Als gäbe es den freien Politiker: MATTHIAS GREFFRATH

Juli 3, 2014

Lichtgeschwindigkeit 4618

am Donnerstag, 3. Juli 2014

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ZUGINSFELD 27 "Man kann ja nie wissen" DMW 548.2.99, 198cm / 198 cm, Öl auf Leinwand, in Dresden 1999 gemalt

ZUGINSFELD 27 „Man kann ja nie wissen“ DMW 548.2.99, 198cm / 198 cm, Öl auf Leinwand, in Dresden 1999 gemalt

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Es gibt wenige Mitdenker in deutscher Sprache, denen ich was abgewinnen kann. Einer ist schon immer und verlässlich Matthias Greffrath: er hatte heute in der Frauenzeitung taz eine „SCHLAGLOCH“ genannte Überlegung.

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Engel mit Hornbrille. Wie könnte man die ausgedörrten Parteien dazu bringen, etwas zu riskieren?“, Die Tageszeitung vom 3. Juli 2014 Seite 10, MEINUNG + DISKUSSION

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Greffrath reklamiert, dass die Parteien tun und tun müssen, was bei Wählern akzeptiert wird. Darüber, daneben, oder gar dagegen können von den Parteien keine politische Initiativen erwartet werden, selbst wenn die Parteien aus dem professionellen Wissen heraus oft bessere oder notwendige parlamentarische Akzente oder gar Gegensteuerung bringen müssten.

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Geffrath schreibt: “… Der Mann fehlt mir … Generalsekretär …zwischen Linksalternativen und den Betonköpfen in Partei und Regierung operierte, dem Kanzler zusetzte, der sich von „Umweltidioten“ nicht seine Atompolitik kaputtmachen lassen wollte, den Traditionalisten, die alles nicht wahrhaben wollten, nicht die Krise der Erwerbsgesellschaft, nicht das Ende der Wachstumsphase, nicht die „Neue Soziale Frage“.

Bei den Linksalternativen warb Glotz für die Logik des Machterwerbs,bei den Funktionären der SPD für eine Mittelschichtsversion des „demokratischen Sozialismus“. Er konnte Analyse, Gespür für Notwendigkeiten und Machtoptionen zusammendenken, gepeinigt von der Drohung einer „grünen“, später einer „linken“Abspaltung.

Die Entpolitisierung durch die 80er Jahre, der grassierende Unwille, eine Zukunftsperspektive ohne Wachstum zu denken,die kulturwissenschaftliche Verdünnung der Intelligenzija – all das hat den Drang junger Talente zur Politik rar werden lassen. Vor allem aber ist die Membran zwischen kritischen Intellektuellen, engagierten Wissenschaftlern, Publizistik und den auf Sicht fahrenden Parteien verhornt. …

Parlament und Presse wenden der Zukunft den Rücken zu -wie soll da aus sozialdemokratischer Braunkohle, Schimären vom grünen Wachstum und linker Rechenschwäche ein gemeinsames Projekt entstehen?

Ich bin sicher, die linke Meinungsführerschaft könnte neu gewonnen werden,wenn die drei Sozialdemokratien mit Projekten wie einem hypermodernen, aber dezentralen Energiesystem, einem Umbau der sozialen Sicherungssysteme auf Steuerfinanzierung, einem kommerzfreien Pflegesystem, einer Entföderalisierung und Entbürokratisierung ders Bildungswesens in die Wahlkämpfe ziehen würden.

Und wie könnte man die Parteien dazu bringen, etwas zu riskieren in diesem reichen Land? …

Wenn wieder eine halbe Million heller Bürger in die großen Parteien einträten und dort die Diskussion entfachen und die Eliten ablösen … Vielleicht reicht ja eine kritische Masse von 50, 60 aktiven Menschen in jedem Wahlkreis, die den Abgeordneten die Bude einrennen, im Wahlkreis wirksam bekannt machen, wen sie für wählbar halten, und dessen Performance dokumentieren: mit ein wenig Geld, guten Ideen und überraschendem Marketing einfach mal so tun, als gäbe es den freien Politiker…“

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L1010327

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Dietmar Moews meint: Bitte in der taz nachzulesen, was Greffrath da denkt. Entföderalisierung? – ohne mich. Egal.

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Matthias Greffrath denkt folgerichtig auf die Seinsbindung von kommunikativen dynamischen sozialen Prozessen hin.

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Greffrath denkt zur praktikablen Politik hin: Nicht, was wünsche ich? Sondern: was kann ich wissen? Soll ich tun? Darf ich hoffen? Was geht mit Menschen? Und er weiß, wo die schwache Stelle ist:

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Wo sind die jungen politisch Begabten, die bereit sind, den Bettel aufzumischen? Denn die heutigen Parteien haben Begabtenvernichtungsmechaniken – wer ist so masochistisch, sich die private Existenz durch tief durchgreifende Zersetzungstechniken vernichten zu lassen?
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