ELOHIM: Götter der BIBEL – haben wird den falschen Gott gewählt?

Juli 27, 2014

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am Sonntag, 27. Juli 2014

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Für einen Gläubigen, sind keine Beweise nötig – es genügen die Glaubensgewissheiten.

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U-Bahn für die mainzer (auch als Bunker im Alarmfall)

U-Bahn für die Mainzer Straße (auch als Bunker im Alarmfall)

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Für einen Gottglauben gilt das Gottvertrauen und nicht menschliche Interpretationen etwaig Gott zugewiesener Aktivitäten.

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Die Menschheit tradiert – so weit das historisch dokumentiert ist – vielfältige Vorstellungsorientierungen, z. B. Instinkthandeln, Wissenschaft, Kunstschaffen, Sozialitäten u. a. Eine nennen wir abgegrenzt Religion. Verschiedene Religiösitäten haben Götter- bzw. Gottglaubensvorstellungen.

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Im alten überlieferten Text-Teil der christlichen Bibel finden wir handelnde Götter, Götterscharen, Götter und Teufel verschiedener Rang- und Machthöhen, z.B. ELOHIM (hebräisch IM bezeichnet im zusammengesetzten Wort (Kompositum) ELOHIM die Mehrzahl (Pluaral), wie „Götterschar“, also mehrere Götter).

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Die Menschheit hat verschiedene Geschichtszählweisen. Im christlich gregorianischen Kalender unserer Zeitrechnung wurde die Geschichtsjahreszählung mit der Ziffer NULL zum angenommenen Zeitpunkt der Geburt von Jesus gesetzt.

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DIETMAR MOEWS "Holländischer Glastisch" DMW 18.6.74 62 cm / 75 cm, Öl auf Nessel, in Springe gemalt

DIETMAR MOEWS „Holländischer Glastisch“ DMW 18.6.74
62 cm / 75 cm, Öl auf Nessel, in Springe gemalt

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Erst die jüngeren Quellen im alten Testament – das aus Teilen der jüdischen Tora nachträglich zusammengestrichen bzw. zusammengestellt und altersmäßig durcheinandergebracht worden ist, wird dann von den sich selbst als Israel bezeichnenden Semiten aus der Vielgötterei der Eingottglaube. Diese kleine etwa 500 bis 600 Jahre vor dem Jahr NULL in Palästina sesshafte Semitengemeinschaft, sammelte alte Schriften (Tora) und forderte einen einzigen Gott, der von den Israeliten als Allmacht-Gott geglaubt wurde.

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Für die zeitgleichen Griechen, deren Schrift- bzw. deren Kultur, für die älteren Ägypter oder für die zeitgleichen Chinesen des Konfuzius, des Lao Tse und anderen, galten bereits vor, während und nach den Eingott-Israeliten geradezu Götterversammlungen (Olymp) in vielfältigen Zuständigkeiten.

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Die Perser wie auch die Römer, deren politische Herrschaft greifbar lebensentscheidend für die Semiten des Israelglaubens geherrscht hatten, lebten übermächtig nach eigenen Religionen und anderen „Propheten“.

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Als der in der Bibel vorgestellte historische Jesus von Nazareth auftrat, gab es unter den Israeliten diverse Dissidenten und Sezessionisten, auch weil die römische Fremdherrschaft den israelischen Eingottglauben als marginale Glaubenssache auswies, nicht aber als eine politische Überlebensentscheidung.

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Folglich kamen Prediger und abweichende Sekten zu sozialer Wirkung. Eine davon waren die im israelischen Judentum lebenden Jesuschristen. Hieraus kamen – erst nach Jesus‘ Tod – zahlreiche jüdisch-christliche, bald auch heidnisch-christliche Missionare und Schriftsteller auf. Für das abendländische Christentum ist der wirkungsvollste Hauptaktivist der heiden-christlich-semitische Missionar Saulus-Paulus, der angeblich bis Rom gewandert war. Daneben kennen wir heute die sogenannten Evangelisten, die später kommenden Schriftsteller der „Evangelien“ des Neuen Testaments.

