Lichtgeschwindigkeit 6715
Vom Montag, 22. August 2016
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Dietmar Moews portraitiert Prof. Dr. Alphons Silbermann in Köln
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So wichtig täglicher Peristaltik folgend UNSERE Angelegenheiten kommuniziert werden müssen, Aufklärung, Information, Gegenargumente, Machtfragen, die Parteiagenten, die Lügenpresse der ständigen Ablenkung und Ermüdung gesellschaftlicher Wahrnehmungsökonomie und Anschlussfähigkeit – LICHTGESCHWINDIGKEIT erscheint hier nicht aus Langeweile oder als Echo auf die öffentliche Ermüdung.
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Der seriöse DLF-Journalist Martin ZAGATTA, dem ich zumindest (Lügenpresse) vertraue, war heute DLF-AUTOR und MODERATOR von „DLF-Kontrovers“, der allmontäglichen Unterhaltungssendung mit geringer Hörerquote und Hörerbeteiligung und sehr unterschiedlichem Wert für die notwendige Öffentlichkeit und Erfahrung der Menschen in Deutschland.
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Martin ZAGATTA hatte die Sendung ausreichend besetzt – nämlich mit nur DREI GÄSTEN in der DLF-Diskussions-Studiorunde zum Thema, „Debatte BURKA-Verbot in Deutschland“.
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Wer debattiert überhaupt?
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Wer führt die Debatte?
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Wer kritisiert, analysiert und interpretiert die Debatte?
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Wer lähmt oder akzelleriert die Debatte?
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Was ist Burka?
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Wer will das?
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Herrschaftssymbolik, Patriarchat, Geschlechtertrennung?
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Tradition, Abhängigkeiten, Veränderlichkeiten?
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Soziale Verträglichkeit?
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Fühlung und Stimmungen in Deutschland stimulieren?
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ANTWORT:
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Martin Zagatta beim DLF – na ja.
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Damit wurde das meist unsägliche Durcheinandergebrüll massenmedialer AV-Bereitstellungen immerhin gedimmt.
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Mit einer angeblichen Kennerin, Yasemin El-Menouar / (türkisch-sunnitisch?) Bertelsmann-Stiftung – einer GEGEN-Burka-Partei-Position, Erika Steinbach / MdB-CDU – einem FÜR-Burka-Parteivertreter, Volker Beck / MdB-Grüne
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BURKA-Verbot
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BURKA-Verbot als THEMA?
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„Die Burka ist etwas, was die Frau entpersönlicht.“ (Erika Steinbach)
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„Eine bedenkliche Interpretation des Islam.“ (Volker Beck)
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„Ein Randphänomen.“ (Yasemin El-Menouar)
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DLF.de schreibt selbstkommentierend am 22. August 2016:
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„Eigentlich waren sich die Teilnehmer der Sendung „Kontrovers“ im Deutschlandfunk“ einig:
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Das Tragen von Burka oder Niqab sei abzulehnen. Grundsätzlich, in Deutschland wie im Rest der Welt. Aber macht deshalb auch ein Verbot Sinn? Ist es überhaupt umsetzbar? Davon überzeugt zeigte sich nur Erika Steinbach.“
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Worum geht es überhaupt?
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Martin Zagatta anmoderierte so:
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„Debatte über Burkaverbot in Deutschland, überflüssig oder überfällig?
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Dietmar Moews meint: Die Beschränkung auf nur drei Teilnehmer-Gäste bei „Kontrovers“ ist sinnvoll. Die Argumente in dieser DLF-kontrovers zur BURKA wurden nicht wirklich ausgeschöpft.
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EINS: Der Moderator ZAGATTA hätte schon die empirischen Verhüllungspraktiken vorstellen und benennen sollen – hat er leider nicht.
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Welche Leute (nur Muslime?) verschleiern sich wie?
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Als Sonnenschutz oder als Geschlechtersymbolik?
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Schiiten? Sunniten? Ägypter, Türken? Pakistani? Araber? Christinnen auch? Juden auch?
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NIQAB? BURKA? Tschador, CarSaf, Hidschab? Abaya? Ganzkörperverhüllung, Gesichtsschleier, Dreieckstuch, Kopftuch? Augustiner-Mönche? Karmeliterinnen?
