Querdenker denken was sie können Denkverbote informieren wenig

September 24, 2021

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am Freitag, 24. September 2021

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Querdenker denken was sie können Denkverbote informieren wenig - featured image

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Unser Vorstellen und Denken ist oft Nachdenken, manchmal auch Vordenken, oft sind es kleine Entscheidungsfragen die man beurteilen müsste anstatt schnell mal eine spontane Meinung zu nehmen. So besteht unser Denken überwiegend aus Gedanken, die auf vorhandenen Kenntnissen und Informationen, Erinnerungen gestützt sind, dazu Meinungen, die von Vorbildern bezogen werden und überwiegend soziale Anpassung an eine Meinungsübermacht sein wollen.

Beim Denken kann es aber auch zu neuen Gedanken kommen, sogar zu neuen Erkenntnissen, Ideen und Urteilen, die unsere bestehenden Meinungen „verbessern“ oder weiterführen.

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Ich möchte mal den staatlich-kulturindustriell aktuell durchgesetzten Bedeutungswandel des Wortes „QUERDENKER“ aufgreifen. Falls hier ein Querdenker die Lichtgeschwindigkeit seiner IT-Anlage dazu nutzt, sein Denken zu erweitern, empfehle ich folgende Lektüre (und sage am Ende des Blogbeitrages auch noch kurz meine Meinung dazu).

Es gab „sakrale“ und „profane“ Neuregelungen durch das Hitlermenschentum. Die sakralen führten zur Judenvernichtung (Schoa), die profanen sind Ausgrenzungs- und Unterdrückungsmethoden, die man von anderen gegen andere weltweit finden kann:

„…einstimmiger Reichstagsbeschluss am 15. September 1935, das „Gesetz zum Schutze der deutschen Blutes und der deutschen Ehre“.

§ 1 Eheschließungen zwischen Juden und Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes sind verboten. Trotzdem geschlossene Ehen sind nichtig. (…)

§ 2 Außerehelicher Verkehr zwischen Juden und Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes ist verboten.

§ 3 Juden dürfen weibliche Staatsangehörige deutschen oder artverwandten Blutes unter 45 Jahren in ihrem Haushalt nicht beschäftigen.

§ 4 Juden ist das Hissen der Reichs- und Nationalflagge und das Zeigen der Reichsfarben verboten. Dagegen ist ihnen das Zeigen der jüdischen Farben gestattet.

§ 5 (Enthält Strafbestimmungen: § 1 Zuchthaus, § 2 für Männer Zuchthaus oder Gefängnis, § 3 u. 4 Gefängnis und/oder Geldstrafe).

… Diese Gesetze hatten eine weitreichende Bedeutung, waren sie doch eng mit dem Phänomen des Nationalsozialismus in seiner Gesamtheit verbunden. Für den Erfolg des Dritten Reiches bildeten sie eine wesentliche Voraussetzung. Ohne sie wäre die Ausrottung der Juden nicht möglich gewesen. Wir werden sie (und einige weitere Gesetze, die auf sie folgen) daher „sakrale“ Maßnahmen nennen – im Unterschied zu den ersten antijüdischen Verordnungen, die man als „profane“ Maßnahmen bezeichnen könnte. Die letzteren entsprachen einer Politik der Diskriminierung von Minderheiten (nicht zwangsläufig von Juden, auch von Ausländern oder einheimischen Bevölkerungsgruppen), wie sie sehr häufig – zumeist aus wirtschaftlichen Gründen – auch anderswo und zu anderen Zeiten betrieben wurde. Die „sakralen“ Maßnahmen jedoch waren vollkommen neuartig. Und sie waren für den Erfolg der nationalsozialistischen Projekte absolut unerläßlich. Zum Verständnis dessen ist ein kleiner Exkurs nötig.

Die Welt beherrschen … „Heute gehört uns Deutschland und morgen die ganze Welt!“, so sangen die jungen SS-Männer. Die Ziele des Führers waren gigantisch. Um sie zu erreichen und die Menschenmassen, die er formte, in Bewegung zu setzen, konnte ihm kein politisches Programm, keine nationale Forderung genügend Ferment liefern. Diente ihm die deutsche Niederlage von 1914-1918, auf die er sich häufig bezog, nicht als Warnung? Träumte Hitler nicht von einem gänzlich neuen Menschen, wollte er nicht eine „gewalttätige, herrische, unerschrockene, grausame Jugend“ sehen, stark und schön wie das „freie herrliche Raubtier“? Die zahllosen konfusen Bestrebungen, die latente Dynamik und die individuellen Enttäuschungen, der nationale „Minderwertigkeitskomplex“ – zu einem einzigen kollektiven Elan umgeschmolzen werden. Er träumte davon, die christliche Religion zu beseitigen und sie durch einen neuen Kult und eine neue Moral zu ersetzen, „einen starken, heldenhaften Glauben an Gott in der Natur, an Gott im eigenen Volk, an Gott im eigenen Schicksal, im eigenen Blute“.

Pangermanische Lehren, Rassentheorien und Volksmythen, wie sie in Deutschland verbreitet waren, boten sich dem „großen Vereinfacher“ an. Er bezog daraus den Rohstoff für einfache, leicht eingängige Dogmen. Denn nur ein Kult, eine Religion, konnte ihn zum Ziel führen – mit allem, was eine Religion den Seelen an Enthusiasmus und Opferbereitschaft einflößt, mit jener „dynamisierenden Wirkung, die sie auf das Bewußtsein ausübt“ (um eine Formulierung des Soziologen Èmile Durkheim zu benutzen). Nur sie konnte Hitler die hörigen und fanatisierten Menschen zuführen, derer er bedurfte. Und mit einer bemerkenswerten Hellsicht, weil er den Seelenzustand der Deutschen richtig vorausahnte, schuf der Führer den dazu erforderlichen Kult.

Daß der Nationalsozialismus in erster Linie eine Religion war, ist oft behauptet worden. Ein Nachweis würde hier zu weit führen. Halten wir aber fest, daß die drei Wesensmerkmale, die zumeist zur Bestimmung einer Religion herangezogen werden – die Idee einer höheren Macht, die Unterwerfung unter diese und der Aufbau von Beziehungen zu ihr -, im Fall des Nationalsozialismus zweifellos gegeben sind. Die Rassenseele, das Blut und sein dunkler Ruf, bilden die immanente, höchste Macht, verkörpert durch das „Volk“; die Unterwerfung unter den Führer, als Emanation dieser Macht, ist bedingungslos und absolut; und der Führer, der die Gebote der Rassenseele unfehlbar erkennen kann, ist zugleich der Hohepriester, der den göttlichen Willen zum Ausdruck bringt.

