eigentlich von KOMPLIZIERTEN für NAIVE gemacht. Es wird nicht einfach, sondern ist nichts als sozio-geistiger Krampf, der über einen verirrten Begriff verflaut.
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Nichts davon trägt.
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Der MARX, die MEW-Bände des MARXISMUS-LENINISMUS‘, die ganze Klassentheorie samt dialektischer Profanisierung von gesellschaftlicher Dynamik – Nichts davon hat je zu was getaugt.
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Das hier kritisierte DLF-PROGRAMM „Marx lesen“ gibt meines Erachtens nicht mal ein Konzept für eine Ringvorlesung her.
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Allein, dass da Autoren präsentiert werden, die für ehrgeizige Selbstpromotion OMNiBUSBEGRIFFE einsetzen, wie es MARX und MARXISMUS sind. Oder hier der Buchtitel „DAS KAPITAL“ verfehlt doch jede Verheißung, die hier proklamiert wird:
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1. Was die 9 Autoren zu Greffrath und Schäfer bringen, ist jedesmal nicht, was angekündigt worden war:
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WARUM SEI „DAS KAPITAL“ heute lesenswert?
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Marx schreibt selbst in „Das Kapital“, dass keinerlei inhaltliche Sachverhalte von ihm selbst erdacht oder erhoben worden seien – sondern exzerpiert, d. h. abgeschrieben bei Ökonomen und Sozialökonomen, wie Adam Smith, Ricardo, Sismondi und weitere.
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Natürlich ist es interessant die britische Ökonomiegeschichte zu studieren – aber doch nicht beim niederheinischen bzw. preußischen abgebrochenen Jurastuenten Karl Marx, dem Laien.
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Sondern die eitlen neun Greffrath-Autoren schwadronieren, meist ohne konkrete Bezugsstellen in dem Buch „Das Kapital“, über das, was sie sich unter Marxismus und zu den Themenkreisen, die in Marx‘ Buch ziemlich wirre – und nicht wie Mathias Greffrath behauptet, systematisch einen Kapitalismus zu analysieren – exponiert werden.
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Da behauptet also KASPAR KÖNIG, er fordere mehr Poesie, Musik, Philosophie, und dann fordert er als Nächstes „Straßenkunst auf den Müll“: STRASSEN ENTRÜMPELN – aber er, K. König bleibt immer im Staatsgeld – fürs HINRÜMPELN von unwichtigem INFORMEL und anschließend fürs ENTRÜMPELN.
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Klar, dass das für Dr. Dietmar Moews als Maler unakzeptabel ist und nicht mal Anschluss zum Streit bietet.
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Nicht besser ist es aber hier mit dem 8/9 KARL Marx Simulanten aus New York, DAVID W. HARVEY:
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HARVEY hat nicht begriffen, das Geld, Wert, Ware, Kapital und die Bewegungen, die man wahrnehmen kann, eben nicht mit dem unverschämten Spruch einer Analogie zum WASSER begründet werden kann, wenn einer unqualifizierter Wasseringenieur ist, wie HARVEY. Dr. Dietmar Moews sagt das hier am Rande, als Diplom Ingenieur im Wasserbau, der vom Fach her beurteilen kann, wovon der Herr Sozialdesigner HARVEY in falschem Bild schwadroniert.
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Das ist so blöd, wie es blöd wäre, wenn ich das Soziale der Menschen mit dem hydromechanischen Physikprogramm von WASSER IN ALLEN LAGEN vergliche.
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Wasser ist immer nur Physik. Der Mensch ist mehr als ein biochemisches Wunder – Menschen können kreative Impulse entfachen oder verkümmern.
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Und exakt mit dieser Blödheit lässt sich für den MARX-Laien auch erklären, warum Herr HARVEY das Kapital und die Produktion und die Bewegungen überhaupt nicht verstanden hat, so lange er mit vulgärmaterialistischen Stoffwechselvorgängen daherkommt, wie eben ein Wasservergleich.
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Das SOZIALE basiert auf dem Anthropologischen – nicht allein aus Essen, Verdauen und Kacken.
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Der KAPITALISMUS basiert auf IDEEN von sozialdynamischen Menschen und nicht auf PHYSIK – wie es der abgebrochene Jurastudent Marx irriger Weise behauptet hatte – Marx habe die GESCHICHTE als naturwissenschaftlichen Materialvorgang entschlüsselt, und zwar als „historische Dialektik“. Scheiße was.
