Lichtgeschwindigkeit 6113
Vom Donnerstag, 17. Dezember 2015
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Dr. Dietmar Moews – Autor von 6113 LIchtgeschwindigkeiten mit über 1.000.000 Nutzern
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Mit Ihrem Auftritt am 16. Dezember 2015, als Intendant Dr. Willi Steul in der Sendung:
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„Deutschlandfunk auf dem Prüfstand“
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haben Sie eine aktuelle Ausprägung des enggefassten Vorwurfes LÜGENPRESSE geboten, weshalb ich Ihnen nun persönlich öffentlich schreibe.
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So ernst grenzwertige und belastete Geschehnisse und Begriffe unserer Zeit sind, sind diese auch ernst zu nehmen. Da stimme ich mit dem DLF überein.
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Es sollte jedenfalls anhand der positiven Lage nichts weggelassen werden und nicht irreführen, zugänglich sein, der Verständigung und der Inspiration dienen, verlässlich und vertrauensbildend sein.
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Dass Ihr Redakteur Michael Roehl mit seinem Exposé:
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„Ob drohende Griechenlandpleite, Ukrainekonflikt oder die wachsende Zahl der Flüchtlinge in Deutschland. Die Krisen der vergangenen Monate haben auch die aktuelle Berichterstattung des Deutschlandfunks geprägt. Doch das Programm insgesamt ist vielfältiger. Finden Sie die Themen, die Sie interessieren, im Programm wieder? Am Mikrofon: Michael Roehl…“
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und mit der Ausfaltung:
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„Ob Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft oder Politik: Der Deutschlandfunk berichtet mit seinen Sendungen über die vielfältigen Themen unserer Zeit und ordnet sie ein. Sie haben nun die Möglichkeit, uns Ihre Einschätzung zum Programm des Deutschlandfunks mitzuteilen.
Fühlen Sie sich angemessen informiert? Und haben Sie den Eindruck, neutral und ausgewogen informiert zu werden?
Diskutieren Sie mit dem Intendanten Dr. Willi Steul und Programmdirektor Andreas-Peter Weber …“
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– einschlägige Stellungnahmen von Ihnen eröffnete und nicht abblockte oder verkleisterte, ist einwandfrei.
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Was dann von Ihnen persönlich geboten wurde und in Anmutungen wie Basisdistanz, Vertrauensverlust, unmutige Hasskommentare zur Lügenpresse konkret behauptet worden ist, zielte und traf an den Werten, um die es zu gehen hätte, vorbei. Sie erklärten sinngemäß:
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„Ich habe nicht und werde nicht in die freie und satzungsgemäß professionelle Inhaltsarbeit der DLF-Publizisten und -Moderatoren hineinsteuern. Das widerspräche meinen Grundüberzeugungen und das wird von uns beim DLF täglich so gelebt – keine „Lügenpresse“, keine „Verschwörung“ oder Propaganda im DLF – keine Schränkung der Presse- und Meinungsfreiheit beim Deutschlandfunk.“
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Dietmar Moews „Sommerstilleben_mit_Quittenzweig“, 624_25_3 , Öl auf Leinwand, 83/100 cm 2003 in Dresden gemalt
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Dem stelle ich meine Kritik entgegen, warum und wie ich Sie persönlich für einen konkreten Stellvertreter der – in diesem Fall quasi-staatlichen und gebührenfinanzierten – Lügenpresse halte.
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Ich ziele auf das Bedeutungsfeld zwischen „wir machen alle Fehler“ und Hitlers „Lügenpresse des jüdischen Bolschewismus“. Ich meine, wir sollten so wenig, wie wir den Begriff Antisemitismus Hitler überlassen und tabuisieren dürfen, auch mit dem Problem Lügenpresse nicht willkürlich umgehen.
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EINS Wer dem Deutschlandfunk über elektronische Medien nicht nur Bereitgestelltes kritiklos abnimmt, sondern Handelnden des DLF persönlich begegnen möchte, wird ungefragt damit konfrontiert, sogenannte soziale Medien benutzen zu müssen.