Aber die Rassenseele, das Blut, das „Volk“, diese Objekte heiliger Verehrung, bleiben als Begriffe insofern vage und verschwommen, als die Gläubigen sie nicht berühren können. Daher benötigen sie eine Antirasse, ein vorhandenes und gut erkennbares Gegenvolk. Der Jude, das Prinzip der Unreinheit und des Bösen, symbolisiert den Teufel: Gäbe es den Juden nicht, „dann müßten wir ihn erfinden“, denn für die nationalsozialistische Religion war ein Teufel zwingend notwendig. Dieser Dualismus gehört zu ihrem Wesen. Die Existenz des Teufels erlaubte es, den Gott um so besser zu fassen: In der Entfesselung des Hasses gegen die Unreinheit sollte sich die Anbetung der Gottheit bewähren. Die maßgeschneiderte Religion der Herrenrasse würde es ermöglichen, die Gläubigen in totaler Furcht und totaler Unterwerfung zu halten. Und daher diskutierten die nationalsozialistischen Experten ernsthaft und höchst akribisch über die Frage, ob die Juden nun ein „Gegenvolk“ oder ein „Scheinvolk“ waren.

Um aber das Symbol des Bösen noch überzeugender, den Teufel noch greifbarer zu machen, mußte er mit einem heiligen Schrecken umgeben werden. Je stärker dieser Schrecken war, desto vollkommener würden Glaube und Anbetung sein. Um das Blut stärker in Wallung zu bringen, mußte die Judenfeindschaft mit den mächtigsten Instinkten und mit den heiligsten Vorstellungen verbunden werden: der Mutter, der Gattin. Von daher rührt der Appell an die Sexualität (und die ekelhafte Pornographie des „Stürmer“). Das ist der tiefere Sinn der sakralen Nürnberger Gesetze und der strengen Sanktionen, die sie begleiteten.

Die neuen Dogmen leisteten ihren Dienst, sie drangen rasch in die Köpfe. Nicht nur war der Jude selbst unrein. Auch der Kontakt mit ihm beschmutzte, und unrein war alles, was er besaß und woran er beteiligt war. Es existierte eine jüdische Wissenschaft, eine jüdische Kunst; es gab Kaffeehäuser, in denen Juden unerwünscht waren, Straßen waren ihnen verboten. Indem sie die Nürnberger Gesetze auf die Tiere ausdehnten, die von Juden gehalten wurden, untersagten Gemeinderäte den Juden, ihre Kühe auf dem örtlichen Viehmarkt anzubieten. Gleiches galt für die Ziegen: Sie durften von dem Ziegenbock der Gemeinde nicht berührt werden. Die Hundescherer weigerten sich, Hunde von Juden zu scheren. Zwischen den staatlichen Maßnahmen (wie den Nürnberger Gesetzen) und den Initiativen lokaler Machthaber oder auch einzelner Privatleute fand ein regelrechter Wettbewerb statt. Kaufte die Frau eines Parteigenossen etwa beim Juden? Ihr Ehemann wurde aus der Partei ausgeschlossen, seine Einlassung, wonach „nicht er, sondern seine Frau ohne sein Wissen Zehn-Pfennig-Postkarten bei dem Juden Cohn gekauft habe“, galt nichts. Die Gerichte verhängten großzügig Gefängnis- oder Zuchthausstrafen wegen „Rassenschande“. (Streicher hielt diese Strafen für unzureichend und forderte 1936 die Verhängung der Todesstrafe. Sei Wunsch wurde 1939 erfüllt.) Die Rechtsprechung hielt fest, daß Küsse und einfache körperliche Berührungen das Merkmal der „Rassenschande“ erfüllten. „Rassenschande ist schlimmer als Mord!“, rief ein Richter bei seiner Urteilsverkündung aus. „Das Schwarze Korps“, Organ der SS, teilte seinen Lesern mit, daß jeder Deutsche berechtigt sei, einen Juden festzunehmen, „der sich (…) mit einer deutschen Frau in der Öffentlichkeit sehen läßt“, und zwar notfalls mit Gewalt – allerdings sei „Fesseln oder Binden (…) nur in äußersten Fällen zulässig“; der Festnehmende mache sich nicht strafbar, falls die Festnehme irrtümlich erfolgte. Während manche Vorgehensweisen – Umzüge und Anprangerungen wegen „Rassenschande“, Verbrennung von „jüdischen und entarteten“ Büchern – eher an mittelalterliche Praktiken erinnern, gehören andere geradewegs in das Reich der Magie primitiver Völker – so das bemerkenswerte Gesetz vom 17. August 1938, wonach jüdische Männer den zusätzlichen Vornamen „Israel“, jüdische Frauen den Vornamen „Sara“ tragen mußten. (Tatsächlich bedienten sich Hexer und Schamanen der magischen Kraft der Namen, um zu heilen oder um zu zaubern; die modernen Hexenmeister verfolgten dagegen bösartige Absichten.) Das alles wurde von einer Pressekampagne begleitet, von deren Heftigkeit und Obszönität man sich kaum ein Bild machen kann, ohne die Texte zu zitieren. Der „Stürmer“ von Julius Streicher, der in einer Auflage von mehreren hunderttausend Exemplaren gedruckt wurde und vor allem Kinder und Jugendliche ansprechen sollte, führte den Reigen an. „Wo der Streicher bloß immer wieder das neue Material hernähme?“, soll der Führer gefragt haben; die Propagandakampagne sei „amüsant“ und „sehr geschickt“.

Der Schriftsteller Robert Kanters hat in diesem Zusammenhang trefflich bemerkt: „Durch die Vervielfachung von Tabus ist einem Deutschen jederzeit bewußt, daß die Welt in einem heiligen und einen profanen Bezirk eingeteit ist. Er lebt fast dauernd in einer religiösen Atmosphäre. Von der einfachsten Handlung bis zur wichtigsten, ob er ein Café betritt oder sich verheiratet, kann er nichts tun, ohne zuvor darauf zu achten, die Schwelle nicht zu überschreiten, die beide Welten trennt. Täuscht er sich, dann hat er nicht nur die diffuse öffentliche Meinung gegen sich, sondern auch die formellen Sanktionen des Staates und des Rechts. Ein Arbeitsvertrag, eine Heirat, alles kann von den Gerichten unwiderruflich für ungültig erklärt und aufgehoben werden, falls man einen Verstoß gegen die Reinheit heiliger Gesetze darin findet. Dieser Sachverhalt zeigt den eklatanten Unterschied zwischen einer Welt, in der Milde waltet, und einem Leben, das vom Glauben durchdrungen ist.“

Auf diese Weise breitete sich eine Atmosphäre heiligen Schreckens in Millionen deutscher Seelen aus. Während eine Minderheit den Juden verabscheute und einen mörderischen Haß gegen ihn hegte, ließ eine Mehrheit, die nicht grundsätzlich antisemitisch eingestellt war, es zu, daß er getötet wurde, und tat dabei mit, weil sie wußte, wie sehr der Jude verabscheut wurde. „Was geht es uns an! Seht weg, wenn es euch graut. Es ist nicht unser Schicksal.“ So konnte ein älterer Wachtposten der Wehrmacht, dem ein Gefangener berichtet hatte, daß er Jude sei, erstaunt entgegnen: „Warum erzählst du mir das? Wäre ich Jude, ich würde eher vor Scham sterben, als es zuzugeben.“ Eben das waren die Umstände, die den Genozid ermöglichten. Diese psychologischen Voraussetzungen waren unerläßlich, denn die wenigen Tausend SS-Angehörigen des Judenreferats der Gestapo oder der SS-Einsatzgruppen hätten, auch mit Unterstützung von 300.000-400.000 Männern der Waffen-SS, niemals sechs Millionen Menschen ermorden können, ohne das stillschweigende Einverständnis der deutschen Bevölkerung und der Wehrmacht zu besitzen.

