Lichtgeschwindigkeit 6155
Vom Mittwoch, 6. Januar 2016
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Pierre Boulez, Komponist, Salonpersonnage, Musikpolitiker und Dirigent, geboren am 26. März 1925 in Montbrison, Département Loire, France, gestorben 90-jährig am 5. Januar 2016 in Baden-Baden, Deutschland.
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Die Elogen in den aktuellen Nachrufen sind eine machtbewusste musikpolitische Kulturschande der deutschen Salonpersonnage. Die Nachrufer sollen täglich am geöffneten Schlafzimmerfenster Musik von Boulez zur Frühgymnastik anhören, ab und zu etwas Adorno-Musik und Alban Berg.
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Boulez studierte bei dem Sondermusiker Olivier Messiaen in Paris und stieg anfang der 1950er Jahre in die von den Allierten gesteuerte Kulturpolitik, konkret der Umerziehungs-Musikpolitik der „Neuen Musik“ ein, mit der Musik Concrète und besuchte 1952 erstmals die Internationalen Ferienkurse für Neue Musik in Darmstadt. Dort wirkte er 1955–1967 als Dozent und als Dirigent des Darmstädter Kammerensembles. Boulez wurde also bereits als 25-jähriger zum staatlichen Musikfunktionär für die Salonpersonnage in Deutschland.
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Da niemand die aleatorischen Klangcollagen von Boulez spielen und dirigieren wollte, benutzte Pierre Boulez seine offizialen Verbindungen der Salonpersonnage dazu, selbst als Dirigent seiner eigenen „Kompositionen“ für Aufführungsfinanzierung sorgen zu können – seitdem steht Boulez „Musik“ auf den Staatlichen Musikagenden und Rundfunkprogrammen in Deutschland: Das die unechte Salonpersonnage Kampftruppe, die Richard Wagner von Boulez, Schlingensiff und Klaus Staeck braucht.
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Instrumentalisten, Ensembles, Solisten, Orchester, erhalten bezahlte „Gigs“, wenn sie Boulez spielen, Professuren werden im Namen der „Neuen Musik“ vergeben (ein anderer Funktionär der Nachkriegsmusik-Politik, Hans-Werner Henze, erklärte noch unlängst vor seinem Tod: „Um die nächsten 50 Jahre Neue Musik ist mir nicht bange. Denn wir haben die 50 wichtigsten Professuren für Komposition besetzt“).
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Man versammelte sich über die deutschen Staatssender von ARD, Deutschlandfunk und ZDF unter der Kampfparole des CIA und des KGB und des Schlüsselmannes ADORNO zum Stichwort „Umerziehung der Deutschen nach dem Krieg“ mit der sogenannten Frankfurter Schule, einer westliche Marxismus-Religion, einer angeblich kritischen Theorie, einer Psychoanalyse und dem Machtprinzip:
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„Die Partei hat immer Recht“. (und wer Recht hat, der hat immer Recht).
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Das auf der Hand liegenden Elend der Musik des zwanzigsten Jahrhunderts in und aus Deutschland bediente sich deshalb mit anderen Komponisten, den US-Amerikanern, den Russen und der im weiten Feld der im technischen Fortschritt herauskommenden Popmusik.
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Serielles, Klang-Collagen, Alleatorik oder gar Zwöftontechnische Werke wurden auf das Hörererlebnis heruntergestuft – NIEMAND WOLLTE UND WILL DAS HÖREN, außer die Salonpersonnage und ihre Familien, die als Teil der staatlichen Diensklasse unweigerlich an Professor Unrat und Heinrich Manns Untertan erinnert.
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John Cage ließ den Klavierdeckel nach 4.33 klappen – und das war’s. Wer dagegen mal Thomas Schmidt-Kowalski von 2010 oder Ladislav Kupkovic von 2014 hört, weiß, was wir Bach, Puccini, Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Schumann, Tschaikowski, Berlioz, Schostakovic und Leonard Bernstein zu verdanken haben.
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Problem mit der Boulez-Funktionärsmusik der Salonpersonnage ist, dass kein Mensch das hören möchte. Junge Kompositionsstudenten müssen an deutschen Musikhochschulen solche „Neue Musik“ als Pflichtübung für Prüfungen annehmen, erhalten dafür Preise und Schallplatten-Finanzierungen – ganze Ensemble werden von den deutschen Staatssendern finanziert, Festivalprogramme durchgesetzt.
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Die Musikpolitik der 68er unterscheidet sich gegenüber dem Stalinismus darin, dass Fotoalben nicht von der Geheimpolizei auf missliebige Musiker hin gefilzt werden – ungelogen – das machen diese Musiker aus Verwertungsbedenken selbst. Man kann es überall lesen, wenn bei wikipedia steht, wer was mit wem gespielt hat und was vom tatsächlichen Lebenswerk alles weggelassen wird.
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Man kann Sonntag nachts im Deutschlandfunk anhören, welche Aleatorik uns als staatlich verordnete Neue Musik da ausgesendet wird – meist ist das schreckliche Zeug als „Neu“ gekennzeichnet, allerdings bereits 30, 40, 60 Jahre alt.
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Noch immer erzählen Musikpolitiker, hier seien die konventionellen Hörgewohnheiten entscheidend – man habe sich eben an die Neutöner noch nicht gewöhnt.
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Die Wahrheit ist, auch solche Musikanten gehen nach dem Stadel nach Hause und legen sich erstmal eine schöne tonale Platte von John Lennon auf.
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Wir haben jetzt die Gelegenheit noch ein letztes Mal den Klangschrott von Boulez anzuhören, indem wir die staatlichen Nachrufe anhören. Ich muss hier ganz klar für resignierte noch lebende oder bereits tote Komponisten sprechen, denn Politiker wie Boulez haben viel Genie, Begabung und Musikerseelen vernichtet. Die Salonpersonnage hat Musiker vernichtet.
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