Lichtgeschwindigkeit 166
ABZUG BESTECHUNGEN
täglicher Kommentar der Medienlage,
von dem Künstlergelehrten Dr. Dietmar Moews Dipl. Ing.,
Piratenpartei Deutschland, aus Sicht der Piratenbewegung,
am Mittwoch, 20. Januar 2010, Alphons-Silbermann-Zentrum,
Berlin-Pankow Niederschönhausen, mit DLF, dradio.de,
Spiegel.de, bild.de, heise.de, faz.net, piratenpartei.de.
Besonders beachtlich hier: AFGHANISTAN bei BBC-News
Piratensache: ABZUG BESTECHUNGEN –
aus Sicht der PIRATEN muss Deutschland
den Besatzungskrieg gegen Afghanistan unverzüglich
abbrechen. Dies ist die eingedeutsche Fassung des
EXIT BRIBES von Lichtgeschwindigkeit 166,
vom 19. Januar 2010. BBC zitiert: Afghanen zahlten in den
vergangenen 12 Monaten den Geldwert von 2,5 Milliarden
US-Dollar bzw. den Gegenwert fast eines Viertels der
anerkannten Gesamtwertschöpfung des Landes, berichtet
die UN. Der Befund von 7.600 Leuten ergab annähernd 60%
mehr von Bestechung betroffenen, als von Unsicherheit oder
Arbeitslosigkeit. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung musste
im vergangenen Jahr mindestens für eine Bestechung an eine
Behörde zahlen, zeigt der Bericht. Diese Erkenntnisse
unterscheiden sich sehr von einer neueren BBC-Untersuchung,
in der die Wirtschaftsprobleme als größtes Problem erscheinen.
Der Überblick, der von der BBC und anderen Sendern im
Dezember in Auftrag gegeben worden war, ergibt, dass weniger
Afghanen (14%) die Korruption als das größte Problem ansahen,
gegenüber Wirtschaft (34%) und die Sicherheitssituation (32%).
Übereinstimmend mit der UN-Erhebung belief sich die
durchschnittliche Bestechung in Höhe von 160 US-Dollar (98 Pfund)
gegenüber dem durchschnittlichen Jahreseinkommen von
424 US-Dollar. Überwiegend wurden Bestechungen an die Polizei,
Richter und Politiker gezahlt, auch Mitglieder der internationalen
Organisationen und Nichtregierungs-Organisationen seien
ebenfalls als korrupt zu betrachten. Antonio Maria Costa,
Leiter der UN-Behörde für Drogen und Kriminalität (UNODC),
sagte, Korruption ist Teil des Drogenhandels und des Terrorismus
in Afghanistan. Nach dem UNODC basiert der Korruptionsbefund
auf Interviews mit 7.600 Personen in 12 Provinzhauptstädten und
in mehr als 1.600 Dörfern überall in Afghanistan.
Der BBC-Überblick, der ebenfalls nationalweit durchgeführt worden
ist, ist auf eine kleinere Zahl (1.534) gestützt. Schlussfolgerungen:
59% der Afghanen sagten, dass sie die alltäglichen Erlebnisse
der behördlichen Unehrenhaftigkeit schlimmer finden als die
Unsicherheit (54%) oder Arbeitslosigkeit (52%). In 56% der Fälle
der rechtswidrigen Zahlungen, ging eine ausdrückliche
Forderung der Bestechungsnehmer voraus. In drei von vier
Fällen, wurden die Bestechungsgelder bar gezahlt. Im
Untersuchungszeitraum, musste etwa einer von vier Befragten
wenigstens eine Bestechung an die Polizei und
gemeindebehördliche Personen bezahlen, während zwischen
10 und 20% auch an Richter, Staatsanwälte oder
Regierungsmitglieder zu zahlen hatten.
„Die Afghanen sagen, dass es unmöglich ist, eine
behördliche Amtshandlung zu erreichen, ohne eine
Bestechungszahlung. Bestechung ist eine „Prekariatssteuer“
für Leute, die ohnehin schon zu den Ärmsten der Welt zählen“,
ergänzt Costa.
Die Schlange wächst: Weiteres Ergebnis des Berichts ist,
dass einer von drei Afghanen glaubt, dass Korruption die
Norm sei. Nur 9% der städtischen Bevölkerung würden
je einen Besetechungsfall der Obrigkeit melden. Weiterhin
nehmen 54% der Afghanen an, das internationale
Organisationen und Nichtregierungs-Organisationen
korrupt seien, „die ohnehin nur im Land seien, um
sich zu bereichern“. „Diese Wahrnehmung droht,
die Wirksamkeit ausländischer Hilfe zu untergraben
und entwertet alle, die versuchen das hilflose Land zu
unterstützen.“ Herr Costa hebt das Entstehen einer
„neuen Kaste reicher und mächtiger Individuen, die
außerhalb der gewachsenen Macht- und Stammesstrukturen
agieren and steigern die Kosten der Vorteile und
Berechtigungen auf eine Höhe, die unvergleichbar ist
mit der „natürlichen“ Unterentwicklung des Landes.“
Kriminelle Schieberei ist gleichermaßen erheblich, abartig
und wuchernd und zeitigt politische, wirtschaftliche
Konsequenzen wie auch Sicherheitsfolgen.“ Der in der
Untersuchung deutlich werdende Vertrauensverlust in
afghanische Führer, rechtfertigt die steigende Gewalt
der Taliban als Widerstand … „Es ist höchste Zeit die
Flut der Bestechung in Afghanistan abzustellen, und
das Verschwinden von Geld und Vertrauen in ein großes
schwarzes Loch zu stoppen. „Korruption ist das größte
Hindernis die Sicherheit, die Entwicklung und
die Regierung in Afghanistan zu verbessern.
Produktion, Performance, Autor, Direktion: Dr. Dietmar Moews,
Aufnahmetechnik und Admin: Berlincrew:
Musik: Berlin. Philh. Wilhelm Furtwängler/Beethoven IX. 1942