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KRISE, AUSBEUTUNG, ARBEITSTEILUNG, KOOPERATION, ENTFREMDUNG, DIALEKTIK … WISSENSCHAFTLICHE GESELLSCHAFTS-PHYSIK – nichts davon stammt von MARX, Alles von anderen Autoren abgeschrieben. Denn, das gehört schon zur Redlichkeit wissenschaftlicher Rezeption, dass man die Quellen nennt. Und Karl Marx hat das weitgehend und akzeptabel gemacht. Er hat sogar expliziert, dass er Material für seine Spekulationen von allen möglichen anderen Autoren dankbar nutzte. Von Marx stammt das Klassengerücht und seine anthropologische Unterbelichtung, die ihn zu einem armseligen Verräter seiner Leute machte – der Frau Jenny von Westfalen wie der Helene Wemuth wie den zahlenden Friederich Engels und den eigenen Kindern, bis zu Charles Frederic Demuth.
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Und so ist auch die Wertung von HARVEY, am Schluss seines DLF-Textes öder Mist, wenn er behauptet:
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„… postkapitalistischen Ökonomie wohl am besten ausmachen lassen. Denn, wie Marx schreibt, es ist „kein Glück, sondern ein Pech“, Produzent von Wert und Mehrwert in der kapitalistischen Produktionsweise zu sein.“
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Natürlich wäre es schlimm, wenn das Gespenst in Europa ein wildgewordenes KAPITAL-MOVENS wäre. So irrig hat es hier MARX geglaubt. HARVEY hat sich irriger Weise dem MARX-Flachsinn angeschlossen. Doch die Wahrheit ist eben entgegengesetzt (und das ist keine Dialektik):
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Es ist ein Glück, Produzent zu sein, kein Pech! – denn vorausgesetzt ist, dass man eine Idee und ein Geschick hat.
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Während es inzwischen NEGATIV-Zinsen gibt, es gibt TRESOR-Kosten, es stimmt alles nicht mehr, was hier HARVEY als ökonomisches Schuldenproblem behauptet hat – das war mal. Es ist also ein Glück, wenn man Ideen hat. Kapital steht in massenhaftem LUFTGELD der Notenbanken überall auf Halde. Und die Produktivität macht nicht eine ausgebeutete Arbeiterklasse, sondern sie kommt – wie Marx mal selbst studiert hatte (wenn James Watt mit einer Dampfmaschine 1000 Arbeiter ersetzen kann) – aus den fortschrittlichen 4.0-Produktionsweisen und nicht aus dem Kapital.
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Wenn wir jetzt also noch Kapsar König zum Teufel schicken und wieder auf Können, auf Urteilen und auf Qualitätstraining zurückgeführt würden, könnte das Glück seinen Lauf nehmen.
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Gut.
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Und an vorstehenden Stellen hätten unsere SCHÄFER-GREFFRATH-Exponenten anzuknüpfen gehabt, um das Gold, das angeblich Marx geschürft hat, herauszuholen, zu zeigen und zu interpretieren, was davon Gültigkeit hatte oder noch gilt oder gelten sollte.
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Es ist eigentlich eine Schande, dass beim DLF hier neun Leute antreten durften, deren Selbstetikettierung ausreichte – „ich bin Marxist“ – um dann mit Mutmaßungen herauszukommen, wie der wirklich nicht empirisch auffindbare Verdacht:
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Das Kapital, der Kapitalismus, Wert, Geld, Kapital und der ganze Rattenschwanz, seien das MOVENS des irdischen Geschehens.
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Ich schließe hiermit, weil ich keine Lust habe über vulgärmaterialistiche Dummheiten mediokrer Autoren zu diskutieren:
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„Legen Sie einmal Geld auf die Fensterbank und schauen genau zu, wie Geld arbeitet.“
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Ich sage ihnen – es verfault, es rostet, es schimmelt oder wird beim Putzen geklaut – aber arbeiten kann es nicht, denn es weiß nicht, was zu tun ist.
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Und das ist der MARXSCHE HAUPTIRRTUM, den jeder Gedankenarme gerne mitgeht (weil wir ja für das Gute und gegen das Böse sind / de Mandevilles „Bienenfabel“):
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Wert, Kapital, Geld und die Metaphysik des Kaufvertrags kann gar nichts, wenn kein kreativer Kern an den Anfang gestellt ist. So hat jeder Investor, jeder Kapitalist oder Tauschhändler zunächst immer zu schauen, welche Idee denn wohl anschlußfähig sein könnten, in der dann Kapital in einen Kapitalismus hineingestartet werden könnte.
