Lichtgeschwindigkeit 4846
am Mittwoch, 3. September 2014
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Die IT-Werbewirtschaft, die algorithmische Auswertung und Steuerung von Werbemitteln als kommerzielles Zusatz- und Rahmenprogramm in Video-Plattformen, schalten ab einer gewissen Nutzerquote (Klickanzahl) Werbespots zu.
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Wer einen Videoclip anschauen will, wer Information beziehen will, dem wird – wie im alten Fernsehsystem – zuvor ein Spot verabreicht.
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Rainer Stadler schreibt in Neue Zürcher Zeitung, am 2. September 2014, Seite 36, zu diesem Thema „in medias res: Werbespot vor der Hinrichtung …
Man fragt sich dabei öfters, ob die Werbewirtschaft weiss, was sie tut. Ein krasses Beispiel fiel mir am Sonntag auf.
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Bei der Analyse der Praxis, Bilder von Hinrichtungen – in diesem Fall von James Foley durch einen IS-Kämpfer – weiterzuverbreiten, stiess ich auf die Website der Agentur Reuters. Dort fand ich unter der Rubrik „most popular“ das Video mit der minutenlangen, erzwungenen Deklaration des Journalisten kurz vor seiner Ermordung. Most popular?
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Der Computer hat seine reflektionsfreie Arbeit offenbar vollbracht: was oft angeklickt wird, ist eben „most popular“. Aber nicht nur das.
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Zuvor präsentierte ein Produzent die Vorzüge seines Mittels gegen Transpiration. Ins Schwitzen geraten kann man tatsächlich beim Anschauen des Videos von der Ermordung. Die Plazierung des Werbespots basierte wohl auf reinem Computer-“Wissen“. So gerät die Medienwelt zum Irrenhaus. …“
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Dietmar Moews meint: Die billige Sündenbockjagd auf das „reflektionslose Computerwissen“ von Autor Rainer Stadler spielt hier seinen mehrheitsfähigen „Gut / Böse“-Fall vor, in dem er auf das „reflektionslose Computerwissen“ anspricht –
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„Wissen“ in Gänsefüßchen.
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Mir scheint aber wichtiger, immer wieder herauszuheben, dass digitale Bilder niemals analoge Bilder sind.
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Digitale Bilder enthalten keinerlei Echtheitsqualität.
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Digitale Bilder bestehen aus lauter Punkten, die elektronisch hingesteuert werden – ihnen liegt keinerlei analoge Wahrheit zugrunde, ihnen entspricht keinerlei seinsgebundene Wirklichkeit, weil keine Seinsbindung über die gepunkteten Bilder überhaupt möglich ist:
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Die Bindung der Punkte (Pixel) zum Bild rühren nicht von einem analogen sinnlichen Sein, sondern von einer elektronischen Steuerung.
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Wer also eine Hinrichtung, ein Messer am Hals, ein Gesicht im Angesicht der eigenen Hinrichtung, über das Internetz anschaut, hat immer „Fake“, er sieht immer Trickbilder. Er hört nicht den Todesschrei, sondern eine digitale Simulation.
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US-Präsident lässt die ECHTHEIT DES VIDEOS überprüfen.
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Wir überprüfen derweil die ECHTHEIT DER PROPAGANDA und die ECHTHEIT DER LEICHEN von MH 17, dem malayischen Flugzeugwrack des nicht aufgeklärten Ukraine-Weltkrieges.
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Wer überprüft die ECHTHEIT DER SPÖTTER?
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Wenn der Krieg ausbricht, bricht die Propaganda aus.
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Wir überprüfen die ECHTHEIT DES PRÄSIDENTEN.
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Wer den Präsident hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen
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Die Motive und Manipulationsziele, die man durch möglichst feindlich-böse Greuelabbildungen und Hinrichtungsvideos auslöst, sind regelrechte Waffen im Krieg.
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Propaganda zur psychologischen Kriegsführung und zur Aufhetzung einer erst kriegslüstern zu machenden Öffentlichkeit, herstellt und benutzt solche digitalen Machwerke. Die Propaganda stellt diese Machwerke kommentiert bereit, dass der Status „MOST POPULAR“ durch Tabuisierung, durch Verknappung, durch Skandalisierung und schließlich durch den Kick „Most Popular“ ans Ziel gebracht wird. Es wird eine hohe Zahl tendenziös angesprochener Leute zum Klick gebracht.
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Die moralische Empörung über den Werbespot ist überflüssig. –
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Jeder Mensch – der sich selbst nicht belügen will, erlebt an sich selbst, dass er sowohl im Multi-Tasking die unappetitlichsten Tätigkeiten gleichzeitig selbst tun und anschauen, anhören, riechen, schmecken usw. kann – jenseits von moralischem Gut und Böse – warum also nicht den kommerziellen Werbespot zur Hinrichtung?
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Die moralische Aufregung ist heuchlerischer BULLSHIT.
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Wir überprüfen die ECHTHEIT DES BULLSHITs.
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Aber: Ein digitales Video hat keinerlei Wahrheitsgehalt aus Seinsbindung: Es ist eine gepunktete Manipulation des Produzenten und eine dadurch hervorgerufene Schreckens-Imagination des Konsumenten.
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Heutige Videobilder und digitale Bildaufnahmen sind nur noch authentisch, wenn gleichzeitig analoge glaubhafte Zeugen des aufgenommenen Geschehens analog – also durch persönliche Anwesenheit – dir persönlich die Echtheit bezeugen.
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Schon Zeugen, nur im digitalen Fernsehen, zur Bezeugung einer Greuel-Hinrichtungsszene, hinzu gepixelt, helfen uns nicht, aus dem Dargebotenen den Wahrheitsgehalt einer Information zu beziehen: Wir können lediglich die Absicht und möglichen Motive des Senders, des Produzenten, der Redaktion, des Bereitstellers darauf zurückschließen, nämlich: dass derjenige, der dieses Video zeigen möchte, Motive damit verbindet:
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Cui bono (immer wieder sinnvoll zu fragen: Wem nützt es? Antwort: Der hat Interesse an der Manipulation!)…
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