Im übrigen wird man auf den folgenden Seiten sehen, wie Hitler bei der Entscheidung, die „überflüssigen Esser“ in Deutschland – Geisteskranke und sogenannte Schwachsinnige – umzubringen, ein einziges Mal gezwungen war, vor einer starken Opposition in der Bevölkerung zurückzuweichen und auf das großangelegte Programm der „Euthanasie“ zu verzichten.“

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Zeichnung in der Neuen Sinnlichkeit

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Dietmar Moews meint: Wer Kenntnisse hat, kann Lagen beurteilen und Entwicklungen abschätzen. Wer wissenschaftliches Wissen hat, kann damit – wenn er hochintelligent ist und Geistesreserven dafür hat – QUERDENKEN.

Mit Querdenken wird man gelegentlich neue Perspektiven entdecken und kommt eventuell auf produktive Fragestellungen und Hypothesen, die möglicherweise den Forschungsstand befördern.

Querdenken mit Bauchgefühl? – wer’s nicht besser weiß, genügt sich gerne mit SPRUDELKÖPFIGKEIT – und fühlt sich gut. Doch die Wirkungen des Gesprudels – oft im Internetz gebloggt bzw. gepostet, sind ebenso orientierungsfeindlich und zersetzend wie jegliche LÜGENPRESSE es ist. Erkenntnisse sind so nicht zu haben.

Wer aber nicht überragendes Wissen hat, ist darauf angewiesen, Verständnis zu entwickeln, wo sein Wissen genügt oder eben unterbelichtet ist. (Soviel zur Frage an den hilflos im Dunkel Suchenden unter der Laterne:

Was suchen Sie? –

Meinen Hausschlüssel.

Haben Sie den denn hier verloren? –

Nein.

Warum suchen Sie denn hier? –

Weil hier die Laterne leuchtet).

Verbote gegen Dummheit und Unfug führen nicht zur Erhellung, sondern zu öffentlicher Aggression. Denkverbote für sogenannte Querdenker (die gar keine Querdenker sind) erzeugen kein besseres Verständnis dieser „Querdenker“. Man verschärft nur die Sprudelköpfigkeit und Aggression.

So viel zum Querdenken – wenn damit lediglich Urteilsschwäche verbunden ist.

Obigen Text habe ich auf Empfehlung eines Textes in der Tageszeitung „Die Welt“ vom 4. September 2021, eine Buchbesprechung von Hannah Arendt in der amerikanischen Monatszeitschrift „Commentary“ (Heft 3,1952), über das Buch von Léon Poliakov (1910-1997) „Bréviaire de la Haine. Le IIIe Reich et les Juifs“, publiziert im Jahr 1951 in Frankreich erschienen – erst jetzt, 2021, in Deutschland.

Léon Poliacov hat die kompletten Originaldokumente der „Nürnberger Prozesse“ die die Alliierten gegen die gefangenen Nazi-Führer von 1945 bis 1946 durchführten. In diesem jetzt bei TIAMAT in Deutschland erschienene Band, Titel „LÈON POLIACOV VOM HASS ZUM GENOZID DAS DRITTE REICH UND DIE JUDEN“; 600 Seiten; Berlin 2021, sind diese Dokumente von Ahlrich Meyer aus dem Französischen übersetzt und gut lesbar zusammengestellt. Das gesamte Dokumenten- und Quellenmaterial ist in den USA und in Frankreich vollständig archiviert. Die historisch-empirischen Sachverhalte wurden weitestgehend aus Originalaussagen der in Nürnberg angeklagten NAZIS zitiert und durch weitere Ermittlungsdokumente gesichert.

DIE WELT, 4. September 2021, „DIE LITERARISCHE WELT“ Seiten 25+32, tituliert: „DIE GESCHICHTE DES GROSSEN VERBRECHENS – warum jeder Léon Poliakovs Untersuchung über das Dritte Reich und die Juden lesen sollte. Von Hannah Arendt.

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Führung als Irrlauf im demokratischen Rechtsstaat D

Juli 17, 2016

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Vom Montag, 18. Juli 2016

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BLUT ist kein Wasser, Treue, Heimat, Tradition, Stolz, Symbolik, Mutkräfte – Menschlein mit Führungsbedürftigkeit in der Gruppe laden Fühlungsdefizite auf, lassen sich irreführen und über Symbole geistig ihrer kollektiven Intelligenz weitgehend berauben und zu lähmen.

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Wenn Selbstmörder ihre Lebenskraftlosigkeit durch übertriebene letzte Schrecknisse in Kurzprominenz versetzen, wie der LKW-Mörder von der Promenade des Anglais in Nizza – 300 Verletzte, davon 84 tot – wenn ein kranker Pilot in die Alpenschlucht rast, wenn ein alberner Pseudo-Militärputsch in eine Verfassungsänderung geführt wird, ist es an der Zeit, dass es auch namhafte Gemeinwesen gibt, die Erstaunen auslösen und als stille Vorbilder beneidet werden.

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Was machen die Deutschen des neuen Jahrtausends im Jahr 2016?

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Sie leben in einer staatlichen Zange, in dem Irrtum, dass überhaupt STAAT eine geeignete Lebensform ist, die man den sozialen Formierungen regulativ antun sollte, damit das Leben der Staatsgruppe gut gelingen möge.

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Die deutsche Staatsgruppe hat den deutschen Staat und ist sich selbst nicht sympathisch.

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Aber einen enormen Führungsbedarf haben die Deutschen. Ihre Ansprechbarkeit für teils absurde Irrlehren und wirklich kostspielige gefährliche Dummheiten ist erstaunlich. Erst vor vier Generationen erprobten die Deutschen die militärische Vergewaltigung des menschlichen Miteinanders. Die Kosten sind noch gar nicht beglichen. Und schon geht es weiter:

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Jetzt suchen die Deutschen nach ENDLAGER.

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Zwischendurch, der Lage aufdringlich Signalwirkung aufzudrücken, macht das deutsche Gemeinwesen die GENOZID-Demonstration. Während das überall Flächenbrände entfachende deutsche Rüstungsgeschäft zum Himmel stinkt, wird Entschuldigungsasche aufs deutsche Haupt gestreut.

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Aber es ist wie mit allen Vorbildern:

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Deutschland will sich angeblich bei Namibia entschuldigen.

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Deutschland will sich bei Namibia offiziell für den Völkermord im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika entschuldigen.

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Die laufenden Gespräche zwischen beiden Seiten über eine Regierungserklärung sollten bis zum Jahresende
2016 abgeschlossen werden. Das kündigte das Auswärtige Amt an.

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Zwischen 1904 und 1908 hatten deutsche Truppen Zehntausende Angehörige der Volksgruppen Herero und Nama umgebracht. Geplant ist eine gemeinsame Erklärung der Regierungen und Parlamente Deutschlands und Namibias, in der die Massaker ausdrücklich als Völkermord bezeichnet werden. Bundespräsident Joachim Gauck (76) soll sich bereiterklärt haben, dann die offizielle Entschuldigung auszusprechen.

