LICHTGESCHWINDIGKEIT 431
AUS DEM MASCHINENRAUM 10 der FAZ und täglicher Kommentar
zur Medienlage von dem Künstlergelehrten Dr. Dietmar Moews,
Piratenpartei Deutschland, aus Sicht der Piratenbewegung – live
und ungeschnitten – muss auch immer die Werte der Primaten
berücksichtigen: Offenheit, Transparenz, Freiheit, Piraterie und
Rechtsstaatlichkeit, aus dem Mobilen Büro für Lichtgeschwindigkeit
aus Globus mit Vorgarten in Berlin, am Freitag, 25. Juni 2010,
Frankfurter Allgemeine Zeitung. Dazu die Internetz-Online-Lage
von BILD.DE, BMI.de sowie Phoenix, ARD-Fernsehen, ZDF,
WDR-Fernsehen, DLF, WDR 5, Bundeskanzlerin.de, dradio.de
Piratenthema hier: AUS DEM MASCHINENRAUM 10 der FAZ —
Constanze Kurz schreibt: Zukunft entsteht nicht im Technikmuseum.
Constanze Kurz, eine IT-Fachfrau und eine Sprecherin des Chaos
Computer Clubs in Berlin erklärt bürgerrechtliche Verwertungsbedenken
zur IT-Politik.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. Juni 2010, Feuilleton Seite 35:
„Die Lernphase für Politiker ist vorüber, jetzt werden die Weichen
für die digitale Gesellschaft gestellt. Die Grundsatzrede des I
nnenministers zur Netzpolitik der Regierung zeigt: Der Streit um
die Grenzen der Anonymität im Netz geht weiter.“
Bundesinnenminister Thomas De Maizière hatte zwischen den
Lokschuppen des Berliner Technikmuseums geladen und dazu
für die die Bürgerrechte einschränkende Politik schöne Worte
versucht zu finden. Außer dem „digitalen Radiergummi“, einer
Vorkehrung, die dazu dienen können soll, den privat Online
gestellten „Tagebucheintragungen“ ein Verfallsdatum mit auf
die Reise zu geben, damit später nicht eventuelle Jugendsünden
als unauslöschlich dem Autor noch nachhängen müssen.
Des weiteren wurde geschönt, „es gab die Bundesregierung den
Aufbau einer Infrastruktur in Auftrag, die prinzipiell auch die
Zenzur beliebiger Inhalte zuließ, deren Debatte um Internetsperren
ein mittleres Erdbeben ausgelöst“ hatte. De Maizière „wird sich
an seinen eigenen Worten messen lassen müssen .. dass der Staat
nur Maßnahmen in Gesetze gießen sollte, die in der digitalen
Welt halbwegs umgesetzt werden können.
Er warf die Frage auf: Wie weit darf die digitale Erfassung
unseres Lebens und unserer Persönlichkeit gehen?.. Es ging bei
der Computerwanze, im Amtsdeutsch euphemistisch, aber
technisch falsch „Online-Durchsuchung“ genannt. Diese
Spionagesoftware stieß ebenfalls auf Widerstand, wurde aber
dennoch gesetzlich erlaubt. Das beim Bundesverfassungsgericht
aufgrund einer Verfassungsbeschwerde gegen die Computerwanze
2008 entworfene neue Grundrecht auf Gewährleistung der Integrität
und Vertraulichkeit von informationstechnischen Systemen erwähnt
der Verfassungsminister (naja? Justiz!) jedoch mit keiner Silbe,
ebenso wenig, wie er versucht, die technischen Fragen wegweisenden
und klugen Urteile aus Karlsruhe mit gesetzgeberischem Leben zu
füllen…. Konsequenterweise sprach sich Merkels Minister für die
Interessen der Strafverfolger und Geheimdienste und somit für die
Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung aus. Aber die Frage,
bei welchen Gelegenheiten der Bürger sich im Netz identifizieren
muss und wann er sich anonym bewegen darf, wird schon in
allernächster Zeit ein weites Feld für Widerspruch eröffnen. Während
der Minister kategorisch dazu neigt, lieber mehr als weniger
Identifizierungspflichten anzustreben, haben Millionen von Netznutzern
die vielfältigen Freiheiten zu schätzen gelernt, die der digitale Raum
bietet. Es darf dabei nicht vergessen werden, dass gerade diese
anonymen Freiräume Aushängeschild eines freiheitlichen Rechtsstaates
sind.“
Dietmarmoews meint: Diesen letzten bewertenden Kommentar von
Constanze Kurz weise ich zurück. Es wäre an der Internetzgemeinde,
selbst die Identifikationspflichten so zu diskutieren, dass das geltende
Recht, das medienunabhängig gilt, auch weitergelten kann.
Rechtsstaatlichkeit kann nicht durch Stasi, IM, Geheimdienste,
Avatare, Pseudonyme, Anonyme, Freimauer, Geheimbünde, Rosenkreuzer,
Mafia, Camorra usw. indiziert werden. Hier ist schon notwendig
systematisch Kategorien der Abgrenzung auszuweisen und zu
debattieren.
Immerhin hatte dieser FAZ-Beitrag Aus dem Maschinenraum 10 von
Constanze Kurz dieses dringende Diskussionsverlangen exponiert.
Staatsbürger ist geradezu die persönlich-namentliche öffentliche
Freiheit, nicht eine Anonymität. Denn der BMI hat nichts dazu
beigetragen.
Produktion, Idee, Autor, Direktion, Dr. Dietmar Moews;
Aufnahmetechnik und Admin, Piratencrew Berlin