Lichtgeschwindigkeit 10292
am Mittwoch, den 15. September 2021

Blitz DMW 393.14.86, 155cm/287cm Öl auf Leinwand/Blattgold, Dietmar Moews, 1986 in Hannover gemalt
Es gab in der Nazizeit, zwischen 1933 und 1945, eine zensierte Kunstproduktion, Verbote für Künstler und Naziaufträge an Künstler.
Daraus entstanden in jenen Jahren staatliche Demonstrationen mit dem Anspruch, der Öffentlichkeit zu zeigen, welche Kunst gewünscht war und welche als ENTARTET anzusehen wären.
Eine staatliche Zensur fand darin Ausdruck, dass insgesamt 378 Künstler das NAZI-ATTRIBUT „GOTTBEGNADETE“ zugesprochen erhielten. Zwölf dieser „Gottbegnadeten“ erhielten weitere Bevorzugungen als lebenswichtige „Sonder-Künstler“ – darunter der Bildhauer Thorak. Während die als ENTARTET abgestempelten Künstler geächtet, abgedrängt und sogar vernichtet worden sind, wurden die „Gottbegnadeten“ vom Kriegsdienst befreit und genossen alle staatlichen Würdigungen, Ehrungen, Atelierbauten, Projektförderungen, Werkaufträge, Kataloge und größte Ausstellungen in den ersten Häusern des Dritten Deutschen Reiches sowie durch internationale Präsentationen.
Der Bildhauer, der im Jahr 1929 die Göbel-Darstellung am gefälschten Geburtshaus des gefälschten Erfinders der Edison-Glühlampen-Technik, Heinrich Göbel (1818-1893) in Springe, Region Hannover, verbrochen hatte war Nazi-Professor Hermann Scheuernstuhl (1894-1982), einer der späteren „Gottbegnadeten“.

Scheuerstuhl-Göbel-Bronze-Tafel an einem falsch etikettierten Haus in Springe, seit 1929 (mit Teilzeit-Stadtarchivar Andreas Lilge)
THE GUARDIAN, in der Londoner Tageszeitung berichtete kürzlich Stuart Jeffries (übersetzt von Dietmar Moews):
„Hitlers Lieblingskünstler:
Warum stehen die Nazi-Statuen noch immer in Deutschland?
Eine schockierende neue Ausstellung zeigt die florierenden Nachkriegskarrieren von Künstlern, die der Führer als „göttlich begabt“ bezeichnete. Viele von ihnen haben Werke geschaffen, die noch heute zu sehen sind.
Ein Foto aus dem Jahr 1940 zeigt drei siegreiche Nazis in Paris vor der Kulisse des Eiffelturms. Innerhalb weniger Jahre war einer dieser Männer, Adolf Hitler, durch seine eigene Hand tot; ein anderer, Albert Speer, schrieb im Gefängnis von Spandau seine Memoiren, nachdem er bei den Nürnberger Prozessen einem Todesurteil entgangen war. Aber der dritte, Arno Breker, lebte und war frei. Er schuf im neuen Westdeutschland Skulpturen, die in ihrer Bombastik und Ikonographie an die Skulpturen aus der Zeit des Dritten Reiches erinnerten
Breker verkörpert die These einer bemerkenswerten neuen Ausstellung in Berlin, dass Hitlers Lieblingskünstler und -bildhauer das Dritte Reich überlebten und den öffentlichen Raum der neuen Bundesrepublik Deutschland mit Kunstwerken füllten, die sich kaum von denen unterschieden, die sie zwischen 1933 und 1945 geschaffen hatten.
So wurde Breker 1957 mit einer Skulptur beauftragt, die vor dem Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium in Wuppertal aufgestellt werden sollte. Das Ergebnis war eine überlebensgroße Bronze von Pallas Athene, der griechischen Göttin des Krieges und der Weisheit, behelmt und bereit, einen Speer zu werfen. „Die Ikonographie ist dieselbe wie in der Nazizeit“, sagt der Kurator der Ausstellung, Wolfgang Brauneis.