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Im Neuen Testament, zusammengesetzt aus ausgewiesenen Texten, die nicht von Jesus-Zeitgenossen, sondern von Autoren (den Evangelisten), die im Jahrhundert danach lebten, finden wir die „Evangelisten“, die vom Leben und Wirken des israelitischen Jesus zahlreiche Varianten verfassten (übrigens nur vom Kind Jesus und dann von dessen letzten Lebensjahren).

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Vom Tora-überlieferten Israelmythos war im römischen Palästina der Evangelisten wenig übrig geblieben. Das heute als Judentum figurierende Gemeinwesen fand seine Autoren erst später, erst nach den Evangelisten. Der Talmud, ohne den heute kaum noch orthodoxe Israeliten leben, entstand erst zur Zeit des römisch-katholischen Neuen Testaments.

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Damit hier keine Missverständisse angeknüpft werden, ich selbst mache in meinen Vorstellungen, sofern ich das bestimmen kann, Alles ohne Gott und ohne Götter, was ohne geht. Und ich zitiere hier, sinngemäß aus dem Bibeltext „Offenbarung Johannes“, Texte, die ich seit vielen Jahren studiere, ausgewählt. Ungeachtet welche semantischen Bedeutungen oder Glaubensinhalte jemand darauf bezieht, lehne ich die blutige Obrigkeitskultur der abrahamitischen Eingottreligion ab:

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Offenbarung des Johannes … Das 7. Kapitel – Die Versiegelten aus den zwölf Stämmen; die selige Schar der Erlösten aus allen Nationen.

1. Und darnach sah ich vier Engel stehen auf den vier Ecken der Erde, die hielten die vier Winde der Erde, auf dass kein Wind über die Erde bliese noch über das Meer noch über irgendeinen Baum.

2. Und ich sah einen anderen Engel stehen aufsteigen von der Sonne Aufgang, der hatte das Siegel des lebendigen Gottes und schrie mit großer Stimme zu den vier Engeln, welchen gegeben war zu beschädigen die Erde und das Meer;

3. und er sprach: Beschädiget die Erde nicht noch das Meer noch die Bäume, bis dass wir versiegeln die Knechte unsers Gottes an ihren Stirnen!

4. Und ich hörte die Zahl derer, die versiegelt wurden: hundertundvierundvierzigtausend, die versiegelt waren von allen Geschlechtern der Kinder Israel:

5. von dem Geschlechte Juda zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte Ruben zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte Gad zwölftausend versiegelt;

6. von dem Geschlechte Asser zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte Naphthali zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte Manasse zwölftausend versiegelt;

7. von dem Geschlechte Simeon zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte Isaschar zwölftausend versiegelt;

8. von dem Geschlechte Sebulon zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte Joseph zwölftausend versiegelt; von dem Geschlechte Benjamin zwölftausend versiegelt.

9. Darnach sah ich, und siehe, eine große Schar, welche niemand zählen konnte, aus allen Heiden und Völkern und Sprachen, vor dem Stuhl stehend und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und Palmen in ihren Händen.

10. schrieen mit großer Stimme und sprachen: Heil sei dem, der auf dem Stuhl sitzt, unserm Gott, und dem Lamm.

11. Und alle Engel standen um den Stuhl und um die Ältesten und um die Tiere und fielen vor dem Stuhl auf ihr Angesicht und beteten Gott an

12. und sprachen: Amen, Lob und Ehre und Weisheit und Dank und Preis und Kraft und Stärke sei unserm Gott von Ewigkeit in Ewigkeit! Amen

13. Und es antwortete der Ältesten einer und sprach zu mir: Wer sind diese, mit den weißen Kleidern angetan, und woher sind sie gekommen?

14. Und ich sprach zu ihm: Herr, du weißt es . Und er sprach zu mir: Wer sind’s, die gekommen sind aus großer Trübsal und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes.

15. Darum sind sie vor dem Stuhl Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Stuhl sitzt, wird über ihnen wohnen.

16. Sie wird nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht auf sie fallen die Sonne oder irgend eine Hitze; Jesaja 49,10

17. denn das Lamm mitten im Stuhl wird sie weiden und leiten zu den lebendigen Wasserbrunnen, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.