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Einerseits sind aus Sicht einer empirischen Soziologie diese Medien nur technische Werkzeuge, Hardware, wie Telefon und Bleistift. Andererseits bestehen die angeblichen Kommunikationsvorgänge stets nur aus mehr oder wenig zugänglichen Bereitstellungen, keinesfalls aus sozialen Vorgängen.
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Was aber ungeheuerlich ist, so wie der DLF den Begriff „soziale Medien“ unproblematisch benutzt und die Hörer dazu zwingt, mitzugehen, so sind alle mit der Nutzung all dieser Twitter, Facebook. u. a.-Machenschaften verbundenen Interaktionen im DLF-Erlebnis zugleich Zwangsverzicht auf das persönliche Datenschutzrecht. Ob E-Mail, Teilen, Tweet, Google+, Facebook – wie kommen Sie zu diesen Partnerschaften mit der Entrechtung der freien Bürger?
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ZWEI Als in den 1970er Jahren die alternativen Nachbarschaften und lokalen Umweltschützer öffentlich an ersten sozio-politischen Aushandlungen teilnahmen, bald Bürgerinitiativen und dann Ortsparteien, wie die Gabl, die GAL, die AL, schließlich die GRÜNEN als Partei gründeten, kommunizierten sie in der außerparlamentarischen Opposition, die bis dahin von den etablierten Parteien nicht beachteten politischen Felder und Themen. Die Etablierten wollten das nicht zulassen und damit gingen die Massenmedien einher:
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Die Grünen wurden kriminalisiert. Die Lügenpresse (nicht allein BILD) hat sowohl allgemeine Verdächtigungen – zwischen Westmarxismus bis zu Auswahlzucht, von Thomas Ebermann zu Baldur Springmann – aufgezogen. Ziviler Ungehorsam als staatsrechtlicher Modus wurde per Lügenpresse ins gesellschaftliche Abseits gedrängt. Die neugegründete Genossenschaftszeitung TAZ wurde herabgewürdigt und politisch als gefährlich verdächtigt. Sollten Sie, Herr Steul, dazu Fragen haben, darf ich Sie vermutlich ans Archiv der TAZ in der Rudi-Dutschke-Straße von Berlin Kreuzberg verweisen.
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DREI Als die Piratenpartei im Jahre 2009 durch mühseliges Unterschriftensammeln die Zulassung zur Europa-Parlamentswahl erreicht hatte und mit einigen schwedischen Piraten ins Strasburger Parlament einziehen konnte, folgte der Bundestagswahlkampf.
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Die Piraten wurden kriminalisiert. Doch die Piraten waren formal mit einer einwandfreien rechtsstaatsorientierten Parteisatzung offiziell zugelassen. Nicht nur, dass die deutsche Lügenpresse den Fliegerangriff auf die Tank-LKW bei Kundus, Anfang September 2009, vertuschte und im Bundestags-Wahlkampf verleugnete. Die Piraten wurden mit einer Kinderporno-Kampagne überzogen, die in den detailierten Einzelheiten wirklich ein Medienskandal war und als solcher historisch dasteht.
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Es hieß: Piraten treten für Gesetzlosigkeit im Internetz ein – Piraten nehmen den Kinderporno-Inkriminierten SPD-MdB Jörg Tauss aus Karlsruhe in die Piratenpartei auf und rutschten dadurch ins Bundeshaus. Während Frau Zensursula in Altersheimen Rentner mit Kinderporno-Piraten aufhetzte, wärmte sich die Lügenpresse am angeblichen Kinderporno der Piraten.
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VIER Anlässlich des Bundesparteitages der Piratenpartei Deutschland, April 2012 in Neumünster, wurde der Bundesvorstand gewählt, damit die Piraten sich für die kommenden Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen sowie für Bundestagswahl 2013 aufstellen könnten.