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Darüber hinaus soll eine deutsch-namibische „Zukunftsstiftung“ ins Leben gerufen werden. Zudem soll es neue Infrastrukturprojekte wie Meerwasser-Entsalzungsanlagen geben.

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Auf deutscher Seite werden die Gespräche von dem ehemaligen Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses, Ruprecht Polenz (70, CDU), geführt.

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Beide Seiten hoffen, dass die Gespräche noch in diesem Jahr abgeschlossen werden“, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts.

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Die Bundesregierung hatte vor mehr als einem Jahr die Massaker deutscher Truppen erstmals als „Völkermord“ bezeichnet. Im heutigen Namibia wurden insgesamt mehr als 75 000 Herero und Nama von kaiserlichen Truppen ermordet. Die deutsche Kolonialherrschaft ging am 9. Juli 1915 zu Ende.

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Dietmar Moews meint: Vorbildwirkung – natürlich:

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Der Führungsbedarf und die Desorientierung der deutschen Verpitbullung des Erleichterungs-Mobs macht willig mit, wenn mal wieder gekniet und das BÖSE der Vergangenheit beschworen wird, so fern man gegenwärtig von Verantwortung erleichtert und abgekoppelt dahintrotteln darf.

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Deutschland heizt Rüstungsexporte und Kriege an und betont die Moralität, eigene Gewaltgeschichten zu bedauern.

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Deutschland bedauert GENOZID, schreckt aber vor rein Garnichts zurück, wenn es um die machiavellistische Teilnahme an der US-Militär-Despotie von heute geht.

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P. S. Kaum putscht das Militär, eiert die deutsche Regierung herum, bis sicher ist, was die USA wünschen und, ob der Putsch gelingt.

Wird Ägyptens Staatschef Mursi, der demokratisch gewählten mohammedanischen Regierung, vom Militarist Sisi weggeputscht, dreht sich der demokratische deutsche Generalappell an das westliche Herrschaftsinteresse ohne Schrecksekunde auf die Seite des Putsches und unterstützt Sisi.

Wird Erdogan als verschwunden gemeldet, rufen bereits am Abend die Deutschen nach Demokratie und Vermeidung von Blutvergießen und Bürgerkrieg. Wird der Putsch zurückgedrängt, tönt die US-Regierung von Bündnispartnerschaft und Demokratie in Richtung Türkei. Und dann kommt auch Kanzlerin Merkel aus dem Busch und ruft Demokratie! Kein Blutvergießen! Deutschland unterstützt zwar nicht den Muselmanen Mursi, aber den Musel-Egomanen Erdogan.

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P. P. S. Das deutsche Rüstungsgeschäft läuft sowohl mit Sisis Ägypten blendend (Gabriel) wie auch mit Bündnispartner Türkei.

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P. P. P. S. Ich erwarte, dass das GENOZID-Bekenntnis für NAMIBIA wenig weltweite Beachtung und Vorbildeffekt finden wird.

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Osmanen-Völkermord an Osmanen 1915 – Moslems vernichteten Christen

April 23, 2015

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vom Donnerstag, 23. April 2015

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Im Jahr 1915 hatte sich im osmanischen Vielvölker-Staat eine gewaltsame Konfliktlage zwischen den moslemisch-“jungtürkischen“ und den christlich-armenischen Lebenssphären so verschlimmert, dass das Ganze auf die Vertreibung und Vernichtung der Armenier hinauslief.

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Die osmanischen Türken (Jungtürken)-Regierung in Istanbul paktierten im Großen Krieg mit dem deutschen Kaiserreich, gegen Russland – die osmanischen Armenier paktierten mit Russland gegen Istanbul. Während deutsches Militär Istanbul von Land gegen französische und britische Angriffe von See verteidigten (1915), bekämpften sich türkische, nebst kurdischen, Osmanen und osmanische Armenier in den nordöstlichen Regionen des osmanischen Reichs. Dieses lief auf die vollständige systematische Vertreibung und schließlich Vernichtung der osmanischen Armenier hinaus.

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Die Armenier glaubten, die in der ost-osmanischen Bergregion um den höchsten Berg ARARAT lebten, ihrem Kernland Armenien (ERIWAN) politisch zuordnen zu können. Am Berg ARARAT: wo der alttestamentarische Noah – der weder jüdisch, noch christlich noch moslemisch gewesen sein kann, mit seiner Arche gestrandet sein soll. Und wo seine Leute dem betrunkenen Noah seine Blöße zudeckten – ja, das sei christlich-armenisch.

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Die türkischen Osmanen vertrieben im Jahr 1915 die etwa 1,5 Millionen christlichen Armenier aus der nordöstlichen Region.

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Diese vertriebenen Armenier zogen aber nicht in ihr Stammland über die Berge nach ERIWAN, sondern man trieb sie nach Westen in Richtung ALEPPO und die irakische Wüste.

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Auf diesem erbarmungslosen Vertreibungszug wurden die Armenier von den bewaffneten jungtürkischen Milizen massenhaft und vollkommen ermordet. Nur ganz wenige Armenier konnten mit dem Leben davonkommen.

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Das heutige Armenien (ERIWAN) wird von ca. 2 Millionen christlichen Armeniern bevölkert, lebt mit geschlossenen Staatsgrenzen, gegen die heutige Türkei (Anatolien und Kurden), Irak, Iran.

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Das heutige Armenien hat aus wirtschaftlicher Not Handelsbeziehungen mit Russland und kann die Verbindung zu Russland nur über den nördlichen Nachbarstaat Georgien (Christen) betreiben. Außerdem ist Armenien der Zollunion mit Russland und Aserbeitschan beigetreten – Armenien steht also wirtschaftlich nicht unter der Interessensphäre des WESTEN.

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Dietmar Moews meint: Den Genozid an den Armeniern im Jahr 1915 durch Polizei und Militär der osmanischen Jungtürken zu bestreiten ist von der heutigen Regierung ERDOGAN der heutigen Türkei idiotisch.

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Die heutige Türkei zu einem moslemischen Staat zu machen ist eine politische Entwicklung, die auf Wahlen gestützt wird. Dennoch ist die Moslemisierung der Türkei vorrangig eine machtpolitische Taktik von Erdogan und basiert nicht auf seiner religiösen SCHARIA-Politologie.

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Das osmanische Reich war, wie auch die heutige Türkei, ein Vielvölkerstaatsgebilde mit ganz unterschiedlichen religiösen Ausrichtungen. Diese Vielfalt lebte aber vorwiegend nicht „multikulturell“, sondern streng voneinander abgegrenzt.

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Die Vertreibungsvernichtung der damaligen ostosmanischen Armeniern richtete sich ausdrücklich „total“ gegen alle Armenier. Die damaligen Armenier wollten die Türkenherrschaft total abschaffen – waren aber viel zu schwach dafür.

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Das deutsche Kaiserreich hatte im seit 1914 akzellerienden Ersten Weltkrieg mit dem osmanischen Reich ein Militärbündnis geschlossen. Der deutsche Kaiser Wilhelm II. unterstützte die Jungtürken gegen die Armenier, zumal im Jahr 1915 Deutsche in der osmanischen Region an der „Bagdad-Eisenbahn“ bauten, und auch dadurch der Genozid umfangreich schriftlich dokumentiert ist.

