Von der Unermeßlichkeit des Schönen

Juni 1, 2014

Lichtgeschwindigkeit 4477

am 1. Juni 2014

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…X,6

Die Unmittelbarkeit im Schönen ist die offenbare Wirkfülle seines unentstellten Zeugerischen; also die Treffkraft ganzheitlichen Entsprechens des Sinnfällig-Formguten einer Gefüge-Einheit.

Jeweils durch Sinnsondern entsteht aus bestimmtem Inhatlswahrem das Notwendige der Gestaltungs-Anlässe; und aus diesen erwächst durch Sinnmehren überzeugendes Formengut des Schönen.

Wird Treffliches durch geistgeführtes Können in Überwirkliche gesteigert, gelingt das Vortreffliche.

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Zitiert nach: Otto Nebel, Von der Unermeßlichkeit des Schönen (1961-63) in Frühwerke, Schriften zur Sprache und zur Kunst – Das dichterische Werk Band 3 in Frühe Texte der Moderne, herausgegeben von René Radrizzani der edition text+kritik herausgegeben von Jörg Drews, Hartmut Geerken und Klaus Ramm, München 1979


Von der Unermeßlichkeit des Schönen

Mai 13, 2014

 

Lichtgeschwindigkeit 4407

am 13. Mai 2014

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VIII,11

Der Warner im Schönen ist der unbestechliche Zuchtgeist angesichts des Formguten, der dem Missbrauch von Bildekräften und Entsprechungen entgegenwirkt.

Mit dem Siege über Willkür, Unmaß und Fürwitz gewinnt zeugerischer Werkwille die volle Bewährungsfreiheit.

Unwarnbarkeit führt durch Zuchtmangel zur Entartung der Könnerschaft.

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Zitiert nach: Otto Nebel, Von der Unermeßlichkeit des Schönen (1961-63) in Frühwerke, Schriften zur Sprache und zur Kunst – Das dichterische Werk Band 3 in Frühe Texte der Moderne, herausgegeben von René Radrizzani der edition text+kritik herausgegeben von Jörg Drews, Hartmut Geerken und Klaus Ramm, München 1979


Von der Unermeßlichkeit des Schönen

April 28, 2014

Lichtgeschwindigkeit 4346

am 28. April 2014

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VII,7

Der Former im Schönen ist der offenbarende Stifter des Kräftefriedens zwischen dem Sinnbestimmten und dem Sinnfälligen; somit der Vollziehende eines zeugerischen Innewerdens, das einend urteilt.

Mit dem Gelingen der formguten Entsprechung gerät das Inhaltswahre Wirkgut in den ruhevollen Endzustand erfüllter Ganzheit im Wahrnehmbaren.

Jedes gemeisterten Werkes Maßgestalt birgt das gesamte Sinngeschehen, das zur Sonderlösung zwang.

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Zitiert nach: Otto Nebel, Von der Unermeßlichkeit des Schönen (1961-63) in Frühwerke, Schriften zur Sprache und zur Kunst – Das dichterische Werk Band 3 in Frühe Texte der Moderne, herausgegeben von René Radrizzani der edition text+kritik herausgegeben von Jörg Drews, Hartmut Geerken und Klaus Ramm, München 1979


Von der Unermeßlichkeit des Schönen

April 20, 2014

Lichtgeschwindigkeit 4320

am 20. April 2014

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VI,11

Die Einsicht im Schönen ist die zuchtvolle Mäßigung, der es gelingt, dem Inhaltswahren einer Gefüge-Einheit die dichteste Sinngestalt im entsprechenden Formguten zu sichern.

Mit dem Mindern des Unbestimmten im Sinnfälligen und dem Mehren des Innigen im Sinnerfüllten wachsen die Möglichkeiten, ein werdendes Werk zu meistern und zu vollenden.

Die Einsicht im Schönen entstammt kunstwürdig gelenkter Urteilskraft; – ein gemeistertes Werk bleibt ein ausgereiftes Werturteil.

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Zitiert nach: Otto Nebel, Von der Unermeßlichkeit des Schönen (1961-63) in Frühwerke, Schriften zur Sprache und zur Kunst – Das dichterische Werk Band 3 in Frühe Texte der Moderne, herausgegeben von René Radrizzani der edition text+kritik herausgegeben von Jörg Drews, Hartmut Geerken und Klaus Ramm, München 1979

 


Von der Unermeßlichkeit des Schönen

April 19, 2014

Von der Unermeßlichkeit des Schönen

Lichtgeschwindigkeit 4317

am 19. April 2014

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VI,10

Die Vielfalt im Schönen ist jene innewohnende Bedeutungsfülle des Formguten einer sinnmehrenden Gefügeordnung, die Werkeinheit wurde.

Mit dem Schöpferischen wird dem Deutungstriebe beträchtlicher Spielraum, doch zugleich heilsamer Einhalt geboten, somit einer wilden Willkür des Auslegens der Befunde eine Abwehrgrenze gesetzt: – bloßem Vernünfteln nämlich ist beseeltes Innewerden nicht möglich.

Auch vor dem Schönen erweist sich Vermeinen als folgenschweres Verkennen.

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Zitiert nach: Otto Nebel, Von der Unermeßlichkeit des Schönen (1961-63) in Frühwerke, Schriften zur Sprache und zur Kunst – Das dichterische Werk Band 3 in Frühe Texte der Moderne, herausgegeben von René Radrizzani der edition text+kritik herausgegeben von Jörg Drews, Hartmut Geerken und Klaus Ramm, München 1979


Von der Unermeßlichkeit des Schönen

April 6, 2014

Lichtgeschwindigkeit 4277

6. April 2014

„… V,9

Die Freude im Schönen ist die Spiegelung der Himmelschuld, der es gefällt, bildbares Inhaltswahres in sinnmehrendes Formgutes von entsprechender Gefäßwürde zu verwandeln.

Mit dem fortwährenden Entstehen unzähliger Sinngefüge des Schönen sorgt das Sein des Unerschöpflichen für das ewige Bestehen der Freude.

Im Bereiche des Menschlichen erhellt daraus für Erkennende die Zweckbedeutung des Hochamtes der Künste.

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Von der Unermeßlichkeit des Schönen

März 13, 2014

Lichtgeschwindigkeit 4205

am 12. März 2014

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III,8

Das Feste im Schönen ist das Zielgerichtete seines Inhaltswahren, das dem Formguten der Gefüge-Einheit viele entsprechende Wirkmöglichkeiten einräumt.

Ohne solche Lenkvernunft im Sinnkerne des Zeugerischen entsteht im Schönen keine Festigkeit.

Das Inhaltswahre bestimmt unwandelbare Nutzzwecke; das Formgute umfasst wandelbare Verfahren.

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Zitiert nach: Otto Nebel, Von der Unermeßlichkeit des Schönen (1961-63) in Frühwerke, Schriften zur Sprache und zur Kunst – Das dichterische Werk Band 3 in Frühe Texte der Moderne, herausgegeben von René Radrizzani der edition text+kritik herausgegeben von Jörg Drews, Hartmut Geerken und Klaus Ramm, München 1979