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Die Piraten wurden als Nazi- und Antisemitismus-verdächtige Partei kriminalisiert. Einzelnen Piraten wurden Strafanzeigen und staatsanwaltliche Ermittlungen angehängt. Gleichzeitig berichteten aber – ausgehend von einigen, damals namenlosen Lügen-Journalisten, Annette Meiritz, Fabian Reinbold von Spiegel-Online, Harald Staun und Marie Katharina Wagner von der FAZ – alle großen Massenmedien, wie auf Startschuss vom „Naziproblem bei den Piraten“. Ob Spiegel-TV, Tagesschau, Heute-Nachrichten, FAZ, FAS, Süddeutsche usw. sie alle fanden sich ein.
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Herr Steul, wenn man sowas mit Ihnen machen würde, Sie als Nazi an die Wand stellen und Ihnen böse Zitate unterstellen würde, die Sie weder denken noch für akzeptebel hielten, bekämen Sie ein Gefühl für die Nuance dafür, was es heißt, wenn Sie, wie jetzt im DLF, weiträumig einräumten: Wir alle machen Fehler.
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Es hatten die beiden Spiegel-Pendejos, Meiritz und Reinbold, einfach am 28. und 29. April 2012 in Neumünster bei Spiegel-Online in Echtzeit behauptet:
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„Der Bundesparteitag der Piraten hat in Neumünster eine Abstimmung gegen die Auschwitz-Lüge durchgeführt – alle Piraten stimmten mit der blauen Stimmkarte zu, nur ein Kandidat für den Piraten-Bundesvorsitz stand weit sichtbar vor dem Podium und zeigte die rote Karte“.
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Spiegel-Online stellte diese Lüge und Irreführung in Echtzeit ins Netz. Es war sofort in allen Gazetten die erste Nachricht. Die TV-Produzenten sowie der den Piratenparteitag begleitende TV-Stream brachten dann aber Bilder ohne Ton und ohne die mit Pappen zugehaltenen Kameras zu zeigen, die den Vorwurf eben nicht zeigten, sondern mit eigens kriminalisierenden Kommentaren: „… hier schwadroniert der Kandidat zum Piraten-Bundesvorsitzenden über das Weltjudentum …“ nachbearbeitet hatten – Philipp Banse, der DLF-Autor, war persönlich in der Halle.
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Lieber Herr Steul, glauben Sie, dass ich glaube, wenn ich Sie als Intendant zu den hier aufgeführten Beispielen der Lügenpresse (und zwar Lügenpresse frei floatend, keineswegs verschwörerisch angezettelt oder gesteuert) gebeten hätte, zu veranlassen, gegen diese Piraten-Kriminalisierung journalistisch-aufklärerisch anzusenden, was Sie getan hätten?
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Sie könnten dieses Beispiel noch heute erhellend redaktionell aufgreifen lassen. Doch was wir hören ist, „die Piraten treten aus – die Piraten sind am Ende“. Was lernen wir?
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Einerseits: Eine bodenhaftende Grün-Bewegung in den 1970er Jahren, samt RAF, hat mehr Nachhaltigkeit als eine virtuelle Schwarmblödheit mit Partybonus samt Pegida und NSU.
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Andererseits: Die alternativen Politikfelder, die die Grünen durchgesetzt haben, sind für uns und die ganze Welt lebenswichtig. Die alternativen Probleme der IT-Revolution, die die Piraten im Schilde führten, der CCC und Anonymous, die Hacker und Nerds, wurden zum StaMokap verschoben – zur Cebit und zur IAA:
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„Politik durch Finanzwesen und klientelisierte Konsumenten-Majorität“ lautet das Stichwort für meine Lügenpresse-Kritik an Ihrer DLF-Intendanz.
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Ich halte das für Lügenpresse und Sie, lieber Willi Steul, für einen verantwortlichen Funktionsträger darin.
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Sie meinen, Fehler können passieren, aber, wir sollten miteinander kommunizieren. Darauf bin ich gespannt und grüße bis auf Weiteres,
Ihr Dietmar Moews
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