Lichtgeschwindigkeit 10381
am Freitag, den 10. Dezember 2021
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Georg Stefan Troller wird heute, am 10. Dezember 2021, in Paris seinen angeblich 100sten Geburtstag erleben. In seinem Buch „MEINE ERSTEN 100 JAHRE“ steht: „…dem damaligen Fernsehen .. geradezu ins Gesicht schlagen musste – feuilletonistisch, ironisch, kaustisch, selbstbezogen, weltmännisch. Mit anderen Worten >jüdisch<.„
Er wurde nach 1945 einer der genialsten deutschsprachigen Schriftsteller, Autor für kleine Textformen. Troller versteht sich selbst seit Kindesbeinen als Lyriker, der immer schrieb, aber keine Analysen: „Ich war mir immer bewusst, dass das Pittoreske besser ankommt als die Wahrheit – aber das wird eben auch besser bezahlt. … das geheime Drehbuch war doch, das Innerliche zu Veräußerlichen, und dass es beim Publikum ankommt.“
Es wurde ein ganz aktuelles Interview mit Troller fürs Fernsehen aufgenommen, woher man erleben kann, wie geistig der Hundertjährige ein solches Gespräch noch lustvoll hinkriegt: Gratulation und beste Wünsche für Georg Troller („Ich bin ein alter Macho“).
Georg Stefan Troller wurde nach 1945 in München ein Selbstvermarkter im Trail amerikanischen Militärerkennungsdienstes, bald des amerikanisch geführten bayerischen Staatsrundfunks, ab 1949, in Paris lebend, im Wirkungsnetz der dann entstehenden staatlichen Fernsehsender in der Bundesrepublik Deutschland, zunächst der ARD mit der Reihe „Pariser Journal“, dann für das ZDF „Personenbeschreibung“ und beim Bayerischen Rundfunk „Hollywood Profile“.
Hierzu hat sich der gelernte Buchbinder vom Liebhaberei-Fotograf, über Theaterstudium zum Autor entfaltet, Augenmensch von Unterhaltungsinterviews, Dramaturg und Filmschnitt-„Cutter“, mit den reizendsten Prominenten von Paris im deutschen Nachkriegsleben. Troller brachte Brigitte Bardot und Edith Piaf, von Abbé Pierre zu W. Somerset Maugham, sogar den Nazifreund Ezra Pound, Jean Paul Belmondo oder Francois Hardy, Helena Rubinstein, Juliette Gréco, die junge Catherine Deneuve, Muhammad Ali, Peter Handke und Konrad Adenauer, kaum Sportstars, kaum Chef-Publizisten. Toller spricht von Profis und von Gefühlsprofis. Troller sprach seine eigenen Texte und die Interview-Fragen aus dem Off zu Filmschnitten, Videos, Bildern, Musik, aufgemischt mit Fragen zum Leben seiner Prominenten. Troller brachte kaum Politiker, kaum Wissenschaftler, kaum Adels-Prominente, Startänzer, mal Geldleute, anonyme Spontanleute, Barpersonal, meist Personen und Namen der Kunst und Mavericks (das weniger blöde Sortiment der Yellow Press, abzüglich Margret Dünsers High Society, abzüglich Peter Scholl-Latours Politik-Fexe – Fragen nach Gott kamen nicht hoch). Er sagte: Wir sind doch alle Juden. Troller war ein schicksalshafter Anthropologe – ohne Interesse, seine subjektive soziologische Motivation zu thematisieren und empirisch zu erkennen.
Die Fernsehmächtigen haben Troller mit einem überwölbenden Strauß an Autoren-Film- und Fernsehpreisen hervorgehoben. Dabei hat er lediglich seine außergewöhnliche Individualität zum eigenen Selbstausdruck in Fragen und Bilder an seine Mitspieler gebunden, ohne zu beleidigen und ohne groß zu werten; seine Bildangebote waren professionell und O-Töne waren auch unter schwierigen, teils mobilen Notbedingungen technisch immer sendefähig. Troller nannte es objektive Bilder mit subjektiven Fragen, aber nicht politologisch und nicht soziologisch, sondern versteckt subjektiv und durchaus wertend .
Es sind in den Mediatheken einige TROLLER-Fernseh-Iliaden abrufbar, wo deutlich wird, dass dieser Georg Stefan Troller einer der größten Portrait-Produzenten der leichten Muse fürs Fernsehen ist. Er stellt Fragen zu den Überlebensstrategien besonderer Menschen – seinen Protagonisten.
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wikipedia am 10. Dezember 2021:
„…Troller ist der zweite Sohn von Karl Troller, einem jüdischen Pelzhändler aus Brünn, der in der Neutorgasse im 1. Wiener Gemeindebezirk ein Geschäft betrieb. Die Familie lebte dort am Rudolfsplatz und übersiedelte später nach Wien-Döbling. Im 1. Bezirk lernte Troller zunächst den Beruf des Buchbinders. Als es 1938 zum Anschluss Österreichs kam, floh er mit 16 Jahren vor den Nazis in die Tschechoslowakei, von dort nach Frankreich, wo er bei Kriegsausbruch interniert wurde. 1941 erhielt er in Marseille ein Visum für die USA. Die Eltern konnten über Portugal fliehen. In den USA wurde er 1943 zum Kriegsdienst eingezogen und war am 29. April 1945 an der Befreiung und Dokumentation des KZ Dachau sowie am 1. Mai 1945 an der Befreiung Münchens beteiligt. Aufgrund seiner Deutschkenntnisse wurde er von der US Army bei der Vernehmung von Kriegsgefangenen eingesetzt.