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Meines Wissens war Mathias Greffrath zeitweilig Chefredakteur und Herausgeber einer Wochenzeitung, nach 1989 – „Die Woche“ -, die ich abonniert hatte und interessant fand.
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Unter Aspekten einer kapitalismus-gängigen Zeitung waren das Konzept und die Leitideen, die „Die Woche“ den Lesern und Kunden brachte, nicht anschlußfähig genug. Es fehlte der Geist, der aus Kapital ein kapitalistisches Angebot verfertigen und vermarkten konnte. Tja.
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FINE E COMPATTO
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In der Jüdischen Allgemeinen /Wochenzeitung Nr. 37/14, vom 11. September 2014, KULTUR, Seite 17, heißt es ganzseitig:
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Kultur – „Mein schöner Soldat. AUSSTELLUNG Moshe Gershuni gilt als Altmeister des israelischen Gegenwartskunst. Die Neue Nationalgalerie in Berlin präsentiert jetzt seine erste Werkschau im Ausland. Von NATASHA FREUNDEL …“
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Dietmar Moews konnte die Ausstellung bislang nicht besuchen und möchte aber allgemein dazu einladen bzw. auffordern: Gehen Sie hin. Schauen Sie sich die Werke dieses israelischen Künstlers, Moshe Gershuni, an.
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Dieser Blog-Beitrag LICHTGESCHWINDIGKEIT 4915 soll nebenbei auf die Ausstellung hinweisen. Er soll aber ein Beispiel für die „Kultur-Rubrik“ in der Jüdischen Allgemeinen geben und dabei den hier herausgehobenen Künstler Moshe Gershuni kurz charakterisieren. Der Bericht von Frau Freundel beginnt mit einer sozialen Szene beim Künstler, es ist ein aquarelliertes Tafelbild abgebildet, das wie Blutschleier aussieht und „Up there“ 1990, tituliert ist, dazu werden zahlreiche mündliche Aussagen oder schriftliche Textzitate nach Moshe Gershuni gegeben, hier vollständig zitiert, dazu mit Titeln aufgezählte Werke von Gershuni sowie Namen, aber ohne Veranschaulichung:
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„Mein schöner Soldat …“ – der Bericht hat eine besondere Form, er kommt nämlich wie eine fast private sinnliche Begebenheit: Besuch in Tel Aviv beim Künstler privat – und beginnt so:
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„In Tel Aviv vor zehn Jahren saßen wir das erste Mal zusammen, bei „Shaul“ in der Eilat Street im Süden der Stadt. Moshe Gershunis Freunde Monique und Jacob Har-El hatten zum Essen eingeladen, die Filmemacherin Ziva Postec war dabei, meine Freundin Eva aus Frankfurt bestellte Ochsenschwanzsuppe und Gershuni gegrillte Rotbarben. Es war ein warmer Frühsommerabend, wir aßen, schwitzten, machten Witze. Und jeder sollte Gershunis Fischlein probieren. Er reichte den Teller über den Tisch, wir griffen zu, leckten uns die öligen Finger ab. Moshe und Eva tranken an diesem Abend wohl auch Brüderschaft mit Kuss, vielleicht trügt die Erinnerung. Der von Hand zu Hand gereichte Fischteller, diese Einladung, den Augenblick mit allen Sinnen zu genießen, bleibt immer mit Moshe Gershuni verbunden.