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ZWEI: Wie meist bei „Kontrovers“ kommen unsinnige, nicht tragfähige Argumente und Formulierungen von Teilnehmern auf Sendung, die der Moderator korrigieren bzw. hinterfragen müsste – was ärgerlicher Weise unterblieb, zum Beispiel:
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Zur BURKA war es ein Anrufer, der mit der irrlaufend hypothetischen Meinung zu „Parallelgesellschaft“, „Ghettobildung“ u. ä. befürchtet, dass
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„durch die BURKA-Kleiderordnung der angeblich gesellschaftlich verlangte „INTEGRATIONSPROZESS“ behindert oder gar verhindert würde.“
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Klar, dass dieser und viele Verwirrte in Deutschland glauben, das Wort INTEGRATION bedeute ANPASSUNG (Unterwerfung, „kommst du nach Rom, tue was die Römer tun“).
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Martin Zagatta hätte erklären müssen, dass INTEGRATION nicht in UNTERWERFUNG oder ZWANG besteht, dass die tägliche gesellschaftliche INTEGRATION nicht in Unterwerfung der Schwächeren (Minderheit / Minorität) durch die machtpolitisch Stärkeren (Mehrheit / Majorität) entstehen kann.
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Integration ist der empirische permanente Sozialprozess der Gesellschaft. Integration geht von der Natur aus und wird – besser oder schlechter – zur alltäglichen Kultur. Integration ist die langsam wandelnde äußerliche sowie gleichsam sozialpsychologische tägliche gesellschaftliche Reproduktion der kulturellen Notwendigkeiten im Prozess der FÜHRUNG und FÜHLUNG.
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Die Seinsbindung unserer Integration in Deutschland wird im Grundgesetz gesetzt. Sie ist in ihren morphologischen Formen, z. B. als Religiösitäts-Kleidung oder als Geschlechter-Kleidung, als Standes- und Herrschafts-Kleidung immer auch die Freiheit der Individuen zum Selbstausdruck. In Deutschland gelten die rechtsstaatlich garantierten Zugangs- und Teilnahme-Freiheitsrechte der Kommunikation, der Information, der Mobilität, der Kunstrechte, der Wissenschaft, der Religion – immer als
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geregelte Abwesenheit von Zwang in Deutschland.
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Soziale Integration ist ein offener Formprozess zwischen Kooperationsbereitschaft, Wettbewerb, Friedensmodus und Krieg der staatsbürgerrechtlichen Deutschen und der anderen Menschen in Deutschland (außer den Besatzungsmächten gemäß den Rechtsfolgerungen aus dem „Generalvertrag“).
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Wer Krieg der natürlichen Freiheit, „Jeder gegen Jeden“, durch einen bürgerlichen Staatsvertrag fernhalten möchte (Thomas Hobbes „Leviathan“), muss INTEGRATION nach den Gesetzesvorschriften herstellen. Die deutschen föderalen Regierungen müssen als gesetzliche PFLICHTAUFGABE gewissermaßen Erziehung und Bildung der bürgerlichen Individuen und Gruppen zur Anpassung an rechtsstaatliche Friedensregeln „organisieren“ bzw. Konfliktverfahren „integrieren“.
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Doch auch dieses deligate – alle Idioten überfordernde, staatsbürgerliche Bildungsgebot kann nicht durch Unterwerfung oder Zwangsmethoden die gewünschte Integration erregen / erzeugen.
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DREI: Ich habe nicht gehört, dass in dieser DLF-„Kontrovers“ die Kennerin der Bertelsmann-Stiftung wirklich eigene Kenntnisse in die heutige Sendung eingebracht hätte. Besonders ihre dauernde Benennung von Muslim und Islam, ohne Unterscheidung, der entweder sunnitischen oder schiitischen Lebenskreise, ist irreführend. Eine Integrations- bzw. Regelungsproblematik und eine solche Debatte, sind sehr spezifisch verschieden beschaffen anzugehen. Was schiitische Perser und Iraner in Deutschland tun, ist anders als anatolische Alltagssunniten leben und ganz anders als orthodoxe Wahabisten und deutschstämmige Konvertiten es gewohnheitsmäßig zu hause tun oder selbst von Gästen erwarten würden.
