Lichtgeschwindigkeit 10366
am Dienstag, 30. November 2021
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Am 30. November 2021 soll die im Jahr 1975 gestorbene Josephine Baker im Pariser Panthéon ein Ehrengrab erhalten; sie ist damit die erste schwarze Frau, der diese Ehre zuteil wird. Ihr konkrete Ruhestätte bleibt in Monaco.
Josephine Baker wurde als Freda Josephine McDonald, 1906 in St. Louis, Missouri, USA, als Tochter einer schwarzen Afroamerikanerin und eines weißen jüdischen Amerikaners in ärmlichen Verhältnissen geboren. Sie ging in die Schule des amerikanischen Lebens, erlebte rassistischen Extremismus und wurde von ihrer Mutter als 13-Jährige verheiratet. Sie wurde bald wieder geschieden, heiratete erneut, woher der Name BAKER kam. Sehr bald trat in St. Louis beim Theater auf und erschien im Jahr ihrer neuerlichen Ehescheidung, durch ein vermitteltes Engagements in Berlin und Paris. Nach Auftritten im New Yorker Plantation Club verpflichtete sie sich für La Revue Nègre, die am 2. Oktober 1925 in Paris im Théatre des Champs-Elysées Premiere hatte.
Als Star des Pariser Revuetheaters, nackt mit dem Bananen-Slip und der pomadisierten glatten Haarfrisur, und ihrem Tanz eroberte sie das Pariser Publikum im Sturm, das erstmals einen Charleston zu sehen bekam. 1927 war sie als Josephine Baker in der Attitüde eines Burlesque-Showgirls in Paris berühmt.
Josephine Baker war von Paris aus der erste weibliche farbige Massenmedien-Star in Frankreich und Europa. Im Bananenröckchen aus der Folies-Bergère-Produktion Un heiratete sie am 3. Juni 1927 den sizilianischen Steinmetz Giuseppe Pepito Abatino, der bereits zuvor künstlerisch in ihren Shows mitgewirkt hatte. Abatino, der sich als Graf Di Albertini ausgab, wurde darauf ebenfalls Josephine Bakers Manager. Baker trug nun aus Gründen der Publicity als erste schwarze Amerikanerin einen europäischen Adelstitel. Der österreichische Architekt Adolf Loos entwarf 1928 ein Haus für Josephine Baker mit schwarz-weiß gestreifter Marmorfassade, das jedoch nie gebaut wurde. Wegen ihrer Kostüme und Nackttänze erhielt sie Auftrittsverbote in Wien, Prag, Budapest und München, was sie umso interessanter für das Publikum machte. An Bord des Passagierdampfers Giulio Cesare sang sie in der Kabine für den Architekten Le Corbusier, der sie nackt zeichnete und daraufhin neue Bauten aus dem Geiste ihres Tanzes forderte; er baute nach der Begegnung die „Villa Savoye“.
Nach einer Tournee durch Osteuropa und Südamerika trat sie vor allem als Sängerin in Erscheinung. J’ai deux amours, Aux Îles Hawai und Pretty Little Baby zählten zu ihren erfolgreichsten Liedern. Sie spielte u. a. die Hauptrolle in den Filmen La Sirène des Tropiques 1927, Zouzou 1934 und Princesse Tam-Tam 1935. Mit den Comedy Harmonists, der Exilgruppe der Comedian Harmonists, nahm sie 1935 in Paris das Lied Sous le Ciel d‘Afrique auf. Schnell wurde sie zur erfolgreichsten US-amerikanischen Unterhalterin in Frankreich.
BIS HIERHER IST ES DIE ALLGEMEIN BERÜHMTE NACKTE NEGERIN MIT DEM BANANEN-SCHURZ.
In den USA hatte Josephine Baker unter Rassismus zu leiden und fiel 1936 mit einer Show der Ziegfeld Follies durch, darunter litt sie sehr. Am 30. November 1937 erhielt Josephine Baker durch ihre Heirat mit dem Industriellen Jean Lion die französische Staatsbürgerschaft; die Ehe wurde 1942 geschieden.
Im Zweiten Weltkrieg wurde sie Résistance-Mitglied als Sous-Lieutenant der französischen Armée de l’air, 1948. Den Zweiten Weltkrieg erlebte Baker in Frankreich und Nordafrika, auch als Unterstützerin des späteren Staatspräsidenten General Charle de Gaulle gegen das Deutsche Reich unter Hitler. Als Besitzerin eines Pilotenscheins stieß sie, bei Kriegsbeginn, zu den Infirmières Pilotes Secouristes de l’Air (IPSA, zu deutsch etwa „Fliegende Krankenschwestern, Pilotinnen, Sanitäterinnen“). Die 1934 aufgestellten IPSA versorgten mit französischen Rot-Kreut-Flugzeugen transportierte Patienten, dienten aber auch als Pilotinnen. Nach dem Waffenstillstand von Compiègne im Juni 1940 arbeitete Baker für die Résistance und den Geheimdienst. Im Mai 1944 ging sie zur Luftwaffe des Freien Frankreich und wurde dort Propagandaoffizier, mit dem Dienstgrad Sous-Lieutenant (Unterleutnant).