Orangenbäume. Wir sahen uns an einem der nächsten Tage bei einer Vernissage in der Kalisher Art School wieder. Positionen der israelischen Gegenwartskunst wurden dort ausgestellt. Die Videokünstlerin Nira Pereg etwa zeigte Tel Aviv aus dem Blickwinkel eines schwarzafrikanischen Migranten. Gershuni fiel als Vaterfigur der jungen Kunstszene auf. Seine Blätter aus der Serie „Made in Haste“ hatte er mit dem Druckgrafiker Jacub Har-El erstellt: im Schwarz-Weiß des alten Siebdruckverfahrens war da eine eilige skizzierte Fahne im Sturm zu sehen, in düsteren Variationen. Eine so symbolische Bildsprache verwendete kein anderer hier, und bei niemandem sonst waren Bibelzitate zu lesen: „Hätte ich doch eine Herberge in der Wüste! Dann könnte ich mein mein Volk verlassen und von ihm weggehen. Denn sie sind alle Ehebrecher, eine Rotte von Treulosen.“
„Von allen Künstlern, die ich kenne, drückt Gershuni am besten aus, was es heißt, Jude und Israeli zu sein“, sagt Ziva Postec. Mitte der 90er Jahre drehte sie einen Dokumentarfilm über Gershuni … singt auf der Terrasse … Goethes vielfach vertonte Zeile „Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn“. … Die organischen Formen auf seinen Gemälden, vielleicht wurzeln sie in den Obstplantagen des Vaters. … (…)
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„ …PARKINSON. Ziva Postecs Kamera begleitete Gershuni zu seinem ersten Lehrer Dov Feigin, der seinen inzwischen rundbäuchigen, Zigarre rauchenden ehemaligen Schüler immer noch „Moishele“ nannte. Moishele war eines Tages mit Fotos seiner Skulpturen zu Feigin gekommen: „Soll ich Kunst studieren?“ Die Antwort „Und was, wenn ich Nein sage?“ habe alles geklärt, erzählte Gershuni in Postecs Film.
Er habe immer „aus Notwendigkeit „ Kunst gemacht, „aber nie aus künstlerischer Notwendigkeit heraus“, sagt der 78 Jährige heute. … 2005 .. Die erste Gesamtschau israelischer Kunst in Berlin unter dem Titel „Die neuen Hebräer“. Gershuni der damals einem schalkhaften Buddha glich, konnte zum zornigen jungen Mann werden, wenn man ihn auf die israelischen Besatzungspolitik ansprach: „Komplexität! Ich habe die Rede von Komplexität satt. Betrachten wir es doch schwarz-weiß, die Araber sind die Juden von heute.“ Wütend stieß er das hervor, obwohl er damals nur schleppend sprechen konnte – das erste Anzeichen seiner Parkinson-Erkrankung.
„Musik hören ist mein Beruf und Bilder malen mein Hobby“ .. „Ich hatte vor vier Jahren eine Werkschau im Tel Aviv Museum. Und da kam eine Gruppe von Gästen, die durch ganz Israel reisten, darunter Udo Kittelmann, der Direktor der Nationalgalerie Berlin. Meine Arbeiten hätten ihn sehr bewegt, sagte er. Ich weiß nicht, wie er darauf kommt. Für einen Nicht-Israeli ist es nicht leicht, sich darauf einzulassen. Er aber sagte: „Ich muss eine Ausstellung mit diesen Werken machen ..“ ..Aus keiner Sprache zitiert Gershuni so häufig wie aus dem Deutschen .. „Schweinejuden“ .. Judenscheiße“ .. Wenn ich nach Deutschland komme, muss ich zuerst eine Schweinshaxe essen, um zu wissen, dass ich wirklich in Deutschland bin“..
„No Father No Mother“ ist deutschen Ursprungs „Kein Vater keine Mutter“ .. Woyzeck… „es war einmal ein Kind und hatt‘ kein Vater und keine Mutter, war alles tot, und war niemand mehr auf der Welt“ .. “Mein schöner Soldat“ .. „Wie geht’s Soldat?“, „Schalom Soldat“ .. „Wer ist ein Zionist und wer nicht?“ .. „Wer ist ein Zionist – das ist eine Kernfrage in Israel. Doch was bedeutet das für einen Deutschen?“ .. „bis ins Extrem unkünstlerischen Ausdruck“ .. „Ich hoffe, dass diese zwei Augen, diese zwei Punkte ohne Gesicht, die Persönlichkeit jener Figur repräsentieren können, die zerstört würde …“ .. „See you in Berlin“.
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DIETMAR MOEWS 1994 Pandora Kunst Projekt München
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Dietmar Moews meint: Kunst wird zur Kultur durch Gebrauch und das Reden über den Gebrauch: Gebrauchsgerede:
„Komplexität! Ich habe die Rede von Komplexität satt. Betrachten wir es doch schwarz-weiß, die Araber sind die Juden von heute.“
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„Wütend stieß er das hervor“ – wer? einer der neuen Hebräer, Moshe Gershuni, laut „Jüdische Allgemeine“.
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Lichtgeschwindigkeit 29. April 2011 HEIDENHEIM PIRATENWAHLEN Dietmar Moews zur Lage – live und ungeschnitten — im Globus mit Vorgarten in Berlin.