 

Das 8. Kapitel. – Eröffnung des siebenten Siegels. Die vier ersten Posaunen. Das dreifache Wehe.

1. Und da es das siebente Siegel auftat, ward eine Stille in dem Himmel bei einer halben Stunde.

2. Und ich sah die sieben Siegel, die da stehen vor Gott, und ihnen wurden sieben Posaunen gegeben.

3. Und ein anderer Engel kam und trat an den Altar und hatte ein goldenes Räuchfass: und ihm ward viel Räuchwerk gegeben, dass er es gäbe zum Gebet aller Heiligen auf den goldenen Altar vor dem Stuhl.

4. Und der Rauch des Räuchwerks vom Gebet der Heiligen ging auf von der Hand des Engels vor Gott.

5. Und der Engel nahm das Räuchfass und füllte es mit Feuer vom Altar und schüttete es auf die Erde. Und da geschahen Stimmen und Donner und Blitze und Erdbeben. *Hesekiel 10,2

6. Und die sieben Engel mit den sieben Posaunen hatten sich gerüstet, zu posaunen.

7. Und der erste Engel posaunte: und es ward ein Hagel und Feuer, mit Blut gemengt, und fiel auf die Erde; und der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras verbrannte. 2. Mose 9, 23-26

8. Und der andere Engel posaunte, und es fuhr wie ein großer Berg mit Feuer brennend ins Meer; und der dritte Teil des Meeres ward Blut, Jeremia 51, 25 u. Mose 7, 20, 21

9. und der dritte Teil der lebendigen Kreaturen im Meer starben, und der dritte Teil der Schiffe wurden verderbt.

10. Und der dritte Engel posaunte: und es fiel ein großer Sturm vom Himmel, der brannte wie eine Fackel und fiel auf den dritten Teil der Wasserströme und über die Wasserbrunnen. Jesaja 14,12: Dan. 8, 10

11. Und der Name des Sterns heißt Wermut. Und der dritte Teil der Wasser ward Wermut; und viele Menschen starben von den Wassern, weil sie waren so bitter geworden.

12. Und der vierte Engel posaunte: und es ward geschlagen der dritte Teil der Sonne und der dritte Teil der Sonne und der dritte Teil des Mondes und der dritte Teil der Sterne, dass ihr dritter Teil verfinstert ward und der Tag den dritten Teil nicht schien und die Nacht desgleichen. 2. Mose 10,21

13. Und ich sah und hörte einen Engel fliegen mitten durch den Himmel und sagen mit großer Stimme: Weh, weh, weh denen, die auf Erden wohnen, vor den andern Stimmen der Posaune der drei Engel, die noch posaunen sollen!

Das 9. Kapitel.– Die fünfte und sechste Posaune mit dem ersten und zweiten Wehe

1. Und der fünfte Engel posaunte: und ich sah einen Stern, gefallen vom Himmel auf die Erde; und ihm ward der Schlüssel zum Brunnen des Abgrunds gegeben.

2. Und er tat den Brunnen des Abgrunds auf; und es ging auf ein Rauch aus dem Brunnen wie ein Rauch eines großen Ofens, und es ward verfinstert die Sonne und die Luft von dem Rauch des Brunnens. Joel 2,3.10.

3. Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken auf die Erde; und ihnen ward Macht gegeben, wie die Skorpione auf Erden Macht haben.

4. Und es ward ihnen gesagt, dass sie nicht beschädigten das Gras auf Erden noch ein Grünes noch einen Baum, sondern allein die Menschen, die nicht haben das Siegel Gottes an ihren Stirnen.

5. Und es ward ihnen gegeben, dass sie nicht töteten, sondern sie quälten fünf Monate lang; und ihre Qual war wie eine Qual vom Skorpion, wenn er einen Menschen schlägt.

6. Und in den Tagen werden die Menschen den Tod suchen, und nicht finden; werden begehren zu sterben, und der Tod wird vor ihnen fliehen.

