Geistloses Schloss der Preussen in Berlin eingeweiht

Juni 13, 2015
Lichtgeschwindigkeit 5663

vom Samstag, 13. Juni 2015

.

IMG_1647

.

Der Bürger hat Rechte vom Gesetz und durch den Rechtsstaat.

.

Gestern wurde das Richtfest des „Berliner Schlosses“ mit staatlichem Getöse gefeiert.

.

Ich habe Rechtsstaatsrechte. Meine Rechte werden so oft verletzt, dass ich diesem Berliner Regime nicht traue. Sie zerstören die lokale Politikbindung und den Föderalismus.

.

Ich fühle mich zwischen IT-Drohnen, aktiver Käuflichkeit und Ethik schlecht geführt!

.

Privatpersonen, Organisationen, Firmen und der Staat verletzen meine Rechte. Der deutsche Staat trickst die öffentliche Meinung aus und verhindert, dass Argumente und Meinungsbildung entstehen können.

.

Und die gekaufte Wissenschaft rahmt den geistlosen Unkulturprozess mit mediokrem Personal und paradoxen Pseudo-Gutachten ein:

.

dscf0025

Globus mit Vorgarten: Berlin Alt-Pankow 2010

.

Wir hören:

.

Bürgerinitiative: Die Kämpfer und Finanziers für dieses Wiederbauwerk „Berliner Schloss“ werden als erfolgreiche „HELDEN“ im Staatsfernsehen herausgestellt, anstatt zu zeigen, dass hier Halbwissen und Inkompetenz Geld und Massenkommunikation zur Durchsetzung schädlichen Stumpfsinns durchsetzen – mit letzter Luft wurde die Kampfparole „Humboldt“ ausgerufen:

.

Bildschirmfoto vom 2013-01-28 15:41:11

.

Keiner der Propagandisten des „Berliner Schlosses“ konnte eine anständige Vorstellung entwickeln, dazu. was mehr als das raumordnende Element der Fassaden und des camouflierten Beton-Kubus‘ gewonnen werden kann. (Wie weit die Werdersche Kirche vom Klassizisten Karl Friedrich Schinkel wirklich aufgenommen wird oder das Hauptgebäude der Humboldt-Universität oder der Berliner Dom?  – all diese eisenhölzernen Wunderwerke der Architektur – und die Kronprinzenpalais und Zeughaus, das Theater?)

.

Dieses „Pseudo-Schloss“ wird ein brachiales Monument der zukunftslosen Geistlosigkeit sein. (Wir können schon mit der Umnutzungsfantasie oder der Abbruchfinanzierung beginnen).

.

Der abgerissene „Lampenladen“ wäre zumindest ein denkmalschutzwertes Gebäude einer bedenklichen Architekturphase gewesen – denn die Asbestgebäude formten einen weiten „Alex“.

.

Während jetzt die preussistische Angeberei der „Bauhelden“ nur zu retten wäre, wenn man den Dom (ähnlich Goethes Gartenhaus-Doublette von Weimar) originalgroß oben auf das Neubauschloss stellen würde: Eisenholz / Teakholz-Velours.

.

EINS „Humboldt-Forum“ soll das neue „Berliner Schloss“ zukünftig genannt werden. „Humboldt“ soll hier der Weltreisende (jüngere) Humboldt, Alexander, sein: Alexander, der romantische Explorer Brasiliens, als Inspirator eines „Humboldt-Forums“ im Berliner Schloss-Neubau-Nachbau.

.

ZWEI Berlin – historisches Hauptstadt-Stadtbild

.

DREI Deutsche Tradition von Preussens Gloria und Hohenzollerns Staatsgeschichte

.

Bildschirmfoto vom 2015-06-13 18:44:00

.

Dietmar Moews meint: Ich bin schockiert, wie die Debatte um die raumordnenden Wertsetzungen und konkreten Maßnahmen des Hauptstadtbaus bislang gelaufen sind.

.

.

Es begann mit der missglückten Bestimmung des neuen Ortes der deutschen Hauptstadt: Berlin hätte es nicht werden dürfen.

.

IMG_4802

.

Alles sprach und spricht für Keetenheuves Bonn! (Wolfgang Koeppen „Das Treibhaus“)

.

Dresden, Hamburg, München, Karlsruhe, Frankfurt am Main sind Deutschland, haben unter Preussen gelitten, und wären ein weniger belasteter Neustart ins europäische Vereinigungsdeutschland gewesen.