Breker wurde von den Führern des Dritten Reiches gelobt. 1944 stand er auf einer Liste von 378 „Gottbegnadeten“ oder „gottbegabten“ Künstlern, die von Hitler und dem nationalsozialistischen Chefpropagandisten Joseph Goebbels vom Militärdienst befreit wurden. 1936 ernannte Hitler Breker zum offiziellen Staatsbildhauer und stellte ihm ein großes Atelier und 43 Assistenten zur Verfügung. Er erhielt den Auftrag, zwei athletische Skulpturen für die Olympischen Spiele 1936 in Berlin zu schaffen. Drei weitere Skulpturen – „Die Partei“, „Das Heer“ und „Die schreitenden Pferde“ – wurden am Eingang von Speers Neuer Reichskanzlei in Berlin aufgestellt.
Von 1937 bis 1944 gehörte Breker zu den Hunderten von deutschen Künstlern, deren Werke in der Großen Deutschen Kunstausstellung in München gezeigt wurden, einer Ausstellung, die zeigen sollte, was die Nationalsozialisten für die richtige Kunst hielten. Ein Großteil der Werke pries die deutschen Opfer des Ersten Weltkriegs oder neoklassizistische heroische Skulpturen wie Brekers Prometheus.
Goebbels stellte dieser vermeintlich großen Kunst ihr Gegenteil gegenüber. Er ordnete eine weitere Ausstellung der so genannten „Entarteten Kunst“ im Münchner Institut für Archäologie an. Sie versammelte 650 Gemälde, Skulpturen und Grafiken von 112 vorwiegend deutschen und oft jüdischen Künstlern, darunter Georg Grosz, Emile Nolde, Otto Dix, Franz Marc und Paul Klee.
Nach dem Krieg hätte man meinen können, Brekers Status als Bildermacher für die Nazis hätte ihn in der neuen deutschen Republik zur persona non grata gemacht. Im Gegenteil, er profitierte von einem alten Netzwerk von Nazis: Seine Pallas Athene in Wuppertal wurde durch die Fürsprache des ebenfalls „gottbegabten“ Architekten Friedrich Hetzelt ermöglicht.
Obwohl er 1948 als Professor für Bildende Künste in Berlin entlassen wurde, nachdem er als Mitläufer der Nazis bezeichnet worden war, setzte Breker seinen beruflichen Erfolg fort und entwarf Skulpturen für das Düsseldorfer Rathaus. Er schuf auch Büsten von politischen Führern wie Konrad Adenauer, dem ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik. Als das Centre Pompidou in Paris 1981 eine Breker-Retrospektive veranstaltete, gab es zwar Proteste von Anti-Nazi-Aktivisten. Doch vier Jahre später wurde sein posthumes Ansehen gestärkt, als das Schloss Nörvenich ein Arno-Breker-Museum eingerichtet wurde, das noch heute besichtigt werden kann.
Breker war kein Einzelfall. Die Ausstellung des Deutschen Historischen Museums umfasst mehr als 300 Kunstwerke – Wandteppiche, Wandbilder, Skulpturen -, die von NS-Künstlern oder Mitläufern nach 1945 geschaffen wurden. Darunter befinden sich auch Arbeiten von Hermann Kaspar, den Speer mit der Gestaltung von Mosaiken, Fresken, Fußböden, Friesen und Holzintarsien für die Neue Reichskanzlei beauftragte. Hitler war vor allem von der Intarsie des überdimensionalen Schreibtisches im Arbeitszimmer des Führers angetan, die, wie Speer in seinen Memoiren berichtet, die Maske des Kriegsgottes Mars darstellte, hinter der ein Schwert mit einer Lanze gekreuzt war. „Sieh an, sieh an“, soll Hitler zu Speer gesagt haben. „Wenn die Diplomaten, die hier vor mir am Tisch sitzen, das sehen, werden sie lernen, sich zu fürchten.“

Der Schweizer Maler Ferdinand Hodler
Nach dem Krieg erhielt Kaspar zahlreiche staatliche Aufträge, darunter den Staatswappenteppich im Senatssaal des Bayerischen Landtags. Vor allem aber beendete Kaspar Arbeiten, die er im Dritten Reich begonnen hatte. Sein monumentales Wandmosaik für die Kongresshalle des Deutschen Museums in München begann er 1935 und vollendete es 1955.