7. Und die Heuschrecken sind gleich den Rossen, die zum Kriege bereitet sind; und auf ihrem Haupt wie Kronen, dem Golde gleich, und ihr Antlitz gleich der Menschen Antlitz;

8. und hatten Haare wie Weiberhaare, und ihre Zähne waren wie die der Löwen;

9. und hatten Panzer wie eiserne Panzer, und das Rasseln ihrer Flügel wie das Rasseln an den Wagen vieler Rosse, die in den Krieg laufen;

10. und hatten Schwänze gleich den Skorpionen, und es waren Stacheln an ihren Schwänzen; und ihre Macht war, zu beschädigen die Menschen fünf Monate lang.

11. Und hatten über sich einen König, den Engel des Abgrunds, des Name heißt auf hebräisch Abaddon, und auf griechisch hat er den Namen Apollyon.

12. Ein Wehe ist dahin; siehe, es kommen noch zwei Wehe nach dem.

13. Und der sechste Engel posaunte: und ich hörte eine Stimme aus den vier Ecken des goldene Altars vor Gott.

14. die sprach zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte: Löse die vier Engel, die gebunden sind an dem großen Wasserstrom Euphrat.

15. Und es wurden die vier Engel los, die bereit waren auf die Stunde, und auf den Tag und auf den Monat und auf das Jahr, dass sie töteten den dritten Teil der Menschen….

21. Und taten auch nicht Buße für ihre Morde, Zauberei, Hurerei und Dieberei.

Die Quellen-Namen sind Autoren der israelischen Tora, des Alten Testaments der Bibel der Jesus-Christen aus der vorchristlichen Zeit. Man erkennt leicht, wie die mörderische Allmacht der „Offenbarung des Johannes“ jesuschristlich zugespitzt wird.

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Deutsche? Hochbezeugung für Aung San Suu Kyi aus Myanmar

April 10, 2014

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am 10. April 2014

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Aung San Suu Kyi (68), Oppositionelle in Myanmar, die nach 15 Jahren politischer Haft bzw. Hausarrest im eigenen Haus, unter der Militärherrschaft von Myanmar inzwischen in der politischen Öffentlichkeit ihres Vielvölkerstaats lebt, besucht Berlin. Die Politikerin Aung San Suu Kyi wird von allen hohen deutschen Repräsentanten empfangen und soll einen SPD-Willy-Brandt-Preis verliehen bekommen.

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Die staatlichen und marktwirtschaftlichen deutschen Massenmedien vermeiden das Wort „Myanmar“ und reden meist von Birma und Burma. Birma lautete eine frühere Staatsbezeichnung von Myanmar und wird vom Namen einer der zahlreichen Volks-und Religionsgruppen von Myanmar, den buddhistischen Birmesen, bezogen.

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Birma und Burma sind also nicht korrekt, auch offizial völkerrechtlich nicht korrekt. Die Axel-Springer-Medien würfeln stets Birma und Burma gegen Myanmar.

Es ist auch fragwürdig den Namen einer Gruppe zu benutzen, wenn alle Volksgruppen Myanmars traditionell und auch aktuell gewaltsam in Konflikten leben.

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 Es ist ein Gegenbesuch „unter Freunden“: Für Bundespräsident Joachim Gauck ist Aung San Suu Kyi, Birmas ‚Lady‘, wie sie liebevoll von ihren Anhänger genannt wird, seit seiner Südostasien-Reise im Februar genau das: eine Gleichgesinnte im Kampf gegen die Diktatur. Am heutigen Donnerstag trifft die Friedensnobelpreisträgerin aus dem lange von harter Junta-Hand regierten Land in Berlin ein.

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Es ist ziemlich fragwürdig, dass der Bundespräsident sich selbst als „im Kampf gegen die Diktatur“ tituliert. Joachim Gauck war in der DDR kein Kämpfer gegen die Diktatur, sondern Amtsträger der vollkommen integrierten Evangelisch-Lutherischen Kirche der DDR bzw. von Mecklenburg. Aung San Suu Kyi, ihrerseits, ist heute bestenfalls Oppositionspolitikerin in Myanmar.

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Immerhin, Aung San Suu Kyi, wird in Berlin den Bundespräsidenten wiedersehen, außerdem Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU). Denn am Freitag wird Aung San Suu Kyi mit dem Willy-Brandt-Preis ausgezeichnet. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) wird die Laudatio halten.