Troller war am 10. Dezember 1921 in Wien geboren worden.
Wikipedia nennt Troller Schriftsteller, Fernsehjournalist, Drehbuchautor, Regisseur und Dokumentarfilmer.
Dieser jetzt Hundertjährige Zeuge Troller der westlichen Welt, der mehrere autobiografische Bücher bereitstellte, weil er immer noch geistig rege ist, Spaß hat Stellung zu nehmen und sich öffentlich zu exponieren und schränkt ein: Gedächtnis und Geist lassen nach, der alternde Körper bestimmt zunehmend.
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Trollers Meinung: PARIS sei nach 1945 die kulturelle Hauptstadt seiner Welt, enthält die Ausblendung der KRIEGE der USA, deren Militär und Geheimdienst er ja angehörte, und hat zur populären jungen französischen Sängerin Francois Hardy doch nicht mitbekommen, dass die Beatles, die Stones und Kinks die Beatmusik zur musikalischen Kulturhauptstadt unserer Welt gemacht hatten, diese Lebensart mehr in London und New York und weltweit, als noch in Paris stattfand.
Der alternde Troller trug sehr bald selbst lange Haare, wie die Popmusiker der 1960er Jahre es durchsetzten, von diesen Ray Davies, Frank Zappa, Bob Dylan, Neil Young oder Mick Jagger – (mal kurz im Hintergrund The Animals mit Inside Looking out, 1966, und Get off of my Cloud, 1965, kurz im Hintergrund Street fighting Man, von Beatles-Mania wusste Troller nichts) – muss 1968 gewesen sein, nicht ein Hauch von dieser Jugend-Epoche kam in Trollers Projekten durch, er nennt es Sturm im Wasserglas: Wie lange kann die Mob-Frisur sich halten? nichts Albernes wechselt schneller als solche Moden (kommentierte er etwa 1967) – ob die 1950er Marilyn oder Arthur Miller – es sind Popmusiker bei Georg Stefan Troller in seinen Pariser Filmen immer Franzosen mit Camouflage und englischen Künstlernamen („Mai ’68 war ich zum Schnitt im Studio in Köln“). Daran sieht man, dass Weimarer Republik, Auschwitz und Edith Piaf einen an sich ungebildeten mutterwitzigen Sprachbegabten, Georg Stefan Troller, nicht zum Querschnitt-Zeugen nehmen sollte – Troller hat die Naziabgründe am eigenen Leib erleben müssen, aber er ist ein wacher und lebensfroher Meister der kleineren Fernsehformate geworden, einer der besten nach 1945.
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Dietmar Moews meint: Unbedingt ANSCHAUEN!
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https://www.ardmediathek.de/video/zeuge-der-zeit/georg-stefan-troller-das-geheime-
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https://www.ardmediathek.de/video/br-geschichte-n/georg-stefan-troller/br-de/Y3JpZ
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Trollers Ästhetik besteht darin, zu bringen, was ihn interessierte und mit laufender Kamera eine produktive Mitwirkung erblühen zu sehen, was in privater Konversation gar nicht zur Sprache gekommen wäre.
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https://www.ardmediathek.de/video/wdr-dok/selbstbeschreibung-selbstportraet-des-f
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https://www.ardmediathek.de/video/wdr-dok/pariser-nacht-zum-100-geburtstag-von-g
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Und ich nehme mir meine Meinungsfreimütigkeit hier, allen heutigen DDR-Deutschen zu empfehlen, den Herrn Troller anzusehen. Zum Glück hat Frau Altkanzlerin Dr. Merkel jetzt die Zeit „TROLLER ZU STUDIEREN“; denn von Troller bekommen wir all die Farben, die die DDRler heute als irrlaufendes Fremdgefühl im EU-Deutschland durchleiden. Lieber Troller schauen, als Sachsen-Minister mit Gewaltdrohungen peinigen.
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P. S. Wilhelm Busch, Charly Chaplin – mit genauerem Hinblick – sind sehr persönlichkeitsbildend für Troller gewesen; bereits als junger Wiener Jude erlannte er Buschs „Comics“ und Chaplins „jüdische“ Comicartigkeit (das erlebte der verheerende Hitler ebenso: Busch und Chaplin).
P. S. Stefan Heym, Hans Habe: Wer Troller nicht kennt, hat keine Ahnung -. Aber was sind die Troller-Narrative, ohne zu sehen, dass Troller seine „Typen“, Stefan Heym, Hans Habe und Alphons Silbermann überhaupt niemals erwähnt, geschweige denn Jaspers, Jünger oder Heidegger – etwa Golo Mann?
P. S. Troller ahmt in seinem individuellen Gehabe als öffentlicher Medienperson seine Vorstellung einer Hauskatze nach: Strupps – der Kater. Wer als Kind von der Hitlerei zerquetscht wurde, wie es dem jungen Schorsch aus Wien geschehen ist, und darauf mit Liebesarbeit als Künstler antwortet, hat Liebe verdient.
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FINE E COMPATTO
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