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Auch liegen offiziale Depeschen vor – der deutsche Militärführer von Trotha schrieb an den Kaiser über die Vernichtung der Armenier. Wilhelm II. stimmte schriftlich zu.

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Es ist heute nicht erkennbar, wie die politischen Ziele der heutigen Parteien – Türkei, Armenien, Deutschland – konkret aussehen.

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Es ist nicht erkennbar, wie durch die JUBILÄUMSFEIER: HUNDERT JAHRE VÖLKERMORD, am 24. April 2015, in den deutschen Massenmedien und durch die deutschen Repräsentanten – Bundesregierung und Bundespräsident – nun mehr als ein Machtstreit aufgeführt wird.

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Was wollen die Armenier? Wer sind „die Armenier“? Es sind eine Million Emigranten in den USA, es sind Tausende in Westeuropa, auch in Deutschland, es sind keine Armenier mehr am Berg ARARAT oder in Anatolien, es sind diejenigen im heute mit Russland verbundenen Armenier im heutige Staat Armenien.

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Was wollen sie also?

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Wiegt es wirklich schwer, zu sagen: Die Armenier wollen die WAHRHEIT.

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Es ist als historische Tatsache eindeutig dokumentiert und weltweit anerkannt, dass das osmanische Reich im Jahr 1915 seine eigenen Armenier vertrieben und vernichtet hat.

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Der heutige Türkenchef ERDOGAN bestreitet die Tatsachen nicht länger, sondern er behauptet: „Damals fand ein großer Konflikt statt – aber es könne / solle nicht GENOZID genannt werden: Es sei kein Völkermord gewesen:

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Erklärungsnorm / Verhaltensnorm: Warum sucht ERDOGAN den historischen Anschluss an das osmanische Reich? Die heutige Türkei ist nicht „das osmanische Reich“. Wenn ERDOGAN auch noch weitere Volksgruppen, wie die Kurden, in der Türkei vernichtet, wird die Türkei noch weniger Nachfolger des osmanischen Reiches sein.

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ERDGAN steuert auf einen zukünftigen Konflikt mit ISIS-SUNNITEN hin. Erdogan wird religiöse Probleme mit den iranischen SCHIITEN bekommen, wenn er einen türkisch-islamischen Sonderweg ausbaut.

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ZUGINSFELD 37 DMW 667.14.8., 190 cm / 190 cm, Öl auf Leinwand

ZUGINSFELD 37 DMW 667.14.8., 190 cm / 190 cm, Öl auf Leinwand

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Das Verlangen ERDOGANS, die Deutschen sollten den Völkermord an den Armeniern verschweigen oder verschwiemeln, ist borniert. Noch vor zwei Wochen vertraten Bundeskanzlerin Merkel (CDU) und Außenminister Steinmeier/Guantanamo den bornierten Standpunkt ERDOGANS.

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Warum? Aus Opportunimus. Die Türkei ist in der NATO – Armenien hat ein exklusives Handelsbündnis mit Russland.

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Der Völkermord an den Armeniern war Völkermord

April 21, 2015

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vom Dienstag, 21. April 2015

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Völkermord wurde von den massenhaften Morden an den Armeniern im Jahr 1915 her definiert. Es wurden etwa 1,5 Millionen Armenier von den Türken durchs osmanische Land Richtung Antiochien, Mittelmeer, nach Adana, Fevzipasa, Aleppo, Beirut, Amman deportiert, getrieben und ermordet.

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Die nach-osmanische Türkei stritt diesen Völkermord als historische Tatsache ab. Die heutige Erdogan-Türkei streitet den Völkermord definitorisch ab: Es sei kein Völkermord gewesen – es geschah im politischen Konflikt.

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Die deutsche Bundesregierung will den Begriff VÖLKERMORD nicht für den Völkermord an den Armeniern benutzen, weil die heutige Türkei diesen Begriff ablehnt.

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Es ist eine hier zu gehörende historische Tatsache, dass das deutsche Kaiserreich erheblich am Völkermord an den Armeniern beteiligt war. Bspw. bauten Deutsche in den Völkermordregionen im Jahr 1915 eine Eisenbahnlinie und unterstützten die Türken. Das deutsche Kaiserreich und das Osmanische Reich waren ab 1914 gemeinsam militärische Bündnispartner im Ersten Weltkrieg.

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Ferner gab es zwischen den Jahren 1904 bis 1908, unmittelbar im zeitlichen Zusammenhang den ersten großen Völkermord des zwanzigsten Jahrhundert, den deutsche Kaiserliche an den Herero verübten.

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Deutscher Kolonialismus in Südwestafrika, heute Namibia, trieb das Volk der aufständischen Herero in die wasserlose Wüste und ließ sie verdursten –  Kriegsführer Trotha zielte auf die vollständige Vernichtung der Herero ab („Ich glaube, dass die Nation als solche vernichtet werden muß“ – ausdrücklich „stimmte der deutsche Kaiser Wilhelm II. diesem deutschen Vernichtungsdiktum zu.“

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Dietmar Moews meint: Es sieht so aus, als wolle Deutschland die Nazi-Judenvernichtung, bis 1945, als einmalige und voraussetzungslose Katastrophe hinstellen: Schoa und Genozid sollen als Fremdwort-Kodierung verwendet werden.

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Wenn neudefinitorisch Herero und Armenier bereits 40 Jahre vor der Judenvernichtung der Hitlerei ebenfalls Opfer systematischer Massenmordes von massenhaften Deutschen bzw. türkischen Massenmördern gewesen sind, erleidet der Exklusiv-Begriff Völkermord eine Abnutzung.

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DIE DEUTSCHEN SIND SICH DER DEUTSCHEN BETEILIGUNG AM Völkermord von 1915 gar nicht bewusst – und wollen es gar nicht wissen, denn – gemordet wurde doch zu allen Zeiten.

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Deshalb sollen jetzt in der deutschen Lügenpresse auch die neu eingeführten JUNGTÜRKEN die Völkermörder gewesen sind und nicht die TÜRKEN.

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Ist ERDOGAN ein JUNGTÜRKE? Ist MERKEL eine JUNGTÜRKIN?

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Die Farben des deutschen Kaisers und des Deutschen Reichs im Jahr 1915

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Im DLF sprach man heute vom BEGRIFFS-KOTAU:

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Kotau – das ist eine schlimme Sache.

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Massakerstaat ruft zur Anerkennung von PALÄSTINA

Oktober 16, 2014

Lichtgeschwindigkeit 4999

am Donnerstag, 16. Oktober 2014

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Vor Wochen endete ein 51-tägiges Massaker des israelischen Militärs gegen den Gazastreifen. Im Gaza-Streifen leben ca. 1,7 Millionen Menschen, davon im Durchschnittsalter von 15 Jahren eine besonders hoher Anteil Kinder: Das ist auch Kinderschändung.

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UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat sich am Dienstag selbst ein Bild in Gaza von den Zerstörungen gemacht. Laut AFP sagte Ban: „Die Zerstörungen seien unbeschreiblich… Sie sind weit schlimmer als die Kriegsschäden, die ich 2009 zu Gesicht bekam“

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Israels Staatsführer Netanjahu begründet die Massaker-, Landraub-, Vertreibungs- und Vernichtungspolitik in Palästina offiziell mit Verteidigungszwängen: denn Israel wird von Iron-Dome-Raketenabwehrsystemen permanent gegen palästinensiche Paketen verteidigt.