.

IMG_4806

.

Der Königsweg lautet: Bonn + gesamtdeutsche neue Verfassung.

.

Zu EINS: „Humboldt-Forum“ soll das neue „Berliner Schloss“ zukünftig genannt werden. „Humboldt“ soll hier der Weltreisende (jüngere) Humboldt, Alexander, sein: Alexander (1769-1849), der romantische Explorer Brasiliens, hat noch mit dem älteren Bruder Wilhelm Humboldt (1767-1835) einen leitenden preussischen Beamten als Universitätspräsident von Hegels (1770-1831) Gnaden zur Verstärkung.

.

IMG_4804

.

Was soll ausser der preussisch-deutschen Selbstbestimmung, Rückblick und Kolonialbewusstsein mit dem Humboldt-Thema geeignet sein, die Welt und die Integration Europas schmackhaft zu machen?

.

Weder Alexander noch Wilhelm von Humboldt noch Georg Wilhelm Hegel sind, ausgehend von der altehrwürdigen britischen und französischen Akademie der Wissenschaften, international beeindruckend.

.

IMG_4803

.

Leibniz (1646-1716) war der deutsche (sächsische / hannoversche) Vorkämpfer gegen die preussische Rückständigkeit in Berlin. Leibniz war der Gründer der Preussischen Akademie der Wissenschaften und der ersten Universität zu Berlin. Leibniz – Weltbürger und Weltreisender seiner Zeit, hielt lebendigen Kontakt zu den „deutschen“ Fürstentümern und deren Wissenschaftlern. Leibniz war in Paris, in London, in Wien, und konnte beim preussischen König die Bräsigkeit des Militarismus und der Religiösität durchbrechen. Leibniz bildete die frizianische Eselsbrücke zu Voltaire (1694-1778), nicht die Humboldts, nicht Hegel (1770-1831), Letzterer Recht- und Ordnung, Restauration und die Repetition des Wiener Kongress‘ aus preussischer Beamtensicht inspirierte.

.

Der angeblich auf Europa und die Welt – und auf das deutsche Weltbürger-Entfaltungswesen selbst – ausstrahlende Impuls eines „FORUMS“, wie es das „Berliner Schloss“ angeblich werden soll – ist entweder ein bespaßter Indoor-Partykeller oder auch ein Inspirationskern mit erheblicher Aufladung und Nutzbarkeit:

.

Dafür steht herausragend der Universalgelehrte und Weltbürger Gottfried Wilhelm LEIBNIZ – es ist das Lebenswerk von LEIBNIZ, dass darauf wartet, gehoben zu werden. Es liegt im Leibnizhaus in Hannover. Die Leibniz-Gesellschaft sitzt an der Nikolaikirche in Alt-Berlin.

.

Unsere Schloss-Helden haben davon keinen Schimmer.

.

Die Preussen-Propagandisten von Schloss und Humboldt scheinen nicht zu wissen, was Preussen mit Leibniz noch zu tun hätte. Der Ostpreusse Immanuel Kant steht hier als schockierende Biografie mit Weltbedeutung, was Preussen konnte: Preussen hatte seine Chance – und vergurkt: Der große Kant war lebendes Zeugnis der Vergurkung.

.

Zu ZWEI Das Stadtbild der heutigen deutschen Bundeshauptstadt wird von mehreren stofflichen Tatsachen bestimmt:

.

IMG_4805

.

Erstens ist Berlins historische Herkunft nicht annähernd so tragend, wie viele große Orte – Aachen als fränkische Kaiserpfalz, Köln des Albertus Magnus und Römerort, Magdeburg als europäische Hauptstadt des Otto I., Dresden als sächsisches Philosophiemodell von Herrschaft und Kultur, Karlsruhe als Ort der badischen Demokratie nur als Andeutung. Die preussischen Könige hielten sich bevorzugt in Potsdam auf, nicht im Berliner Schloss.

.

Zweitens ist Berlin keine bedeutende Stadtanlage, sondern ein aus den Dörfchen Berlin und Kölln zusammengewürfeltes Haufendorf, an einer jahreszeitlich wechselnden Wasserscheide von Spree und Havel.

.

Drittens wurde Berlin im Zweiten Weltkrieg derartig zerschlagen, dass es keinen Wiederaufbau, sondern einen armseligen Neuaufbau aus der Not der Zeit nach 1945 werden musste.

