ZUGINSFELD
Lichtgeschwindigkeit 5872
vom Freitag, 18. September 2015
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Angeblich hat der deutsche Kriegsgefangene Otto Nebel (1892-1973), Bauingenieur, Schauspieler, Maler, Dichter, Weltkriegsgrenadier an verschiedenen Fronten, den expressionistischen Text ZUGINSFELD im britischen Gefangenenlager Colsterdale geschrieben: Die Dichtung geschah.
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Die als Stiefeleinlagen beschädigten Textzettel mussten anschließend teils von Nebel nachgedichtet werden. Und der Berliner Kunsthändler Herwarth Walden veröffentlichte Otto Nebels ZUGINSFELD anfang der 1920er Jahre, auch im stilistischen Anschluss an August Stramm, in seiner Hauszeitschrift DER STURM, in mehreren Folgen.
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Der Künstlergelehrte Dietmar Moews fand ZUGINSFELD, etwa 1980, infolge einer Rezension im Feuilleton der Wochenzeitung DIE ZEIT, in der Neuausgabe von Nebels Freund René Radrizzani, Ausgabe der Edition text+kritik, hrsg. von Jörg Drews, Hartmut Geerken und Klaus Ramm „Otto Nebel – Das dichterische Werk in 3 Bänden“ in Band 1.
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Dietmar Moews vor der Ballhof-Galerie Hannover
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Dietmar Moews lebte als sehr erfolgreicher freier Maler mit einer eigenen Galerie, die er selbst gegründet hatte und 11 Jahre führte (Ballhof-Galerie Hannover) und war Mitinitiator der Internationalen voluntaristischen Initiative „Künstler für den Frieden – Künstler gegen Atomraketen“.
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Im Jahr 1980 entschloss sich Dietmar Moews ZUGINSFELD zu malen. Es war von Anbeginn klar, dass damit eine zunächst unverkäufliche lebenslange Arbeit begann.
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Als 30-jähriger erfahrener MEISTERMALER hatte Dietmar Moews, im Anschluss an sein bisheriges Werk an Tafelbildern, klare Vorstellungen, wie ZUGINSFELD zu malen sei und wie er herangehen wollte. Voraussetzung bildeten auch die großzügigen 270 Quadratmeter großen Werkstatträume in Hannover am Raschplatz.
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Dabei schwebte durchaus das Nebel-Thema „Ächtung des Krieges und der Gesellschaft, die den Krieg hervorbringt“ – unabhängig von Nebels Malerei – ästhetisch, mit Blick auf das Weltkriegs-Erinnerungsdatum 2014-2018, im Vordergrund und Hintergrund der Arbeit.
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Die Bekanntschaft Dietmar Moews‘ mit Otto Nebels Maler- und Bilderwerk erfolgte erst eher beiläufig, mit Hilfe einer früheren Sekretärin der Otto-Nebel-Stiftung und der Paul Klee-Enkel-Schwiegertochter Rita Klee, anlässlich eines Besuchs im Schweizer Bundesarchiv, wo Nebels Bilder-Nachlass sowie von Nebel versiegelte Texte zur Kunst archiviert waren.
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Nebels eigene schwarz-weiß Bild-Illustrationen zu ZUGINSFELD wurden dann in der Monografie von Therese Bhattacharya-Stettler, 1980, im Benteli-Verlag Bern, auszugsweise publiziert.
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Der Gemeine
Zuginsfeld Bild 1
DMW 286.35.80, 240/240cm
Öl / Leinwand, Schlagmetall-Vergoldung,
Sept 1980 Hannover Grünewaldstrasse 6 gemalt
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Wehrkraft im Geiste
Wer
Der Mann
Pflicht gibt ihm Zwang und nimmt ihm Kraft
Zwang gibt ihm Waffen und nimmt ihm Wehr
Nimmt er das Gewehr über
Übernimmt
Und
Untergibt es ihn
Untergebener
Überlieferter
Der Mann ist geliefert
Vorgesetzter
Zurückgesetzter
So wird der Mann versetzt
Verstellt
Verrückt
Stehen Sie still, Sie!
Rührt Euch
Kopf hoch
Finger lang
Langfinger
Brust raus
Linkes Ohr tiefer
Kinn an de Binde
Augen rechts
Beine raus
Kopf ab
Es ist rührend
Keiner rührt sich
Dieser Stillstand
Wird der Mann gerührt
Brei ist rührig
Der Mann wird gedient
Gedienter Mann wird Bediener
…
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ZUGINSFELD 27 „Man kann ja nie wissen“ DMW 548.2.99, 198cm / 198 cm, Öl auf Leinwand, in Dresden 1999 gemalt
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ZUGINSFELD 34 „Gaaas“, DMW 665.12.8. gemalt von Dietmar Moews 2012 in Berlin Öl auf Leinwand 190cm / 190cm
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ENDSPORT an der Dortmunder Westfalenhalle
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OTTO NEBEL – ZUGINSFELD-Ausstellung + Proklamation im Goethe Institut Dresden
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ZUGINSFELD in Berlin-Pankow 2010
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Dietmar Moews präsentiert seine Malerei ZUGINSFELD und den Malerdichter Otto Nebel im Goethe-Institut Dresden 2006
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Köln Südstadt, ZUGINSFELD 2014
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ZUGINSFELD zur Ächtung des Krieges und der Gesellschaft, die ihn hervorbringt,
nach Otto Nebel (1918)
gemalt von DIETMAR MOEWS seit 1980
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