Kaspars Nachkriegserfolg bestätigt eine Bemerkung des großen deutsch-jüdischen Philosophen Max Horkheimer, als er Ende der 1940er Jahre aus dem amerikanischen Exil an die Universität Frankfurt zurückkehrte. „Ich besuchte gestern eine Fakultätssitzung und fand sie viel zu freundlich und zum Kotzen“, schrieb er. „All diese Leute sitzen da wie vor dem Dritten Reich. Als ob nichts geschehen wäre … sie spielen eine Geistersonate, die Strindberg stehen lässt.“
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Brauneis schließt sich dieser Einschätzung an: „In Westdeutschland und Österreich, wenn nicht in Ostdeutschland, waren viele der erfolgreichsten Künstler Nazis.“ Die Geistersonate ging weiter, als hätte es den Holocaust nicht gegeben. Brauneis‘ Ausstellung soll ein vernachlässigtes Kapitel der deutschen Geschichte ans Licht bringen.
Die offizielle Version lautet nämlich, dass Westdeutschland kein Zufluchtsort für Nazis war und dass nach 1945 eine radikale neue Ästhetik entstanden ist. In der Tat erzählt eine parallele Ausstellung im Museum die Geschichte der Documenta, der alle fünf Jahre in Kassel stattfindenden Schau zeitgenössischer Kunst. Als Bundespräsident Theodor Heuss 1955 die erste Documenta eröffnete, durften Künstler, die in der Nazizeit ihre Blütezeit erlebt hatten, dort nicht ausstellen, da sie als unpassend für das modernistische, antinazistische Selbstverständnis der jungen Republik galten.
Brauneis argumentiert, dass die verborgene Geschichte, die er enthüllt, dieses schmeichelhafte Bild untergräbt. „Die Wahrheit ist, dass diese ‚gottbegnadeten‘ Künstler eng mit dem kulturpolitischen Programm der Bundesrepublik verknüpft waren.“
Nehmen wir Willy Meller. Er schuf Skulpturen für das Berliner Olympiastadion und andere für den NS-Ferienort Prora. Nach dem Krieg blühte Meller beruflich auf und schuf Skulpturen für die Deutsche Post, einen Bundesadler für das Palais Schaumburg in Bonn, den damaligen Amtssitz des Bundeskanzlers. Für die 1962 eröffnete Oberhausener Gedenkhalle für die Opfer des Nationalsozialismus schuf Meller sogar das Werk Die trauernde Frau. „Als die Trauerfrau enthüllt wurde“, so Brauneis, „schien niemand zu bemerken, dass ein ‚gottbegnadeter‘ Künstler den Auftrag erhalten hatte, eine Skulptur für eine Gedenkstätte für die Verbrechen des Nationalsozialismus zu schaffen.“
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In der Tat weist Brauneis darauf hin, dass, wenn es in der Presse oder unter Kunstkritikern Einwände gegen öffentlich in Auftrag gegebene Kunst in Westdeutschland gab, ihre Beschwerden selten etwas mit der Nazi-Legitimation der Künstler zu tun hatten. Was Kritiker, Presse und Publikum gleichermaßen einte, war vielmehr die Ablehnung moderner Kunst im öffentlichen Raum.
Es ist, als ob die düstere Dialektik, die Goebbels 1937 in München aufstellte – auf der einen Seite die heroische, neoklassische deutsche Kunst, die von den Nazis sanktioniert wurde, und auf der anderen Seite die moderne Kunst von Juden und „entarteten“ Ausländern, die oft von den Nazifunktionären verbrannt wurde – in den ersten Jahrzehnten des Bestehens Westdeutschlands immer noch nachwirkte.