.

Viertens hat die Teilung und Aufteilung des unsouveränen Deutschlands, in drei Westzonen und eine Ostzone, in der ehemaligen Reichshauptstadt eine städtebauliche und sozio-kulturelle Neuauslegung erhalten: WEST war die Frontstadt der westlichen „Bundesrepublik Deutschland“ geworden. OST war die Hauptstadt der östlich-sowjetischen „Deutsche Demokratische Republik“.

.

Damit war nach der Zerstörung der Vorkriegsbaustrukturen die gesamte soziale Funktion der beiden Teile Berlins hart zerschnitten. Was zusätzlich durch den Ostberliner Mauerbau von 1961 und die militärischen „Staatsgrenzen“ durch das gesamte Restdeutschland bestätigt worden war.

.

Ost- und Westberlin blieben durch eine Gesamtumzingelung sowjetischer Sperranlagen, die Berlin umgaben, nach 1945 zwar zusammengeklammert, aber durch die militärische Staatsgrenze und die Mauer geteilt. Nur die alte S-Bahn, die Einflugschneisen und die wasserdurchflutete Landschaft dauerten als kontinuierliche stoffliche Verbindung der Stadt Berlin insgesamt. Die alte U-Bahn wurde von sowjetischer Seite abgeriegelt. Im Westberlin lebten Westberliner und „Wehrpflichtflüchtlinge“ – in Ostberlin lebte die SED-Nomenklatura. Die bedeutende Berliner Industrie sowie die ganzen Stammsitze der deutschen Weltfirmen waren gemeinsam verloren.

.

Freie Universität West und Ost-Universität seit 1949 „Humboldt-Universität“ verfolgten geistig vollkommen getrennt gegensätzliche Wissenschaftsgrundsätze, wobei die Naturwissenschaften gemeinsam blieben.

.

Ostberlin wurde zu einem „sozialistischen Hauptstadt-Stadtplan“ ausgelegt. Westberlin blieb im westlichen Wartestand – nicht mehr Produktionsort, nicht mehr Verwaltungsort, nicht mehr deutscher Herrschaftsort, aber westdeutscher Sozio-Politikort, ohne wesentliche städtebauliche Ambitionen. Man gebar aus dem Mangel die „Kiez-Szenerie“ Kreuzbergs – das alte Berliner Dorf kam wieder: Wedding blieb für sich, Spandau blieb für sich, Westend oder Grunewald. Tiergarten und Mitte – als Symbol das ehemalige Kommunikationszentrum „Potsdamer Platz“ – lagen brach. Moderne Ambitionen brachten die Nachkriegsarchitekten mit dem „Hansaviertel“, später mit dem postmodernen Spreeufer und herausgehoben, das heutige Kulturforum nahe Potsdamer Platz.

.

Wer nach Dresden kommt, erlebt, was eine hohe Lage ist, was ein heiliger Ort ist – allein von der Stadtanlage. Dresdner erhalten quasi „per Geburt Schönheit ins Blut“. Berlin ist der schlechtgemalte Rinnstein, statt die gutgemalte Schlosstreppe: Auf nach Potsdam!

.

Zu DREI: Wem die Reichshauptstadt Berlin als Fanal Preussens nicht genügt, genau an dem Ort nicht wieder anzufangen – wem die „Hauptstadt der DDR“ nicht zum Halse raushängt, weil vom Dynamo-Stadion bis zum Majakowski-Ring die von innenangerauhten Arbeitshemden den freien Atem ersticken, weil die Karl-Marx-Allee einen Privilegien-Mob verkörperte, wem die imperialistischen Botschaftsgebäude am Pariser Platz unsympathisch sind, wer sich 70 Jahre lang die bundesrepublikanischen Preussen-Elogen hat antun lassen, um dann im Potsdamer „Sanssouci“ auf Filzschuhen rumzurutschen, wen das schwarz-weiße Dress der Gesamtdeutschen Fußballer nicht an Hohenzollern erinnert, wer mehr in Kant die weltbedeutenden Universalien Leibniz‘ erkennt als beim beamtischen Hegel und trotzdem Berlin, das „Berliner Schloss“ und ein „Humboldt-Forum“ sich wünscht, wird sich auch zukünftig mit dialektischen Ereignissen abzufinden haben – die dann als „Paradoxien“ dekonstruiert werden werden.

