Flaschenpost 27
zu Lichtgeschwindigkeit 27, dem ungeschnittenen
Auswendigformat der täglichen Piraten-
ankündigung der Themen der täglichen Presseschau
in Lichtgeschwindigkeit: Ahoi, am Frei 9. Okt. 2009,
von Dr. Dietmar Moews vom Canalettoblick in Dresden
bei Nacht um 22 Uhr, Vorspanngesang:
Die Aktuelle Piratenkamera
Themen:
Mobiles Büro für Lichtgeschwindigkeit
1. SPIEGEL-Wochenzeitschrift und Wahl-Sonderheft 09
2. DIE ZEIT Nr. 42, Wochenzeitung vom 8. Oktober 2009
3. Piratenthema hier:
Mobiles Büro für Lichtgeschwindigkeit beim Landesverband
Sachsen der Piratenpartei, in Dresden, Der Aufstand der
Massen von Ortega Y Gasset von 1930 und Liquid Democracy
1. SPIEGEL-Wochenzeitschrift zeigt wiederum, wie IT-Politik
als Folge der IT-Wirtschaft , wie von selbst, entsteht, statt aus
der IT-politischen Sicht der Piraten als totales Konstitutiv
eines globalen Themas durch globale Piratenpolitik anzugehen
wäre. Das SPIEGEL-Sonderheft zur Bundestagswahl 2009,
für ein Extrageld nach der Bundestagswahl, enthält das
Parteien-Establishment und alle möglichen
Verwertungsbedenken, bringt die Piratenpartei lediglich
immerhin mit einer Farbabbildung mit Pirat Jana und
Piratenfahne, von der Wahlparty am 27. September,
dazu zwei kurze Sätze Augenstaub im Text. Nicht einmal,
dass sowohl Kanzlerin Merkel wie die FDP dem
Piratenwahlerfolg Aufmerksamkeit und das IT-Thema
anerkennende Statements widmeten.
Mehr – also viel zu wenig – haben diese SPIEGEL-Ausgaben
nicht. Dass IT-Politik zukünftig mit einem Veto alle Politik
begleiten müsste, hat der SPIEGEL noch nicht kapiert.
2. DIE ZEIT Nr. 42, S. 7, vom 8. Oktober 2009 ist erstmalig
auf die piratige Politik angesprungen, wie es die Piraten
selbst seit Wochen diskutieren, nämlich, wie es Ralf Dahrendorf
bereits längst gesagt hat: Die Partei muss gegründet werden,
aber die anderen Parteien haben das Thema ebenfalls.
Die ZEIT 42 jetzt also auf Politik, Seite 7, bringt Heinrich Wefing:
Kapert die Piraten!…Vom Urheberrecht bis zum Datenschutz:
Schwarz-Gelb hat die Chance, Politik für das Internet zu erfinden …
Tatsächlich sind all dies Fragen, die über den schlichten
Gegensatz von Freiheit versus Sicherheit hinausweisen.
Sie brauchen mindestens europäische, eigentlich globale
Antworten. Aber es braucht auch nationale Akteure, die
die notwendige Adaption des Rechts an der technologischen
Revolution beginnen./ Und das sollen ausgerechnet Union
und FDP sein? Durchaus möglich. Immerhin hat Angela Merkel
die Piratenpartei, die bei der Bundestagswahl zwei Prozent
erzielt hat, anschließend gleich zweimal erwähnt und damit
ihre Strategie bestätigt, jede neue gesellschaftliche Bewegung
möglichst umstandslos anzubinden … Wenn Union und FDP
also etwas Zukunftsträchtiges in Gang setzen wollten: Hier wäre
ein Thema. Schief, die ZEIT, schief Wefings Argumente – au point:
die Bewegung findet in der Gegenwart vor aller Augen statt,
Teilnahme bei den Piraten ist offen und alle sind dazu
eingeladen. Während Angela Merkels DSL-Offensive im
Abseits als sicherer Ort von Peter Brückner bzw. in Mecklenburg
versandet ist – leere Versprechungen von der CDU.
Ja, und Dahrendorf? Warum war der noch aus der FDP ausgetreten?
Die sinnliche Vergegenwärtigkeit der Unsinnlichkeit tatsächlich –
der virtuellen Welt – des Chips im Schienbein und der Maut über
der Autobahn wir nicht mehr kontrollieren können und nicht
wissen, was geschieht.
Das Mobile Büro für Lichtgeschwindigkeit versucht die Neue
Sinnlichkeit, mit den Virtualpiraten in real life persönlich
zusammenzutreffen. Das Dresdner Piratentreffen heute war
eine inspirierende Erfahrung, weil Mitglieder des sächsischen
Landesvorstands, der aktive Stamm, gerade eingetretene
Piraten und an den Piraten Interessierte gemeinsam die
aktuellen Piratenthemen referieren und diskutieren konnten,
wie Satzungsverbesserungen, wer übernimmt was,
wer fährt zu welcher Veranstaltung, wer arbeitet mit wem
auf Bundesebene für die Piratenausweise, wer räumt das
wiki auf, wie kann man Eltern piratisieren, wie kann man
Liquid Democracy ausprobieren statt nur theoretisch
zu erörtern u. v. a. m.
Piratenthema hier:
Mobiles Büro für Lichtgeschwindigkeit beim öffentlichen
Piratentreff beim Landesverband Sachsen der Piratenpartei,
in Dresden, Der Aufstand der Massen von Ortega Y Gasset
von 1930 und Liquid Democracy. Die dumpfen Massen
bewegen sich quasi wie die Lemminge ins Meer. Das ist
aus soziologischer Sicht Riesenunsinn. Es gibt keine dumpfen
Massenbewegungen. Sondern auch eine Masse besteht
aus Menschen, einzelnen Menschen, die ganz unterschiedlich
ticken. Die Bedrohung durch solche Massen ist nicht, wie
die Massen bei Ortega, so schrecklich. Es wäre eine
Ungerechtigkeit z. B. die Massen im Dritten Reich mit Ortega
entschuldigen zu wollen. Denn jeder Einzelne ist verantwortlich,
auch in der sogenannten Masse. Im Gegenteil beansprucht
die Piratenidee des Liquid Democracy, dass wir aus einer
großen Zahl von Teilnehmern vernünftige Ideen
basisdemokratisch generieren können – daran arbeiten wir.
Aber wir können noch kein Liquid Democracy praktisch
instrumentalisieren. Daran wird gearbeitet – alle Parteien
und die gesamte politische Elite ist dazu aufgefordert.
Das Glockenspiel am Bildrahmen des „Königsblicks auf
den Balkon Europas“ von der Neustädter, rechten, Elbseite
spielt auf besonderen Wunsch: Der Mond ist aufgegangen.
Ahoi
Aufnahmeort: vom Canalettoblick an der Elbe in Dresden bei Nacht
Aufnahmezeit: 9. Oktober, ca. 22 Uhr
Produktion, Performance, Autor, Direktion: Dr. Dietmar Moews;
Aufnahmetechnik und Admin: Gregor
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