Schließlich wurden auch Gegenstimmen laut. Besonders auffallend ist jedoch, wie viele Werke dieser NS-Künstler aus der Nachkriegszeit kaum beachtet im öffentlichen Raum in Deutschland überlebt haben. Raphael Gross, der Präsident des Deutschen Historischen Museums, erinnert sich, dass er, als er in Frankfurt lebte, jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit an einer Skulptur im Rothschild-Park vorbeikam. „Bis vor kurzem wusste ich nicht, dass sie während des Dritten Reiches in Auftrag gegeben und nach dem Krieg aufgestellt worden war.
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Der Park, der nach der Familie Rothschild benannt ist, die das Anwesen 1837 gekauft hatte, wurde von den Nazis angeeignet und das Schloss 1944 bei einem RAF-Bombenangriff zerstört. Heute befindet sich im Park eine Statue namens Der Ring der Statuen, die sieben nackte allegorische Figuren von Georg Kolbe darstellt, die 1941 in Auftrag gegeben, aber erst 1954 aufgestellt wurde.
Seltsam, dass ein Park, der erst nach dem Krieg wieder den jüdischen Namen annahm, den die Nazis ausradiert hatten, heute eine Skulptur von einem der Lieblingskünstler Hitlers zeigt. Im Jahr 1939 schuf Kolbe eine Porträtbüste des spanischen Diktators Francisco Franco, die Hitler zum Geburtstag geschenkt wurde. Kolbe gehörte zu den wenigen Künstlern des Dritten Reichs, deren Werke sowohl in der Münchner Ausstellung Entartete Kunst als auch in der von den Nazis sanktionierten Großen Deutschen Kunstausstellung in der Stadt gezeigt wurden.
Welches Schicksal sollten diese von Nazis und Mitläufern geschaffenen Skulpturen, Wandteppiche und Wandgemälde haben? Sollten sie zerstört, aus der Öffentlichkeit verbannt oder nur mit hilfreichen Beschriftungen kontextualisiert werden? Die erste Option, so schlage ich Gross und Brauneis vor, sollte nicht ausgeschlossen werden. Schließlich gibt es eine reiche Geschichte der Zerstörung von Kunst im öffentlichen Raum. Im Jahr 2003 schlug ein Gewichtheber mit einem Vorschlaghammer auf die riesige Statue von Saddam Hussein in Bagdad ein. Beim sogenannten Leninfall 2014 wurden in der Ukraine einige der 5 500 Lenin-Statuen abgerissen. Als letztes Jahr die Statue des Sklavenhändlers Edward Colston ins Hafenbecken von Bristol geworfen wurde, schrieb der Historiker David Olusoga im Guardian: „[D]as war kein Angriff auf die Geschichte. Dies ist Geschichte. Es ist einer jener seltenen historischen Momente, deren Eintreffen bedeutet, dass die Dinge nie wieder so werden können, wie sie waren.“
Gross und Brauneis sind der Meinung, dass die Angelegenheit im deutschen Fall weniger eindeutig ist. „Wir müssen von Fall zu Fall gehen“, sagt Gross. „Eine allgemeine Regel kann es nicht geben.“ Brauneis argumentiert, dass in manchen Fällen Erklärungen ausreichen. „Manchmal müssen wir, anstatt die Vergangenheit zu zerstören, über sie lernen und dann mit ihr leben, auch wenn das unbequem ist.“
– „Göttlich begabt“. Die begünstigten Künstler des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik“ ist bis zum 5. Dezember im Deutschen Historischen Museum, Berlin, zu sehen.“

Früchtekorb, DMW 50.7.76, 46cm/64,5cm, Öl auf Leinwand, 1976 von Dietmar Moews nach Caravaggio in Milano und Springe naturalistisch gemalt
Dietmar Moews meint: Das satanische Prinzip, das Adolf Hitler herbeiführte und das die Deutschen nach dem Ende in jeder Hinsicht erschütterte, weil sie sich untergegangen, verraten und selbst als schuldig und böse fanden, ganz aus all den weltweiten Selbstverständnissen für eigene historische Größe und Menschlichkeit geschieden. Besonders in England wird immer wieder zur Animation eines britischen Selbstwertes, angesichts der deutschen Minderwertigkeiten, der DEUTSCHE NAZI aufgezäumt, wenn man sich – zumindest massenhaft – überhaupt für Deutschland interessiert. So ist auch die im GUARDIAN beschriebene Exposition der Nazikunst überhaupt in England interessant. Man muss sich nur den lebensgroßen, schlechtgemachten Bronteguss eines JOHN LENNON am Cavern-Club in Liverpool, von George M. Groutas, anschauen. Dann, allerdings, versteht man den Neid auf die enorme Meisterschaft des durch die Hitlerei belasteten Bildhauers ARNO BREKER. Einen JOHN LENNON von ARNO BREKER hätte man sicher auch in Liverpool bevorzugt.
