Lichtgeschwindigkeit 4823
am Montag, 25. August 2014
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Es lässt sich auf Staaten und Völkergemeinschaften eine gewisse empirische Tatsache beziehen, die auch in der Geschichte der Ehepaare und Familienzusammenhalt in Deutschland zu beobachten ist:
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Eine soziale Verbindung ist auch immer eine Daseinsvorsorge- und Notgemeinschaft. Sowie materieller Reichtum dazukommt, können sich die Beteiligten mehr Freiheit kaufen, größere Wohnungen, jeder sein eigenes Zimmer, jeder sein eigenes Auto, jeder seine eigene Ferienreise, jeder sein eigenes Haus – Singleleben, das zu Weniger verpflichtet, aber auch allein stellt.
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Insbesondere in patriarchalischen Traditionen mussten sich Frauen in Ehen begeben, denen sie lebenlang verbunden blieben, weil es materiell anders unmöglich war.
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Sowie durch gesellschaftliche und ökonomische Spielräume mehr Eigenständigkeit möglich wurde, stieg die Zahl der Ehescheidungen ganz erheblich. Auch Familienzusammenhalt der Großfamilie und die Häuslichkeit der Kinder nahm mit materiellen Spielräumen ab bzw. wir beobachten, wie in den letzten Jahren die Ausbildungs- und Arbeitswelt für die Heranwachsenden schwieriger geworden sind, haben sich auch Schüler, Jugendliche und unverheiratete junge Erwachsene wieder mehr auf das Leben „zu Hause“ zurückbesonnen.
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Nicht ganz anders ist bei Staaten und Staaten-Vereinigungen zu beobachten, dass Selbständigkeit und Separatismus zunimmt, so wie die ökonomischen und materiellen Bedingungen es zulassen.
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Das bedeutet nicht, dass generell bestimmte Entwicklungsrichtungen vorhersagbar wären, außer, dass Separatismus überwiegend von starken Beteiligten eher angestrebt wird, als von schwachen.
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Bei Föderationen und Konföderationen gibt es in Abhängigkeit von Größe eines Landes, von Gesamtbevölkerungszahl, Wirtschaftskraft, Rohstoffen, Energie, kulturelle, politische und militärische Ressourcen, sodass wir stets beide Tendenzen beobachten können: Zusammenschluss und Austritt:
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Ein größerer Staat kann eher militärische Macht zum Schutz und zur Verteidigung entfalten. Ein kleinerer Staat muss besondere Mobilisierung und spezifische Militäroptionen erreichen bzw. internationale Bündnisse der Interessengemeinschaft schließen.
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Wir haben traditionell (Rohstoff-) reiche Länder, wie Texas in den USA, ökonomisch erfolgreiche wie Katalonien in Spanien, die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen gegenüber der Sowjetunion, aktuell das Thema einer Volksabstimmung auf Unabhängigkeit Schottlands vom Vereinigten Königreich Großbritannien (seit 1707 angeschlossen).
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Es gibt von den Schotten, seit Entdeckung von ergiebigen Erdölquellen in der Nordsee, einen ökonomischen Realübertrag Schottlands an das Vereinigte Königsreich.Während man doch früher eher ein Anhängsel an eine Welt- und Kolonialmacht bildete, und hätte diesen Rang selbständig nicht erreicht. Die Hauptstadt London war der Sitz des Parlaments, wo die Schotten nur ganz wenig Repräsentanz und Stimme hatten.
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Heute wünschen sich die Schotten ein größeres Selbst-bzw. Mitbestimmungsgewicht. Zumal Schottland Mitglied in der größeren Europäische Union bleiben würde und da gemeinsam durchaus den militärischen Schutz dieser großen Staatengemeinschaft mitentwickeln könnte und genießen könnte. Eins selbständiges Schottland könnte unter Freihandelsbedingungen in der EU insgesamt mehr Selbstbestimmung gewinnen. Es hat Vor-und Nachteile für beide, wenn sich die Schotten von London trennen.
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Eine etwas anders gelagerte Entwicklung beobachten wir in Belgien, wo traditionell die (französischen) Walonen die reicheren und elitären in der Staatspolitik in Brüssel waren. Inzwischen hat sich Flandern ökonomisch sehr zum Vorteil entwickelt, während in der Walonie Landflucht und Verarmung entstanden sind. In Belgien gibt es geradezu teils scharfe Abneigung zwischen Flamen und Walonen. Dennoch haben sie bislang ihre Vorteile in der Staatseinheit Belgiens gesehen.
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Je attraktiver die Europäische Union sich zukünftig integriert und konstituiert, werden wir noch viele Überraschungen erleben, wie sich kleine Völker plötzlich zur Unabhängigkeit durchringen – Sachsen, Bayern, Sorben – na ja, die Gedanken sind frei.
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Eine Prognose für Schottland ist wirklich schwierig. Als politische Rechtsstellung ist jedenfalls interessant, dass – zum Beispiel in der Schweiz – jederzeit vollkommene Selbstbestimmung gilt. Sodass in der Schweiz sich jederzeit ein Kollektiv entschließen kann, einen neuen Schweizer Kanton zu gründen und abzuspalten, Beispiel Kanton Jura ist sehr jung.
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Im kleinen Liechtenstein darf sogar jeder Ort sich selbstbestimmt lossagen und der Schweiz beitreten – und keiner tut es.
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Dietmar Moews meint: Die Gemeinschaften von Menschen haben stets sowohl religiöse wie sozial-psychologische, materielle Abhängigkeiten und Veränderlichkeiten und vor Allem starke Traditionsbezüge..
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Die Traditionsorientierung rührt dabei nicht so sehr von wirklichen Zwängen aus Gewohnheiten, als aus Gewohnheiten der Fantasielosigkeit und Ängstlichkeit.
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So gesehen sind Bindungsbereitschaften oft Ausdruck subjektiv erlebter Schwäche – die entsprechenden Bindungen dadurch stets mit Einengungen und Fesselungsaspekten entgegen kommen.
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Was ein Mensch sich vorstellt und für wahr hält, trägt ihn in den sozialen Spielen. Während Entbindung, Abkopplung und Eigenständigkeit häufig mit Angst durchfärbt erscheint.
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Kurz, Nüchternheit und Zweckrationalität darf nicht erwartet werden, wenn freiwillige Partnerschaften auf Dauer gestellt werden.
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Sondern Unkonstanz und sogenannte Emotionalität bzw. Asozialität finden je nach Szenerie und prozessuralen Veränderungen große soziale Enttäuschungen, während Treue und Solidarität eher den seltenen größeren Geistern möglich sind.
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Da niemand seine Zukunft und etwaige Schicksalsschläge kennt, ist eine verlässliche Gegenseitigkeit das beste Konzept für emanzipierte Sozialpartner.
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