Lichtgeschwindigkeit 7992
Vom Sonntag, 4. März 2018
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Dietmar Moews meint:
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„Meine Großmutter
erwartet weder Lohn noch Strafe
vom Leben, sie wußte genau,
um was es nicht geht, der Rest war
für Männer in Uniform,
oder für Philosophen.
Handschuhe zum Beispiel zog sie
nie an, um sie nicht zu beschmutzen.
An ihrem Unterricht nahmen teil
Kamille, Kornblume und Saubohne,
alle bestanden mit Auszeichnung,
weil es gab keine Düngemittel
nach dem großen Krieg.
Was für prächtige Saubohnen!
Als ich heute hier in den Bergen,
die meine Großmutter nie gesehen hat,
das graue Gras aus dem Vorjahr betrachte,
das endlich wieder aufblicken konnte
nach langer winterlicher Belagerung,
mußte ich daran denken,
daß sie vom Leben weder Lohn
noch Strafe erwartete.
Aber was dann? Nichts,
um die Wahrheit zu sagen, nichts.“
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(Michael Krüger geb. 1943; „Meine Großmutter“ aus „Einmal einfach“, 2018 „
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Ich probierte eine deutsche Bitterschokolade, industriell hergestellt von dem deutschen Hersteller SCHO-KA-KOLA GmbH, D-22848 Norderstedt.
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Kurz vorab: Diese Schokolade, die in 16 Ecken in zwei Lagen, die traditionell in einer kreisrunden Blechschachtel, in weltbekanntem, inzwischen leicht modifizierten Design seit dem Jahr 1935 am Markt ist, muss als Besonderheit herausgehoben werden:
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Man dreht den Dosendeckel ab und es kommt ein kräftig anregender Duft heraus – wobei vielleicht die Vorkenntnis, es handele sich um einen Kraftspender, eine Energieschokolade, schon mit gerochen wird. Für mich als Schokoladen-Liebhaber ist eine Schokolade, die dunkel ist und Bitter heißt, wie diese angeblich 58% Kakao-Bitterschokale, eigentlich nicht so angenehm. Die acht Dreiecke (100 g) Dreiecksegmente sind massiv, äußerlich fein, eigentlich aber pro Stück zu groß, es sei denn man isst aus Hunger. Die Konsistenz und der Schmelz überzeugen eigentlich nicht – wenngleich sie treffend süß ist. Sie ist nicht fett, und nicht im Mund klebend.
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Die Geschmacksidee diese Bitterschokolade zuzubereiten, ist auf den Geschmack der Kaffee und Koka Geschmackserwartungen gerichtet. Es handelt sich um Blend-Kakao, also um ein Geschmacksgemisch (nicht Bean to Bar). Aber schon die Inhaltsangabe, wo es 58% Kakao mindestens heißt, aber z. b. 36 % Fettgehalt und keine Angabe für Kakaobutteranteil am Fett – ist die Frage, woher kommt der Fettgehalt (bei 100 g Gesamtgewicht)? Und so ist anzunehmen, dass die 58% Kakao, nicht vom Fett geschiedenes Kakaopulver, sondern Kakaomasse ist, also Kakaopulver einschließlich Kakaobutter bzw. Fettbeigabe, die aber nicht angegeben wird. Dann wird ein Zuckeranteil angegeben, der nicht der hochkarätige Rohrohrzucker ist, sondern einfach „Zucker“. Dazu kommt der hier kritisch betrachtete Emulgator aus Sonnenblumenlecithin, der hier vermutlich eine Verschleimung fördern soll. Es kann der Abrundung dienen – zumindest dem Textaufdruck entsprechend. Der ungewöhnliche Geschmack ist verleichsweise strenge Zartbitter und als zusätzliche Geschmacks-Komponenten Kaffee und Koka.
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Das Beißen, Kauen, Lutschen der Schokolade im Mund ist nicht übersüß, sondern mutet an, wie beim Trinken von starkem schwarzen Kaffee. Man möchte mengenmäßig nicht viel mehr, als die Testprobe.
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1935 wurde Scho-Ka-Kola in Berlin von der Firma Hildebrand, Kakao- und Schokoladenfabrik GmbH erfunden und im darauf folgenden Jahr anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1936 als „Sportschokolade“ eingeführt. Sie wurde auch vom Schokoladenhersteller Sprengel in Hannover produziert, der deswegen 1936 als für die Wehrwirtschaft wichtiger Betrieb anerkannt wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie umgangssprachlich als „Fliegerschokolade“ bezeichnet, da sie Bestandteil der Luftwaffenverpflegung war, aber auch der Verpflegung anderer Waffengattungen, z. B. U-Bootbesatzungen oder Heer. In diesem Zusammenhang spielt sie auch eine tragende Rolle in dem Kinofilm Rosen für den Staatsanwalt von 1959. SCHO-KA-KOLA wurde inzwischen stets mit wechselnden Eigentümern als Produkt beibehalten und ist erfolgreich.
Dieser Hersteller wird bei Georg Bernardini in seinem Schokoladen-Almanach „Der Schokoladentester“ nicht vorgestellt. Weil Bernardini nur BEAN to BAR- Spitzen-Leistungen vorstellt. Das ist hier nicht so puristisch.
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Der Kaufpreis – mit 2 Euro 49 Cent – ist günstig, Aufmachung und Verpackung angenehm und praktisch, zum Inhalt passend. Die Packung ist wiederverschließbar.
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Bitterschokolade – Zutaten: Kakao, Zucker, Kakaobutter, Kaffee- und Kolanusspulver, Emulgatoren: Sonnenblumenlecithin, E: 476 Aroma(?!)
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Dazu auf der Hinterseite eine Nährwert-Analyse-Tabelle in Deutsch und Englisch, in winziger Schriftgröße, weiß auf rotem Grund, die keine Mensch ohne Sehhilfe ablesen kann – Angaben für 100 Gramm.
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Brennwert: 545 kcal /2266kJ,
Fett 35,5 g
davon gesättigte Fettsäuren 22,0 g
Kohlenhydrate 42,1 g
davon Zucker 34,1 g
Ballaststoffe 10,2
Eiweiß: 9,1 g,
Salz 0,03 g
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EMPFEHLUNG: Wer eine dunkle Bitterschokolade höchster Qualität erwartet, wird enttäuscht. SCHO-KA-KOLA ist ein rustikaler Klassiker.
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Fazit: Das Ergebnis der Verkostungen ist gut, gutes Design, normale Zutaten und spezielles Rezept, überzeugend umgesetzt. Die Qualität der verwendeten Schokoladen ist akzeptabel. Besonders die dunkle Schokolade hat erhebliche Mängel im Aroma und im Geschmack. Kaffee und Koka überlagern den Kakao.
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EMPFEHLUNG: Empfehlenswert. Drei von SECHS COLA-DOSEN.
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FINE E COMPATTO
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gegen das Einverständnis des Eigentümers Dr. Dietmar Moews
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hier gezeigt und sind keine Empfehlungen von Dr. Dietmar Moews. Nichts davon wird i.S.d.P. von Dr. Dietmar Moews verantwortet. Dietmar Moews klickt diese „recommendends“ nicht an und liest nichts davon.
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Ab jetzt werden alle Dietmar Moews‘ Blog-Beiträge mit dem SLOGAN
FINE E COMPATTO deutlich beendet.
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