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Die Wahrheit ist die Abhängigkeit der israelischen Regierung von der offiziell die Politik gestaltende „Siedlerblock-Partei“, aber die wäre ja zu klein. Konkret steckt hinter der Massakerpolitik eine krankhafte Vorstellung der seit 50 Jahren im zionistischen Verteidigungskampf und Krieg verfangenen Israeliten.

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Judenverfolgung und Vernichtung, insbesondere auch durch die europäischen Vernichtungstatsachen unter den Deutschen, haben in der ganzen Welt eine Gemeinschaft von Juden initiiert. Diese Juden demonstrieren täglich dass sie unter dem Stichwort „Auschwitz“, Genozid, Shoa, Holocaust, Massenmördertum, Diskriminierung, Rassismus, Antisemitismus, ein Sonderstellung haben. Von Außen erscheint es, wie eine schwere seelische Krankheit, wie der Staat Israel und die Juden, die in diesem Namen politisch agieren, sich verhalten: auschwitzkrank.

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Eine Therapie ist nicht in Sicht. Israel als Militärwesen sieht solche Kampfbegriffe wie „Großisrael“ und „Armageddon“ als angemessen.

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Aus Sicht der Araber in Gaza ist keine Sekunde Koexistenz mit Israel möglich – jede Lebensregung Gazas muss illegal, durch Tunnel durch Terroranschläge und Untergrundorganisation vorgehalten werden.

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Vergangene Woche hat die neue schwedische Regierung die staatliche Anerkennung Palästinas angekündigt – um Israel zu partnerschaftlichen Vernunft gegenüber Palästina aufzufordern.

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Israel hat dagegen protestiert und gepöbelt.

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Vor einigen Tagen hat nunmehr auch das britische Unterhaus mit 274 gegen 12 Stimmen, bei über dreihundert Enthaltungen, für die völkerrechtliche Anerkennung des Staates Palästinas abgestimmt. Auch der Premier Cameron („der Westen“) blieb der Abstimmung fern.

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Gestern hat Israel warnend darauf reagiert (DPA, KNA). Eine Anerkennung Palästinas würde die Verhandlungsgrundlagen für ein Friedensabkommen beschädigen. (Hier kommt die Auschwitzkrankheit ganz klar durch: Die Verhandlungsgrundlagen können nicht an den völkerrechtlichen Entscheidungen für die Zweistaatenlösung von 1948 vorbei, die einseitige Massakertatsachen Israels gegen Palästina bilden).

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Es spielt keine Rolle, dass Palästina über 700 Jahre türkisches und osmanisches Land war. Es spielt noch weniger eine Rolle, dass Großbritannien um 1918 Mandatsrechte über Palästina ausübte. Es spielt auch keine Rolle, dass Israel das Zufluchtsland für die verfolgten Juden sein will.

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Es geht heute um das Ende der Massaker und eine abgestimmte Koexistenz und Palästina, statt einseitiger israelischer Maßgabe.

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Dietmar Moews meint: Wer einen nüchternen Blick auf die Lage in Palästina wirft, kann nur den treibenden Massakerstaat Israel als die regionale Krankheitsursache sehen.

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Zumindest wäre – sofern das heutige Israel dazu unfähig ist – vom Rest der Welt (so stellt sich das Weltjudentum in einer Grafik auf der Jüdischen Allgemeinen Zeitung vor „Rest der Welt“) auf praktikable Lösungen hinzustreben, statt nur auf Fortsetzung der Massaker und der Willkür.

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Inzwischen haben viele Völker im Völkerbund Palästina anerkannt. Eine längere Polarisierung zwischen dem „Westen“, der Israel unterstützt, und dem Rest der Welt, ist im Prinzip ein Übel.

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TÜRKEN-Reflexe vor Musa Dagh

August 6, 2014

Lichtgeschwindigkeit 4749

am Mittwoch, 6. August 2014

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Deutschland muss seine Türkeipolitik korrigieren:

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In Deutschland wird seit der Nazizeit politisch unterschätzt, wie groß der Führungs- und Fühlungsbedarf in den gesellschaftlichen Gruppen unterernährt wird und als Stress leistungsmindernd sich auswirkt.

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Mit Leistungsminderung wird hier aus soziologischer Sicht gesagt, dass die tägliche Integration und Reproduktion auf soziale Dynamik und Aktivitätskraft angewiesen ist. Das gesamte soziale Geschehen muss in seinen Potentialen analysiert und organisatorisch koordiniert werden. Freundlichkeit, Stimulation und  Inspiration sind jeder Wertverwirklichung vorausgesetzt. Angst und Druck sind immer bedenkliche Kosten. Hierauf sind die organisatorischen Steuerungsmaßnahmen einzustellen. Es reicht also nicht Drogen oder Schlaftabletten zu verteilen, Volksbelustigung und Zersetzung zu organisieren und schon in der Kindererziehung für Irritation und Bindungsschwächen hin Gift und Minenfelder unterzumischen.

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Es muss Animation und Bildung durch Meister und Vorbilder, durch zuverlässige Eltern und verlässliche offiziale Information sowie durch kommunikationsfreundliche Leitbilder und Symbole geprägt werden.

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Staatsorganisation kann das Leben lebendig stimulieren oder lähmen und vergiften. Hierfür ist das Führen und Fühlen stärker auf Tradition und Gewohnheiten angewiesen, als es der moderne Sozio-Kulturler gerne glauben möchte. Hierin liegt, warum sich neudeutsche Türken – völlig normal – als Orientalen einzurichten wünschen. (Wir sehen, in aller Welt bilden Einwanderer Kolonien).

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Dietmar Moews meint: Ich möchte einen kleinen Textauszug vorstellen, der die Führungs- und Fühlungsdynamik von Menschen zeigt:

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Gabriel – er wendet den lauschenden Blick noch immer von der Villa nicht ab – hat den Großvater gekannt. Er wurde ja unten in dem Hause geboren und hat so manchen langen Kindheitsmonat dort verbracht. Bis zu seinem zwölften Jahr. Und doch, dieses frühere Leben, das einst das Seinige war, berührt ihn unwirklich bis zur Schmerzhaftigkeit. Es gleicht einem vorgeburtlichen Dasein, dessen Erinnerungen mit unwillkommenen Schauern die Seele ritzen. Hat er den Großvater tatsächlich gekannt oder ihn nur in einem Knabenbuch gelesen oder abgebildet gesehen? Ein kleiner Mann mit weißem Spitzbart in einem langen, gelb-schwarz gestreiften Seidenrock. Der goldene Kneifer hängt an einer Kette auf die Brust herab. Mit roten Schuhen geht er durch das Gras des Gartens. Alle Menschen verbeugen sich tief. Zierliche Greisenfinger berühren die Wange des Kindes. War es so, oder ist es nur eine leere Träumerei? Mit dem Großvater ergeht es Gabriel Bagradian ähnlich wie mit dem Musa Dagh. Als er vor einigen Wochen den Kindheitsberg zum erstenmal wiedersah, die dunkelnde Kammlinie gegen den Abendhimmel, da durchflutete ihn eine unbeschreibliche Empfindung, schreckhaft und angenehm zugleich. Ihre Tiefe ließ sich nicht ergrübeln. Er gab es sofort auf. War es der erste Atemzug einer Ahnung? Waren es dreiundzwanzig Jahre?

