Lichtgeschwindigkeit 486

Juli 26, 2010

LICHTGESCHWINDIGKEIT 486

GUTTENBERG BAYREUTH und WIKILEAKS und Kommentar

aus Sicht der IT-Soziologie zur Medienlage von dem Künstlergelehrten

Dr. Dietmar Moews  – live und ungeschnitten – muss auch immer die

Werte der Primaten berücksichtigen: Offenheit, Transparenz, Freiheit,

Piraterie und Rechtsstaatlichkeit, im Globus mit Vorgarten in Berlin,

am Montag, 26. Juli 2010, mit Frankfurter Allgemeine Zeitung,

CCC.de, bild.de, Piratenpartei Deutschland.de, RP.de, heise.de,

ARD, ZDF, DLF,

Piratenthema hier: Während die deutschen Soldaten am Hindukusch

auf Oberbefehl herumirren, sehen wir den deutschen Kriegsminister

bei den Bayreuther Festspielen im Fernsehen, seine unqualifizierten

Stellungnahmen zu den Erkenntnissen des Wehrbeauftragten

Königshaus und den 91.731 Blatt Kriegsgeheimberichte der

US-Streitkräfte zur verheerenden Lage in Afghanistan.

RICHARD WAGNERS Gesellschaftsspiel — Nie sollst Du mich befragen –

der alljährlichen Festpiele in Bayreuth wurde im diesem Jahr 2010

erstmalig ohne den 57 Jahre lang bestimmenden Wagner-Enkel

Wolfgang Wagner, der im März des Jahres gestorben ist, mit einer

Neuinszenierung der Wagner-Oper LOHENGRIN, inszeniert von der

Leiterin des speziell „intermediären bayerischen Staatsunternehmens“

Katherina Wagner, eröffnet. Dazu hat man Alles schön eingerichtet,

Bühnenbild und Szene viel heller als sonst: Schwarz-weiß, die Sonne

schien, die Gäste kamen in Scharen, auch der Bundesverteidigungsminister

Zu Guttenberg/CSU, der allerdings hier Urlaub macht, während er

unverantwortlicher Weise seine Kriegsarbeit leiden lässt. Der von den

Deutschen abgelehnte Krieg in Afghanistan wird von Guttenberg an

den Wählern vorbeigeredet. Die Kritik der Wehrbeauftragten, jetzt

Hellmut Königshaus/FDP,  wird ignoriert bzw. mit Entlassung

beantwortet (Schneiderhan).

WIKILEAKS: Die Geheimkiller-Botschaften der US Task Force 373,

von WIKILEAKS publiziert, von SPIEGEL, New York Times und The

Guardian verifiziert, setzen dem Ganzen die Krone auf. Aufgabe der

Spezialeinheiten Tast Force 373 sei auch die gezielte Tötung ranghoher

Taliban. Bei solchen Operationen gebe es zahlreiche zivile Opfer –

auch Kinder, so der „Spiegel“. Auftraggeber der Kommandos für die

Task Force 373 sei direkt das US-Verteidigungsministerium.   Der

„Spiegel“ arbeitet vor allem die Lage der deutschen Truppen im

Norden des Landes heraus. Diese sei bedrohlich, die Zahl der

Kampfhandlungen habe ebenso drastisch zugenommen wie die

Zahl der Anschläge. Auch der Einsatz von Spezialeinheiten der

US-Streitkräfte helfe nur bedingt. Rund 300 Soldaten einer dieser

Einheiten – jener Task Force 373 – seien abgeschirmt auch im

deutschen Lager Masar-i-Scharif untergebracht. In den Dokumenten

sind keine Hinweise auf weitere, bislang nicht bekannte Übergriffe

deutscher Soldaten auf die Zivilbevölkerung. Allerdings lasse sich

aus den Unterlagen schließen, dass deutsche Truppen unvorbereitet

in den Krieg gezogen seien.

WEHRBEAUFTRAGTER: Hellmut Königshaus/FDP, Wehrbeauftragter,

erst seit April 2010, Nachfolger von dem dubios von Guttenberg

abgekanzelten Schnejderhan, hat auf eklatante Ausrüstungsmängel

der Bundeswehr in Afghanistan hingewiesen. Der Wehrbeauftragte

wird auch „Kummerkasten der Soldaten“ genannt. Seine Rolle

muss deshalb eng  fachliche und basisorientierte Kenntnisse und

praktische Verlässlichkeit aus Sicht der Soldaten zuerkannt sein.

Dabei geht es um Wehretat, mangelnde Akzeptanz der Arbeit

der Bundeswehr in der Bevölkerung, Ausrüstungsmängel. Königshaus

bemängelt konkret: Nachdem Guttenberg den Wehrbeauftragten

am Samstag in der SZ ermahnt hatte, mit seiner Kritik an den

Mängeln der Bundeswehr-Ausrüstung nicht über die Stränge

zu schlagen, legte Königshaus nun nach. ‚Ich habe nicht die

Absicht einzuknicken‘, sagte er der Nachrichtenagentur dpa.

Königshaus verwahrte sich gegen die Ermahnung Guttenbergs.

Auch ein Minister müsse in der Lage sein, Kritik auszuhalten.

‚Ich habe mich nirgendwo maßlos geäußert, zu keinem Zeitpunkt‘,

sagte er. Auch die Verwendung des Begriffs ‚Drama‘ für einige

Versorgungs- und Ausstattungsbereiche verteidigte Königshaus. ‚

Es ist eben auch ein Drama, dass wir hier nach acht Jahren immer

noch in einer solchen Situation sind.‘ Königshaus bekräftigte,

dass es zu wenig Übungsmunition gebe. Das führe dazu, dass

sich die Soldaten nicht ausreichend auf Gefechte vorbereiten könnten.

Auch von seiner Kritik an der Sicherung der Sanitätsfahrzeuge nahm

Königshaus nichts zurück. Es würden weiterhin Fahrzeuge vom Typ

‚Yak‘ eingesetzt, die ‚für diejenigen, die damit fahren, ein Risiko‘

darstellten. Die weitaus besser geschützten ‚Dingo II‘ könnten wegen

unangemessener Zulassungsnormen dagegen nicht eingesetzt werden.

Produktion, Idee, Autor, Direktion, Dr. Dietmar Moews;

Aufnahmetechnik und Admin, Piratencrew Berlin;

Richard Wagner Lohengrin 1. Akt. 1. Aufzug, Placido Domingo