LICHTGESCHWINDIGKEIT 498
DUISBURG-LOVEPARADE MASSENVERACHTUNG und Kommentar
aus Sicht der IT-Soziologie zur Medienlage von dem Künstlergelehrten
Dr. Dietmar Moews – live und ungeschnitten – muss auch immer
die Werte der Primaten berücksichtigen: Offenheit, Transparenz,
Freiheit, Piraterie und Rechtsstaatlichkeit, im Globus mit Vorgarten
in Berlin, am Mittwoch, 4. August 2010, BILD Berlin/Brandenburg,
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 2. August 2010 sowie Alphons
Silbermann/Massen-kommunikation, 1972; Ortega Y Gasset/
Aufstand der Massen, 1930; Elias Canetti/Masse und Macht,1960;
Peter Sloterdijk/Die Verachtung der Massen, 2000; focus.de,
Frankfurter Allgemeine Zeitung, CCC.de, bild.de, Piratenpartei
Deutschland.de, heise.de, ARD, DLF,
Piratenthema hier: DUISBURG-LOVEPARADE MASSENVERACHTUNG.
Begriffserörterung der sozialen Geschehnisse beim Loveparade-
Unglück von Duisburg, Missverständnisse, Versäumnisse, Schuld
und Verantwortung.
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 2. August 2010, Seite 1,
Kommentar von Timo Frasch: „Aufgehen in der Masse“, statt
„organisierter Kontrollverlust“.
Dietmarmoews meint: FAZ-Autor Frasch verfehlt sein Thema.
Das Unglück und die Opfer der Loveparade in Duisburg rühren
nicht von Masse, nicht von dumpfer sich verselbständigender
Massenhaftigkeit von entmenschten Massenmenschen her. Man
kann auch Hundertausende durch ein Nadelöhr hindurchlassen,
ohne dass es Verletzte gibt.
Die FAZ irrt indem sie den Eindruck erweckt, als rühre das Unglück
von solchen unsäglichen Gespenstergeschichten her, wie bei Ortega
Y Gasset in seinem weltbekannten „Aufstand der Massen“: als
anthropologischer Sachverhalt. In Duisburg war aber die
Verletzung einer sozialen Kommunikationserfordernis ursächlich.
Zwischen Mensch als Ding und Menschen als soziale
Beziehungswesen in prozessuralen Szenerien von Gruppen
hätten im Sozialen begründete Interaktionsweisen aktiviert
werden müssen. Diese Sozialdynamik hat klar definierbare
Orientierungsweisen der Verhaltenskontrolle und -steuerung. I
nsbesondere wenn dem einzelnen Menschen die soziale
Verhaltensweise und Selbstkontrolle durch Gewalt genommen
wird, ist die Frage nach der Kybernetik zu stellen. Im Trichter
unter dem Eingangstunnel entstand Zwang infolge der unweigerlich
erzeugten Organisation. Die Fehleinschätzung betrifft den
beabsichtigten Tunneldurchlass, bei der Vorbereitung, durch
die Polizei. Man hat die herangeführten Partybesucher in den
Verlust selbstkontrollierten Verhaltens laufen lassen. Das war
voraussehbar und unbedingt zu vermeiden. Die Polizei hätte eine
das gesamte Geschehen überschauende zentrale Echtzeit-Supervision
einrichten müssen. Zentral hätten die dezentralen Ordnungskräfte
geführt und informiert werden müssen. Ob mit Echtzeitvideo,
Echtzeitfunk oder überfliegendem Hubschrauber hätte die Passage
in Echtzeit geführt werden müssen. Hier liegen Ursache, Schuld
und Teilverantwortung für das Unglück. Es hätte der das
Eingangsgeschehen blockierende Stau am oberen Ende der
Rampe dirigiert werden müssen. Entsprechend hätte der
Zudrang auf den Tunnel weit vorher konkret und in Echtzeit
auf den Abfluss bzw. den Stau eingestellt werden müssen. Sogar
das wachsende Besucheraufkommen vom Bahnhof her hätte
gegebenfalls durch Nonstop-Zugdurchfahrten unterbrochen
werden können. Der Polizei mangelte es an Kommunikation für
die Führung des Menschenandranges. Insofern sind auch nicht
die das Rampenende blockierenden Partygäste Ursache oder Schuld,
auch nicht der Veranstalter, der diese unsinnigen Musik-Trucks
da vorbei fahren gelassen hatte. Allein der Zudrang vom Bahnhof
her, die nichtvorhandene Polizeikommunikation. Schließlich wurde
die Fehleinschätzung der Ordner oberhalb der Rampe die wirkliche
Todesfalle. Dort wo die Leiter heruntergelassen worden war sowie
an der Fluchttreppe entstand für die gedrängte Menge der Impuls,
da hindrängen zu müssen, um der Not zu entkommen. Dies hätte
vermieden werden müssen. Stattdessen hätten am oberen Ende
der Rampe durch Polizei und Ordner erkennbar signalisiert werden
müssen, dass die Menge nach oben entkommen kann. Eine Jagd
des SPD-Innenministers Jäger auf den CDU-Bürgermeister Sauerland
zeigt die Urteils- und Verantwortungsschwäche.
FAZ, Timo Frasch verlagert das Unglücksproblematik hin zu
Innen- und Außenansichten der „Masse“ …“In der Rezeption von
Massen ist es zum Allgemeinplatz geworden, deren angebliche
Gesichtslosigkeit zu bekräftigen …Einzelne aus einer Masse
herauszuheben ist daher so indiskret, wie mit einer Kamera
auf die Körperteile eines Menschen zu zoomen..“ Dietmarmoews:
Genau hier liegt der Schwachsinn des FAZ-Autors: Denn in der
Massenkommunikation, wie im Fall der eingezwängten
Menschenmenge von Duisburg, verhält sich jedes Individuum
„gezoomt“ und folgt Signalen, „zur Treppe zu drängen“.
Produktion, Idee, Autor, Direktion, Dr. Dietmar Moews;
Aufnahmetechnik und Admin, Piratencrew Berlin