Wie unsere heutigen Nazis arbeiten, erkennt man beim Anklicken von Wikipedia immer wieder. Da herrscht der eisere Wikipedia-Besen. Unter ARNO BREKER / Bilder wird eine Seite 1 (mit Hitler-Büste) gezeigt, alle weiteren Klicks ergeben immer nur die Seite 1, also klickt man Seite 9 an, erscheint Seite 1. So wird das geniale Werk von Breker verheimlicht. Man sähe doch gerne mal, ob Adenauer oder Max Liebermann dem BREKER genauso gut gelungen waren wie die Hitler-Portrait-Büste
Ich bestehe darauf, dass es in jeder Weise sinnvoll für Kunst und Künstler ist, geniale Werke und geniale Meister zu beachten. Diese Forderung trifft zu weiten Teilen auf ARNO BREKER und seine figürlichen Plastiken zu, die man ganz nüchtern als “ Sonderklassizismus“ bezeichnen kann, mit großer Nähe zu all den größten Meistern seit der Renaissance, von Donatello oder Michelangelo, schließlich dem Klassizismus im 19. Jahrhundert wie Jean Dominique Ingres oder Brekers Zeitgenössin, der deutschen Film- und Photo-Künstlerin Leni Riefenstahl.
Weil diese Künstler derart eindrucksvolle Werke schaffen konnten, wurden sie von HITLER persönlich besonders geschätzt. Das ist nicht anders mit großen Komponisten, wie Ludwig van Beethoven, Franz Liszt, Richard Wagner, Richard Strauss oder dem Dirigenten Wilhelm Furtwängler und dem Schauspieler Gustav Gründgens. Dies sind einige der zahlreichen Beispiele, die Hitler für seine Staatskunst bestimmte, so weit er das konnte.
Ich spare mir nun die Aufzählung all der geringeren Werke dieser großen Meister, die es gab und gibt – ich spare besonders die Aufzählung der zahlreichen kleinen Meister in der Reichskulturkammer. Und ich will auch gar keine Linie zum Kunsthistoriker Edwin Redslob, der aus der Kaiserzeit kommend in der Weimarer Republik zum REICHSKUNSTWART gemacht wurde. Was er auch unter Hitler noch etliche Jahre war. Denn auch der REICHSKUNSTWART hat mit seinem EXPRESSIONISMUS-Fimmel eine Menge begehrliche Mitläufer gefördert. Und so machten es die meisten Bildhauer und Maler in der Hitlerzeit – traten in die NSDAP ein, wurden Professoren und durften ihre Werke veröffentlichen und verkaufen. So eben auch er oben erwähnte Herrmann Scheuernstuhl (immerhin als „GOTTBEGNADETER“).