Dreiundzwanzig Jahre Europa, Paris! Dreiundzwanzig Jahre der völligen Assimilation! Sie gelten doppelt und dreifach. Sie löschen alles aus. Nach dem Tode des Alten liebt die Familie, vom Lokalpatriotismus des Oberhauses erlöst, diesen orientalischen Winkel. Der Hauptsitz der Firma bleibt nach wie vor in Stambul. Doch Gabriels Eltern leben mit ihren beiden Söhnen jetzt in Paris. Der Bruder, auch er heißt Awetis, um fünfzehn Jahre älter als Gabriel, verschwindet aber rasch. Als Mitchef des Importhauses kehrt er in die Türkei zurück. Nicht zu Unrecht trägt er den Vornamen des Großvaters. Ihn zieht es nicht nach Europa. Er ist ein einsamkeitssüchtiger Sonderling. Die Villa in Yoghonoluk kommt nach mehrjähriger Verlassenheit durch ihn wieder zu Ehren. Seine einzige Liebhaberei ist die Jagd, und von Yoghonoluk aus unternimmt er seine Weidfahrten ins Taurusgebirge und in den Hauran. Gabriel, der von dem Bruder kaum etwas weiß, geht in Paris aufs Gymnasium und studiert an der Sorbonne. Niemand zwingt ihm den kaufmännischen Beruf auf, zu dem er, eine wunderliche Ausnahme seines Stammes, nicht im geringsten taugt. Er darf als Gelehrter und Schöngeist leben, als Archäologe, Kunsthistoriker, Philosoph, und empfängt im übrigen eine Jahresrente, die ihn zum freien, ja wohlhabenden Mann macht. Sehr jung noch heiratet er Juliette. Diese Ehe bringt eine tiefere Wandlung. Die Französin zieht ihn auf ihre Seite. Nun ist Gabriel Franzose mehr denn je. Armenier ist er nur mehr im akademischen Sinn gewissermaßen. Dennoch vergisst er sich nicht ganz und veröffentlicht einen oder den anderen seiner wissenschaftlichen Aufsätze in armenischen Zeitschriften. Auch bekommt sein Sohn Stephan mit zehn Jahren einen armenischen Studenten zum Hofmeister, damit ihn dieser in der Sprache seiner Väter ausbilde. Juliette hält das anfangs für höchst überflüssig, ja sogar schädlich. Da ihr aber das Wesen des jungen Samuel Awakian angenehm ist, gibt sie nach einigen Rückzugskämpfen ihren Widerstand auf. Die Zwistigkeiten der Gatten wurzeln immer in ein und demselben Gegensatz. Wie sehr sich aber Gabriel auch bemüht, im Fremden aufzugehen, er wird dennoch von Zeit zu Zeit in die Politik seines Volkes hineingezogen. Da er einen guten Namen trägt, suchen ihn etliche der armenischen Führer auf, wenn sie in Paris sind. Man bietet ihm sogar ein Mandat der Daschnakzagan-Partei an. Wenn er auch diese Zumutung mit Schreck von sich weist, so nimmt er doch an dem bekannten Kongress teil, der im Jahre 1907 die Jungtürken mit der armenischen Nationalpartei vereinigt. Ein neues Reich soll geschaffen werden, in dem die Rassen friedlich und ohne Entehrung nebeneinander Leben. Für ein solches Ziel begeistert sich auch der Entfremdete. Die Türken machen in diesen Tagen den Armeniern die schönsten Komplimente und Liebeserklärungen. Gabriel Bagradian nimmt nach seiner Art den Treueschwur ernster als andere. Dies ist der Grund, weshalb er sich bei Ausbruch des Balkankrieges freiwillig zu den Waffen meldet. Er wird an der Reserveoffiziersschule zu Stambul im Eilverfahren ausgebildet und kommt noch zurecht,um als Offizier einer Haubitzbatterie die Schlacht bei Bulair mitzukämpfen. Diese einzige große Trennung von den seinigen währt länger als ein halbes Jahr. Er leidet tief unter ihr. Vielleicht fürchtet er, Juliette könnte ihm entgleiten. Irgend etwas in ihrer Beziehung zu ihm fühlt er gefährdet, obgleich er keinen wirklichen Anlass zu diesem Gefühl hat.