.

IMG_4695

.

Die Vordenker und inhaltlichen Ansager für die zukünftige Nutzung des „Humboldt-Forums“ können einem nur das gerechte Grausen überstülpen.

.

Weder der nominierte Intendant, der Brite Neil McGregor, noch der Wissenschafts-Simulant Horst Bredekamp kommen zu mehr als zu leeren Behauptungen:

.

Das Humboldt-Forum ist keine zeitgenössische Wunderkammer, und das Humboldt-Forum wird das gestohlene Ehrenwort „Wunderkammer“ nicht lange missbrauchen können.

.

IMG_4696

.

Sowie die ersten Müllhalten der Artists in Residence als „Wunderkammer-Inhalte“ zur Schau gestellt werden und dazu, statt Leibniz‘ Genialität, Humboldtsche Romantik auf dem inferioren Versammlungsort des preussischen „Ordens pour le merite“, von Günther Ücker bis Durs Grünbein, als Falschgeld aufläuft, wird sich das internationale Interesse abwenden: Di hamma ooch – wird der stolze Sachse sagen. (Das Grüne Gewölbe im Dresdner Schloss enthält die Wunderkammer von August dem Starken Liebhaber).

.

POSTSKRIPTUM: Bereits bei der Neugestaltung des ehemaligen Reichstagsgebäudes – jetzt der „Deutsche Bundestag“ im Berliner Regierungsviertel, wurde, mit geradezu mafiotischer Härte durchgesetzt, dass alle die Zerstörung von 1945 überstandenen Innenausbauten, Sekundärarchitektur, Holzpaneele, Dekorationen, Wandgestaltungen, – einst von Paul Wallot und Otto Gussmann geschaffenn – die noch heute existieren, verheimlicht wurden.

.

Alle diese harten Fakten in die Fach-Diskussion über die neue Ausgestaltung (nach 1990) des Reichstags überhaupt, die erwogen und diskutiert werden konnten, wurden von der Bundesregierung unterdrückt, Die denkmalgeschützten Auslegungen des Architekten Paul Wallot und des Innenarchitekten Otto Gussmann blieben  – natürlich –  in den 1990er Jahren mit staatlicher Gewalt spurlos beseitigt.

.

So ist es mit der gesamten Innengestaltung des „Berliner Schlosses“ ebenfalls. Es wurden viele original erhaltene Elemente der Innenarchitektur unterdrückt und überhaupt nicht zur Diskussion zugelassen. Was wir jetzt bekommen, ist ein amorpher Stahlbetonklotz – außen wie innen ohne Geist. Wer es so möchte – bitteschön – auch ohne deutschen Geist: Wer in Deutschland nicht Geist abmahnt, kommt gar nicht erst zu Fragen eines deutschen Geistes (was das ist?)

.

2004_goethe_bruecke1

DIETMAR MOEWS auf der Augustusbrücke vor der Dresdner Frauenkirche

.

Ich eröffne die Diskussion zur Frage, was ist deutscher Geist bei Leibniz? Was ist sächsischer Geist bei Leibniz? Was ist hannoverscher Geist bei Leibniz? Was ist preussischer Geist bei Leibniz? Was ist Geist zu Stadtentwicklung und Architektur?

.

IMG_1654

.

Was die „beste aller Welten“ bei Leibniz im „Satz vom zureichenden Grunde“ ist, wird auch der Laie nachempfinden können: Eine Honigsaugung.

.

IMG_1647

.

Indem ich Ihnen ein langes Leben wünsche, sparen Sie auf diese Weise ganz erheblich.

Abonnement auf Lebenszeit für EURO 500,- (oder entsprechender Landeswährung)

Einzelpreis oder Abonnement inkl. Versand EURO 12.-, Schüler bei Selbstabholung EURO 4.-

.

IMG_2950

Abonnieren Sie mit Namen, Postanschrift, Ort, Datum, Unterschrift sowie EURO 500 zur Verrechnung bei:

PANDORA KUNST PROJEKT

zu Händen Dr. Dietmar Moews

Mainzer Straße 28

D-50678 Köln am Rhein


Erdogan Revolution bei Türkei-WAHL

Juni 3, 2015
Lichtgeschwindigkeit 5634

vom Mittwoch, 3. Juni 2015

.

sportflagge_tuerkei_golf

.