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Schließlich geht es nicht einfach um BURKA / Ganzkörperverhüllung afghanisch-talibanischer Vorschrift orthodoxer Sunniten, wenn wir eine privilegierte Araberin in Riad am Autosteuer sehen. BURKAS gibt es in Deutschland so gut wie nicht auf der Straße.
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VIER: DLF-Moderator Martin ZAGATTA und dessen BURKA-Agenten haben in dieser Sendung versäumt, darauf hinzuweisen, dass wir es nicht mit einem Modediktat gegen watschelnde fette Türkinnen zu tun haben wollen – etwa, weil wir unser Grundgesetz pflegen und wertschätzen wollen! Hier, in Deutschland, dürfen chinesische Turnerinnen tänzeln, Massenwahnsinnige in Fußballstadien jede Selbstkontrolle vor laufenden Kameras aufgeben dürfen, um anschließend in Polizistengassen zum Bahnhof geleitet werden und boarische Plattler aus Literkrügen dazu öffentlich saufen.
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Abwesenheit von Zwang und Vermeidung von Entmündigung machen deutschen Feminismus nicht zu einer instrumentalisierbaren Setzung der Umerziehung fremder Menschen in Deutschland.
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Schwanz ab! wäre wie Kopf ab gegen Sommersprossen.
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INTEGRATION von FREMDEN, Besuchern, Gästen, Einwanderern, Asylanten, kann nicht durch Unterwerfung politisch aufgezäumt werden, selbst nicht, wenn man dadurch eigene reaktionäre minderbemittelte Wähler anlocken könnte.
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INTEGRATION geschieht eben gerade durch die Annahme der Fremden, durch das Recht auf Anderssein, durch den Respekt und die Grundposition zum Pluralismus, durch den Minderheitenschutz, den die dominierende Majorität sich selbst im sozialliberalen Rechtsstaat mit dem Grundgesetz gesetzt hat – einer grenzwertigen „Goldenen Regel“ der verschiedenen Status.
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FÜNF: Martin ZAGATTA hätte sowohl die Stiftungs-Vertreterin, die persönliche Nutznießerin des deutschen Rechtsstaates ist, als Türkin oder türkisch-stämmige oder welcher Abkunft sie zugehört, auffordern sollen, zu erklären, wie sie es selbst mit der Goldenen Regel hält, die eigenen Vorteile auch anderen zu gönnen?
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Martin Zagatta hätte von den angeblich verschieden positionierten Parteipolitikern, Steinbach und Beck, abfragen müssen, wie und warum nicht die Freiheitsgebote und der grundgesetzliche Pluralismus von ihren Parteien verteidigt werden. Ferner hat niemand dieser DLF-Kontrovers-Runde am 22. August 2016 vorgeführt, wie durch Verbot von BURKAS, die es so gut wie gar nicht auf deutschen Straßen gibt, eine Verbesserung der „Integration“ oder der gelingenden Gesellschaft erwartet werden können solle?
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Welche unsinnige Hypothesen hat die Bertelsmann-Stiftung durch mutwillige Befragungsstudien inzwischen verbreitet!!! – wo Wirkungszusammenhänge von Religionen und Kleiderregeln, Anpassung und Gesellschaftsfähigkeiten, Geschlechterregeln und sozialen Erwartungen von Verhaltens- und Kulturformen erzwungen werden könnten. Wie absurd.
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LASS‘ die Leute venezianische Maskenspiele, Motorrad-Vermummung und Kölner Karnevalisten-Späße ausleben – so lange die deutsche Polizei verbotene Schwarze Demonstranden nicht „enthüllt“, können uns die mit BURKINI und KOPFTUCH Beach-Volleyball spielenden Reinkulturler anderer, als unsere eigenen historischen Kräfte, nicht wirklich stören oder irritieren.
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Hier hätte „kontrovers“ durchaus streiten können. Aber Martin Zagatta brannte nicht für den Ehrgeiz, den DLF als Spitze deutscher Hörfunk-Kultur zu entfalten – heute mit BURKA nicht.
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