Ich weise darauf hin, dass moralische und politische Machenschaften und Rollenspiele, zwischen kriminell bis subversiv, menschenverachtend oder zynisch, eine eigene Forschung verlangen, um zu erfahren, wer Alles seinen Lehrjungen gevögelt hat, seinen Kollegen ermordet oder seine Ehefrau zum Krüppel geschlagen hat. Ob nun Michelangelo da Caravaggio ein Totschläger war oder Vincent van Gogh den Paul Gauguin fertig gemacht hat – es ist das individuelle und charakterliche von Solidarität und Menschlichkeit. Das künstlerische hängt davon nicht ab. Ein guter Geiger kann ohne Schwierigkeiten Augen ausstechen, wenn ihm danach ist.
Im Falle ARNO BREKER müssen wir der historischen Tatsache seiner großen Teils genialen Plastiken ins Auge blicken sowie, dass BREKER bereits vor der Hitlerei wie während und danach ein exzeptionell hervorragender Bildhauer war, der weltweit allerdings nicht so sehr als Bildhauer, sondern als Plastiker gefragt war. BREKER hatte noch während des ALBERT SPEER-Schnellschusses der neuen Staatskanzlei in der Wilhelmstraße, trotz einer eigenen „Großproduktions-Industrie nahe Berlin“, keine Zeit HITLERS WÜNSCHE nach BREKER-FIGUREN zu erfüllen: Deshalb gab es da in der Reichskanzlei auch nur wenige. BREKER arbeitete während der Hitlerzeit als gefragter Künstler für Auslandsaufträge. Die meisten Brachial-Figuren der Nazis mussten andere weit kleinere gottbegnadete Hitler-Künstler machen, wie der Österreicher Josef Thorak in Baldham/Mosach, der mit BREKER keineswegs erreichte, wenn man das vergleichen würde.
Werke von BREKER, die man als „Nazi-Bombastik“ auffassen könnte, insbesondere solche nach 1945 geschaffene, werden hier vom GUARDIAN nicht gezeigt. Warum? Weil es solch grobes Nazi-Auftrags-Kunstgewerbe von BREKER nach Hitler nicht gibt. Darstellungen von antiken Kriegshelden gehören seit je her zu den martialischen Herrschaftskunst-Themen, wie Motive von erfolgreicher Jagd, Salomes Schädel in der Schale, Kriegsgöttin und Krieg. BREKER steht ästhetisch vielmehr der steinalten ägyptischen NOFRETETE näher.
Und so ist es nach 1945: was der Londoner
Guardian schreibt, noch nach dem Krieg würde BREKER-ZEUG in Deutschland herumstehen, hat einen falschen Ton. ARNO BREKER war als junger, vor 1933, und nach zwölf Jahren HITLER KUNSTDIKTAT nach 1945, bis ins hohe Alter produktiv und sehr gefragt.
Immerhin hat BREKER ca. 50 Jahre ohne Hitler als Künstler Figuren geschaffen. Überwiegend Figuren, die aus Bronze ewig halten können. Und die auch in London nicht (wie in Berlin) eingeschmolzen würden, sondern an prominenten Plätzen das öffentliche Leben erfreuen würde (JOHN LENNON in Liverpool hat BREKER leider nicht gemacht).
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Es ist dumm und anmaßend über einen genialen Bildhauer zu sagen: BREKER WAR KEIN EINZELFALL. Wer sowas sagt und glaubt, hat keine Ahnung. Nur wenige deutsche Künstler der Hitlerzeit, ob GOTTFRIED BENN oder OTTO NEBEL oder ERNST JÜNGER, waren überhaupt im abendländischen Kunstkontext als DEUTSCH zu umreißen. Was ist an EMIL NOLDE deutscher als an dem furchtbaren MAX BECKMANN?
Die irregeführten heutigen Kunstdiktaturen haben sich fein in ihrem 68er Gesprudel eingerichtet. Den Bedarf nach Neuer Sinnlichkeit und Schönheit in der Kunst können sie nicht erfüllen.
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FINE E COMPATTO
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