Am kommenden Wochende, am 7. Juni 2015 wählt die Türkei ihr Parlament. Wieder wird die AKP die stärkste Partei werden. Doch das reicht Erdogan nicht. Er schlägt um sich, um sein Machtziel zu erlangen: ein Präsidialsystem.

.

Die meisten in Deutschland lebenden Türken sind wahlberechtigt. Es sind Fernwahlmöglichkeiten geschaffen worden, von denen viele Gebrauch machen und ihre Stimme abgeben. So ist es demokratisches Prinzip – und die im Ausland lebenden Türken sehen besonders durch Erdogan eine praktische politische Aufwertung für sich selbst in der weiten Öffentlichkeit.

.

IMG_4783

Neue Zürcher Zeitung am 26.Mai 2015

.

Die Welt.-Online berichtet unter dem reißerischen Titel „MEINUNG“ von

List und Beschimpfung sollen Erdogans Sieg sichern“

… Die bevorstehenden Wahlen in der Türkei sind von großer Bedeutung und wohl auch schicksalhaft. Dieses Mal geht es nicht nur darum, wer als Sieger hervorgehen und die meisten Sitze gewinnen wird, um damit die Regierung bilden zu können. In dieser Hinsicht sind die Ergebnisse im Großen und Ganzen vorhersehbar. Die herrschende AKP (Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung), die die Türkei seit November 2002 regiert, wird die meisten Sitze erringen – Umfragen zufolge mit 42 bis 44 Prozent der Stimmen. Die führende Partei festzustellen ist daher nicht schwierig…“

.

sportflagge_tuerkei_golf

.

Dietmar Moews meint: Erdogan benötigt für seine Revolution, über die demokratische Wählerzustimmung die türkische Verfassung und die Gesellschaftsordnung zu einer Präsidialherrschaft zu ändern, die große Parlamentsmehrheit.

.

Es hängt von der Anzahl der Stimmen für die HDP ab, ob der listige und erfolgreiche Erdogan seinen Traum von der Umwandlung des politischen Systems der Türkei in ein präsidiales System wahr machen kann.

.

Der wirtschaftliche Schwung der vergangenen Jahre wird von den meisten Türken nicht klar gesehen:

.

Wem die Rechtssicherheit egal ist, muss doch die ökonomischen Hypotheken sehen. Der konfrontative Präsident, gegen den Westen, die Zensurierung des Internets, die Politisierung der Justiz, die Inhaftierung regierungskritischer Journalisten – die Verhängung milliardenschwerer Bußen gegen Medienhäuser, welche Denkfaulheit nicht als Tugend verstehen, sind ungeeignet, Vertrauen in den Rechtsstaat zu schöpfen – während Erdogan von Scharia spricht.

.

Chronische Leistungsbilanzdefizite sind hausgemacht, und Erdogan, der wenig von Ökonomie versteht, stützt sich auf den Zustrom ausländischen Kapitals für seine gigantomanischen Bauprojekte, die dem Land Schulden bringen.

.

Die Zähmung Erdogans wäre für die Türkei besser als eine Revolution eines außer Kontrolle geratendes Präsidialsystems bei den Parlamentswahlen.

.

Was immer sich die deutschen Türken denken mögen, sollten sie selbst überlegen, welche Tendenz, eine asiatische oder eine europäische, für die große Türkei wünschenswert ist?

.

Die große historische Weltstadt Istanbul war mal als Byzanz und als Konstantinopel die Hauptstadt Europas als Weltereignis. Die heutige Erdogan-Türkei dagegen liegt hauptsächlich in Klein-Asien (Anatolien), hat geopolitisch eine asiatische Ausrichtung, nach Persien, Georgien, nach Arabien und Israel, nach Russland.

.

Erdogan selbst ist ein in Batumi (Georgien) gebürtiger Türke.

.

Im April 1998 wurde Erdoğan vom Staatssicherheitsgericht Diyarbakir wegen Missbrauchs der Grundrechte und -freiheiten gemäß Artikel 14 der türkischen Verfassung nach Artikel 312/2 des damaligen türkischen Strafgesetzbuches (Aufstachelung zur Feindschaft auf Grund von Klasse, Rasse, Religion, Sekte oder regionalen Unterschieden) zu zehn Monaten Gefängnis und lebenslangem Politikverbot verurteilt. Anlass war eine Rede bei einer Konferenz in der ostanatolischen Stadt Siirt, in der er aus einem religiösen Gedicht, das Ziya Gökalb zugeschrieben wurde, zitiert hatte:

Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.“ – Recep Tayyip Erdoğan

Am 24. Juli 1999 wurde Erdoğan aus der Haft entlassen.