 

„Wir haben eine ähnliche Biografie“, hatte Gauck im Februar in Naypyidaw, der neuen und hässlich-absurden Hauptstadt Myanmars, geschwärmt und sich begeistert von seiner Gastgeberin gezeigt. Suu Kyi sei „eines seiner großen Vorbilder“.

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Und die gemeinsame Erfahrung, in einer Diktatur gelebt zu haben, verbinde, sagte Gauck. „Es gab wegen unserer Sehnsucht nach Freiheit, unserer Liebe zur Freiheit und unserem Kampf für Demokratie viel Gemeinsames.“

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Die Oppositionsführerin war ebenfalls angetan von ihrem Gast, auf ihre kerzengrade, gefasste Art: Gauck, der selbst in seiner politischen Vergangenheit gelitten habe, würde ihr Volk besser verstehen als andere, erklärte Suu Kyi.

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An dieser Stelle ist Kritik gegen Heuchelei angebracht bzw. Häme gegen Hoffart.

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Asiatische Version von David gegen Goliath

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Der zerbrechlich wirkenden Politikerin mit den Blüten im Haar wurden schon viele schmeichelhafte Titel verliehen: Sie ist „Mutter Suu“, die Demokratie-Ikone, die tapfere Heldin des gewaltfreien Widerstands, die schöne asiatische Neuversion von David gegen Goliath. Ihr Leben wurde verfilmt, lange bevor das letzte Kapitel darin geschrieben ist.

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Nach 15 Jahren Hausarrest war die heute 68-Jährige im November 2010 mit ungebrochenem Tatendrang wie Phönix aus der Asche gestiegen und stürzte sich in ihrer zur Demokratie wiedergeborenen Heimat nach Leibeskräften in die politische Arbeit.

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Es gab vieles aufzuholen, nachdem die Generäle im März 2011 ihre Uniformen abgelegt hatten und sich recht überzeugend auf das Wagnis einer Nicht-Diktatur einließen. Das frühere Birma, von den Generälen in Myanmar umbenannt, wurde zum Musterland einer demokratischen Neuerfindung. Die neue Garde einstiger Generäle meinte es mit ihrem Projekt einer zivilen Regierung und einer Öffnung tatsächlich ernst.

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Suu Kyi macht wie zuvor unter dem Druck des Militärs auch unter den neuen Vorzeichen eine gute Figur. Sie sprüht trotz der Jahre voll bitterer Entbehrungen, trotz ihrer fragilen Konstitution vor Engagement. Ihre Partei, die Nationale Liga für Demokratie (NLD), errang bei den Nachwahlen vor zwei Jahren mit Abstand die meisten Stimmen, und sie zog ins Parlament ein.

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Aung San Suu Kyi will Präsidentin werden

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Es ist nicht überzeugend, warum ausgerechnet diese Person alle Bürger und Volksgruppen als Präsidenten repräsentieren können sollte. Denn die heutigen Konflikte, insbesondere die Gewalt gegen muslimische Bergvölker, die in Myanmar heute betrieben wird, müssten eine von allen anerkannte Repräsentantin finden – diese müsste für die friedliche Sicherheit und für vom Staat verteidigten Minderheitenschutz stehen. Daran arbeitet Aung San Suu Kyi nicht.

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Unermüdlich arbeitet Aung San Suu Kyi seither an einer Änderung der Verfassung, die noch immer zahlreiche Vorrechte des Militärs zementiert – und die es ihr bisher als Mutter von Kindern mit ausländischen Pässen verbietet, Präsidentin zu werden. Dennoch rückt ihr großes Ziel, eines Tages Myanmars Staatschefin zu sein, in immer greifbarere Nähe.

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Doch Myanmars Politik ist kein Märchen und die „Lady“ keine Zauberfee – auch wenn sie im Ausland bisweilen fast als solche angesehen wird. Die Realität hat Suu Kyi eingeholt, und mit ihr all die weniger schönen Themen des täglichen politischen Geschäfts. Myanmar ist ein hoch komplizierter Vielvölkerstaat – auch ohne eine Junta, die alle und alles unterdrückt.