Nach Paris zurückgekehrt, schwört er allen Dingen ab, die nicht allein dem inneren Leben gelten. Er ist ein Denker, ein abstrakter Mensch, ein Mensch an sich. Was gehen ihn die Türken an, was die Armenier? Er denkt daran, die französische Staatsbürgerschaft zu erwerben. Damit würde er vor allem Juliette glücklich machen. Zuletzt hält ihn immer wieder ein Missgefühl davon ab. Er ist freiwillig in den Krieg gegangen. Wenn er auch in seinem Vaterland nicht lebt, so kann er es doch nicht widerrufen. Es ist sein Väter-Land. Die Väter haben Ungeheures dort erlitten und es dennoch nicht aufgegeben. Gabriel hat nichts erlitten. Er weiß von Mord und Metzelei nur durch Erzählungen und Bücher. Ist es nicht gleichgültig, wohin ein abstrakter Mensch zuständig ist, denkt er, und bleibt ottomanischer Untertan. Zwei glückliche Jahre in einer hübschen Wohnung der Avenue Kleber. Es sieht so aus, als seien alle Probleme gelöst und die endgültige Lebensform gefunden. Gabriel ist fünfunddreißig alt. Juliette vierunddreißig, Stephan dreizehn. Man hat ein sorgloses Dasein, keinen besonderen Ehrgeiz, geistige Arbeit und einen angenehmen Freundeskreis. Was letzteres anbetrifft, ist Juliette tonangebend. Dies zeigt sich hauptsächlich darin, dass der Verkehr mit Gabriels alten armenischen Bekannten – seine Eltern sind längst verstorben – immer mehr einschrumpft. Juliette setzt gleichsam ihr Blut unnachgiebig durch. Nur die Augen ihres Sohnes kann sie freilich nicht ändern. Gabriel aber scheint von alledem nichts zu merken. Ein Eilbrief Awetis Bagradians bringt den Umschwung des Schicksals. Der ältere Bruder fordert Gabriel auf, nach Stambul zu kommen. Er sei ein schwerkranker Mann und nicht mehr fähig, das Unternehmen zu leiten. Darum habe er seit Wochen schon alle Vorbereitungen getroffen, um die Firma in eine Aktiengesellschaft zu verwandeln. Gabriel möge erscheinen, um seine Interessen wahrzunehmen. Juliette, die auf ihren Weltsinn nicht wenig pocht, erklärt sogleich, sie wolle Gabriel begleiten und während der Verhandlungen unterstützen. Es gehe ja um sehr große Dinge. Er aber sei von harmloser Natur und den armenischen Kniffen der anderen keineswegs gewachsen. Juni 1914. Unheimliche Welt. Gabriel entschließt sich, nicht nur Juliette, sondern auch Stephan und Awakian mit auf die Reise zu nehmen. Das Schuljahr ist ja so gut wie zu Ende. Die Angelegenheit kann sich lange hinausziehen und der Lauf der Welt lässt sich nicht berechnen. In der zweiten Juliwoche kommt die Familie in Konstantinopel an. Awetis Bagradian jedoch hat sie nicht erwarten können. Er ist mit einem italienischen Schiff nach Beirut abgereist. Sein Lungenleiden hat sich in den letzten Tagen mit grausamer Schnelligkeit verschlechtert und er konnte die Luft von Stambul nicht länger ertragen. (Merkwürdig, der Bruder des Europäers Gabriel geht nicht in die Schweiz, sondern nach Syrien, um zu sterben.) Anstatt mit Awetis verhandelt Gabriel nun mit Direktoren, Rechtsanwälten und Notaren. Er muss aber erkennen, dass der unbekannte Bruder für ihn auf die zarteste und umsichtigste Art vorgesorgt hat. Da kommt es ihm das erstemal ganz stark zu Bewusstsein, dass es dieser kranke ältliche Awetis ist, der für ihn arbeitet, dem er sein Wohlergehen verdankt. Welch ein Widersinn, dass Brüder einander so fremd bleiben müssen. Gabrieler schrickt vor dem Hochmut, den er in sich gegen den „Geschäftsmann“, gegen den „Orientalen“ nicht immer unterdrückt hat. Jetzt erfasst ihn der Wunsch, ein Unrecht gutzumachen, ehe es zu spät ist, ja eine leichte Sehnsucht. Die Hitze in Stambul ist wirklich nicht auszuhalten. Nach dem Westen zurückzukehren scheint jetzt nicht ratsam. Lassen wir den Sturm vorübergehen. Hingegen ist schon der Gedanke an eine kleine Seefahrt eine Erquickung. Einer der neuesten Dampfer des Khedival Mail läuft auf dem Wege nach Alexandria Beirut an. Auf den westlichen Hängen des Libanon sind moderne Villen zu mieten, die den unbescheidensten Ansprüchen genügen. Die Kenner wissen, dass keine Landschaft der Erde schöner ist als diese. Gabriel aber hat es gar nicht nötig, mit solchen Überredungskünsten aufzuwarten, denn Juliette ist sogleich einverstanden. In ihr lebt schon seit langer Zeit eine dumpfe Ungeduld. Die Aussicht auf etwas Neues lockt sie an. Während sie auf hoher See sind, prasseln die Kriegserklärungen der Staaten aufeinander. Als sie den Landungsquai von Beirut betreten, haben in Belgien, auf dem Balkan und in Galizien schon die ersten Kämpfe begonnen. An eine Heimkehr nach Frankreich ist nicht mehr zu denken. Sie sitzen fest. Die Zeitungen berichten, dass die Hohe Pforte in den Bund der Mittelmächte treten werde. Paris ist Feindesland geworden. Der tiefere Zweck der Reise entpuppt sich als verfehlt. Awetis Bagradian ist dem Bruder zum zweitenmal entronnen. Er hat Beirut vor ein paar Tagen verlassen und die beschwerliche Reise über Aleppo und Antiochia nach Yoghonoluk gewagt. Auch der Libanon genügt ihm nicht für den Tod. Der Musa Dagh muss es sein. Der Brief aber, in dem der Bruder diesen seinen Tod selbst ankündigt, trifft erst im Herbst ein….“

aus „Die vierzig Tage des Musa Dagh“ von Franz Werfel , 1947,

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Türkei rührt an Erinnern und Vergessen

April 24, 2014

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am 24. April 2014

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Erinnern und Vergessen

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Der türkische Ministerpräsident Erdogan erklärte sich zum Geschichtsbewusstsein und zur türkischen Vergangenheit betreffs Völkermord an den Armeniern.

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Das Osmanische Reich hat vor 99 Jahren ca. 1,5 Millionen Armenier aus angestammtem Lebensraum durch Vertreibung ausgerottet und durch Ausrottung vertrieben. Armenier sind überwiegend christlich orientiert – die osmanischen Türken waren sunnitisch-islamisch.

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Bis heute streitet die sunnitische Türkei, die sich in der Nachfolge des Osmanischen Reichs und der säkularisierten Kemal-Atatürk-Türkei versteht, ab, dass es den Völkermord an den Armeniern überhaupt gegeben hat.

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Erdogan steht mit dem Genozid der Türken, im Jahr 1915 an den Armeniern, bis heute in der Tradition der Mao-Millionen-Massenmorde-Leugnern in China, in Tradition der stalinistischen Millionen-Massenmorde-Leugner unter Putin in Russland, die Säuberung 1937, die Solchenyzin im Archipel Gulag bezeugt, und in der Tradition der durch die „Auschwitz-Lüge“ von Deutschen abgestrittenen Verfolgung, Vertreibung und millionenfache Vernichtung der europäischen Juden durch Hitler-Deutschland in Europa bis 1945.

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http://www.youtube.com/watch?v=jHJm5qwzsN0

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Es ist eine metaphysische Notwendigkeit für ein gelingendes Miteinander, dass die Menschen durch Einstimmung der vielseitigen Blickwinkel auf die gemeinsame Geschichte, eine Anerkennung der harten Tatsachen gemeinsam bezeugen. 

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Die angebliche machtbestimmte Konstruktion von Geschichte – wie es Relativisten heute in der Geschichtswissenschaft als schwaches Denken fordern – hält Dietmar Moews für blanke Schwachmatik. Wir müssen uns an die harten Tatsachen halten.

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Und wo keine harten Tatsachen überliefert worden sind, können wir allein mit Urteilskraft, Intuition und Durchblick klug sein – Geschichtswahrheit entsteht dadurch nicht. Mehrheitlich über Shakespeare oder nicht? abstimmen, schafft keine Geschichtswahrheit, wo keine Dokumente überliefert sind.

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Dietmar Moews wundert sich: Warum kann nicht sowohl Wissen festgestellt werden wie Nichtwissen erkannt und anerkannt werden?

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http://www.youtube.com/watch?v=HBv_jGoSWmU

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Erdogan hat nun im Jahr 2014 im Namen der Türkei den Armeniern sein Beileid für das den Armeniern zugefügte Leid (durch Vertreibung, Massaker und den Völkermord) ausgesprochen.

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Er hat nicht um Entschuldigung gebeten und auch die Massaker nicht Völkermord genannt. Aber Erdogan scheint den osmanischen Völkermord, der bis heute in der Türkei abgestritten wird und nicht in den türkischen Geschichtsbüchern dokumentiert und bezeugt wird, benannt. 1,5 Millionen Armenier – abgestritten? Jeder tote verleugnete Armenier ist eine seelische Krankheit der Türken.

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Erdogan hat damit vor der Weltöffentlichkeit einen Schritt aus der türkischen Geschichtsschreibung in die Weltgeschichte gemacht. Erdogan handelt momentan  im Schatten großer Zerrüttungen in seiner Weltgegend, in Syrien und in der Ukraine, in Georgien und in Palästina, in Kurdistan und im Irak.