.

Die Orientierung der Türkei unter Erdogan wurde ausdrücklich von Europa und von der E U weg gerichtet. Stattdessen wird eine moslemisch-fundamentalistische Lebensweise, mit Ankara in Anatolien, etabliert.

.

Die heutige Türkei macht den Spagat der staatlich-gesellschaftlichen Entwicklung zwischen der rückständigen anatolischen Turkbevölkerung, der kurdischen Separatisten, zahlreichen gesellschaftlichen Zugehörigkeiten und den istanbuler Bildungs-Europäern.

.

ZUGINSFELD am 19. Juli 2014 in der Mainzer Straße nördlich Eierplätzchen: DIETMAR liest OTTO während FRANK fotografiert, STREET ART KÖLN 2014

ZUGINSFELD am 19. Juli 2014 in der Mainzer Straße nördlich Eierplätzchen: STREET ART KÖLN 2014

.

Erdogan bildet dabei die persönliche Führungsklammer über einen religiös-säkularen und militärischen Machtstil, der mit Pascha und Sultan karikiert wurde – der aber insgesamt ein Erfolgsmodus unter der bisherigen Staatsform werden konnte.

.

Das prakisch nicht unabhängige Gesetz bzw. die Militärherrschaft und die sozial-politische Willkür gegen diverse türkische Kurden zeigen die harten Grenzen gegenüber der europäischen Rechtsstaats-Konzeption. Jetzt wird erstmalig erwartet, dass viele Kurden, die Erdogan als Waffenlieferand für ISIS gegen die Peschmerga sehen, nicht mehr AKP wählen werden.

.

Wenn Erdogan die kommenen Wahlen gewinnt und die Verfassung ändern kann, würden damit wichtige Grundlagen des bisherigen Erfolges der Türkei verändert – Frage ist also:

.

Ist ein ERDOGAN-Staat besser als die bisherige türkische Demokratie?

.

sportflagge_tuerkei_golf

.

Indem ich Ihnen ein langes Leben wünsche, sparen Sie auf diese Weise ganz erheblich.

Abonnement auf Lebenszeit für EURO 500,- (oder entsprechender Landeswährung)

Einzelpreis oder Abonnement inkl. Versand EURO 12.-, Schüler bei Selbstabholung EURO 4.-

.

18

Abonnieren Sie mit Namen, Postanschrift, Ort, Datum, Unterschrift sowie EURO 500 zur Verrechnung bei:

PANDORA KUNST PROJEKT

zu Händen Dr. Dietmar Moews

Mainzer Straße 28

D-50678 Köln am Rhein


Der schwule WOWEREIT steigt nach 13 Jahren vom Schuldenberg Berlin

Dezember 11, 2014

Lichtgeschwindigkeit 5177

am Donnerstag, 11. Dezember 2014

.

IMG_3962

.

Nach 13 Jahren Amtszeiten ist der Berliner Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit, 61, (SPD) zurückgetreten. Wowereit hinterlässt einen Schuldenberg von 68 Milliarden Euro Staats-Schulden. Der Berliner Senat wählte den SPD-Senator Michael Müller zum Nachfolger von Wowereit.

.

Die ehemalige DDR war im Jahr 1989 an 11 Milliarden DM Refinanzierungslücke (Überschuldung) pleite gegangen –.

.

IMG_3951

.

Als Wowereit in Berlin antrat, hatte das Bundesland Berlin ca. 38 Milliarden Schulden. Jetzt, nach 13 Jahren, sind die Schulden quasi verdoppelt.

.

Die Lage ist unverändert ernst in Berlin. Wowereit hat mit seinen Regierungen und vielen Senatoren an der Berliner Armutssituation keinerlei strukturelle Verbesserungen initiiert oder verwirklicht.

.

IMG_3838

.

Heutige Nachrufe und Abrechnungen mit Wowereit zählen einige lustige Schoten auf, wie „ich bin schwul und das ist auch gut so“, die wir dem Stammtischpolitiker Klaus Wowereit („Berlin ist arm, aber sexy“) verdanken und genügen sich:

.

IMG_3769

.

