Lichtgeschwindigkeit 6692
Vom Donnerstag, 28. Juli 2016
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Ein Jugendfreund hatte an seiner Zimmertür eine Notiz in Augenhöhe angebracht, folgenden Wortlautes:
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Friedlichsein ist schön.
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Auf mich wirkte dieser Appell so, als erinnere sich der Zimmerbewohner damit selbst an den ihm betonungswerten Satz und nicht so sehr als Begrüßung eines Besuchers. Mochte seinen Eltern oder seinem Bruder gelten? Er hat ihn möglicherweise auch bei Gelegenheit memoriert, ohne dafür auf ein Türschild angewiesen zu sein.
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Ich weiß nicht mal, ob der Freund, den ich sehr sympathisch und intelligent fand, ein Unfriedlichkeit nicht leiden mögender bzw. eigene Unfriedlichkeit oder zu oft Mühe damit habender, friedlich zu Anderen zu sein, Mensch war – egal.
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Wir kamen angelegentlich dieses Zettels „Friedlichsein ist schön“ auf Nietzsche bzw. er hob Friedrich Nietzsche als ihn faszinierenden Autor und Mensch bei dieser Gelegenheit hervor, und er lieh mir seinen Nietzsche-Band KRÖNER „Der Wille zur Macht“; während ich stets einen völlig zerschrundenen Reclamband „Also sprach Zarathustra“ bei mit trug.
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Beide Bücher habe ich heute noch in meiner Bibliothek und müsste hier eigentlich Vieles dazu sagen – andermal.
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In Nietzsches Jugendschriften und Briefen las ich erstmalig das Wort „Hundstage“. Nietzsche gebrauchte es in Verbindung mit Ferienzeiten und Schulferien, besonders, als er in Schulpforta, im Zisterzienser Kloster direkt am Saalestrand, bei Naumburg, im Internat verbrachte, schon als Kind extrem kurzsichtig und als Tutor seiner Mitschüler in Griechisch und Latein von den Professoren höchst geschätzt.
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Ich habe Nietzsche studiert, dessen sämtliche Schriften und Texte sowie den immensen Nachlass an Notaten, oft unbezeichneter Quellen und oft aus Sekundärliteratur abgeschrieben. Der Nietzscheleser muss bei Nietzsche keine Philosophiegeschichte oder große Vorkenntnisse haben – Nietzsche ist der voraussetzungslose Philosoph.
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Und Nietzsche ist der aphoristische Autor, einfach, weil er so extrem schlechte Augen hatte, dass Lesen wie auch Schreiben schon nach kurzer Zeit unakzeptable Schmerzen – vom Hundertsten ins Tausendste – verursachten.
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So schrieb Nietzsche selbst immer ganz kurz und prägnant – einer der großen Meister in der deutschen Sprache, neben Friedrich Hölderlin und Heinrich Heine.
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Ich habe Nietzsche verstanden und eine eigene Nietzsche-Paraphrase, das Nietzsche Melodram „Der zarte (harte) Nietzsche“ und einen Nietzsche-Roman „FELIX MENDEL, der verspannte Ich-Tänzer“ verfasst:
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„Der zarte (harte) Nietzsche“ – das ist die sinnliche Umsetzung von Nietzsches LÜGEN-Kritik und von Nietzsches „Kunst der Lüge“.
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Doch HUNDSTAGE?
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Ich wusste nicht, was Hundstage bedeuteten. – Sie bedeuten noch immer die besondere Sternenhimmel-Konstellation mit dem Sternenbild des Hundes.
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Dietmar Moews meint: Sternbilder und Sternenhimmel kamen in meiner Schul- und Lehrzeit nicht erinnerlich vor. Die verschiedenen Sternehimmel-Abbildungen die in meinem Diercke-Atlanten jeweils doppelseitig zu betrachten waren, konnten meine Geduld nicht ansprechen. Viel mehr als Polarstern, Großer Wagen, Sirius – war nicht angekommen. Wohl, weil mich die Sterne nicht interessieren, zwar Sternschnuppen und ferne Satelliten auf ihrer Bahn einen großen Reiz ausüben. Aber ich lebe bevorzugt in der Großstadt, wo stets zu viel Licht herrscht, als dass ein klarer Nachthimmel mehr als die hellsten Himmelskörper zeigt und – ich bin fast so kurzsichtig wie Nietzsche, der mein Lebensalter und die hinzukommende Altersweitsichtigkeit ja nicht erlebte. Nietzsche wurde nur 56 Jahre alt:
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Die Hundstage sind also da.
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Und sie reichen bis zum 23. August. Sprachen die alten Ägypter noch von der Rückkehr des Fixsterns Sirius in das Sternbild des Hundes, sahen die alten Griechen einen Zusammenhang zwischen der Wiederkehr des Sirius und den Tagen größter Sommerhitze.
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Dazu tragen wir – so wir lustig sind – Bauernweisheiten weiter durch die Zeiten, wie:
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„Wie das Wetter, wenn der Hundsstern aufgeht, so wird’s bleiben, bis er untergeht.“ oder:
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„Was die Hundstage gießen, muss die Traube büßen.“ Und:
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Hundstage heiß und schwül, braucht der Bauer Hände viel.“
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Abschließend:
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Hundstage heiß, Winter lange weiß.“
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Und Dietmar Moews Bonus Track:
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„Und wenn du denkst, du hast das Glück, dann zieht die Sau den Arsch zu zurück“. Zugegeben – das gilt nicht nur an Hundstagen.
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