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Und so verblasst der Glanz der „Ikone“ ein wenig, je mehr die Welt erkennen muss, dass auch Suu Kyi nur eine Politikerin ist, eine mit Prioritäten und Themen, die eben nicht ihre Herzensthemen sind, auch wenn Menschenrechtler sie für wichtig halten.

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Sie habe nur die nächste Wahl im kommenden Jahr im Blick, sagen Kritiker, inzwischen selbst innerhalb ihrer eigenen Partei. Sie stelle sich mit dem noch mächtigen Militär allzu gut und schweige zu heiklen Konflikten im Land.

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Davon gibt es genug, zum Beispiel den Konflikt mit Rebellen der Kachin-Minderheit im Norden Myanmar. Dem Militär, das dort einen Kleinkrieg gegen die eigenen Bürger führt, werden Mord, Folter, Vergewaltigungen und Vertreibungen vorgeworfen. Doch Suu Kyi hält sich bei dem Thema eher zurück.

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Heimlicher Völkermord

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Der größte Stein des Anstoßes ist ihr Umgang mit dem Konflikt zwischen den Muslimen und Buddhisten im westbirmesischen Rakhine-Staat. Die muslimische Volksgruppe der Rohingya dort wird verachtet und massiv unterdrückt. Die Rohingya werden nicht als eine der 134 offiziellen Ethnien Myanmars anerkannt.

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Die Vereinten Nationen bezeichnen die Rohingya als eine der am schlimmsten verfolgten Minderheiten der Erde. Ein Gesetz aus dem Jahr 1982 verweigert ihnen die Staatsbürgerschaft. Der Grund: Sie werden als Einwanderer aus dem Nachbarland Bangladesch betrachtet, die im 19. Jahrhundert mit den britischen Truppen ins Land kamen.

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So sind die Rohingya staatenlos und schutzlos einem „heimlichen Völkermord“ ausgeliefert, warnen Menschenrechtsexperten wie William Schabas von der Internationalen Gesellschaft für Genozid-Forscher.

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Die brutalen rassistischen Übergriffen und organisierten Attacken mit über 200 Toten hatte Aung San Suu Kyi lediglich beide Seiten zur Mäßigung aufgerufen und Rechtsstaatlichkeit angemahnt. In einem BBC-Interview erklärte sie, es gebe keine „ethnische Säuberung“, beide Seiten würden gleichermaßen leiden.

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Kritik von Menschenrechtler

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Aussagen wie diese sind den Menschenrechtsorganisationen nicht genug. Sie machen aus ihrer Enttäuschung keinen Hehl. So kritisiert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) Aung San Suu Kyi vor deren Deutschlandbesuch, zu wenig gegen die Unterdrückung der Muslime in ihrem Land zu unternehmen.

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„Wir sind tief enttäuscht, dass die selbst so lange verfolgte Oppositionspolitikerin zur systematischen Ausgrenzung und Vertreibung der muslimischen Rohingya-Minderheit schweigt“, sagte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius am Mittwoch in Göttingen. „Wenn die Friedensnobelpreisträgerin aus Populismus und mit Blick auf die Wahlchancen ihrer Partei die dramatische Lage der Flüchtlinge unbeachtet lässt, verspielt sie ihren Nimbus als Freiheitsikone“

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Buddhistische Wähler sind ihr wichtig

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Beim Gauck-Besuch im Februar hatten Journalisten Suu Kyi nach den Rohingya gefragt. Es sei ein „schwieriges und komplexes Thema“, musste sie wohl oder übel antworten. Man müsse es lösen, „aber mit allen Beteiligten“.

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Vorher schon, als Suu Kyi im Juni 2012 in Oslo mit elf Jahren Verspätung endlich ihre Dankesrede für den Friedensnobelpreis halten konnte, hatte sie auf die Frage, ob die Rohingya Staatsbürger in Myanmar werden sollten, nur geantwortet: „Ich weiß nicht.“

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Suu Kyi selbst hat diese Kritik Ende vergangenen Jahres in einem Interview abgetan: „Ich habe als Politikerin begonnen – nicht als Verteidigerin der Menschenrechte.“

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Bundespräsident Dr. Gauck (SPD) ist auch ein „Gleichgesinnter im politischen Kampf“. Das passt ja.