Es sei nun Zeit für uns und für Berlin, in die Zukunft zu schauen, anstatt zurück. Genau so lautet die massenmediale Versoßung der politischen Anforderungen, die eine lebendige freie Demokratie braucht um weiter abzustürzen: HEDONISTEN – egal ob schwul oder asexuelle – hauptsächlich Erleichterung und Selbsterleichterung, statt sich um sich selbst sorgen und kümmern.

.

.

Dietmar Moews meint: Das nach 1989 zusammengetretene Berlin hatte die entlebte Subventionsinsel Westberlin und die leblose Subventions-SED-Kaderstadt Ostberlin und damit Bewohner, denen ihr gewohntes Leben normal vorkam, ohne dass sie die Kartoffeln anbauten, die sie aßen.

.

Die hinzugekommenen inspirierten Regierungsbürokraten werden von ausländischen Touristen und Studenten ausgeglichen – das hat zumindest Was über Kreuzbergs und Weddings Türken hinausstrahlendes Streben:

.

Auf nach Neukölln und Marzahn!

.

So kam Klaus Wowereit, das Unterklassenkind mit der Antwort auf die Frage, „Was kann ich werden?“ an dem Motto „Aufstieg durch Bildung“ haarscharf vorbei, indem er seine persönliche soziale Wesensart als gut geeignet fand, „Aufstieg in der SPD ohne Bildung durch Wählbarkeit“.

.

Ein Berufsparteipolitiker in der SPD muss stets die sozialen Wählbarkeits-Schnittmengen zu seine Gunsten bewegen können. Z.B. muss sich ein SPD-Politiker nicht durch einschlägiges Bescheidwissen, schon gar nicht durch Besserwissen hervortun, sondern besser ist, lustig und freundlich sein und nichts sagen.

.

.

Immer, wenn die Genossen zusammensitzen und um die Sozialdemokratie ringen („um Posten gegeneinander kämpfen“), war Klaus Wowereit stets lustig und ragte am Mettbrötchenstand qua Körpergröße schön aus den Genossen hervor und verteilte sanfte Blicke.

.

Wowereits „Schwulsein-Ansage“ bei Amtsantritt verlangte niemand etwas ab, keinerlei Verhaltens- oder Gedankenänderung, gab aber soviel Stoff zum Reden, dass politische Fragen von Anbeginn und immer zu kurz kamen, wenn er auftrat.

.

.

Wer die Schwulesein und -Genderpolitik objektiv betrachtet, kann darin natürlich ein gesellschaftliches Feld sehen, das – insbesondere mit der Kompetenz Betroffener – auf die Agenda gesetzt werden kann. Nur, das machte der Regierende Bürgermeister Berlins, Wowereit, überhaupt nicht. Er erschien beim Christopher Street Day-Umzug genauso wie bei Zuses Computer-Jubiläum oder beim Avus-Rennen, beim Atomreaktor am Wannsee wie im SPD-Bundesvorstand – Wowereit schaukelte als Sektglashalter grinsend umher und war freundlich.

.

IMG_0636

Darin Bundeskanzlerin Merkel ähnlich, grinsen, Luftballons starten, gedächtnislos herumgrinsen und eine fernöstliche (protestantische) Genügsamkeit an den Tag legen. Das hieß bei Wowereit, sein Schwulsein war keineswegs sein Thema, z. B. politische Fragen des Privatseins oder der Familien- und Sozialpolitik zu „outen“.

.

.

Ähnlich „sexlos“ wie die Kanzlerin trug Wowereit seine Geduldsnummer durch und ließ sich auch anmerken, dass es nicht Genuss ist, sondern eine freiwillige Selbstaufopferung, täglich morgens aufzustehen, noch Akten lesen, sich freche Fragen stellen lassen, Leute treffen, die nicht lustig sind, schließlich doch nicht wirklich viel zu moderieren zu haben, was nicht von selbst den Bach runtergeht:

.

Man findet Klaus Wowereit nicht als bundesweiten Wahlkampfredner in SPD-Wahlkämpfen, man hört oder liest keine Fortschreibung der über 150-jährigen Industriewelt-Sozialdemokratie in der IT-Revolution.

.

Man findet in Wowereits Schwulsein nicht einmal eine Freizeitidee für das Ausleben junger Männer, im Unterschied zu Mädchen und jungen Frauen. (Nicht, dass das nicht völlig verschiedene Bedürfniskulturen sein müssten und hier Gleichheits- und Gleichsetzungspostulate der glatte Rückschritt waren).