Plot: Am 14. und 15. Mai 2011 findet der jährlich obligatorische Bundesparteitag der Piratenpartei Deutschland statt. Es muss der Bundesvorstand neugewählt werden. Teilnahme- und stimmberechtigt sind alle einfachen Mitglieder der Piraten. Parteitagsort ist Heidenheim in Baden-Württemberg. Es sollte sich jeder Pirat informieren und vorbereiten, damit er bei den Wahlen die Kandidaten, deren Argumente und die zurückliegende Arbeit von Vorstandsmitgliedern beurteilen kann.
Es wäre ein großer Unfug und Zeitverschwendung, wenn es zu stundenlangen Kandidatenvorstellungen auf dem Parteitag kommen sollte. Dieses Verfahren war bislang
eine völlig gescheiterte und zersetzende Verfahrensweise, deren Wahlergebnisse dafür mitverantwortlich ist, dass die Vorstandswahlen insgesamt über Jahre gescheitert sind und entsprechend die Ergebnisse der Partei als Teilnehmer in der öffentlichen Politik.
Ebenso undemokratische sind Blockwahl-verfahren oder die stimmenhäufenden Prioritäts-Verfahren. Allein One man one vote stellt Demokratie sicher.
Mehr als dass die Piraten als Partei eine gesatzte Basisdemokratie bilden, bei der das einfache Mitglied bestimmt und der Souverän ist, kann man nicht verlangen. Hierzu müssen sich also die einfachen Mitglieder auf Wahlen vorbereitende kommunikation und Selbstinformation einlassen. Parteitag als Party ist Unfug, wenn lediglich Aktivismus aber nicht geistig-soziale Ziele verfolgt werden.
Wer glaubt, die Nichtteilnahme an dem Zersetzungstool Lfeedback sei Parteifeindlchkeit oder, die Aktivität in diesem unsozialen Tool-Verfahren sei „Aktivität“, hat lediglich noch nicht verstanden, welche Ansprüche an innerorganisatorische Kommunikation zu stellen sind, damit Basisdemokratie auch Wirklichkeit wird.
Dietmar Moews meint: Ich kandidiere, denn ich kann als erfahrener Fachmann der Piratenorganisation die notwendigen Impulse geben, damit die Mitglieder zukünftig tun was sie könnten, statt frustriert zuhause zu bleiben. Wer mit mir diskutieren will, muss konkrete Fragen und Argumente vorbringen. Dazu sollte jeder, der an den Wahlen teilnehmen will, sich informieren, wer die Kandidaten sind, was die können und was die zu den bisherigen Piratenaktivitäten sagen. Die Piratenbewegung muss die IT-Revolution führen, statt dass die Piraten die Piratenbewegung zerstäuben.
Also: wer hat noch nicht verstanden, was überhaupt die Piratenbewegung ist?
Produktion, Idee, Autor, Direktion, Dr. Dietmar Moews; Aufnahmetechnik und Admin; Piratencrew Berlin; Musik: Little by Little The Rolling Stones 1964
Lichtgeschwindigkeit 27. April 2011 CCC KULTURWERTMARK Dietmar Moews zur Lage – live und ungeschnitten — im Alphons Silbermann Zentrum in Berlin.
Plot: Der Chaos Computer Club e. V. , als Hacker-Verein, hat gemeinsam mit dem Urheberrechtsportal iRights.info ein neues Vergütungsmodell publiziert und sich auf das Feld der IT-Politik, der Urheberrechts und der Nutzer-Soziologie begeben. CCC: „Kulturwertmark“ zur Entlohnung Kreativer, heißt das Schlagwort.