1947 heiratete sie in fünfter Ehe ihren Orchesterleiter Jo Boullion.
Sie blieben bis 1957 zusammen; die Ehe wurde 1961 geschieden. In Frankreich lebend unterstützte sie die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung schon in den 1950er Jahren.
Für ihre Verdienste erhielt Baker 1957 das Croix de Guerre und wurde gleichzeitig in die Ehrenlegion aufgenommen. Die offizielle Verleihungszeremonie erfolgte 1961 durch den ehemaligen Chef der französischen Luftwaffe (Armée de l’air), General Martin Valin. Daneben wurde Baker bereits 1946 mit der Médaille de la Résistance ausgezeichnet, zuletzt besaß sie außerdem zwei weitere Gedenkmedaillen für ehemalige Kriegsteilnehmer.
1956 kündigte sie ihren Rückzug von der Bühne an, feierte aber 1961 ihr Comeback und trat 1973 erfolgreich in der Carnegie Hall auf. Am 8. April 1975 war die Premier ihrer Show Joséphine im Pariser „Bobino“-Theater, in dem sie ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum feierte. Ein Audiomitschnitt dieser letzten Show wurde der auf einer Doppel-LP und später auch auf CD veröffentlicht.
1960 wurde Josephine Baker Mitglied der Freimaurer in der Loge Nouvelle Jérusalem der Grande Loge Féminine de France. 1963 trat sie als Rednerin vor Hundertausenden zusammen mit MARTIN LUTHER KING in Washington DC auf, als es um formale Rassengleichheit in den USA ging.
Sie wurde eine Bürgerrechtlerin und Schlossherrin in Frankreich und protestierte auf ungewöhnliche Weise gegen Rassismus, indem sie zwölf Waisenkinder unterschiedlicher Hautfarben adoptierte: die Jungen Akio (Koreaner), Janot (Japaner), Luis (Kolumbianer), Jarry (Finne), Jean-Claude (Kanadier, eigentlich Franzose, 1943-2015), Moise (Franzose und Jude) Koffi (Ivorer), Mara (Venezolaner), Noel (Franzose) und Brahim (Algerier) sowie die Mädchen Marianne (Französin) und Stellina (Marokkanerin) Auf diese Weise gründete sie eine Familie (von ihr als „Regenbogenfamilie“ bezeichnet), mit der sie, unter manchmal schwierigen finanziellen Bedingungen, auf Schloss Les Milandes im südfranzösischen Perigord lebte.
Kurz darauf erlitt sie eine Gehirnblutung, an deren Folgen sie am 12. April 1975 in Paris starb. An der katholischen Trauerfeier in La Madeleine nahmen Gracia Patricia von Monaco und der französische Kulturstaatsekretär Michel Guy teil. Baker erhielt ein französisches Militärbegräbnis und wurde, in Monaco, auf dem Cimetière de Monaco bestattet.
Am 30. November 2021 soll Baker in das Pariser Panthéon überführt werden; sie ist damit die erste schwarze Frau, der diese Ehre zuteil wird.
Josephine Baker schrieb mehrere Autobiografien, die jeweils eine andere Geschichte über ihre Karriere und ihre Familie erzählen.
Auszeichnungen und Ehrungen (nach Wikipedia am 29. November 2021)
- Ritter der Ehrenlegion (1957)
- Croix e Guerre, mit Palme (1957)
- Médaille de la Résistance, mit Rosette (1946)
- Médaille commémorative des services volontaires dans la France libre (Verleihungsjahr unbekannt)
- Médaille commémorative française de la guerre 1939-1945 (Verleihungsjahr unbekannt)
- Im 14. Pariser Arrandissement ist ein Platz nach ihr benannt (Place Joséphine Baker).
- Die NAACP (National Association for the Advancement of Colored People) widmete ihr den 20. Mai, als Ehrung ihrer Dienste im Kampf gegen den Rassismus.
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Dietmar Moews meint: Bei aller Schande, die sich die Menschheit täglich selbst macht, freue ich mich, mit dieser JOSEPHINE BAKER (1906-1975) eine derart großartige politisch aufrechte Kämpferin in der westlichen Welt erleben und bezeugen dürfen – Schande für die USA, Frau Baker zeitlebens herabgewürdigt zu haben, Ehre für Frankreich dieser Frau jetzt in Paris mit einem EHRENGRAB im PANTHÈON eine mittelfristige Ewigkeit zu geben.
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FINE E COMPATTO
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