.

Wie absurd und frauenfeindlich ist das Quotendenken unter emanzipatorischem Aufklärungslicht, wie es auch Wowereit vertritt – eigentlich nur aus Gleichgültigkeit, immer im schlüpfrigen Mainstream mitzupaddeln.

.

IMG_2987

.

Was interessierte Wowereit, wie Verteilungskämpfe um die begrenzten Sonnenplätze manipuliert werden? Gar nicht, solange er seinen Sonnenplatz für sich selbst mit seiner Selbstdarstellung erfolgreich schaukeln konnte.

.

Kurz, Wowereit hatte gute Chancen, als Berliner, im vereinigten Berlin, als freundlicher Platzhalter der geballten Unzufriedenheit aller Berliner Bürger, im Genieverdacht gegen sich selbst („lieber ein schlechtgemalter Rinnstein, als eine gutgemalte Schlosstreppe“), eine SPD-Mitte hinzujonglieren, ungeachtet der Kluft zu der steigenden Beachtung Berlins als Bundeshauptstadt. Wowereit stand dann daneben, zwei Köpfe Merkel überragend mit auffälligem Schlips, und nickte freundlich ab.

.

Wowereits Positionierungen mit angedeuteten Ambitionen auf die Bundes-SPD waren so leer, dass er es sehr bald nur noch Bundesratsstimme spielte, aber keine weitere Arbeit hineinsteckte.

.

Aufstieg durch Bildung“ – ja, Herzensbildung. Das trägt. So wurde Klaus Wowereit stets sowohl von der Bürgerbasis wie von der SPD-Bezirksbasis, wie auf den Parteiebenen als schmerzbefreite Schnittmenge mehrheitsfähig. Und er war es, ohne sein Wissen, sein Können, seine berlinpolitischen Herausforderungen an sich verhaltensändernd heranzulassen.

.

Die Lausitzring-Baustelle hat Wowereit genauso sexuell erregt wie der Flughafen, die Berliner Banken-Abrechnungen haben ihn nicht mehr in die Bütt gebracht als das Türkenproblem seines Finanzsenators Sarrazin. So ein Regierender musste den Alt-SED-Bonzen nicht im Wege stehen und den Türken nicht unhöflich kommen, im Abgeodnetenhaus ab und zu sitzen und freundlich in die Runde nicken, aber keinem einzigen Fachsenatoren jemals auf die Finger schauen.

.

Klaus Wowereit war ein Papst von Berlin. Das war, was man gekauft hatte, was allerdings nicht bezahlt werden kann. Aber so hatte Berlin eine „auskömmliche“ Art, die wie die Drohnen bei Wilhelm Busch den Honig von Außen in den Arsch geblasen bekam.

.

.

Diese Zeit geht jetzt zuende. Jetzt wird Personal kommen, dass sich durch Leistungsfähigkeit, Professionalität und Einsatz hochkämpft. Damit wird der sozial-religiöse Apartheidskampf zwischen den Heiden und den hartleibigen Protestanten und den westlichen Katholiken zu ganz neuen Auseinandersetzungen führen müssen. Moscheenbau und Asylrecht ist dann nicht das Thema.

.

Anders als über 13 Jahre mit Wowereit heißt es dann auch ausdrücklich, nicht mehr nur diskret: Wer zahlt, bestimmt.

.

.

und BESTELLEN,

subscription to Dietmar Moews Abonnement von Dietmar Moews un abonnement à Dietmar Moews

Blätter für Kunst und Kultur erscheinen in loser Folge im Verlag Pandora-Kunst-Projekt Köln

Blätter Neue Sinnlichkeit

.

IMG_2950

Indem ich Ihnen ein langes Leben wünsche, sparen Sie auf diese Weise ganz erheblich.

Abonnement auf Lebenszeit für EURO 500,- (oder entsprechender Landeswährung)

Einzelpreis oder Abonnement inkl. Versand EURO 10.-, Schüler bei Selbstabholung EURO 2.-

Abonnieren Sie mit Namen, Postanschrift, Ort, Datum, Unterschrift sowie EURO 500 zur Verrechnung bei:

PANDORA KUNST PROJEKT

zu Händen Dr. Dietmar Moews

Mainzer Straße 28

D-50678 Köln am Rhein

.