Lichtgeschwindigkeit 510
GRUNDGESETZ-KULTUR und Kommentar aus Sicht der
IT-Soziologie zur Medienlage von dem Künstlergelehrten Dr. Dietmar Moews
– live und ungeschnitten – muss auch immer die Werte der Primaten
berücksichtigen: Offenheit, Transparenz, Freiheit, Piraterie und
Rechtsstaatlichkeit, am Bebel-Platz, Unterden Linden, Berlin Mitte,
gegenüber der Humboldt-Universität und der Deutschen Staatsoper,
mit dem Reiterstandbild des „Alten Fritz“ am Sonntag, 15. August 2010,
mit Frankfurter Allgemeine Zeitung, BBC.co.uk, focus.de, bild.de,
Piratenpartei Deutschland.de, heise.de, ARD, DLF,
Piratenthema hier: GRUNDGESETZ-KULTUR und Denkmal
„Bücherverbrennung 1933″ des israelischen Objektentwerfers Micha Ullman,
Preisträger der Moses-Mendelssohn-Stiftung 2010 (Moses Mendelssohn,
Philosoph in Berln der Aufklärung, Freund von Kant, Lessing und
Friedrichs des Großen, preußischer Jude).
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 14. August 2010, Seite 33 von
Heiner Mühlmann (Kulturtheoretiker der Hochschule für Gestaltung,
Karlsruhe) schreibt: Wir sind längst nicht mehr kreditwürdig: Das gerade
gemeldete Wirtschaftswachstum kann uns nicht in Sicherheit wiegen.
Der Staatskultur droht der Bankrott.
Heiner Mühlmann ist dagegen den Begriff „Kultur“ ins Grundgesetz
aufzunehmen. Sein Argument lautet: Die Forderung ist ein Denkfehler,
so Mühlmann. Wenn das Geld ausgeht, werden Staatsziele gestrichen,
die nicht natürlich sind. Ein Nationalstaat ist eine Kultur oder es gäbe
ihn nicht. Die Forderung Kultur als Staatsziel ins Grundgesetz aufzunehmen
bezieht sich auf einen falschen Kulturbegriff: Mühlmann vergleicht: Ist
Fahrzeug das Ziel des Autos? Nein! Das Auto ist ein Fahrzeug. Ziele von
Fahrzeugen sind Orte. Kann Kultur das Ziel eines Nationalstaates sein?
Nein! Ein Nationalstaat ist Kultur. Ziele von Kulturen sind das Überleben
in der Konkurrenz mit anderen Kulturen.
In der hoch subventionierten Kulturpolitik fungiert Politik nicht als Teil
der Politik.ultur wird vielmehr als eines von viellen politischen Zielen
betrachtet.
Dietmar Moews meint: Ich befinde Heiner Mühlmanns Argumentation
geltungsschwach, weil nicht hinreichend seinsgebunden. Mühlmann
spricht von natürlichen Staatszielen und andererseits von eher normativ
kulturellen Staatszielsetzungen. In der Finazkrise fallen die menschlichen
Wertorientierungen auf die instinktiv natürliche zurück, Moral und
Kultur bleiben finanzabhängig. Mühlmann nennt also die Forderung
Kultur als Staatsziel grundgesetzlich vorzuschreiben eine etwas
kompliziertere Tautologie. Einerseits ist Nationalstaat ad hoc Kultur.
Wenn er nicht Kultur ist, ist er kein Nationalstaat.
Was Mühlmann nicht klar erkennt, ist, die besonderen „unnatürlichen“
Wertsetzungen im Grundgesetz sollen möglichst selbsteuernd verwirklicht
werden. Das tun sie aber nicht. Freiheit und Macht, Moral und Gleichheit
usw. überall sind selbsteuernde Konflikte und Wertvernichtungen gesatzt.
Ich meine allerdings ebenfalls, dass Kultur nicht ins Grundgesetz gehört.
Lediglich, völlig anders als Mühlmann, sehe ich die konkreten
Begriffssetzungen, wie Freiheit, Gleichheit, Demokratie, Selbstbestimmung
und in der Folge, Würde, Rechtsstaat, Frieden, Weltgemeinschaft,
individuelle und soziale Anthropologie u. a. als bereits genannte Werte,
in der strukturierenden Funktion der grundsätzlichen Kultur. Dazu
gehört die Aufklärung der Bürger, dass und wie mit diesen Grundwerten
von den lebenden Menschen ihren Bedürfnissen netspringende Kultur
prozessural reproduziert, aufrecht gehalten und neugeschaffen wird.
Mühlmanns Ausführung zur Bedeutungsbestimmung des Kulturbegriffs
ist nicht originell aber dennoch gültig: (Daniel Dennett) spricht von
Phänomenen, die nur deshalb existieren, weil es einen Begriff von ihnen
gibt. Kulturen sind Dynamiken, sie sind Populationen und keine
Ansammlungen von Ideen, Kunstwerken oder Veranstaltungen.
Produktion, Idee, Autor, Direktion, Dr. Dietmar Moews;
Aufnahmetechnik und Admin, Piratencrew Berlin