Heise.de bringt am 27. April 2011 die „Kulturwertmark“ und den Link zu CCC.de. Das Konzept kreist um die „Währung“ einer „Kulturwertmark“: Jeder Teilnehmer des Systems zahlt einen festen monatlichen Beitrag, den er dann als digitale Münzen registrierten Künstlern seiner Wahl vergeben kann. Die Werke sollen „nach einigen Jahren“ oder nach Erreichen einer bestimmten Auszahlsumme „zur nicht-kommerziellen Nutzung“ frei zur Verfügung stehen. Die aktuelle Debatte um die Zukunft der Finanzierung von Kunst und Kultur im digitalen Zeitalter sei „festgefahren“, meint der CCC. Durch dramatisch reduzierte Kosten zur Verbreitung digitaler Werke über das Internet seien „neue Ansätze zur Entlohnung schöpferischer Tätigkeit“ nötig. Das bisherige Modell des Verkaufs physischer Trägermedien, das von der „Kastration“ der Kopiermöglichkeiten durch Systeme zum digitalen Rechtekontrollmanagement (DRM) begleitet werde, lasse sich „nicht mehr durchgehend aufrechterhalten“. Einige der Einnahmerückgänge ließen sich zwar durch Darbietungsformen wie Live-Konzerte auffangen, das lasse sich aber nicht auf alle künstlerischen Schaffensprozesse übertragen. und eine „breite, bunte, schöpferische Kulturlandschaft mit möglichst großer Vielfalt“ erhalten. Dabei solle ein möglichst „für alle erschwinglicher Zugang“ zu den Werken geschaffen werden. Bisherige Ideen wie eine Monatspauschale bei völliger Legalisierung von Filesharing im privaten Bereich erschwerten „die Bildung einer Marktdynamik, die für eine breite Akzeptanz nötig ist“. Da jeder Teilnehmer seine Kulturwertmark selbst vergibt, sei keine zentrale Vergabebehörde nötig. Zudem müsse sich niemand Kriterien für den Wert eines Werkes ausdenken. Wer besonders gute, breit akzeptierte Kunst oder Kulturbeiträge schaffe, werde auch mehr belohnt; es könne „ein alternativer neuer Markt für digitale Werke entstehen, der eine direkte Bezahlung für Urheber vorsieht“.
Der Dienst flattr, den der „Pirate-Bay“-Mitgründer Peter Sunde vor einem Jahr vorstellte, verfolgt auf freiwilliger Basis ähnliche Ziele und hat damit einigen ein Auskommen beschert. An das System der Kulturwertmark sollen laut CCC dagegen langfristig „alle steuerpflichtigen Bürger“ angeschlossen werden. Da anfangs vor allem Internetnutzer „am meisten Filesharing betreiben“ und „am stärksten von einer digitalen Allmende profitieren“, sei denkbar, den Kulturbeitrag zunächst mit einem Zuschlag auf die Gebühren für den Netzzugang zu erheben. Dabei kämen angesichts der derzeit rund 25 Millionen Internetanschlüsse hierzulande mit 5 Euro pro Monat aufs Jahr hochgerechnet über 1,5 Milliarden Euro zusammen.
Die endgültige Höhe der Abgabe soll per Abstimmung ermittelt oder von einer Stiftung festgesetzt werden. … Als technische Basis schwebt dem CCC das DigiCash-Verfahren vor, das auf „Blind Signatures“ beruhe. Nutzer könnten einen Betrag in Kulturwertmark ihrer Wahl an einen Künstler transferieren, um „ihre Wertschätzung auszudrücken“. Dem Kreativen solle freistehen, beispielsweise für den Download seines Werkes einen bestimmten Betrag festzusetzen. Er erhalte jeweils das Euro-Äquivalent der für ein Werk gezahlten Kulturwertmark in regelmäßigen Abständen ausgezahlt.
Für einen „fairen Ausgleich zwischen allen Interessengruppen“ müsse das bestehende Urheberrecht geändert werden, meint der CCC. Insbesondere müssten Schutzfristen deutlich verkürzt und die straf- und zivilrechtliche Verfolgung illegaler Downloads auf jene mit Profitorientierung beschränkt werden. Ebenso seien die „verwerterorientierten“ Grundbedingungen des derzeitigen Urheberrechts zu überwinden.
Dietmar Moews meint: Dem CCC mangelt es an politischem Grundwissen. Hier geht es um Technikpolitik, Urheberrecht und Nutzersoziologie. Es fehlt die Unterscheidung von dem Prototyp-Urheber, dessen Unikate zu Contents der digitalen Distribution gemacht werden und den kulturindustriellen Produktionsformen, die dem Konsumenten Industrielle Produkte anbieten. Folglich sind Urheberrecht und Verwertungsrecht zu unterscheiden. Es ist nicht überzeugend, dass Begehrliche durch Opt.in Ansprüche stellen und damit das kostenlose Nutzen von kostenlosen Contents vollkommen der Ökonomie unterworfen wird.
Produktion, Idee, Autor, Direktion, Dr. Dietmar Moews; Aufnahmetechnik und Admin; Piratencrew Berlin; Musik: Little by Little The Rolling Stones 1964