Lichtgeschwindigkeit 5006
am Samstag, 18. Oktober 2014
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Wer Design designed, muss eher sprachschöpferisch überzeugen, als durch seine geringen Fähigkeiten, wirkliche Neuigkeiten erfinden oder entwickeln zu können, erfolgreich in die Vorstellungsorientierung hineinzukommen.
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„Social Freezing“ ist so ein Design-Fliegenschiss. Die Technik haben bereits vor vielen Jahren Naturwissenschaftler entwickelt. „Sozial“ ist daran rein gar nichts, was im Sinne der Sache „Freezing“ fraglich wird.
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Aus soziologischer Sicht lassen sich soziale Mutmaßungen betrachten:
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Welche Auswirkungen haben die Möglichkeiten der gekühlten Lagereier? Warum thematisiert man nicht die sozialen Dimensionen, der geschlechterspezifischen Abkopplung von Mann und Frau, mit Blick auf die eingeschlechtlichen Klon-Fortpflanzungstechnik?
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So, wie bereits längst Samenbanken zeugungsfähiges Sperma horten und käuflich anbieten (Kühllagerung kostet),
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so können nunmehr zeugungsfähige Eier ebenfalls ins ewige Leben vorgehalten werden (Kühllagerung kostet) – das aktuell von Sprachdesignern ins Gerede gebrachte „social freezing“ wird momentan von der betriebswirtschaftlich-marketingseitigen Nutzung hochgespielt, ist bekanntlich nicht mehr brandneu.
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Unbemerkt meist, manchmal auch zur Schlagzeile gemacht, arbeitet die abendländische Wissenschaftsmaschine in den Naturwissenschaften Tag für Tag in die Breite, manchmal eine Schicht tiefer. Wirksam wird der wissenschaftliche Fortschritt immer, wenn es zu einer herausragenden neuen Anwendung und dann zur massenhaften industriellen Verwertung kommt.
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Während das die Menschengeschichte durchziehende zweigeschlechtliche Fortpflanzungsdrama zwischen Frauen und Männern, Kulturantriebsmodus, wackelnder Bau der Triebpyramide aus Triebverwirklichungen, Triebhemmungen und Triebverzicht kennzeichnete, ist das nun – Alles vorbei: der Saurier ist tot, aber seine Hüften zucken noch.
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Mit Entwicklung der eingeschlechtlichen Klon-Zeugung im Reagenzglas – in Vitro Fertilisation – kann sich jedes menschliche Individuum selbst technisch Clonen lassen – ein Ei und eine Austrägerin sind bis jetzt noch Teil der Produktionskette. Liebesromane werden zukünftig andere Schwerpunkte finden müssen: Romantik der Eigenliebe – ich habe schon was anderes vor.
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Dietmar Moews meint: Den Fortschritt und die Kultur, das Verhalten täglich neu zu integrieren ist eine schöne Freiheit, die jede neue Generation entfalten muss. Wie stark dabei Erbe, Tradition und Abhängigkeiten die Veränderungen oder Bräuche pflegen, ist Aushandlung und Praxis.
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Zwei schwerwiegende Veränderungen kommen in meinen persönlichen Blick, die mich belustigen:
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EINS: Die Gepräche, die ich auch heute nicht mit all den Frauen führe, die für nichts sonst so tiefangebundene Motivation zur geistigen Auseinandersetzung haben als über ihre Abkömmlinge, werde ich auch zukünftig nicht über die eingefrorenen Eier mitmachen.
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ZWEI: Wie infolge der versprochenen Emanzipationswirkungen durch Googles „Social freezing“ zusätzliche Tob-Jobs entstehen, kann man genüsslich abwarten. Es werden die Karrierefrauen (nebst „Freezing background“) zukünftig den Wettbewerb auf die Karriereposten erhöhen.
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Wir werden jetzt schon die soziale Veränderung ansagen: Auch andere Wettbewerber werden den härteren Wettbewerb mit eigenen Eistechniken verschärfen. Die Haifische werden technokratisches Quoten-Monitoring und Flash-Netzwerke ins Spiel bringen.
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Ich freue mich schon auf die Partnervemittlung bei LOVERTY usw. „Kassandra mit 4 guten Eiern im Kühlschrank und hoher Pension sucht Sie oder Ihn“; (es meldet sich sie, ebenfalls mit mehreren Eiern auf Lager).
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Das Beste wird sein, die verkrampften Rennhühner werden mit Blick auf die Haifischgesellschaft inspirierter und ideenreicher, dynamischer und effizienter – mit Ei in der Kühlkammer. Wer’s glaubt, wird selig: SEXUS NEXUS.
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